Archive for Feb.. 2011

Der georgische Winter

„Jetzt ist der georgische Winter ja doch da!“, so bin ich von einer Lehrerin meiner Schule diesen Montagmorgen begrüßt worden. Nach dem Bilderbuchwinter von Bakuriani, hat mich der nasse, kalte, regnerische, teilweise windige und nach einer georgischen Aussage, „echte“ Winter Tbilissis jetzt doch eingeholt. Die schlechte Nachricht ist, dass sicher der georgische Winter noch eine ganze Weile hinziehen soll. Die gute Nachricht, könnte ich fast sagen, ist, dass ich im Moment krank bin und mich so kaum aus dem Haus bewegen muss. Das hat den Vorteil vom Wetter verschont zu bleiben und Zeit zu haben die Wohnung in einen halbwegs ordentlichen Zustand zu bringen (zumindest kann man sich das vornehmen, vor allem wenn in der nächsten Woche die neue Mitbewohnerin und Jessis Freund ankommen, aber mal sehen.). Allesdings ist krank sein ja auch nicht so eine angenehme Sache. Vor aber habe ich feststellen müssen das krank zu sein nicht unbedingt eine billige Sache ist, wie ich gestern feststellen musste. Gestern hatte ich mich entschlossen doch zum Arzt zu gehen. Nachdem ich bei den ersten beiden Arztpraxen weitervermittelt wurde, hatte ich bei der dritten Praxis mehr Glück und bekam auch relativ zügig eine Behandlung. Nachdem der Arzt bei mir eine Kehlkopf- und Rachenentzündung diagnostizierte und Verdacht auf einen grippalen Infekt äußerte, wurde ich zur Kasse geben und hatte 50 Lari zu bezahlen. Da musste ich schon erst einmal schlucken, aber zum Glück gibt es ja einen Herrn Doktor Walter bei dem ich gut versichert bin.

Bakuriani – Skifahren im kleinen Kaukasus

Dieses Wochenende waren Jessi, Kai und ich in Bakuriani, Skifahren im kleinen Kaukasus. Das Wetter war gut, deshalb sind wir schon am zeitigen Freitagnachmittag in eine Marschrutka in den modernen Kurort Bakuriani gestiegen. Da sich die Marschrutka aber nur langsam füllte, verzögerte sich unsere Abfahrt aber dann doch, so dass wir erst bei Dunkelheit unser Ziel erreichten. Allerdings brachte uns der nette Marschrutkafahrer gleich in eine schöne und preiswerte Pension, in der wir gut übernachten konnten und auch schnell einschliefen. Am nächsten Morgen ging es dann direkt auf die Piste, wobei ich aus Unwissenheit gleich bei meiner ersten Abfahrt die Rote Piste fuhr, bzw. eher herunter schlitterte. Aber nach einigen Versuchen und erst einmal einer leichteren Abfahrt, ging es dann auch deutlich besser und machte auch richtig Spaß! Am späten Nachmittag kam dann auch Hardy über Bordschomi nachgereist. Nach einem schönen Abendessen im Stadtzentrum, ging es relativ schnell wieder zurück in unsere Pension, wo Jessi, Hardy und ich die verbleibende Zeit am späteren Abend, zum Skatspielen nutzen.

Sonntagmorgen ließen wir uns dann mehr Zeit und gingen erst nach einem entspannten und ausgedehnten Frühstück zur Mittagszeit Skifahren. Diesmal fuhren wir an einem zentraleren Hang, der aber deutlich kürzer und flacher war, als der am Vortag. Dafür war er aber wesentlich buckliger und dadurch auch nicht ganz langweilig. Halb 5 fuhr unsere Marschrutka wieder zurück ins heimatliche Tbilissi. Das Skifahren am Wochenende hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht, auch wenn ich diese Sportart vorher noch nicht so wirklich ausprobiert habe und mich deshalb auch das ein oder andere Mal auf den Hintern gesetzt habe. Ein schönes Wochenende ging wieder einmal viel zu schnell zuende, aber ich bin froh, dass ich es endlich mal wieder nach längerer Zeit geschafft habe, dem alltäglichen Trott von Tbilissi zu entkommen.

In Georgien zurück

Mein letzter Bericht ist jetzt schon eine ganze Weile her. Das letzte Mal, als ich etwas geschrieben habe war im Dezember. Im Januar gab es gar keinen richtigen Tagebucheintrag. Seit ich wieder hierher zurückgekommen bin hat sich einiges verändert. Viel Neues gibt es trotzdem nicht zu berichten. Diese Woche war ich zum ersten Mal schwimmen hier in Tbilissi, in einem Freibad bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Zum Glück war das Wasser beheizt. Eigentlich wollten wir ja schon in den Ferien Skifahren, nur leider lag bis jetzt in den großen Skigebieten Bakuriani und Gudaori kein Schnee, sodass wir unsere Skiausflüge bis jetzt streichen mussten. Morgen geht es dann aber nach Gudaori, im Moment soll dort jetzt auch genug Schnee liegen. Da ich bis jetzt keine größeren Ausflüge in diesem Jahr gemacht habe, sitze ich also die ganze Zeit ihr in der Hauptstadt rum. Da ich mich im Moment nicht so richtig gesund fühle habe ich auch keine Lust rauszugehen, von da aus ist mein Leben im Moment eher langweilig. In der Schule plane ich gerade ein Forum zum georgisch-deutschen Austausch, mit dem sich georgische und deutsche Schüler miteinander unterhalten können und so etwas über die fremde Kultur, Bräuche und Sitten des anderen Landes lernen können. Ab Anfang März bekomme ich an meiner Schule Verstärkung. Eine zweite kulturweit-Freiwillige kommt nach Georgien an die 52. Schule Tbilissi und wird dort, wie ich, arbeiten. Anna-Lotta wird auch mit in die Wohnung einziehen in der ich bis jetzt mit Jessi alleine wohne. Ab März wird unsere Wohnung sowieso ständig gefüllt sein, da Jessi nächsten Monat Besuch von ihrem Freund bekommt und gleichzeitig ein paar kulturweit-Freiwillige aus Armenien bei uns Wohnen werden. Letztes Wochenende haben wir die Wohnung zusammen mit Hardy ein bisschen energiesparender umgebaut. Jetzt haben wir einen Ofen der zentral im Raum steht und so viel besser heizt. Den alten Ofen am Fenster haben wir stillgelegt. Auf jeden Fall ist der Umbau eine enorme Verbesserung. Ich hoffe, dass ich an den nächsten Wochenenden noch ein paar mehr Ausflüge machen kann, um noch etwas mehr von Georgien zu sehen. Wenn es etwas zu berichten gibt melde ich mich wieder. Ich hoffe es geht euch allen gut!

Die neuen Fotos gibts wie immer nur unter: www.konradintiflis.de.tl

Zusammenfassung vom Januar

Im Januar war ich in Deutschland und habe dort ein paar schöne Tage mit meiner Familie, meinen Freunden und besonders natürlich mit meiner Freundin verbracht. Am 15. Januar bin ich dann aus Deutschland zurückgekommen. Seit dem 24.1. bin ich wieder in der Schule und habe mich zurzeit einem deutsch-georgischen Forum gewidmet. In Georgien gab es den ersten Schnee, zum Skifahren hat er aber noch nicht gereicht.

Monatsbericht Dezember: Die Türkei und was sonst noch alles passiert ist

Es ist viel passiert in letzter Zeit… viel zu viel um alles was ich erlebt habe in einen Bericht zu schreiben.  Ich war in der Türkei, ich habe eine neue Wohnung und wie ihr, denke ich alle wisst, ist zurzeit auch Weihnachten =) Kurzum, ich habe in den letzten Wochen wieder eine schöne und ereignisreiche, teilweise aber auch extrem stressige Zeit hinter mich gebracht. Dass ich jetzt wo ich diesen Bericht schreiben, gerade im Flugzeug von München nach Dresden sitze, ist schon irgendwie bezeichnend dafür, wie wenig Zeit ich in der letzten Woche hatte. Jetzt freue ich mich riesig zu Weihnachten zuhause sein zu können.
Aber fangen wir einmal wieder von vorne an. Ich war für zwei Wochen in der Türkei. In Ankara mussten wir zum kulturweit-Zwischenseminar, also einem Seminar von der Organisation mit der ich überhaupt erst nach Georgien gekommen bin.  Wenn man in ein Land reist, möchte man natürlich ein bisschen mehr sehen als nur die Hauptstadt. Deshalb haben wir Sechse Kulturweit-Freiwilligen aus Georgien beschlossen, nicht einfach mit dem Flugzeug nach Ankara zu fliegen, sondern mit Bus, Flugzeug, Bahn und Taxi durch die Türkei zu reisen.  Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Zuerst sind wir von Tiflis mit dem Nachtzug nach Batumi ans Schwarze Meer gefahren, was sich leider nicht so bequem und entspannend zeigte, wie der Name „Nachtzug mit Schlafwagen“ vielleicht vermuten ließe. So kamen wir alle dank tropischer Temperaturen und lautschnarchenden Mitreisenden im Zug schon relativ übermüdet in der schönen Hafenstadt Batumi an. Doch von dort sollte es bald weitergehen, sodass wir uns nach kurzem Aufenthalt am Strand, einen Bus bis zur Grenze suchten. Von dort aus liefen wir dann in die Türkei, wo uns auch gleich offensiv ein Taxi angeboten wurde. Nach einiger Zeit fanden wir dann auch eins, was uns sechs zusammen zu einem angemessenen Preis in die nächste größere Stadt, nach Hopa, fuhr. Von dort aus ging es dann mit einem Reisebus weiter nach Trabzon, wo wir an diesem Tag, bei Egge, einem wirklich netten Couchsurfer mit großer Wohnung, alle zusammen übernachten konnten. Am nächsten Tag haben wir uns zusammen die Stadt angeschaut und gut zum Mittag gegessen. Der türkische Döner schmeckt schon gut, nur ist er ohne Soße ein bisschen trocken. In Trabzon war ich in meiner ersten Moschee. Die islamischen Gotteshäuser sind alle sehr schön und irgendwie sind es auch Plätze, einfach zum Wohlfühlen. Ich fühlte mich wie in einem großen Wohnzimmer, welches der Öffentlichkeit zugänglich ist. Abends waren wir mit Egge und einem weiteren niederländischen Couchsurfer, der auch bei Egge wohnte, Pide (eine türkische Spezialität) essen und anschließen noch in einer Bar. Auf jeden Fall war es wieder ein schöner Abend und eine sehr gute Idee noch eine Nacht in Trabzon zu bleiben. Leider hatte sich dadurch unsere Zeitplanung ein bisschen verschoben und wir hatten nur noch einen Tag für die kleine Stadt Göreme in der Nähe von Kayseri, die wir dann wieder mit Hilfe eines Reisebusses, sonntags um 9 Uhr am Morgen erreichten. Dort angekommen besichtigten wir, für 15 Lira (7,50 €), die alte Felsenstadt, die als Freilichtmuseum ausgebaut war. Die in den Felsen gehauenen Räume zum Wohnen und Beten waren sehr sehenswert und dank vieler deutscher Reisegruppen hatten wir auch die Möglichkeit, wirklich sinnlosen Informationen über die Wandmalereien von einem deutschsprachigen Reiseführer zu erhalten. Da das Gelände in Göreme sehr weitläufig war und wir noch etwas von der eindrucksvollen Natur sehn wollten liehen Jessi und ich uns danach noch einen Motorroller aus und machten eine kleine Spritztour auf der wir Kai mit einem Quad begegneten.  Abends ging es dann zurück nach Kayseri, wo wir schon beim nächsten Couchsurfer, wieder einem Studenten übernachteten. Da der Tag sehr anstrengend war gingen wir alle sehr schnell ins Bett. Am nächsten Tag fuhren wir dann in der Frühe nach Ankara. Auf dem Zwischenseminar dort wurde unsere bisherige Zeit des Aufenthalts besprochen und wir konnten hören wie es den anderen Freiwilligen aus Jerusalem, der Türkei, Syrien und Jordanien bis dahin ergangen war. Es war auf jeden Fall eine tolle Woche, mit vielen spannenden Berichten aus den anderen Ländern und auch einer super Organisation. Vielen Dank hier an dieser Stelle noch einmal an Grit, Timo und Ina Baum, die alles sehr gut geplant haben, bei unseren Problemen auch für uns da waren und  sich dabei sehr viel Zeit für uns genommen haben! Das Zwischenseminar endete am Freitag, doch wir fuhren nicht gleich wieder zurück nach Georgien, sondern schauten uns erst noch ein Wochenende lang Istanbul an. Die Stadt ist wirklich gigantisch. So viele Menschen und Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck habe ich bis jetzt selten gesehen. Irritierend für mich war nur, dass nach zwei Tagen hoffnungsloser Überfüllung die Innenstadt am dritten Tag (dem Sonntag abends) vollkommen menschenleer blieb. Am Montag ging es dann jedenfalls vom Istanbuler Flughafen Göcken zurück nach Tbilissi, an dem wir dann morgens um 4 ankamen. Ein schöner Aufenthalt in der Türkei war zuende und zwei doch noch sehr anstrengende Schulwochen warteten auf uns. Ich erzählte in der Schule viel von Weihnachten zuhause in Deutschland, ließ die Schüler Weihnachtslieder singen und zeigte Fotos vom heimatlichen Weihnachtsfest. Außerschulisch war ich noch beim deutschen Botschafter zuhause zum Weihnachtsempfang eingeladen, ich war beim Gedichtübersetzungsabend des Goethe Instituts, wir haben bei Pousa Plätzchen gebacken und es fand ein deutsches Filmfestival statt, auf dem ich mir den Film „Das weiße Band“ anschaute, den ich gerne weiterempfehle. Am letzten Tag gab es eine lustige Weihnachtsfeier mit meinen Lehrerinnen und Wolle. Ich kann also nicht behaupten, dass die letzten beiden Wochen Langeweile aufkam, zumal ich ja auch noch ein paar Mitbringsel aus Georgien zusammensuchen musste.
Fast hätte ich es jetzt vergessen. Umgezogen bin ich ja auch noch. Meine neue Wohnung ist wirklich nahezu perfekt. Sie hat ein riesiges Wohnzimmer mit Kamin, ist insgesamt sehr gemütlich und hat eine Dachterrasse mit Blick auf den Heldenplatz und große Teile der Neustadt, den Stadtteil Saburtalo, in dem sich auch meine Schule befindet. Sie befindet sich direkt im Dachgeschoss, sodass man wirklich über die gesamte Stadt schauen kann. Mein Fazit also: Eine bessere Wohnung hätten wir, bis auf den langen Treppenweg ins oberste Geschoss, nicht finden können. Ich bin sehr glücklich, auch wenn sich schon die ersten beiden Kakerlaken in Trinkgläsern ersoffen haben und unser Badfenster noch ein Loch hat.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf Weihnachten in Deutschland bei meiner Familie, meiner Freundin und allen Freunden. Am 9. Januar bin ich dann wieder in Georgien und werde weiter zu berichten haben. Jetzt wünsche ich Euch allen erst einmal eine frohe, besinnliche Weihnacht und ein gesundes Neues Jahr! Ich hoffe ihr habt alle ein schönes und glückliches Fest!

Lagebericht – November

Lange Zeit gab es nichts zu hören von mir. Mein letzter Bericht auf dieser Seite liegt schon 3 Wochen zurück. Es wird also langsam wieder einmal Zeit für einen Tagebucheintrag. Genug passiert ist auf jeden Fall, doch die ganzen Ereignisse in einen kurzen interessanten Text zu fassen ist gar nicht so leicht. Fange ich einfach mal an. Wenn ich die letzten Wochen beschreiben soll, würde ich sagen, sie waren auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, teilweise fast sogar stressig, trotzdem schön, auch wenn es auch Negativerlebnisse gab.

In den letzten Wochen waren immer wieder Couchsurfer bei uns zu Gast. So waren in diesem Monat schon eine Russin, zwei Aserbaidschanerinnen, zwei Amerikaner und jetzt noch ein Franzosen bei uns. Es ist wirklich schön, denn egal aus welchem Land die Leute kommen, es sind alle sehr nett und man kann sehr viel Spaß zusammen haben.
In der Schule gibt es nicht so viel Neues zu erzählen. Ich sitze meistens im Unterricht und helfe wenn ich kann, ab und zu mache ich selbst eine Stunde. Hausaufgaben, die teilweise wirklich lustig waren, habe ich auch schon korrigiert. Also insgesamt nicht viel Besonderes. Ok, die Theater AG macht wirklich Spaß. Ich habe mir einige Schüler gesucht, mit denen ich das Märchen Aschenputtel neu und lustig als Sketch inszenieren möchte. Die Schüler haben wirklich tolle Ideen, ich bin schon gespannt was am Ende dabei rauskommt. Es wird auf jeden Fall eine lustige Aufführung. Sonst war ich vor 2 Wochen mit bei einem Klassenausflug nach Kachetien. Dieses Gebiet von Georgien ist vor allem durch seinen guten Wein, aber auch seine vielen schönen Kirchen und Klöster bekannt. So bestand mein erster georgischer Klassenausflug folgerichtig zum größten Teil aus lustigem Busfahren und Kirchenbesichtigungen in der wunderschönen Natur Kachetiens. Am Ende des Tages gab es sogar noch ein Lagerfeuer und Feuerwerk. Wolle spielte dazu auf der Gitarre. Insgesamt war es jedenfalls ein wirklich toller Ausflug.

Es war allerding nicht der Einzige, denn an zwei Wochenenden besuchte ich zusammen mit Jessi die wunderschöne Stadt Sighnaghi.  Der erste Ausflug begann schon am Samstagmorgen um 9 Uhr. Wir fuhren mit der Marschrutka in Richtung Osten und errichten dann gegen 11 Uhr die Stadt. Aus der unbequemen Marschrutka  herausgeklettert konnten wir uns direkt das schöne und völlig neu  renovierte Zentrum anschauen. Da es bald Mittag wurde und wir Hunger bekamen, setzen wir uns draußen vor ein Gasthaus und aßen leckeres Mzwadi (Schaschlik) mit Bratkartoffeln. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir erst damit uns die Verteidigungsmauer und den Rest der Stadt anzuschauen. Danach verkosteten  wir in einer alten Winzerei noch einige gute Weinsorten, bevor wir uns schnell auf den Weg machen mussten, um nicht unsere letzte Marschrutka zurück nach Tbilissi zu verpassen. Der zweite Ausflug nach Sighnaghi folge gleich eine Woche später. So wollten wir diesmal schon am Freitagabend zu dritt nach Sighnaghi aufbrechen, um dann den ganzen Samstag in der schönen Stadt verbringen zu können. Leider konnte Markus, ein neu eingereister deutscher weltwärts-Freiwilliger, dann doch nicht mitfahren und so saßen wir um 6 Uhr wieder zu zweit in der Marschrutka. Abends in Sighnaghi angekommen suchten wir uns sofort eine Unterkunft und fanden auch schnell ein „Guesthouse“ in dem wir gleich auch Abendessen konnten. Es gab Hühnchen, zusammen mit vielen Salaten und Brot. Es war wirklich lecker! Nach dem Essen begaben wir uns noch einmal auf die Suche nach einer kleinen Kneipe oder einer Bar, mussten aber leider feststellen, dass um diese Uhrzeit schon alles geschlossen hatte. Deshalb setzten wir uns dann einfach auf einen Turm der Stadtmauer und so ging auch dieser Freitag schnell zuende. Am nächsten Tag besuchten uns dann Maia, Pousa mit einer Freundin, sowie Kai und Magnus. Da alle Fünf die Stadt noch nicht gesehen hatten, war der Tagesablauf nahezu identisch, wie der erste Ausflug nach Sighnaghi. Wir aßen wieder an gleicher Stelle Mittag, es gab nochmals eine Weinverkostung und auch die Marschrutka, die uns dann glücklich zurück nach Tbilissi bringen sollte, war dieselbe. Sighnaghi ist jedenfalls eine wirklich traumhafte Stadt, vor allem der einzigartige Blick in den Kaukasus wird für mich unvergesslich bleiben.

Neben den großen Ausflügen gab es auch ab und zu kleinere Feiern. Außerdem war ich auf einem deutschen HIP-HOP Konzert von Roger Rekless, welcher mit dem Goete-Institut durch die ganze Welt tourt. Da mich diese Musikrichtung aber leider nicht so begeistert, fand ich seinen Auftritt eher mittelmäßig. Die Schülerinnen und Schüler, welche kostenlos Karten für das Konzert bekamen, waren aber wirklich begeistert und zeigten im Mittelteil des Konzerts ihr eigenes Können und das was sie in einem Hip-Hop Workshop vorher gelernt hatten.

Die nächsten Wochen werden auf jeden Fall wieder spannend und ich werde viel Neues erleben. Ab dem 24.11. fahr ich in die Türkei zum kulturweit-Zwischenseminar. Dieses fängt aber erst am 29.11. an, sodass wir noch etwas Zeit haben uns die Türkei genauer anzuschauen. Wir werden mit dem Nachtzug von Tbilissi nach Batumi fahren und von dort aus dann mit einem Bus nach Trabzon in die Türkei reisen. Von Trabzon, am Schwarzen Meer, geht es dann über Göreme nach Ankara wo das Seminar dann stattfinden wird. Auf dem Rückweg werden wir dann über Istanbul zurück nach Tbilissi fliegen. Am 7.12. bin ich dann zurück und werde gleich mit meinen gesamten Sachen in eine neue, sehr schöne Wohnung ziehen. Leider ist manchmal nicht alles so einfach wie man es sich vorstellt. Ich hatte trotzdem eine schöne Zeit hier in der Dadiani Skutscha (zu Deutsch: Straße) und hoffe das ich auch weiterhin ab und zu mal hier vorbeischauen kann.

Damit soll mein Bericht jetzt auch erst einmal abgeschlossen sein. Ich melde mich für die nächsten zwei Wochen ab, komme dann aber dann mit hoffentlich vielen neuen schönen Erfahrungen und Eindrücken zurück und freue mich schon auf die Weihnachtszeit hier in Georgien.

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