Skifahren im Juni….
Ich kann es kaum glauben, aber meine Zeit in der Schule im Deutschunterricht ist jetzt schon so gut wie vorbei, jetzt kommt nur noch nächste Woche, da ist keine Skifahrt, da die Schule ihren Geburtstag feiert, daher bin ich dann noch mal in der Schule aber sonst ist mein Alltag jz am Vulkan Llaima auf der Skipiste.
Die letzetn beiden Wochen, 22.06. – 26.06., war die erste Skifahrt der 5ten Klassen. Mit dem Bus ging es zum Refugium der Schule im Conguillío Nationalpark am Llaima.
Am ersten Tag bezogen wir die Zimmer, liehen wir die Ski aus, besprachen die Regeln im Refugium und die Klasse wichtelte mit ihrer Klassenlehrerin.
Der Tag im Refugium ist klar strukturiert und was mich amüsierte war die Anmerkung „Hora Aleman“ unter dem Tagesplan, der dezente Hinweis, dass die Zeiten eingehalten werden.
Tagesablauf im Refugium:
07.45Uhr Guten Morgen
08.15Uhr turno (Kinder die die Tische für das Frühstück decken)
08.30Uhr Frühstück
09.00Uhr Sachen packen
10.00Uhr Ski fahren
12.50Uhr turno
13.00Uhr Mittag essen
14.00Uhr hora silenciosa – Ruhepause
15.00Uhr Skifahren
18.45Uhr turno
19.00Uhr Abendessen
20.00Uhr reunion diario
20.15Uhr Gruppenaktivität
21.30Uhr Bett fertig machen
22.00Uhr Gute Nacht!
Das Refugium wird von Toni, einem Skilehrer aus Deutschland, geleitet und er wird von Adolfo, der echt leckeres Essen zaubert, und Luis unterstützt.
Am Dienstag ging es dann zum ersten Mal auf die Skipiste. Doch da wir eine Woche vor Eröffnung des Skigebiets da waren, funktionierte der Sessellift am Vormittag noch nicht. Also hieß es, wer Ski fahren will muss erst einmal laufen. 😀
Toni hat die Anfänger genommen und ich alle die, die schon Ski fahren konnten. Ich ziehe echt meinen Hut vor Toni, der das sonst alles alleine macht. Alleine bis zu 35 Schüler auf der Piste betreuen, vom Anfänger bis zum Experten, stelle ich mir nicht grade einfach vor. Und nein, Toni, falls du das liest, das schreibe ich nicht um zu schleimen… 😀
Nach der Mittagspause dann die freudige Nachricht, der Sessellift geht! Was habe ich mich gefreut! Denn die Piste hoch laufen ist auf Dauer doch anstrengend, aber andererseits auch ein super Fitnesstraining. Am Nachmittag konnten wir bei strahlendem Sonnenschein mit bombastischer Aussicht, auf leeren Pisten und gutem Schnee super fahren!
Abends machten wir mit den Kindern eine Nachtwanderung durch den Schnee. Das war wirklich wunderschön, zumal wir teilweise ohne Lampen gehen konnten, da das Licht vom Mond auf dem Schnee hell genug war. Ich liebe die Natur von Chile einfach. Zwischen Araucarien durch den Schnee stapfen und dabei nichts hören, abgesehen jetzt mal von den zwanzig Schülern und Schülerinnen, aber keine Autos, keine Alarmanlagen, keine jaulenden Hunde, herrlich!
Am Mittwoch ging es wieder auf die Skipiste, wegen starken Windes konnte der Sessellift jedoch nicht angemacht werden und so hieß es wieder laufen. Aber die Kinder waren echt tapfer und sind immer wieder mehr oder weniger ohne Murren die Piste hoch gestapft. Am Abend hat Chile in der Copa Americana gespielt, daher war das Abendprogramm keine große Frage.
Am Donnerstag war dann der Wind nicht mehr so stark, dafür war es aber so neblig, das man oben keine 10 Meter Sicht hatte, weshalb wir wieder liefen statt Lift zu fahren.
Als die Kinder dann irgendwann wirklich k.o. waren haben Toni und ich von manchen die Ski mit getragen. Er macht das sonst mit bis zu 5 Paar Ski.
Am Freitag haben wir dann unsere Sachen gepackt und es ging mit dem Bus zurück nach Temuco, wo wir von den Eltern schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Valparíso
Freitagabend, den 26.06., ging es für mich dann schon wieder weiter, mal eben für das Wochenende knapp 800km in den Norden. Diese Reisestrecken nimmt man hier in Chile schnell in Kauf, wenn man etwas sehen möchte. 😀
Die Vroni war schon in Santiago, weil sie am Donnerstag und Freitag dort eine Fortbildung hatte, und da sie noch nicht in Valparíso war haben wir uns entschieden das Wochenende dort zu verbringen.
Am Samstag, den 27.06., sind wir zu Fuß durch die Stadt gelaufen und haben die Graffitis angeschaut und die Atmosphäre der Stadt genossen. Bei unserem Bummel bemerkten wir allerdings nicht, dass wir auf einmal nicht mehr im typischen Touri- Viertel waren. Bewusst wurde uns dies erst, als und der Postbote ansprach, was wir denn hier wollen und wo wir hin wollen. Er sagte uns den kürzesten Weg zurück zur Hauptstraße und riet und dort möglichst zügig hin zu gehen, da es in dem Viertel nicht ungefährlich sei. Ups, so war das nicht geplant. Einfach so durch die Stadt schlendern ohne Stadtplan ist nicht die beste Idee in Südamerika. Aber wir haben ja Glück gehabt. Am Nachmittag haben wir uns das Haus von Pablo Neruda in Valparíso angeschaut. Dieses erstreckt sich über 5 Etagen und mir sind sofort die Ähnlichkeiten zu seinem Haus auf der Isla Negra aufgefallen, doch das hat mir doch noch besser gefallen. Von seinem Haus hat man einen wunderbaren Blick über Valparíso und den Hafen, den wir allerdings wegen Nebel nur erahnen konnten.
Abends waren wir dann noch gemütlich Pizza essen in der Pizzaria, die ich bei meinem letzten Aufenthalt kennengelernt habe und haben den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Und wieder hab ich ganz viele und neue Graffitis entdeckt und alle ganz tourimäßig fotografiert. 😀
Am Sonntag, den 28.06., haben wir uns mit Franzi und Moritz in Valparíso getroffen und haben gemeinsam eine Hafenrundfahrt, bei Nebel, gemacht. Die war bei besserem Wetter deutlich besser. 😀 Waren lecker essen, sind durch die Gassen gebummelt und haben, sehr zu Moritz Freude, keinen Kunstshop ausgelassen.
Das war ein echt schöner letzter Tag zusammen, denn Franzi und Moritz reisen nun weiter. Voll komisch, dass die nun nicht mehr da sind.
Über Nacht ging es dann zurück nach Temuco und da Montag, der 29.06., ein Feiertag war, hatte ich noch einmal Zeit Schlaf nachzuholen, Dinge zu erledigen die man gerne vor sich herschiebt, wie Wäsche waschen, putzen, E-Mails lesen und beantworten und so, und mich auf die nächste Woche im Skigebiet vorzubereiten.
Und wieder Skifahren!
Durch den Feiertag ist diese Woche kürzer und deshalb haben wir am Dienstag, den 30.06., nicht nur die üblichen Dinge erledigt, sondern auch die Mittagspause ausfallen lassen und sind zum Verleiher gegangen um am Nachmittag schon Ski zu fahren. Zurzeit liegt allerding sehr wenig Schnee und diese Woche war die Pistenraupe nicht einsatzbereit, weshalb wir wieder von der bereits erwähnten Araucaria starteten. Doch wir mussten die Strecke diesmal nicht laufen sondern konnten mit dem Schlepplift fahren. Als dieser zwischenzeitlich wieder repariert wurde, hieß es dann allerdings wieder laufen. 😀
Am Abend haben wir dann unsere Nachtwanderung gemacht, was wieder wunderschön war.
Am Mittwoch, den 01.07., waren alle Kinder pünktlich unten im Skikeller und startklar. Doch dummerweise fand ich auf dem Boden eine Packung Medikamente. Und das ist eine der Regeln, dass sämtliche Medikamente bei der Lehrerin abgegeben werden. Als Toni die Kinder fragte, von wem diese seien, meldete sich keiner. Also hieß es Skisachen wieder ausziehen und Englisch Unterricht mit der Klassenlehrerin statt Ski fahren und das bei strahlendem Sonnenschein! Ich glaube mich hat er damit fast mehr bestraft als die Kinder. 😀
Wobei ich seine Konsequenz echt angenehmen finde, wenn man mal davon absieht, dass er meist konsequent mit mir spanisch redet. 😀 Am Anfang ist mir das ziemlich auf die Nerven gegangen, inzwischen muss ich aber zugeben, dass ich merke, dass es meinem spanisch doch hilft, dass er mich immer wieder dazu bringt spanisch zu reden, bzw. es einfach immer weiter zu versuchen.
Am Donnerstag, den 02.07., ging es dann wieder zurück auf die Skipiste. Die Kinder durften in kleinen Gruppen fahren, wobei es immer zwei Fortgeschrittene und ein Anfänger waren. Das klappte auch ziemlich gut. Die letzte Abfahrt klappte allerdings leider nicht so gut und es gab noch einen kleinen Unfall, zum Glück ohne große Folgen. Toni fuhr dann mit der Verletzten auf der Schulter nach unten und ich habe die Skier runter transportiert.
Am Freitag, den 03.07., ging es dann wieder zurück nach Temuco, der Bus kam allerdings erst zwei Stunden später als geplant, aber wir sind eben in Chile, hier ist das alles etwas entspannter. Abends war dann in der Schule eine Party für die Lehrer und danach waren wir noch in einem Club tanzen. Das war ein ziemlich cooler Abend!
Am Samstag, den 04.07., habe ich dann Hannah beim Umzug geholfen und abends hat Philipp seinen Geburtstag gefeiert und ich habe mein erstes chilenisches Assado gegessen. Zur Begrüßung gab es gleich mal wieder Pisco Sour und jede Menge Finger Food. Bis es dann um 1 Uhr das Assado gab, war ich eigentlich schon satt. 😀
Gestern habe ich dann meine letzten Sachen aus meiner alten Wohnung geholt und wohne jetzt für die letzte Zeit noch in der WG. Die Lage ist wirklich perfekt, ich wohne jetzt drei Minuten von der Schule und zwei von der Mall entfernt und wohne in einem neuen, isolierten Gebäude, wo es zuverlässig warm Wasser und Heizung gibt! Voll der Luxus! 😀
Fotos von meinem neuen Heim gibt es im nächsten Blogeintrag.
Grüße aus dem chilenischen Winter ins viel zu warme Deutschland. 😉


































































































































































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