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Wir waren außerdem im historischen Museum, das sich ausschließlich mit der Zeit beschäftigt, in der Sarajevo belagert wurde. Dort bekommt man einen guten Überblick über die Geschehnisse und es gibt eindrucksvolle Beispiele, an denen dargestellt wird, wie das Leben dort aussah. Einen Artikel der Frankfurter Rundschau fand ich interessant, der einen Anschlag auf einen Sarajevoer Markt behandelte. Es wurde behauptet, man könne nicht feststellen, von welcher Seite aus dieser Anschlag gekommen war und könne deshalb nicht eingreifen. Merkwürdig angesichts der Tatsache, dass die Serben seit Jahren die Stadt umlagern und Attacken starten…
Auch der Besuch der Srebrenica-Gallerie war aufschlussreich, vor allem die Rolle der UN im Ganzen war mir vorher noch nicht so klar. Es ist mir zwar klar, dass es nicht ganz so einfach gewesen ist wie die dortige Mitarbeiterin behauptet: „Ein Anruf hätte gereicht und die internationale Gemeinschaft hätte diesen Krieg beenden können“. Einmischung in fremde Konflikte ist immer kompliziert, aber dass die Geschichte von damals heute immer noch teilweise auch von der holländischen Regierung vertuscht wird, ist kaum zu fassen. Anscheinend wurde noch vor wenigen Jahren eine Ausstellung zensiert, die Bilder von Schmierereien der damaligen Soldaten beinhaltete, in denen sie bosnische Frauen beleidigten…
Schöne Demokratien sind das.
Wie unsere Museumsführerin sagte, der Frieden in diesem Land kann nur gelingen, wenn man die Vergangenheit vernünftig aufarbeitet, und nicht jeder seine Version der Geschichte hat. Damit hat sie, glaube ich, recht. Eine vernünftige Forschung sollte auch bei uns stattfinden.

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