Zu lange habe ich mich schon nicht mehr gemeldet und etwas berichtet, obwohl es doch so viel gäbe, was ich euch gerne mitteilen würde.
Zunächst beginne ich am besten beim Talent Day.
Am 31 März hat meine Arbeit am Goethe Institut begonnen. Meine Schülerinnen hatten jedoch am folgenden Wochenende ihren Talent Day und wollten mich natürlich unbedingt dabei haben. Wie die meisten von euch wissen , kann ich einfach sehr schwer nein sagen. Und wenn dann auch noch meine Schülerinnen fragen,dann erst recht nicht… Ich muss sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Ich war echt begeistert… Meine Schülerinnen können tanzen, singen, malen und modeln. Es war eine unglaubliche Freude die Talente meiner Schülerinnen zu sehen. Eines hätte ich jedoch nie gedacht, dass ich jemals für „ein Wochenende“ nach Meru fahre 😀 normalerweise fahre ich ja wenn überhaupt nach Nairobi, um dort ein Wochenende zu verbringen.
Wie dem auch sei. Es hat sich gelohnt und ich wollte dieses Mal garnicht zurück nach Nairobi. In diesem Monat hat es mir so gut in der Kaaga Schule gefallen, dass ich keine Abwechslung brauchte. Ich wollte einfach bei meinen Mädels sein. Ich hatte überhaupt keine Lust auf die Großstadt.
Als ich jedoch wieder in Nairobi ankam und ich meine Freunde um mich hatte, fing ich an auch das zu genießen.
Trotz der anstrengenden Woche im Goethe Institut mit viel Arbeit und dem Französischkurs in der Mittagspause, hatte ich viel Spaß.
Ich habe beim Theaterstück vom Deutschclubs des Goethe Instituts mitgewirkt. Es war sehr amüsant. Wir haben ein Theaterstück aufgeführt in dem es um eine komplizierte Liebesbeziehung zwischen einem Kenianer und einem weißen Mädchen geht. Die Eltern des Jungen haben das Mädchen nicht akzeptiert. Das hat so weit geführt, dass der Sohn so verzweifelt war, dass er sich was antun wollte. Die weiße Freundin hat ihn gerettet und schwups wurde sie von der Familie akzeptiert.
Drei mal dürft ihr raten welche Rolle ich spielen sollte.
Genau die Rolle der weißen Freundin damit es auch authentisch rüber kommt. Ich hatte zwar nicht viel zu sagen, es hat dennoch riesig spaß gemacht, den Deutschclub zu unterstützen.
Am folgenden Wochenende wurde ich dann direkt eingeladen den Club auf ihre Campingtour zu begleiten. Natürlich nahm ich daran Teil. Und so machten wir uns alle auf nach Nakuru.
Wir hatten ein paar echt tolle Tage. Trotz dass es geregnet hat waren wir wandern, schwimmen, haben im freien gekocht, laut Musik gehört und sehr viel getanzt.
Ich bin jedes mal so begeistert wie toll die Kenianer tanzen können. Und zwar wirklich jeder kann hier tanzen.
Da bin ich schon fast etwas neidisch. 😉
Nach den spannenden Tagen ging mein stressiger Alltag am Goethe Institut weiter. Jedoch war ich sehr motiviert, da ich an der Organisation des German Cultural Festival beteiligt war. Ich habe sogar gemeinsam mit Teresa die T-Shirts designt.
Die Zeit in Nairobi verflog wie beim letzten mal wie im Flug. 10 Tage bevor ich wieder nach Meru gefahren bin ist meine Liebe Thekla nach Deutschland geflogen. Sie hat dort für 2 Wochen Urlaub gemacht, da ihre Familie einen großen Geburtstag gefeiert hat. Etwas traurig war ich schon als ich so ganz alleine war, denn dieses mal habe ich nicht mehr in der 6 er WG gewohnt, sondern bei einer kenianischen Familie gemeinsam mit Thekla und einer Amerikanerin, da diese jedoch auch nach Hause geflogen ist, war ich ganz alleine. Bevor ich abgereist bin habe ich jedoch Vanessa kennengelernt. Sie ist Praktikantin am Goethe Institut und sie ist anstelle von mir in Theklas Wohnung miteingezogen. Sie ist Super nett und wir hatten noch ein tolles Wochenende zusammen.
Am Mittwoch bin ich dann gemeinsam mit Zack ( einem Freund aus dem Deutschclub) nach Meru gefahren.
Wir haben 2 schöne Tage in Meru verbracht und sind dann am Freitag gemeinsam nach Nairobi gefahren um Thekla in Empfang zu nehmen und feiern zu gehen. Schließlich stand mein Abschied und Theklas Rückkehr an.
Wir hatten einen schönen Abend. Am Samstag jedoch fing alles an. Mir ging es garnicht gut. Ich habe gefroren, stark geschwitzt und hatte steigendes Fieber.
Ich dachte zunächst, dass ich nur eine Grippe hätte, die bald wieder vorbeigehen würde. Damit ich die anderen nicht anstecke beschloss ich am Sonntag wieder nach Meru zurück zufahren. Die Matatufahrt war der Horror. Mir tat einfach alles weh und das Fieber schien immer weiter anzusteigen. Also fuhr ich direkt ins Krankenhaus als ich in Meru ankam. Ich ließ mich sofort auf Malaria testen und leider sagte mir der Arzt, dass der Test positiv ausgefallen ist.
Also bekam ich ich viele Medikamente und eine Spritze und fuhr zu mir nach Hause.
Ohne wehleidig zu klingen und die meisten Leute kennen mich ja, es war echt schrecklich.
Am Montag war der schlimmste Tag. Obwohl der Arzt meinte mit den Medikamenten würde es auf jeden Fall viiiiiiel besser werden, hat es nichts gebracht -.- am Mittwoch ging es dann wieder Berg auf. Die nächste Woche jedoch habe ich es immer noch gespürt, dass mir schwindelig und ich auch teilweise noch echt geschwächt war.
Mittlerweile ist alles wieder Super 🙂
In der Woche nach der Malaria war ich sogar beim Mt Kenya, wo ich mir einen fetten Sonnenbrand geholt habe.
Ich bin gemeinsam mit meinen italienischen Freunden ( sie unterrichten in der Language School in Meru town) am Fuße wandern gewesen. Wir hatten einen echt tollen Tag. Wir waren auf 4200 Meter Höhe, was auch anschließend den Sonnenbrand erklärt…
Ich hatte noch eine weitere Woche etwas davon.
Xavier, Johanna, Chiara, Sabrina, Francesca, Laura und Latif
Dann stand erstmal proben proben proben auf dem Plan. Die Kaaga Mädchen Schule hat noch nie etwas beim German Cultural Festival gewonnen. Und genau das war mein Ziel. –> Gewinnen
Mit viel Ehrgeiz und einer menge Motivation machten wir uns an die Proben.
Zum Ende wurde ich immer strenger, denn die meisten Punkte würde es für die Aussprache geben, das war klar.
Wir konnten den Tag kaum erwarten und freuten uns als es endlich mit dem Bus nach Nairobi ging.
Am besagten Tag war ich diejenige, die alle verrückt machte. Es musste einfach alles perfekt sein.
Ich war mit hin und her rennen, Kostüme hier und Musik da beschäftigt, schaffte es aber bei allen meinen Mädels zuzugucken und ich war so stolz auf sie. Alle meine Mädels gaben ihr bestes und das konnte ich fühlen und sehen.
Sie gaben sich so viel mühe und ich konnte den ganzen Tag nur strahlen.
Als es dann endlich zur Ehrung kam, bin ich fast geplatzt vor Neugier.
Form 1 und 2 haben es leider nicht unter die ersten drei jedoch unter die ersten 10 von immerhin 48 Schulen geschafft.
Form 3 und 4 sind beide an zweiter Stelle gewesen. Dieses Gefühl, was ich in dem Moment hatte, als es verkündet wurde, kann ich euch garnicht beschreiben. Es war einfach nur total schön.
Die Schülerinnen kamen alle angerannt und bedankten sich bei mir. Natürlich war es ein Stück weit mein Verdienst, jedoch viel mehr der Verdienst meiner Schülerinnen. Ich war so stolz.
Als Preis bekamen wir Bücherspenden.
Jedoch nicht der Preis war entschieden, sondern die Zeit die wir für die Proben miteinander verbracht haben. Die langen Abende an denen ich 500 Mal den gleichen Satz mit ihnen geübt hatte.
Diese Zeit war so intensiv und unglaublich schön.
Ich danke meinen Kaaga Girls für diesen unvergesslichen Tag 🙂