Wer einmal anfängt einen Blog zu schreiben ist selber schuld. In diesem Sinne erfüll ich auch im Januar 2014 weiterhin meinen Auftrag euch zu berichten, wie es mir ergeht.
Der Dezember hat mir fiel Arbeit beschert, aber auch eine Menge Wissenszuwachs. Ich habe verschiedene Stunden zum Thema Weihnachten gehalten. In der 3.Klasse haben wir Weihnachtskarten gebastelt und was soll ich sagen? Die meisten Kinder basteln schöner als ich. Mit der 5. Klasse haben ich Plätzchen gebacken, weil sie gerade die Lebensmittel behandelt haben, das hat bis hin zur 11. Klasse große Neider hervor gerufen, auf einmal wollten alle backen. Durch die 6-8. Klassen zog ich mit dem Plan, deutsche Weihnachtslieder zu singen, was auch gut klappte und mir die Erkenntnis brachte, das der Chor der Engel bei „Leise rieselt der Schnee“ nicht wacht (er wacht), sondern eben erwacht und mit der Zeile „Sind die Finger rein?“ bei der Weihnachtsbäckerei, gemeint ist, ob sie sauber sind und nicht ob sie schon in der Teigschüssel sind (um diesen zu kneten). Das Programm für die Klassen neun bis elf enthielt eine Präsentation zum Thema Weihnachten in Deutschland sowie kleine Videoclips. Dabei konnte ich mich nicht davor bewahren so wichtige Wörter wie Myrrhe und Weihrauch auf Russisch zu lernen. Freu mich schon darauf, es mal im Alltag anzuwenden.
So verging die Vorweihnachtszeit wie im Flug und schon saß ich im Zug nach Minsk um Cleo (Freiwillige in Lettland) abzuholen. Ich lehne mich nicht zu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, das ihr Belarus, insbesondere Minsk sehr gut gefallen haben. Also keine falsche Scheu, ich freue mich sehr über Besuch. Wie haben wir die Tage hier verbracht? Am Montag noch einmal Schule mit der Erkenntnis, dass nicht jeder Freiwillige so ausgelastet ist wie ich und den krönendem Highlight, der selbst geschriebenen Weihnachtstheateraufführung, für die ich immer fleißig samstags in Schule gekommen bin, um zu proben. Das Ergebnis war zwar eher durchwachsen, aber vor allem die Schüler der Grundschule und einige andere haben tolle Arbeit geleistet. Außerdem war ja Cleo da, um mich aufzumuntern. Ansonsten haben wir fleißig gekocht, gegessen, besichtigt und vor allem gechillt. Das war mir persönlich sehr wichtig. In Minsk haben wir viel gesehen, viel gegessen und die ein oder andere seltsame Situation erlebt. Ich bin sehr froh, dass Cleo sich hergewagt hat, um ihre Vorurteile über Bord zu werfen und hoffe, andere mutige werden folgen. Nach einem entspannten aber sich nicht danach anfühlenden Weihnachten, mit echten Geschenken aus Deutschland (Danke, ihr Lieben) ging es weiter nach Riga.
An der litauischen Grenze durften wir erst einmal über eine Desinfektionsmatte schreiten, damit wir, so schien es, keine Seuchen in die EU einführen. In Riga übernachten wir für eine Nacht bei einem deutschen Lehrer, der uns sehr nett beherbergt, aber mein Diskussionsbedarf für einige Tage enorm erhöht hat. Dann fuhren wir zu Charlotte (Freiwillige in Riga) und verbrachten dort Silvester, mit gutem Essen und guten Getränken, sahen uns, um 12 Uhr das große Eurofeuerwerk angesehen, um dann mehr oder weniger ungewollt einen riesigen Spaziergang durch Riga zumachen. Übrigens hatte ich am Silvesterabend, das erste Mal das Gefühl, die Daheimgebliebenen wirklich zu vermissen und das Foto, dass mir meine Freunde von der Silvesterparty geschickt haben, trug nicht dazu bei, mir dieses Gefühl zu nehmen. Am Tag nach Silvester nutzen wir den Eurobonus der kostenlosen Verkehrsmittel am 1.1 und besichtigten das Freilichtmuseum. Langsam aber schleichend machte sich eine Erkältung bemerkbar, gemeinsam mit Caro (Freiwillige in Tallinn) besuchten wir Cleo beschauliches Valmeria. Auch dort verbrachten wir eine entspannte Zeit, trotzdem der Schnupfen nun auch schon Caro erreicht hatte.
Für den letzten Abend ging es dann zurück nach Riga, da Charlotte Geburtstag hatte. Gemeinsam feierten wir rein, während die Gesunden noch in die Nacht tanzten, blieben die Kranken zurück, um sich zu erholen, was damit endete, dass wir trotzdem bis um 4 wach waren und die anderen noch in Empfang nahmen. Bevor mein Bus mich zurück nach Belarus bringen sollte, luden uns Charlottes Eltern (die zu Besuch waren) noch zum Abendessen ein. Vielen Dank an dieser Stelle. Darauf folgte ein kurzer nicht ganz schmerzloser Abschied, vor allem von Cleo, die ihren Freiwilligendienst schon im Februar abschließt.
Zurück in Belarus habe ich sehr ruhige orthodoxe Weihnachten verbracht (7. Januar) und wieder angefangen zu arbeiten. Da ich die Samstage im Januar komplett freihabe, nutze ich die Zeit, um die Freiwilligen in Polen zu besuchen. Deswegen war ich am Wochenende in Lublin. Ich wurde nett empfangen, habe polnisches Essen gekostet und viel über die Stadtgeschichte erfahren. Besonders gut hat mir die Altstadt gefallen, und nachdem es Freitagnacht etwas länger wurde, war der Samstagabend etwas ruhiger. Insgesamt auch ein echt gelungenes Wochenende. Sonntag früh ging es schon um 6 Uhr per Bus zurück, dann war ich hier noch zum Cafe eingeladen, was sich wirklich schön herausstellte. Als ich dann endlich nach Hause kam, hat mein Bett schon ganz laut nach mir gerufen.
Mein neuer Plan heißt Kurztrip nach Warschau, mal sehen, was daraus wird. Ansonsten wünsche ich allen natürlich ein gesundes, tolles, neues Jahr. Schon ein wenig komisch zu sagen, in diesem Jahr sehen wir uns alle wieder.
(Bilder folgen eventuell, wenn ich Zeit und Lust habe.)
hallo, ich weiss nicht, ob du mal von mir gehoert hast aber ich hatte einen anderen kulturweitplatz in belarus und zwar in orsha. den habe ich aber abgesagt, da ich auch einen weltwaertsplatz in ecuador hatte. die entscheidung fiel mir aber total schwer und obwohl es mir in ecuador ganz tolle gefaellt, hab ich eben mal deinen blog angeschaut und mir wie-waere-es-wenn-fragen gestellt. und da dachte ich, lasse ich mal meinen kommentar da. es klingt total spannend, wo du dort rumreist und so. schade, dass ich mich damals nicht zweiteilen konnte.
Das ist wirklich sehr schade. Wäre bestimmt sehr spannend geworden und auch die Schulen, zumindest, wenn ich von meiner ausgehe, brauchen die Freiwilligen sehr. Belarus ist ein wirklich spannendes und schönes Land, dass zuunrecht so unbekannt ist oder wenn dann nur für die negativen Dinge. Der große Vorteil an Ecuador ist eindeutig das Wetter, denke ich. Es ist bestimmt wärmer als hier. Ich reise weiter und vielleicht komme ich auch noch nach Orsha und dann kann ich berichten, was du verpasst hast. Danke, für dein Kommentar, es ist sehr spannend für mich, da viele Leute ihren Platz hier abgelehnt haben und deswegen bin ich die einzige Kulturweit- Freiwillige. Leider.