11.09.2012
„C Dascha, Theatrr, Sümphonika Orkestrra“ so oder so ähnlich kündigte meine Gastmami mir das heutige Abendprogramm an.
Da sich mein russisch-Wortschatz gefühlt noch immer auf да и нет (ja und nein) beschränkt, blieb mir nicht viel anderes übrig, als zuzustimmen – und so ging es dann heute zur kulturellen Bildung ins Kaliningrader Theater.
Vor dem Theater tummelten sich die, wie immer super schick gekleideten Kaliningrader (ooh, Stereotyp! Aber es ist wirklich auffällig, wie man sich kleidet – dazu sicher wann anders mal mehr…)
und das Theater selbst ließ mit Kronleuchter und bling-bling Mamor auch nicht zu wünschen übrig. Meine Begleitung Dascha und ich beschlossen kurzerhand, unsere Premiumplätze in der allerersten Reihe spätestens in der Pause zu räumen – und los ging es.
Soweit ich die Madame am Anfang richtig verstanden habe, handelte es sich um die Premiere, mit der die Konzertsaison eröffnet werde.
Auf der Bühne tummelten sich dann so die durchschnittliche Orchesterausstattung (denke ich doch mal…Sollte irgendein Musikspezialist das hier lesen, darf „durchschnittliche Orchesterausstattung“ gerne noch näher definiert werden…) plus Schlagzeug und Akkordeonmann.
Zu Beginn spielten sie irgendetwas wunderbar Kitschiges, aber nach und nach kam auch das Schlagzeug zum Einsatz und bei Ankündigung des nächsten Stückes lachten viele im Publikum einmal kurz auf. Lag wohl daran, dass sie neben relativ klassischen Stücken auch Filmmusik von russischen Kinderprogrammen etc. spielten.
Ehrlich gesagt, in Deutschland wäre ich nie in so etwas gegangen, ich glaube, ich hätte mir die ganze Zeit überlegt, was ich hätte in dieser Zeit Sinnvolleres tun können. Aber viel Sinnvolleres hätte ich hier in Russland auch nicht tun können – und diese Vorstellung hatte auch einfach ihren ganz besonderen Reiz.
Diese Vorstellung hatte einfach ihren besonderen Reiz
Erstmal konnte man die Stücke auch als konventioneller Charts etc. Hörer gut ertragen – und russische Prrraawo-Rufe setzen dem ganzen einfach die Krone auf. Das hört sich einfach endlos klasse an.
Dazu war der Akkordeon-Spieler einfach erste Sahne. Er versuchte mit dem Akkordeon zu hüpfen, tanzte mit den Füßen von links nach rechts, schüttelte den Kopf im Takt wie Oma’s Wackeldackel oder schaukelte gleich mit dem ganzen Oberkörper von einer zu anderen Seite.
Und das in Anzug, im Hintergrund ein Symphonieorchester in einer vergoldeten Kronleuchterhalle.
Kulturprogramm kann manchmal doch echt etwas haben!
P.S. Daheim musste ich natürlich meiner Gastmutter mit ohne Russisch Bericht erstatten, was soweit ganz gut klappte. Gemeinerweise hatte sie dann auch noch Bliny gemacht…
Und „pa probui“ verstehe ich schon seit dem ersten Tag – da kommt man nicht drumherum, bei dem Duft ohnehin nicht. Also ich weiß jetzt schon, dass ich in Deutschland die Gastmami’sche russische Küche unendlich vermissen werde.
спокойнои ночи!
Hallo Maren…
Ich finde deine Erlebnisse in dem Theater wirklich interessant 😉
An deinem russisch Wortschatz solltest du vermutlich noch arbeiten 😛
Aber was noch nich is kann ja noch werden xD
Ich würd gern noch mehr über das Essen erfahren…
Wie sieht das denn mit sportlichen Aktivitäten aus?