Energiezentrum- auf der Suche nach der inneren Mitte?!

Schon lange stand der Besuch des Energiezentrums in Sainschand (eine kleine Stadt ca.500 km von UB entfernt, in der Gobi) auf meiner „must-do“- Liste. Nun, kurz vor meiner Heimreise, war es endlich soweit. Ich machte mich mit 5 Freunden auf den Weg.

Nach einem gemeinsamen Einkauf für Verpflegung und Opfergaben (wir benötigten u.a. Bonbons, Reis, Milch, Vodka und Hadags (blaue religiöse Schals), welche wir Vorort „opfern“ sollten) fuhr der Zug auch schon im Bahnhof ein und wir richteten gemütlich unser Abendlager ein. Schließlich sollte die Fahrt ca. 10 Std in einem alten Zug dauern. Es war super, dass eine mongolische Freundin bereits öfters das Energiezentrum besuchte und genau Bescheid wusste, welche Dinge wir benötigen und was uns erwartet.10904205_735161839904773_2023931996_n

Nach einer Klassenfahrtähnlichen Fahrt im Zug- wir spielten Karten, tranken Bier aus „kulturweit“- Flaschen, so dass man den Inhalt nicht erkannte; Alkohl ist im Zug strengstens verboten-  kamen wir gegen halb 2 in der Nacht in Sainschand an. Zwei nette Verwandte meiner Freundin empfingen uns herzlichst und brachten uns schnell zu unserer nächtlichen Bleibe, in welcher wir nur ca. 4 Stunden Schlaf finden konnten, denn um 6 Uhr klingelte wieder der Wecker. – Den Sonnenaufgang im Energiezentrum durften wir nicht verpassen.

Also los geht’s:

Station 1: Der Hügel für Frauen- der Busenhügel

Ein Hügel, auf welchem zwei Steinhaufen in Form zweier Brüste zu finden sind.

Die Frauen müssen hier Milch und einen blauen Hadag für eine gute (fruchtbare) Zukunft als Gabe schenken. Ich beginne. Dreimal laufe ich um die „Brüste“ schütte Milch auf sie und wünsche mir oben Genanntes. Am Ende binde ich den Hadag an einem Band fest.

Plötzlich geht alles sehr schnell. Immer mehr Menschen erreichen dieses Ziel und stehen in einer Reihe mit erhobenen Händen. Es dauert wenige Sekunden, dann erinnere ich mich an den Grund, warum wir hier sind: Sonnenaufgang- Energietanken.

Wir reihen uns in die Personengruppe ein, erheben ebenfalls unsere Hände mit den Handflächen gegen die Sonne gerichtet. Wir genießen den Sonnenaufgang und ziehen die Energie in uns auf.

Station 2: Hügel mit einer Glocke

Nach einer kurzen Autostrecke erreichen wir erneut einen Hügel,  wo die gerade aufgegangene Sonne noch schöner zu genießen ist.

Außerdem befindet sich hier eine Glocke. Wir läuten diese dreimal. Damit lassen wir unsere schlechte Vergangenheit verschwinden, nun sollen nur noch gute Gegebenheiten folgen.

Station 3: Das Herz des Energiezentrums

Wir erreichen den Platz, wo sich die meiste Energie sammelt.

Zuerst durchqueren wir ein Gebäude. Mit dem Betreten werden auch hier die schlechten Dinge genommen. Damit auch wirklich alles Schlechte von uns abfällt pusten wir unsere schlechten Gedanken in ein großes Gefäß hinein.

Wir verbrennen an einer bestimmten Stelle buddhistisches grünes Pulver (niemand kann mir erklären, wie das heißt) als Art der Opfergabe. Während wir Vodka in die Gegend verschütten wünschen wir uns etwas Gutes.

Auf einem Gabentisch legen wir unsere Bonbons, diese sollen in den nächsten Minuten mit Energiebeladen werden. Wir gehen weiter und stellen uns in einem Kreis auf. Nun singen wir alle gemeinsam ein Lied- ein wenig schwierig, wenn man den Text nicht kennt.

An dieser Stelle sammelt sich die Energie so sehr, dass es sogar Handyempfang gibt, welcher an anderen Orten nicht zu finden ist. Man kann nun energiebeladene Nachrichten an Freunde und Verwandte verschicken- ich entschuldige mich vielmals, dass ich dem nicht nachgegangen bin, meine Hände sind so eingefroren gewesen, dass ich sie unter keinen Umständen aus meinen Taschen herausnehmen konnte.

Wir gehen zurück zu unseren Bonbons. Diese sind nun mit Energie beladen. Man kann sie so lange aufbewahren, bis man das Gefühl hat, die Energie zu benötigen.

(Dies bekam ich jedoch aus irgendeinem Grund nicht mit und hatte das Bonbon schneller genascht, als meine Freunde mich darauf hinweisen konnten.)

Nun legten wir uns noch für einige Sekunden auf den Boden, um die Energie aus dem Boden in uns aufzunehmen.

Nach so viel Energiezufuhr kann ja nichts mehr schief gehen.

Station 4: Felsiges Gebiet

Nun ist das nächste Ziel ein Kletterparadies für Kinder. Ich habe leider den Namen vergessen -.-

Hier gibt es kleine Höhlen, in welchen wiederum religiöse Gaben geopfert werden. Auch gibt es eine Höhle durch welche man hindurch krabbeln kann. Beim Heraustreten fühlt man sich wie neu geboren.

Eine sehr schöne Gegend, die vor allem durch den wunderschönen mongolischen blauen Himmel und durch die Sonne in wundervollem Glanz erstrahlt.

Station 5: Klosteranlage

Nun besuchen wir die Hauptanlage des Energiezentrums. Hier befinden sich einige Klöster und Tempel. In Einem leben sogar nur weibliche Lamas. (Das fand ich sehr interessant, weil ich dies noch nie gesehen hatte).  In einem weiteren Gebäude, welches die Form einer Jurte hat, spielen wir das berühmte mongolische Knochenspiel und erfahren etwas über unser Glück im Jahr 2015. Meines schien leider nicht so berauschend zu werden…Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt 😉

Station 6: Wunschberg

Endlich erreichen wir das schon zuvor angepriesene Gelände. Den sogenannten Wunschberg.

Hier beginnen wir unseren Besuch auch mit Opfergaben (Reis, Bonbons, Vodka, Hadags und wir verbrennen erneut dieses grüne Pulver).

Das Highlight: Wir schreiben Wünsche auf einen Zettel und verbrennen diese. Nun gehen hoffentlich unsere Wünsche in Erfüllung.

Auf diesem Berg gibt es leider zwei Stufen. Die Frauen dürfen tatsächlich nur bis zu Hälfte heraufsteigen. Nur den Männern ist es erlaubt den Gipfel zu erklimmen. Dies bleibt wohl besser unkommentiert 😉

Nach einem ausgiebigen Abendessen machen wir uns mit dem Nachtzug wieder auf den Heimweg.

Es war ein wirklich interessanter Tag mit vielen Einblicken in die buddhistische Religion.

6 Gedanken zu „Energiezentrum- auf der Suche nach der inneren Mitte?!“

  1. Wunderschöne, aussagekräftige Bilder, humorvoll interessante Beschreibung! Danke Kathrin. Ich finde, so ein Energiezentrum könnten wir hier in der Eifel auch gut brauchen!

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