8 Jugendliche allein unterwegs- der (Horror) – Film!

Es regnet hier wirklich sehr selten. So selten, dass ich mir kaum noch vorstellen kann, dass es in Deutschland manchmal Tage durchregnet und man das Haus gar nicht verlassen mag.

Natürlich regnet es an jenem Samstagmorgen, an welchem wir uns auf den Weg in einen Nationalpark machen möchten. Wir, das sind die 3 neuen Freiwilligen und ich und noch 4 mongolische Freunde.

Uns hält aber natürlich auch der Regen nicht davon ab.

Geplant ist wir starten um 9. Verlegen dies kurzfristig auf 11 Uhr. Tatsächliche Zeit, zu der wir die Stadt verlassen: 14 Uhr.

Immer mit der Ruhe und alles entspannt angehen. Na klar, das kann ich mittlerweile schon sehr gut! (Wer nun Angst hat, ich komme in Deutschland in Zukunft wohl immer zu spät, ich glaube ich falle zu schnell wieder in die deutsche Pünktlichkeit, als es mir lieb ist.)

Unser Ziel ist der Nationalpark Terelj, in welchem wir von Samstag- Sonntag bleiben möchten.

Wir ersichten die ersten Steppenlandschaften. Wunderschön denke ich mir. Einer, der neuen Freiwilligen meint jedoch: „Es ist doch wie in einem schlechten Horrorfilm. 8 Jugendliche allein in der Steppe.“  Oh wie süß, denke ich mir und erfreue mich an seiner Fantasie.

Unserer erstes Ziel ist das Wahrzeichen des Nationalparks- die aus Granitblöcken entstandene Felsburg, die die Form einer Schildkröte angenommen hat. Durch die häufigen Frostwechsel charakteristischen Klimaschwankungen, sind solch große Felsformationen entstanden.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen die Felsen mit unseren Kletterkünsten genaustens zu untersuchen.  Nach diesem Kletterparadies machen wir uns auf den Weg nach einer Bleibe für die Nacht. Nach wirklich langem Suchen finden wir dann doch noch eine Jurte als Bleibe für diese Nacht.

Als Begrüßung gibt es zunächst einen mongolischen Milchvodka, so dass v.a. die neuen Freiwilligen erst mal in die Tradition der Mongolen eingeführt werden. Naja wie wohl so ein mongolischer selbstgemachter Milchvodka schmeckt? Da müsst ihr euch noch etwas gedulden. Aber eins ist klar! Eine Flasche hat schon einen festen Platz in meinem Koffer, um meiner Familie und meinen Freunden den Geschmack live und in Farbe zu präsentieren. Jegliche Beschreibungen scheitern an dem wirklich unbekannten, gewöhnungsbedürftigen Geschmack.

Nach einem netten – mongolischen Jurtenabend- ( so wie die Mongolen auch an einem Wochenende außerhalb der Stadt den Abendausklingen lassen würden) geht’s auch bald schon los wieder Richtung Ulaanbaatar.

Jedoch lassen wir es uns nicht nehmen vorher unsere Ringkampfkünste unter Beweis zu stellen. So zeigen uns die beiden mongolischen Freunde zuerst eine grundlegende Technik des Ringens und dann testen wir es gleich mal vor der Jurte aus.

Auf dem Heimweg machen wir noch einen Kleinen Abstecher zur Chinggis Khaan Statur, an welcher ich bereits an meinem allerersten Wochenende war und am Abend geht’s wieder Richtung Stadt.

Ein wirklich schönes Wochenende auf dem Land. Leider wird es ziemlich bald so kalt, dass wir wohl eher wenige Tage außerhalb der grauen Stadt verbringen können.

 

Auch wenn wir nicht jedes Wochenende aus der Stadt heraus fahren können, haben wir an den letzten Wochenenden immer mal wieder eine kleine Wanderung auf den Bogd Uul gestartet. Wirklich schön, die Herbsttage so zu genießen.