Das hier ist die Geschichte von meinem Handy und mir.
– TEIL 1 –
Mein Handy ist nicht das Vorzeigemodell unter seinen Artgenossen.
Es gehört zur Klasse der Smartphones und bewegt sich dort im Mittelfeld.
Es ist eines unter vielen, lässt sich jedoch nicht von den größeren unterkriegen.
Mein Handy ist definitiv kein iPhone. Aber das will es auch gar nicht sein.
Es ist schwarz, schlicht und hat abgerundete Ecken, um nirgendwo anzustoßen.
Mein Handy und ich – wir sind uns ähnlich. Wir verstehen uns.
Zusammen haben wir schon einiges erlebt – gute und schwierige Zeiten.
Es hat mich lange auf meinem Weg begleitet, war mit mir auf vielen Reisen.
Mein Handy und ich haben sogar den selben Musikgeschmack.
Morgens bin ich mit ihm an meiner Seite aufgewacht. Es war immer da.
Doch seit ein paar Tagen müssen wir ohne einander auskommen.
Mein Handy und ich – wir mussten uns voneinander trennen.
Und das, ohne Abschied zu nehmen. Mein Handy, es fehlt mir.
Und das kam so:
Am Wochenende machten wir einen Ausflug nach Tschechien, in die östlichen Sudeten. Genauer gesagt in das Altvatergebirge. Wir waren mit dem Auto unterwegs – meine Eltern, mein Handy und ich. Die iPhones meiner Eltern waren auch dabei, aber sie waren uns egal.
Vielleicht lag es daran, dass sich mein Handy etwas vernachlässigt gefühlt hat in den Tiefen meiner Jackentasche. Vielleicht lag es auch daran, dass meine Jackentasche ihren Knopf verloren hat und ihre Tiefen doch nicht unendlich tief sind. Vielleicht war es auch die Neugier und Aussicht auf ein anderes Leben, welche mein Handy veranlassten, sich aus meiner Jackentasche zu verabschieden und unter dem Auto Zuflucht vor meinen Blicken zu suchen.
Ich kann es euch nicht sagen, kann es auch nicht versteh’n
Werde ich mein Handy wohl jemals wieder seh’n?
– FORTSETZUNG FOLGT IN KÜRZE-
HALLO liebe Wiebke, endlich komme ich dazu mich bei dir zu melden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir ohne dein Handy geht. Ich wäre auch recht aufgeschmissen, denn dort stehen alle meine wichtigsten Termine, Adressen, Telefonnummern und Geburtstage. Wenn ich deine Eltern richtig verstanden habe, ist es ja wohl in der Zwischenzeit gefunden worden. Dann kann ich nur hoffen und dir wünschen, dass du es bald wieder in deinen Händen halten kannst. Nun bist du ja wohl schon wieder zum Nachbereitungsseminar in Deutschland ( Berlin) eingetroffen. Ich wünsche dir noch ein paar schöne Tage in Berlin. Bleibt es bei dem Abstecher nach Hamburg? Wenn ja, dann grüß mir Hamburg! Ich freue mich schon sehr auf das Wiedersehen mit dir. Dann werde ich dich erstmal in die Arme nehmen und drücken, was ja an Weihnachten wegen der Erkältung nicht möglich war. Es war schon schlimm genug für mich, aber ich konnte es verstehen und wollte ja auch nicht, dass du wieder krank hättest abreisen müssen. Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit bis zum Wiedersehen. Ganz liebe Grüße und gute Wünsche an dich von Rolf & Beate