Unser Treffen mit unserem Ansprechpartner von der Zentralstelle hat ergeben, dass wir uns relativ selbständig mit den Lehrern der Schule in Verbindung setzen müssen und Termine ausmachen. In der Zeit, die es dauert, den Kontakt aufzunehmen, hatten wir also reichlich Zeit, in Sarajevo anzukommen und uns alles anzusehen, was wir auch ausgenutzt haben.
Wir hatten für zwei Tage Besuch von Leonie, ebenfalls eine Freiwillige in Bosnien, die heute nach Banja Luka weitergerreist ist. So konnten wir uns also zu dritt ein wenig umsehen, gemütlich Kaffee trinken gehen, Cevapcici essen, Sehenswürdigkeiten besuchen usw. Dabei haben wir festgestellt, dass uns die Stadt immer mehr gefällt, je mehr wir davon sehen. Es gibt einen sehr interessanten Mix aus orientalisch-türkischen und habsburgischen Einflüssen, was man zum Beispiel an den vielen Moscheen sieht, die mit ihren Minaretten immer sehr markant aus dem Stadtbild hervorstechen und wie kleine Oasen in der Stadt sind mit Brunnen und meist sehr viel grün. Auf der anderen Seite sieht man viele österreischische Häuser, moderne und zerfallene Gebäude mit Einschusslöchern vom Krieg.
Hoch zu unserer Wohnung klingt ein Mix aus Verkehrslärm, Kinderstimmen und muslimischem Gebetsgesang.
So hatten wir recht entspannte erste Tage. Trotzdem hoffe ich, dass es bald mal losgeht mit unserer Arbeit und wir bald in den Schulen anfangen können. Außerdem haben wir uns auch noch nicht in einer Sprachschule anmelden können, und das will ich unbedingt bald anfangen.
Aber wir üben uns ein wenig in Geduld und passen uns so gleich mal der balkanischen Lebensweise an…