Die Welt zwischendrin.

It’s said that All Hallows‘ Eve is one of the nights when the veil between the worlds is thin – and whether you believe in such things or not, those roaming spirits probably believe in you, or at least acknowledge your existence, considering that it used to be their own. Even the air feels different on Halloween, autumn-crisp and bright.

Erin Morgenstern

Heute ist der 31. Oktober. Für manche ein Fest, für andere ein Tag zum gruseln, wieder anderen ganz egal. Für mich, höchstens ein Grund, mich mit meinem Freunden in seltsamen Kostümen zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Doch nicht heute. Heute habe ich mich in meine Zwischenwelt zurückgezogen. Und ich bin nachdenklich gestimmt.

Meine Zwischenwelt ist mein Balkon. Nicht richtig draußen, nicht richtig drinnen. Keiner geht auf meinem Balkon, außer mir. Mein Balkon ist ein Ort nur für mich und meine Gedanken. Eben meine Welt zwischendrin.

Was ich euch eigentlich erzählen will? Irgendwie weiß ich das selbst nicht so genau.

Ich fühle einerseits die Ruhe hier, mache es mir gemütlich mit einem Buch, Musik und Kerze, in diesem nicht so warmen Zwischendrin, aber auch nicht so kalt wie draußen. Und gleichzeitig höre ich die Stadt, die Hausbewohner, meinen Mitbewohner, das Haus selbst. Und irgendwie ist dieser Balkon nachts magisch für mich. Ein paar Quadratmeter für mich und die Außenwelt, sofern ich sie hereinlassen will.

Ich habe mich eingelebt hier. Ich mag meine Wohnung und die Stadt. Und ich kann es nicht abwarten, bis der erste wirkliche Schnee fällt (nicht so wie vor einer Woche). Die Menschen in meinem Umfeld sind toll! Und gleichzeitig hänge ich mit den Gedanken zu Hause in Deutschland, wo das Leben ohne mich weitergeht. Das ist schwer. Und leicht. Und schwer. Und leicht. Irgendwas zwischendrin.

Und auch das Leben hier ist zwischendrin. Eine Zwischenstation, weiß ich doch nicht, was danach kommen wird und was ich eigentlich will.

Ich schwanke zwischen Begeisterung für die Kultur und die Art des Lebens hier und einer gewissen Verdrossenheit, wenn die Dinge anders laufen,  als ich es kenne. Und vor allem, wenn ich diese anders laufenden Dinge schlechter wahrnehme, als das mir Bekannte. Aber anders heißt doch nicht schlecht! Wie oft sage ich mir das jeden Tag… Wie gesagt, das Leben hier ist zwischendrin.

Europäisch und Asiatisch. Multikulturell. Schnell und langsam, aufregend und entspannt. Abenteuerlich und alltäglich.

Und ich, ich bin mittendrin. Zwischendrin. Und muss mir meinen Platz suchen.

Mein Zwischendrin. Ich sehe hinein und heraus.

Mein Zwischendrin. Ich sehe hinein und heraus.

Der erste Schnee, wie schön es erst sein wird, wenn der richtige Schnee kommt!

Der erste Schnee, wie schön es erst sein wird, wenn der richtige Schnee kommt!

2 Kommentare

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

Zur Werkzeugleiste springen