Meine erste Zeit in der neuen Heimat – Schule, Küste und San Sebastian

Regelmäßig Blog schreiben ist gar nicht sooo einfach wie gedachte, es passiert hier einfach sooo viel! 😀

Die erste Woche an meinem neuen Arbeitsplatz ist schon vorbei. Ich bin an meiner Schule super freundlich aufgenommen worden! Mein Mentor, Philipp, Leiter der Fachschaft Deutsch, hat mich am ersten Tag im Sekretariat abgeholt und mir die Schule gezeigt. Die deutsche Schule von Temuco gibt es seit 1887 und sie wurde von deutschen Auswanderern gegründet. Heute ist sie eine Privatschule, die zu den besten der Region gehört. Das Schulgebäude ist wunderschön! Alles ist aus Holz und die Klassenräume sind nicht nummeriert sondern tragen Städtenamen aus Deutschland. Ich muss mich unbedingt mal auf die Suche nach dem Braunschweig- Raum machen. 😀 Wenn ich den gefunden habe, werde ich auch mal ein par Fotos der Schule hochladen. 🙂

Die erste Woche bestand hauptsächlich darin mir meinen Stundenplan zu basteln, das ist jetzt geschafft. Ich bin in Schulklassen ab der 5. Klasse bis zur 12. Klasse und begleite verschiedene Deutschlehrer in ihren Stunden und unterstütze sie bei ihrer Arbeit. Ich denke zum Schulalltag werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mehr schreiben, wenn ich dann so richtig angekommen bin. Im Kollegium sind alle sehr nett, allerdings kann ich mich auch hier nur mit denen unterhalten die deutsch können. Kein Spanisch zu können macht die Kommunikation nicht immer einfach. Auf der anderen Seite sind die Schüler und Schülerinnen dann gezwungen mit mir deutsch zu reden.

Aber da es mich schon sehr nervt mich hier nicht verständigen zu können, fange ich jetzt fleißig an zu üben und hatte auch schon die erste Spanisch- Stunde. Aber es sind die kleinen Dinge, über die ich mich hier total freue. So habe ich es geschafft mit Wörterbuch- App und Hand Zeichen mein Handy aufzuladen, mir bei Subway was zu essen zu besorgen, so lange ich noch kein spanisch kann und allein unterwegs bin wird es oft essen geben, wo ich zeigen kann was ich haben möchte und bisher gab es Obst immer kiloweise, da ich immer un kilo gesagt habe und am Stand auf die Frucht gezeigt habe, die ich haben wollte. 😀 Aber inzwischen weiß ich auch, was ein halbes Kilo heißt.

Aber zurück zum letzten Wochenende, am Samstag den 21.03. hat mich Gerhard, mein Vermieter, mit an die Küste genommen. Mit ihm, Kathi und Lisa, ging es mit dem Auto zwei Stunden von Temuco nach Puerto Saavedra, wo ich zum ersten Mal den Pazifik gesehen habe und von dort aus weiter die Küste entlang in abgelegenere Dörfer.

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An der Küste haben wir dann Menschen besucht, die zu den Gemeinden gehören, die Gerhard und Hanne in den letzten Jahren hier gegründet und aufgebaut haben. Auf den Wegen zu den Dörfern hat sich der Pick-up dann auch bezahlt gemacht. Es war wirklich interessant zu sehen, wie die Menschen dort leben, zumal es sich schon sehr von unserem Leben unterscheidet. Aber es hat mich auch nachdenklich gestimmt. Wieso ist uns in Deutschland der Luxus, in dem wir leben überhaupt nicht bewusst? Wieso jammern wir ständig? Wieso genießen wir unser Leben nicht viel mehr?

Alles in allem war es aber ein wunderschöner Tag, an dem ich aber auch mal wieder bereut habe kein spanisch zu können. Einige der Bauern die wir besuchten, zogen am Nachmittag mit ihren Wagen los nach Temuco um dort getrocknete Algen auf dem Markt zu verkaufen. Für die Strecke, für die wir mit dem Auto zwei Stunden gebraucht haben, sind sie mehrere Tage unterwegs und das mehrfach im Jahr.

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Streckenweise bin ich auf der Lagefläche des Pick-up mitgefahren und habe die Sonne und die Aussicht genossen, auch wenn es teilweise recht holprig war. 😀

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Von links, Lisa, die als Au-Pair bei dem Sohn meiner Vermieter arbeitet und Kathi, die als Freiwillige Hanne und Gerhard bei ihrer täglichen Arbeit hier unterstützt.

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In der Sonne entspannen und das Leben genießen.

Da mein Vermieter leidenschaftlicher Fotograf ist, war er ganz begeistert, dass wir genau an dem Tag da waren, an dem die Bauern nach Temuco los fuhren, da er dieses Motiv schon lange festhalten wollte. Also hieß es erst einmal warten. Aber das ist hier in Chile gar nicht so schlimm, da zumindest die Menschen die ich bisher getroffen habe, deutlich entspannter sind als in Deutschland. Egal ob beim Einkaufen, in Behörden oder beim Warten auf den Bus.

Abends ging es dann zurück nach Puerto Saaverde, wo wir bei Sonnenuntergang Empanadas aßen und wieder einmal die Aussicht genossen.

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Es war ein wunderschöner Samstag und ich war sehr froh, dass Gerhard mich mitgenommen hat! Am Sonntag habe ich dann erst einmal ausgeschlafen, danach mit Matthias geskypt und einiges von meiner To-Do Liste erledigt. Ich weiß nicht warum, aber ich bin hier ständig müde. Ich glaube, dass liegt daran, dass hier einfach ALLES neu ist. Ich kann hier gar nicht alles beschreiben was für mich neu ist!

Die Woche in der Schule verging wie im Flug, ich bin von Montag bis Freitag vormittags und Montag und Mittwoch auch nachmittags in der Schule. Meist bin ich mitgegangen um die Klassen kennen zu lernen und habe mir einfach den Unterricht angeschaut. Da ich bei verschiedenen Lehrern mitgehe, kann ich mir hier im Laufe der Zeit sicher das ein oder andere abschauen, was ich dann später selbst in meine Unterricht mit einbauen kann.

Die coolsten Unterrichtsstunden in dieser Woche war eine Doppelstunde mit Veronika in einer 8ten Klasse, in der wir mit den Schülerinnen ein Rollenspiel zum Thema Umwelt und Ski Tourismus in den Alpen in einem fiktiven Ort namens Schönberg durchführten. Das Rollenspiel hatten wir uns den Tag vorher gemeinsam überlegt und es war ein voller Erfolg! Sowohl die Schülerinnen als auch wir hatten jede Menge Spaß und haben, was ja das wichtigste ist, jede Menge auf Deutsch miteinander geredet. Wobei wirklich jede der Schülerinnen ihren Beitrag geliefert hat. Das ist mir fast am meisten im Gedächtnis geblieben. Die Abende sind durch einkaufen, Sport und Quatschen mit Kathi und einer Shopping Tour mit Veronika auch wie im Flug vergangen!

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Beim Einkaufen habe ich stets mein Handy dabei, denn ohne meine Währungs- App und meiner Wörterbuch- App wäre ich gnadenlos aufgeschmissen. Noch renne ich ziemlich orientierungslos durch den Lider, der chilenische Discounter, und versuche das Konzept des Ladens zu verstehen. Aber das einkaufen klappt immer besser, das Einkaufen hier ist aber teurer als in Deutschland!

Mitte der Woche hatte ich dann meinen ersten Heimwehanfall, war erkältet, mein Internet ging nicht und die ganzen neuen Eindrücke haben mich überfordert. Aber dank der tollen Briefe meiner Homezone, meiner besten Tess, bei der ich mich über WhatsApp ausheulen konnte und die sogar in Vietnam immer ein offenes Ohr für mich hat :-* und Matthias, der mich, da skypen nicht ging, ebenfalls per WhatsApp wieder aufbaute, ging es abends dann auch schon wieder. 🙂

Noch sind es hier 25° bis 30° und strahlender Sonnenschein, was für mich natürlich super ist, für die Jahreszeit aber absolut untypisch! Normalerweise beginnt es hier ab März zu regnen und kälter zu werden. Ich war letzte Woche erst einmal mit Veronika in der Stadt Sommerschuhe und eine lockere Sommerhose kaufen. Ich genieße die Sonne natürlich, aber wenn man dann hört, dass auf dem Land die Bevölkerung mit Wassertanks versorgt wird, da die Brunnen ausgetrocknet sind und das Vieh auf der Weide tot umkippt, weil es verdurstet, wünsche ich mir doch, dass es hier bald anfängt zu regnen. Ein weiterer Nachteil der anhaltenden Hitze und Trockenheit ist, dass hier in der Gegend in den Nationalparks teilweise riesige Waldflächen brennen und dabei bis zu zweitausend Jahre alte Araukarien, ein Baum den es nur in Chile gibt, verbrennen. 🙁

Aber da das Wetter weiterhin so gut ist, ging es gestern mit Veronika und noch zwei weiteren Lehrern meiner Schule mit dem Auto nach Pucon und von dort aus in den Nationalpark. Unser Ziel war der San Sebastian. Der Aufstieg hat mir gezeigt, dass es nun keine Ausreden mehr gibt mich vor dem Sport zu drücken, denn ich war mit Abstand die untrainierteste und die anderen mussten zugegebener Weise doch ziemlich oft auf mich warten. :/ Die Kombination aus mangelnder Kondition, Staub, meinem Asthma und dem zu Hause vergessenen Asthmaspray haben mich teilweise echt an meine Grenze gebracht. Aber je höher wir kamen, umso gigantischer wurde die Aussicht!

Los ging es umgeben von viele Bäumen unter ihnen auch etliche Araukarien, die für mich wie eine Mischung aus unseren Tannen und Kakteen aussehen.

Um uns herum nichts als Stille und die Geräusche von ein par Vögeln und natürlich der stets steile Schotter-Staubweg bergauf.

Und im Nationalpark dürfen dann eben auch die Bäume stehen bleiben, die nicht mehr leben.

Halbzeit...

Die Hälfte war geschafft! Hätte mir auf der Wiese einer gesagt, was noch auf mich zukommt… 😀

Und die Aussicht wurde immer besser!

Da ganz oben waren wir!

Da oben, das war unser Ziel, der Weg hat mir noch einiges ab verlangt! 😀 Die anderen hatten recht lange Pausen, aber sie haben ohne sich zu beschweren auf mich gewartet. 🙂

Und die Aussicht wurde mit jedem Höhenmeter schöner!

Stück des Weges

Und das war dann so der Weg bergauf, ganz oben waren es dann keine Staubwege mehr sondern Felsen über die wir geklettert sind. Das hat super Spaß gemacht, aber ich hatte teilweise schon ziemlich Bammel. 😀 Da ich oben meine Hände zu festhalten brauchte konnte ich leider keine Fotos machen. 😀

Aber Veronika, die vor mir oben war, hat ein wunderschönes Foto von mir auf den letzten Metern gemacht! 😀

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Aber oben angekommen, wusste ich sofort, dass sich die Strapazen gelohnt haben!! Wir haben dann 45 Minuten in der Sonne Pause gemacht un unser Picknick verzehrt und die absolut unbeschreiblich schöne Aussicht genossen!

Es war so unendlich schön!

Aussicht

Geschafft! :)

Geschafft!!!

Ohne Worte!

Oben angekommen!

Im Hintergund der noch rauchende Villarica. Und in Wirklichkeit war es noch viel schöner als auf den Fotos!!!

Unsere super nachhaltige kulturweit Flasche, immer mit dabei! :)

Meine kulturweit- Flasche ist immer mit dabei, Mr. Travi habe ich allerdings, muss ich zu meiner Schande gestehen, zu Hause vergessen. Der darf dann auf die nächste Wanderung mit! 🙂

Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs und haben ca. 1300 Meter in die Höhe und 12 Kilometer Strecke zurück gelegt. Zum Schluss befanden wir uns auf 2000 Metern Höhe. Wieder unten angekommen, runter ging wesentlich schneller als hoch, ging es in einem See baden! Das war auch dringend nötig, da der Staub überall war, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass es streckenweise teils geplant, teils ungeplant auf allen vier Buchstaben runterging… 😀  Das war eine so unheimlich angenehme Abkühlung! Den Tag haben wir dann noch bei einer, wie ich finde wohlverdienten, Pizza ausklingen lassen. Gestern Abend bin ich dann wie ein Stein ins Bett gefallen und habe bis heute Mittag 12 Stunden durch geschlafen und merke heute jeden Muskel in meinem Körper. 😀

Ich habe also in meiner ersten Woche hier meine Schule und tolle Kollegen kennengelernt, war an der Küste und an der argentinischen Grenze auf dem San Sebastian wandern! Ich bin einfach nur glücklich hier zu sein!

 

 

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Abschied von Buenos Aires und Ankunft in Temuco

Ich bin gut in meiner neuen Heimat angekommen und sitze gerade auf meinem eigenen Balkon und bin einfach nur froh hier zu sein.

Den letzten Abend in Buenos Aires wollte ich gemeinsam mit Finja und Marlen noch zum Friedhof von Recoletta, da dieser ganz besonders sein soll. Wir sind zu Fuß dort hin gelaufen. Der Weg, der auf dem Stadtplan gar nicht so weit aussah, zog sich über eine Stunde, doch da das Wetter toll und die Gespräche gut waren, verging die Zeit wie im Flug. Die Mauern und das was man von außen sieht sind schon sehr beeindruckend! Allerdings blieb es auch bei den Eindrücken, da der Friedhof um 18 Uhr schließt und letzter Einlass um 17.30 Uhr ist. 😀 Wer zu spät kommt den bestraft das Leben. 😀 Aber da ich von Buenos Aires aus zurück fliege, weiß ich nun ja, was ich noch besichtigen möchte und wann ich da sein muss.

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Es war aber auch so ein toller Abschluss Abend. Da uns allen die Füße weh taten, ging es mit dem Bus zurück. Auf dem Weg von der Bushaltestelle zum Hostel kamen wir über einen Bücherflohmarkt und mal wider an einem tollen Graffiti vorbei! Die ganze Stadt ist voll mit wirklich schönen Graffitis. Natürlich gibt es auch einige Schmierereien, doch ich habe wesentlich mehr tolle Kunstwerke als Schmierereien gesehen!

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Zurück im Hostel widmete ich mich meiner absoluten Lieblingsaufgabe, dem Packen meines Rucksacks. Ich bin immer noch erstaunt, was ich da so alles reinquetschen konnte. Bei gefühlten 35° war das meine Sporteinheit des Tages und danach habe ich den Abend gemeinsam mit den anderen Kulturweitlern den Abend im Innenhof des Hostels ausklingen lassen. Das der Wecker um 4 Uhr klingeln würde, ging ich recht zeitig ins Bett.

Nach einer unruhigen Nacht, in der ich vier mal aufschreckte, aus Angst den Wecker nicht gehört zu haben, ging es um 04.30 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Dort hieß es dann Abschied nehmen von Finja, die die nächsten 6 Monate in Paraquay verbringen wird.

Das Einchecken klappte ohne Probleme und gemeinsam mit Antonia ging es dann mit dem Flieger über die Anden nach Chile. Da das Wetter super war, war der Flug ein echtes Erlebnis! Neben dem super Ausblick gab es für jeden einen Fernseher mit Fernbedienung, der auch über Spiele verfügte. 😀 An Schlaf war also nicht zu denken. Das was ich gesehen habe in Worte zu fassen ist nicht so leicht, da es unglaublich schön war! Hier ein par Bilder, die es vielleicht ansatzweise vermitteln können. Mr. Travi hat der Ausblick auch sehr gut gefallen! 🙂

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In Santiago musste ich umsteigen. Da mein Gepäck direkt bis Temuco eingecheckt war, musste ich mir nur noch meinen Boarding Pass besorgen, weil ich von Santiago nach Temuco mit einer anderen Airline geflogen bin. Als ich dann am Schalter an der Reihe war, wurde mir von dem freundlichen Herrn gesagt, dass es gar nicht möglich sei, dass mein Gepäck direkt durchfliege, da es hier in Santiago durch den Zoll müsse. Er war wirklich sehr bemüht, doch da mein Weiterflug bald ging, blieb keine große Zeit, mein Gepäck zu suchen. Also ging es mit dem Gefühl, dass mein Gepäck nur zu 50% gemeinsam mit mir in Temuco ankommt in den Flieger. Erstaunlicher Weise war ich absolut entspannt, worüber ich mich selbst gewundert habe. Und siehe da, als ich in Temuco ankam war mein Gepäck auch da.

Ich wurde von Christa, die als Sekretärin im Colegio Aleman arbeitet, super herzlich empfangen und zu meinem neuen zu Hause gebracht. Auf der halbstündigen Fahrt hat Christa mir schon jede Menge Fragen beantwortet und nun freue ich mich noch mehr auf die Schule als vorher schon! Ich war gestern Abend noch der Meinung, dass ich natürlich direkt morgen kommen könne, bin heute aber sehr froh, dass Christa mir geraten hat erst einmal richtig anzukommen und am Freitag, sprich morgen in die Schule zu kommen.

Ich werde die nächsten Monate in einem wunderschönen Zimmer mit eigenem Bad und eigenem Balkon, bei einem deutschen Ehepaar, wohnen! Das Zimmer ist in einem Haus, in dem Studentinnen günstig Zimmer mieten können, die sich sonst ein Zimmer hier nicht leisten könnten. Das deutsche Ehepaar bei dem ich wohne sind Hanne und Gerhard, die seid 37 Jahren hier in Chile als Missionare leben. Die beiden haben mich super nett begrüßt und ich bin wirklich froh, ein so tolles zu Hause zu haben, in dem ich mich schon nach der ersten Nacht heimisch fühle. Neben mir und den Studentinnen wohnen hier noch eine andere Freiwillige, Kathi, mit der ich mich super verstehe und zwei Hunde! 🙂

Gestern Abend war ich dann noch mit Kathi einkaufen und habe mir einige Lebensmittel besorgt. Mit der Währung bin ich noch total überfordert, ich hoffe, dass das noch besser wird!

Das ich hier in so kurzer Zeit so viele liebe Menschen kennen gelernt habe, tröstet mich auch über das Heimweh hinweg. Bei allen tollen Erlebnissen hier, denk ich natürlich auch oft an meine Lieben daheim, doch dank der Technik kann man ja nicht nur miteinander sprechen sondern sich auch sehen und das erleichtert es für mich sehr!

Heute Nacht habe ich dann wie ein Baby 14 Stunden geschlafen. Mittags war ich bei Hanne und Gerhard zum Mittagessen eingeladen. Dabei habe ich gleich noch eine andere deutsche Lehrerin kennengelernt, die in der Grundschule des Colegio Aleman arbeitet, und die Tochter von Gerhard und Hanne, Valerie, die ebenfalls als Sekretärin im Colegio arbeitet.

Nachmittags bin ich dann mit Kathi zu Fuß los zu einem Markt auf dem es neben Obst und Gemüse auch Mapuche- Souvenirs und Kleidung gibt. Temuco ist definitiv anders als Buenos Aires, was doch sehr an europäische Städte erinnert. Es ist laut und wuselig aber ich fühle mich total sicher und wohl. Nachdem wir sogar eine Bank aufgetrieben haben, bei der ich kostenlos Geld abheben kann und beide einige schöne Dinge gekauft haben, wollten wir mit dem Bus nach Hause fahren. Das hat nur so halb funktioniert, da wir in die falsche Linie gestiegen sind. 😀 Aber der Busfahrer war sehr nett und Kathi kann zum Glück so weit spanisch, dass wir uns mit ihm unterhalten konnten. Letztendlich ging es dann doch wieder zu Fuß zurück. Ich wage mich definitiv allein erstmal nicht ans Bus fahren. 😀

Da es morgen in die Schule geht, geht es heute früh ins Bett. Gute Nacht! 🙂

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Buenos Aires – San Telmo und Vorbereitungsseminar

Die Zeit in Buenos Aires neigt sich auch schon wieder dem Ende entgegen.

Am Sonntag ging es gemeinsam mit Finja, Jendrik und seiner Freundin Sofia auf den Antikmarkt in San Telmo. Der ist nicht ohne Grund in jedem Reiseführer als sehenswert angegeben ist.

Es war wunderschön, durch die Gassen des Viertels zu schlendern, die Stände anzuschauen, den Straßenmusikern zuzuhören und die Sonne zu genießen. Neben handbemalten Ohringen gehören nun auch eine kurze bunte Schlabberhose und bunte Espadrilles zu meinem Gepäck. Deren Anschaffung hat sich hier schon ausgezahlt, denn in der Sonne ist es wirklich warm. Zum Mittag gab es Brötchen mit irgendwelchem Fleisch und frisch gepressten Fruchtsaft in einem Hinterhof, etwas abseits des Trubels, bei schöner Musik. Was genau das für ein Fleisch ist kann ich mal wieder nicht sagen, da ich einfach das selbe genommen habe wie die anderen. Es wird wirklich Zeit, dass ich spanisch lerne. 😀

Der Markt war wirklich schön und ich hätte am liebsten alles gekauft, aber leider muss ich ja alles noch in meinen Rucksack bekommen.

Mit einem Mal gab es 2 Meter hinter uns einen Aufschrei, einer rannte weg, einige rannten hinter her. Da hat wohl jemand seine Tasche nicht vor sich getragen und ist beklaut worden. Das hat mich schon ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, dass ich in einer Metropole in Südamerika bin, wo so etwas doch deutlich häufiger passiert als in Braunschweig. Ich fand es aber auch erstaunlich, wie schnell wieder Ruhe einkehrte. Ich habe danach jedenfalls wieder besser auf meinen Beutel aufgepasst und bereue nicht, dass ich hier immer mit meiner sexy Bauchtasche rumlaufe.

Nach etlichen Stunden auf dem Markt ging es zurück ins Hostel. Nach einem kurzen Nachmittagsschläfchen habe ich den Abend gemütlich mit den anderen Kulturweitlern im Innenhof des Hotels ausklingen lassen.

Gestern ging es dann zur deutschen Botschaft, zu dem Seminar, weshalb ich überhaupt in Buenos Aires bin. Wir wurden vom Kuluratache der deutschen Botschaft begrüßt und im Anschluss daran ging es um die Schulformen, an denen wir untergebracht sind. Meine Schule ist eine sogenannte DSD Schule. Das bedeutet, dass sie eine chilenische Schulleitung hat, aber das die Schüler das Deutsche Sprach Diplom ablegen können. An dem Seminar nehmen fast alle Freiwilligen die an PASCH Schulen in Südamerika sind teil. Ich habe Anne kennengelernt, die für alle Zfa Schulen in Chile zuständig ist. Sie ist sehr nett und es gibt echt ein Gefühl von Sicherheit, zu wissen, sollte etwas nicht klappen, einen Ansprechpartner zu haben, der immerhin im selben Land ist und dem man vertraut. Aber da meine Ansprechpartnerin von der Schule sehr nett ist und mich auch morgen vom Flughafen abholt, denke ich, dass ich  keine Probleme haben bekommen werde. Neben dem Schulsystem und dem Kennenlernen unserer Ansprechpersonen, bekamen wir Zeit in Kleingruppen konkrete Projektideen zu entwickeln, die dann an mehreren Schulen durchgeführt werden können. Ich denke, dass das ein oder andere Projekt auch durchgeführt wird, das es wirklich viele gute und auch umsetzbare Ideen gab.

Am Nachmittag bin ich dann mit Finja zurück zum Hostel gelaufen. Ob wir den Weg ohne Hilfe einer älteren Dame gefunden hätten, wage ich zu bezweifeln. Und das war wieder einer dieser Momente, in denen ich heilfroh war, das Finja spanisch kann. Ich habe aber erstaunlich viel von dem Gespräch verstanden, was mir Hoffnung macht, dass das mit dem Spanisch noch was wird. Auf dem Rückweg ging es durch ganz normale Wohnviertel von Buenos Aires und ich fand es cool, auch das zu sehen und nicht nur die typischen Touriziele abzuklappern.

Gleich geht es noch zu einer Schule hier in Buenos Aires, wo uns eine Unterrichtsstunde gezeigt wird, wie wir sie wahrscheinlich auch erleben werden. Trotz meines Lehramtstudiums, finde ich es super, wie intensiv wir auf unseren Einsatz vorbereitet werden. Und nein das schreibe ich nicht nur, weil das der offizielle kulturweit Blog ist. 😉

Morgen früh geht es dann in aller Frühe zum Flughafen. Das heißt mein nächster Eintrag kommt, wenn ich in Temuco angekommen bin.

Bilder hochzuladen funktioniert momentan nicht. Ich werde einige bei Facebook hochladen und von Temuco aus, sobald ich Internetzugang habe, versuchen hier noch welche hochzuladen.

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Buenos Aires – Straßenmarkt und „La Boca“

Nun ist schon der zweite Tag in Buenos Aires um und je mehr ich von der Stadt sehe, desto lieber mag ich sie.
Das Highlight des Tages war für mich definitiv der Besuch des Stadtviertels „La Boca“, welches durch seine bunten Häuser ein typisches Touri- Ziel ist. Ich fand es aber trotzdem wunderschön! 🙂
La Boca :)

Aber um vorne zu beginnen, am Morgen waren wir, Finja, Marlen, Julia und ich zu fünft auf einem Straßenmarkt. Der war aber eher enttäuschend, da es nur „vollkommen echte“ Markensachen gab. Aber die Situation auf sich wirken zu lassen und die Menschen zu beobachten war schon cool. Mittags haben wir im Hostel gekocht und am Nachmittag sind wir dann mit 14 Leuten, alles Kulturweitler,  mit dem Bus quer durch die Stadt nach „La Boca“. Das Viertel ist super touristisch aufgezogen, aber ich muss gestehen, dass das bei mir super wirkt. 😀 In „La Boca“ haben wir uns dann in kleinere Grüppchen aufgeteilt und sind durch die Gegend geschlendert, haben Kaffee getrunken, den Tangotänzern zugeschaut und einfach die Atmosphäre genossen.

Das zu beschreiben, was ich hier fühle ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen, denn es ist einfach so viel neues.

Mr. Travi hat sich in „La Boca“ nicht aus meiner Tasche getraut. Okay ich gebe es zu, ich hatte ihn zwar mitgenommen, hab aber vergessen ihn raus zu holen.

Fotos hochladen ist heute nicht so einfach, daran merkt man, dass immer mehr Kulturweitler das Hostel bevölkern.

Nun sitzen wir noch bei 20° im Innenhof zusammen, essen, Finja spielt Ukulele und lassen den Abend ruhig ausklingen.

Ich glaube ich erfriere in Temuco, denn ich sitze hier grade schon mit Fließjacke. 😀 Habe mich erstaunlich schnell an das Sommerwetter gewöhnt, blöd nur, dass ich Mittwoch wieder in den Herbst fliege.

Aber so schön es hier in Buenos Aires auch ist, freue ich mich schon auf Temuco und darauf irgendwann endlich am Zielort anzukommen und endlich in mein Schule zu kommen und irgendwann wieder so etwas wie einen Alltag zu haben. Dann werden die Blogeinträge wahrscheinlich auch irgendwann weniger. 😀

Aber bis dahin gibt es hier in Buenos Aires noch einiges zu sehen!

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Buenos Aires, ohne ein Wort Spanischkenntnisse

Das der Crashkurs Spanisch, zu dem ich mich angemeldet hatte, ausgefallen ist, ist doch recht blöd. Nun heißt es „learning by doing“. 😀

Buenos Aires, eine tolle Stadt, mediterraner Flair in einer riesigen Stadt bei 30° und Sonnenschein.

Aber ich fange einfach mal vorne an. Der Flug von London hier her verlief eigentlich ganz gut, bis auf ein par Turbulenzen konnte ich gut schlafen und das Essen war erstaunlich lecker, somit waren alle Erwartungen erfüllt und die vierzehn Stunden waren schneller um als gedacht. Der Plan so lange durch London zu rennen, bis ich quasi im Stehen einschlafe hat wunderbar funktioniert!

Finja, die über Paris geflogen ist, und ich haben uns dann auch ohne Probleme direkt gefunden, worüber ich echt froh war, denn sie kann deutlich mehr spanisch als ich, was allerdings auch keine Kunst ist. 😀

Vom Flughafen aus ging es dann mit dem gesamten Gepäck mit dem Taxi zum Hostel. Zu zweit war das, mit 20€ pro Nase, für die Stunde Fahrt auch in Ordnung. Die ersten Momente in Buenos Aires hab ich gar nicht so richtig realisiert, es ist manchmal einfach echt zu viel neues.

Im Hostel angekommen, haben dort zwei Freundinnen von Finja auf sie gewartet, die seit fast 6 bzw. fast 8 Monaten in Argentinien unterwegs sind. Nach einer Dusche, die wirklich mehr als überfällig war, ging es erstmal mit Finja, Marlen und Julia zu Fuß los, das Viertel in dem wir sind, wo das ist, kommt, sobald ich mir einen Stadtplan besorgt hab, aber gerade bin ich einfach zu faul runter zur Rezeption zu laufen um einen zu holen, erkunden. Dabei gab es mein erstes Steak in Argentinien und ja es war lecker, die Bedienung war allerdings etwas komisch, ich überlege immer noch, ob wir irgendwas falsch gemacht haben.

Nach der Stärkung konnten wir unser Hostel Zimmer beziehen, was mit vier Betten und einem eigenen Bad angenehm luxuriös ist.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es zu zweit in die Stadt, Pass und Mr. Travi mussten aus Angst vor Dieben erstmal im Hostel bleiben, Handy und Geld durften im sexy Bauchgürtel, der sich in der Hose verstecken lässt mitkommen. Ich hoffe ja immer noch, dass ich es schaffe nichts zu verlieren oder beklaut zu werden. Morgen darf Mr. Travi dann wieder mit, wenn ich ihn nicht vergesse. 😀

Buenos Aires an sich verwöhnt uns, wie oben schon erwähnt, mit strahlendem Sonnenschein und 30° und ich habe erstaunlicher Weise noch keinen Sonnenbrand… Und ich bekomme sogar doch noch etwas Sommer, bevor es in Temuco bald wieder Winter wird.

Es ging mit der Metro ins Microzentrum, dass aber auch nicht besonders klein ist und dort waren wir dann zu Fuß unterwegs. Ursprünglich war der Plan zu einem Friedhof zu laufen, aber da wir erst nach etlichen Blogs realisiert haben, dass wir in die falsche Richtung gelaufen sind und wir dann absolut keine Lust mehr hatten umzukehren, sind wir durch Zufall an einem der Wahrzeichen von Buenos Aires, einem riesigen Obelisken, gelandet. Um diesen herum führen 10-spurige Straßen! Ich wusste nicht mal das es Straßen mit so vielen Spuren gibt… Da kommt das Dorfkind in mir durch. 😀

Die Atmosphäre ist echt cool, auf der einen Seite ist man in einer solchen Metropole, aber die Menschen sind deutlich entspannter als in deutschen Großstädten. Mich erinnert Buenos Aires von den Gebäuden und von der Atmosphäre her ein bisschen an Barcelona, nur in groß, in viel größer aber trotzdem schön. Ich bin ein bisschen erstaunt, dass ich mich so wohl fühle, in einer so riesigen Stadt. Ich glaube das liegt unter anderem daran, dass die Stadt echt grün ist, dadurch ist die Luft auch ziemlich gut und es ist einfach schön! Und bisher fühle ich mich auch ziemlich sicher. Natürlich ist man vorsichtiger und bedachter als daheim, aber ich denk das kann auch nicht schaden.

Mal schauen, was wir morgen so machen, es gibt auf jeden Fall jede Menge zu sehen! 🙂

Zum Abschluss noch ein par Bilder und dann werde ich auch ins Bettchen gehen, bei den ganzen vielen neuen Eindrücken bin ich quasi permanent müde.

Straßenleben

Straßenleben

:) Der Obelisk Überall WerbetafelnPark Wo sind wir denn jetzt? Palmen! :) Buenos Aires - Der Stadtplan

 

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London und mein neuer Reisebegleiter Mr. Travi

Auf der Jagd nach einem günstigen Flug habe ich nur halb bedacht, dass 9,5 Stunden Aufenthalt in London doch ziemlich lang sind… Deshalb bin ich heute kurzerhand nach London rein gefahren.

Aber bevor ich weiter schreibe möchte ich euch meinen neuen Reisebegleiter vorstellen:

Mr. Travi!

Er kommt aus Südafrika und wurd im Hillcrest Aidszentrum gefertigt und ist einer von vielen LittLe TRaVELLERn, die in die Welt starten. Mr. Travi war in einer Reisetüte von meiner besten Janika und wird mich nun auf meiner Reise begleiten und mit mir gemeinsam hoffentlich viele Dinge erleben.

Mr. TraviLiebe auf den ersten Blick

 

Es war definitiv Liebe auf den ersten Blick. 😉 Um auch wieder rechtzeitig am Flughafen zu sein, ging es mit dem Heathrow Express in die Innenstadt, günstig ist was anderes aber es hat sich gelohnt! Nachdem Mr. Travi und ich nach einigem Umsteigen am Buckingham Palace angekommen waren ging es zu Fuß weiter durch den St James Park auf der Suche nach dem Big Ben… 🙂

Wo ist der Big Ben? Big Ben

Man mag es kaum glauben, aber in London war strahlender Sonnenschein! Nachdem wir den Big Ben gefunden hatten, ging es weiter Richtung London Eye und von dort aus hatten Mr. Travi und ich einen wunderbaren Blick über London!

London Eye mit Mr. Travi  20150312_171528[1]

 

Und man mag es kaum glauben, aber wir haben unterwegs doch tatsächlich noch Telefonzellen gefunden! Ob die überhaupt noch jemand benutzt, wage ich zu bezweifeln.. 😀

Mr. Travi unterwegs im St. James ParkMr. Travi hat sie tatsächlich gefunden... TELEFONZELLEN.. :D Das Wetter im Park genießen

Es ist unglaublich, wie schnell das Einführungsseminar am Werbellinsee zu Ende gegangen ist. Es war eine tolle Zeit mit so viel anderen Freiwilligen und ich vermisse meine Homies jetzt schon.

Mr. Travi schläft schon tief und fest und das ist auch mein Plan für den Flug nach Buenos Aires. Ich werde mich jetzt langsam mal durch die Sicherheitskontrolle begeben und freue mich auf Buenos Aires! 🙂

Die Stadt werde ich dann ab morgen mit Finja erkunden und dann natürlich wieder fleißig berichten!

SÜDAMERIKA ICH KOMME! 🙂

 

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Nun ist es offiziell…

internationaler FSJ Ausweis

 

…. schon Wahnsinn, was so ein kleines Papier so in einem auslösen kann. Für was gibt es eigentlich keine Lizenz oder einen Ausweis? Dabei hab ich mir extra ein kleineres Portmonee zugelegt, um nicht so viel unnötige Karten mit mir rum zu tragen. Aber ja doch, der bekommt den Ehrenplatz, den Platz im Portmonee mit dem Sichtfenster, den man sofort sieht wenn man es aufmacht. 🙂

Ich bin schon stolz darauf es geschafft zu haben bei an die tausend Bewerbern einen von 158 Plätzen bekommen zu haben. Ich kann es kaum erwarten nach Chile zu kommen. Klar werde ich meine Lieben hier zu Hause vermissen, aber dieses Gefühl bald ist es so weit, dass ist echt anstrengend. Und außerdem bin ich ja Ende August auch schon wieder da. Genießt die ruhige Zeit meine Lieben, wenn ich wieder komme kann ich euch hoffentlich nicht nur auf deutsch zutexten sondern auch auf spanisch, hoffentlich. Und wenn ich bis dahin kein spanisch kann, dann hat sich Redebedarf ins unendliche angestaut… 😀

Je näher der Abflug kommt, desto dringlicher wird die Frage ob ich allen Erwartungen gerecht werde, die an mich gestellt werden.Stelle ich ein gutes Projekt im Rahmen von kulturweit auf die Beine? Erfülle ich die Erwartungen der Schule? Aber die meisten und größten Erwartungen habe ich glaube ich an mich selbst. Nun ja wir werden es sehen. 🙂

In drei Tagen sitze ich schon in Buenos Aires… 🙂 Und in acht Tagen in Temuco, wo übrigens momentan noch an die 30° sind! So bekomme ich doch noch etwas Sommer, bevor da dann der Winter kommt.. 🙂

AHHHH!!! ICH FREUE MICH! 🙂

3, 2, 1… Dann geht es wirklich los…

In drei Tagen geht mein Flieger, aber ich fange mal ganz vorne an. 😉 Vorweg möchte ich kurz anmerken, dass es das erste Mal in meinem Leben ist, dass ich sowas wie einen Blog schreibe… Aber ich gebe mein Bestes.

Als ich mich für kulturweit beworben habe, hatte ich einfach nur den Wunsch zwischen Ende meines Studiums und Beginn meines Referendariats noch einmal raus zu kommen. Raus aus dem Alltag; etwas erleben, was ich mein Leben lang nicht vergessen werde; ein anderes Land mit seinen Menschen und seiner Kultur kennen lernen und dort zu leben; Spaß zu haben; etwas nur für mich tun; Erfahrungen sammeln und im besten Fall noch Unterrichtserfahrungen an einer Schule außerhalb von Deutschland sammeln.

Meine Bewerbung war erfolgreich und ich wurde dem PAD (pädagogischer Austauschdienst) zugeteilt und mein Einsatzland ist Chile! Somit war klar, es geht wirklich weg und sogar ans andere Ende der Welt und werde ein halbes Jahr als Freiwillige an der deutschen Schule in Temuco in Chile sein! WOW!

Das Visum musste beantragt werden, Kontakt mit der Schule hergestellt werden, Versicherungen und der ganze Papierkram haben sich auch nicht ganz von allein erledigt und trotzdem war es immer noch ganz weit weg.

Und jetzt ist das Vorbereitungsseminar am Werbellinsee bei  Berlin fast vorbei. Mit 157 anderen Freiwilligen, die quasi in die ganze Welt gehen, auf einem Haufen zu sein ist wirklich cool, denn alle mit denen ich mich unterhalte freuen sich auf ihre Zeit und haben Ideen, Vorfreude aber auch Ängste. Für mich ist es doch sehr beruhigend, dass ich feststelle, dass auch die anderen ähnliche Gedanken haben wie ich. Und das Gelände direkt am Werbellinsee hat einen besonderen Charme und ist wunderschön!

Neben den typischen Gesprächen, die meist wie folgt beginnen: „Hi, wer bist du und wo gehst du hin?“ arbeiten wir in unserer jeweiligen Homezone an verschiedenen Themen (Vorurteile, Stereotypen, Transkulturalität, Konflikte und Konfliktbewältigung, fair berichten, Projekte und noch einiges mehr). Meine Homezone besteht aus insgesamt 11 Leuten und unserer Trainerin Sandra. Ich fühle mich da wahnsinnig wohl und das gibt einem auch die Möglichkeit Dinge anzusprechen die einen beschäftigen und dann wird vollkommen locker darüber geredet. Ich hoffe sehr, dass wir als Sandras Homies auf irgendeine Art und Weise in Kontakt bleiben! 🙂 Was machen wir hier sonst noch? Jede Menge! Workshops zu den unterschiedlichsten Themen werden angeboten, es geht um Bildung nachhaltiger Entwicklung und gestern hatten wir einen Kulturabend, der von einigen Freiwilligen mit Programm gefüllt wurde. Da war ich echt beeindruckt, es ging von Poetry- Slam über einen hier gedrehten Film über Rassismus bis hin zu Gesang und Klavier!

In zwei Tagen ist das Seminar vorbei und wir verstreuen uns über den Globus. Ich werde direkt einen Tag nach dem Seminar von Berlin aus Fliegen, sprich den Abschied daheim hab ich schon hinter mich gebracht. Von Berlin aus geht es am 12.3. über London nach Buenos Aires, wo es am 16. und 17.3. ein Einführungsseminar mit den anderen Freiwilligen aus Chile und Argentinien stattfindet. Vorher ist der Plan, gemeinsam mit Finja und wahrscheinlich noch anderen Freiwilligen die Stadt zu erkunden! 🙂 Am 18.3. geht es dann weiter nach Temuco in Chile.

Mal schauen, wie häufig ich dazu kommen werde hier etwas zu schreiben, ich habe es mir fest vorgenommen, verspreche aber nichts. 😀

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß auf meinem Blog. Ich werde versuchen meine Eindrücke so gut wie möglich nieder zuschreiben, ohne dass sie klingen wie die reinste Abenteuergeschichte, ohne dass sie verallgemeinern, Stereotypen verstärken… Ja ich habe bei dem Thema „Fair berichten“ aufgepasst. 🙂 Eigentlich möchte ich einfach nur berichten wie es MIR in Chile geht, was ICH erlebe und welche Menschen ICH kennen lerne. Ich freue mich auch darauf die Blogs der anderen zu lesen!

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es hier auch eine Kommentarfunktion, ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar und beantworte auch gern Fragen, sollten die irgendwann mal aufkommen. 🙂

eure Karo

Abends am Werbellinsee 20150309_122603

 

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