Santiago und PASCH-Net Schulung, Wanderung im Conguillio Nationalpark, Valdivia

Jetzt sind schon wieder fast drei Wochen vergangen seit dem letzten Blog Eintrag. Gar nicht so einfach mit diesem Blog schreiben, wenn irgendwie immer etwas los ist. 😀

Vom 24.05. bis zum 27.05. war ich mit Vroni in Santiago. Santiago ist nicht nur Hauptstadt Chiles, sondern auch die Metropole des Landes, in der fast 40% aller Chilenen leben. Ich würde Santiago nicht als schön bezeichnen, es ist aber mit Abstand die schönste chilenische Stadt, die ich bisher gesehen hab. Vielleicht liegt das daran, dass Santiago das hat, was mir hier in Temuco fehlt, Gebäude und Parks aus der Gründungszeit und auf der anderen Seite moderne Gebäude und Leben. Man merkt wie viele Menschen in Santiago leben. Metro fahren in der Hauptverkehrszeit ist ein Erlebnis für sich. Man darf dabei ganz viel kuscheln mit den Menschen die um einen herum stehen, ob man will oder nicht. Die Strassen sind voll mit Musikern, Flohmarktständen, Schuhputzern und knutschenden Pärchen. Die ganzen knutschenden Pärchen in den Parks und auf den Parkbänken sind doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. 😀 Was ich an Santiago cool finde ist, dass es eine ziemlich grüne Stadt ist, zumindest im Zentrums.

Aber schaut selbst: 🙂

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Plaza de Armas – Modern trifft alt 🙂 

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Erstes Santiago Selfie am Plaza de Armas mit der Vroni

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Caterdral von Santiago – wenn hunderte Menschen singen ist das schon beeindurckend!

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Fenster Putzen in Chile 😀

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Barrio Bellavista – Das Szene- Viertel von Santiago

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Straßenkunst

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Der Kampf der Mapuche um ihre Rechte ist auch in der Straßenkunst immer wieder ein!

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Maria auf dem Cerro San Cristóbal

Nachdem wir über Nacht sechs Stunden gefahren sind, man gewöhnt sich hier in Chile schnell an die langen Reisezeiten, ging es als erstes mit der Metro in unser Hostel, welches direkt im Zentrum lag. Nachdem das Gepäck abgestellt war, wollten wir gemütlich einen Kaffee trinken und was frühstücken. Aber am Samstag um neun Uhr ein geöffnetes Café zu finden ist in Chile gar nicht so einfach. Aber nach langem Suchen in der noch ausgestorbenen Fußgängerzone fanden wir ein Imbiss/ Café und konnten auf dem Plaza de Armas in der Sonne unter Palmen sitzend frühstücken, während die Stadt so langsam zum Leben erwachte. Um 10 Uhr haben Vroni und ich dann eine freetour gemacht. Hierbei kann man zwischen englisch- sprachigen und spanisch- sprachigen Guides wählen, so dass ich sogar was verstanden habe. Wir sind insgesamt vier Stunden quer durch die Stadt gelaufen und unser Guide hat uns jede Menge über die Stadt erzählt. Mittags gab es im Barrio Bellavista, dem Szene- Viertel von Santiago, Empanadas. Für die Tour an sich bezahlt man nichts, es ist aber üblich dem Guide hinterher ein Trinkgeld von 5000 Peso zu geben, was ungefähr 7 Euro sind. Mir gefällt das Konzept gut, denn die Guides sind wirklich gut informiert und unterhaltsam. Im Anschluss daran haben wir uns mit Jana und Tonia, zwei weitere kulturweit- Freiwillige, getroffen und sind gemeinsam auf den Cerro San Cristóbal gelaufen. Leider war die Sicht trotz strahlendem Sonnenschein ziemlich schlecht, so dass wir von der Stadt nicht so viel gesehen haben und die Anden im Hintergrund der Stadt eher erahnen konnten, als sie zu sehen.

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Hoch über Santiago. 🙂 

Abends haben wir dann zu sechst das Nachtleben erkundet. Und ja, wir haben die und den ein oder andere/n, wenn auch überteuerte, Bar und Club gefunden, haben Pisco geschlürft, getanzt und jede Menge Spaß gehabt. Pisco ist hier der chilenische Schnaps/ Sekt, bin mir nicht sicher was es ist, aber es gibt ihn mit Mango oder Limette und er ist super lecker!!

Der Sonntag war durch eine relativ kurze Nacht deutlich entspannter und ruhiger als der Samstag. Vroni und ich sind durch die Stadt geschlendert, waren auf einem Markt, waren lecker Essen, haben Eis mit Gabriel und zwei Freunden von ihm gegessen und haben Santiago auf uns wirken lassen.

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Auf einem Markt habe ich mich dann endlos in diese Tasche verliebt und sie letztendlich auch gekauft. Jetzt bin ich stolze Besitzerin einer typischen Lehrertasche, die mich hoffentlich ganz lange durch mein Berufsleben begleiten wird und durch die ich mich immer wieder an meine sehr geniale Zeit hier, erinnern werde. 🙂 Und umgerechnet war sie auch deutlich günstiger als Ledertaschen in Deutschland.

Am Abend sind wir dann in ein Hotel umgezogen, dass für uns gebucht wurde, da am Montag eine Schulung stattfand. Wenn man sich an das Hostelleben gewöhnt hat, kann so ein Hotel der reinste Wellness- Urlaub sein. 😀 Zum Tagesabschluss ging es noch in eine riesige Mall und anschließend vollkommen erschöpft zurück ins Hotelzimmer, wo wir mal wieder Brot mit Palta (Avocado), Tomaten, Salz und Pfeffer gegessen haben. Das rangiert auf der Skala des Lieblingsessens zur Zeit recht weit oben. Nach einem Gute- Nacht- Pisco in der Hotelbar ging es dann ins Bettchen.

Am Montag ging es, nach einem absolut traumhaften Frühstücksbuffet, mit dem Taxi zur ZfA, wo die eintägige Schulung über PASCH- Net stattfand. Hierfür waren zwei der Redakteure aus Deutschland vor Ort, mit denen wir gemeinsam die Seite erkundeten. Aus PASCH- Net finden sich jede Menge Arbeitsmaterialien für Deutsch als Fremdsprache, Wettbewerbe, Blogs und vieles mehr. Allgemein ist das die Plattform der deutschen Schulen im Ausland. Ich kann jedem nur empfehlen mal drauf zu schauen, bietet auch für den Deutschunterricht an deutschen Schulen in Deutschland tolle Materialien.

Am Abend ging es mit dem Nachtbus zurück und am nächsten Morgen direkt schon wieder in die Schule.

In der Schule stellt sich so langsam ein Alltag ein. Ich finde die Räume relativ zügig, erkenne die Schüler/innen, oder wie man hier sagt chicos, gendern ist im spanischen nämlich nicht üblich :D, auf dem Gang wieder und kann sie sogar Klassen zuordnen, das mit den Namen ist noch ausbaufähig. 😀

Habe inzwischen auch einen eigenen Schlüssel, was sich ziemlich gut anfühlt, denn mit den Schülern/innen vor der verschlossenen Tür stehen und warten, nimmt irgendwie doch etwas Autorität. 😀

Und ja, es macht immer noch Spaß und ich genieße es hier Erfahrungen zu sammeln ohne bewertet zu werden.

Aber es ist auch schon das erste Drittel meines FSJ vorbei. Das geht so wahnsinnig schnell!

Am 1. Mai haben Vroni und ich gemeinsam mit Franzi, ebenfalls Praktikantin an der DST, ihrem Freund Moritz und einem befreundeten Paar der beiden eine Wanderung im Conguillio Nationalpark gemacht. Hierfür ging es am Donnerstag mit dem Bus 2,5 Stunden nach Melipeuco. 2,5 Stunden Busfahren im Stehen eingequetscht wie eine Sardine in der Dose, da wir nicht die einzigen waren, die für das lange Wochenende aufs Land wollten.

In Melipeuco angekommen wurde wir von dem Guide, mit dem wir am nächsten Tag die Tour gemacht haben, abgeholt. Den Abend haben wir mit leckrem von Sarah und Franzi gezaubertem Essen und Pisco in der kleinen Holzhütte verbracht, die für die Nacht unser Quatier war.

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Ein kleiner Ausschnitt, des liebevoll eingerichteten Holzhauses

Am nächsten Morgen ging es nach einem schönen Frühstück mit dem Auto los in den Nationalpark. Dort angekommen wurde das Wetter allerdings stetig schlechter. So dass wir fünf Stunden im Regen durch den Nationalpark liefen und irgendwann bis auf die Haut durchnässt waren. Wir waren klitschnass, es war super kalt, aber die Stimmung war gut und der Nationalpark einfach wahnsinnig schön!

Aber Bilder sagen oft mehr als tausend Worte, also schaut selbst:

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Wasserfall im Nationalpark – Spaß muss sein 😀

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Drei durchnässte Chicas, im Hintergrund Lavastrand und See

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Schnappschuss

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Der See ist durch einen Vulkanausbruch entstanden und hat die dort stehenden Bäume einwach eingeschlossen.

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Vroni hatte nur einen Anorak, und bekam deshalb den äußerst stylischen Müllbeutel, wir nannten sie den Rest des Tages liebevoll, Bernd das Brot II. 😀 

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Schlechtes Wetter kann manchmal auch schön sein, vor allem weil wir zu dem Zeitpunkt noch trocken waren. 🙂

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Vulkanasche des Calbuco bei Puerto Montt (ca. 400 km entfernt)

Die Wanderung war wirklich super, aber wäre bei gutem Wetter wahrscheinlich noch schöner gewesen, aber wie heißt es so schön? Man kann nicht alles haben und man sollte immer das Beste aus der Situation machen. Und das haben wir definitiv gemacht. Am Abend ging es dann zurück nach Temuco.

Am Samstag ging es dann vormittags direkt weiter mit dem Bus nach Valdivia, wo wir uns mit den üblichen Verdächtigen, Gabriel, Adina und Jana getroffen haben um die Stadt zu erkunden. Unsere „ALARM in Südchile“- Familie ist fester Bestandteil hier geworden. Und gemeinsam haben wir schon einiges von Chile erkundet und werden das Land auch weiterhin gemeinsam erkunden, hoffe ich zumindest. So eine Gruppe zu haben gibt echt ein Geborgenheitsgefühl in der Fremde. Nicht umsonst habe ich sie eben als Familie bezeichnet. 🙂

Ich hab euch lieb ihr Chaoten! <3

So, aber zurück zum Thema. Wir haben bei kunstmann, einer deutschen Brauerei, die gute deutsche Küche genossen, eine Festung erkundet, waren in einer Markthalle, in der gerade traditionelle Tänze aufgeführt wurden und haben den Abend am Strand bei Sonnenschein ausklingen lassen und den Sonnenuntergang genossen.

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Touri- Kram – juhuuuu

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Leuchtturm der Festung, deren Namen ich vergessen habe

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Tanzaufführung

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Ihr seid so genial! Ich hab euch lieb! 🙂

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Freundschaft <3

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Genialer Tagesabschluss!

Am Sonntag sind wir dann durch das ziemlich ausgestorbene Valdivia gelaufen, bei nicht so besonders gutem Wetter. Valdivia mag im Sommer sehr schön sein, aber bei Herbstwetter und ausgestorben, weil alle Studenten, die die Stadt normalerweise bevölkern, am Wochenende zu Hause sind, ist sie ähnlich trostlos wie die anderen chilenischen Städte, mit Ausnahme von Santiago, was einfach seinen ganz eigenen Charme hat.

Wir sind durch die Stadt geschlendert, haben eine kleine Bootstour gemacht und sind über den wirklich riesigen Campus gelaufen. Zum Abschluss haben wir noch alle gemeinsam echt leckeren Fisch gegessen! 🙂

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Der Fischmarkt von Valdivia

Die ganze letzte Woche lag ich dann mit Grippe im Bett, die durch unsere Regenwanderung wahrscheinlich begünstigt wurde. Das war, wie ihr euch denken könnt, nicht soo super, wer ist schon gerne krank, aber ich hab es überlebt. 😀

Heute war ich endlich wieder in der Schule, aber es war kein normaler Schultag sondern „Dia del Alumno“, der Tag des Schülers. Dieser wurde mit Frühstück im Klassenverband und Aufführungen in der Aula gefeiert. Die Schulbands traten auf, jeder Klassenlehrer hatte seiner Klasse eine kurze nette Nachricht geschrieben, die in Form eines Films präsentiert wurden, ein Film von Lehrern, die typisches Schülerverhalten parodierten und die deutsche Fachschaft hat sich mit einem Auftritt zu Cro- Ein Traum zum Panda gemacht. 😉

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Einige der Deutschlehrer 🙂

Den restlichen Tag gab es Volleyball, Assado (Gegrilltest) auf dem Schulhof, Tanzworkshops, Basketball und vieles mehr.

Das waren sie dann im großen und ganzen auch, die letzten drei Wochen.

Mir geht es weiterhin super und ich grüße euch alle ganz lieb und drücke euch! Denn so schön es auch ist, natürlich vermisse ich die guten Freunde, Familie und meine bessere Hälfte.

Ihr könnt mir auch gerne mal einen Kommentar hinterlassen, würde ich mich drüber freuen!

Hasta luego!

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