Kreditkarte funktioniert nicht, Gepäck weg, vom Taxifahrer abgezogen, aber habe dennoch ein Lächeln auf den Lippen: Ich bin tatsächlich in China.
Am 14. September ging mein Abenteuer los. Von Hamburg über Amsterdam in Richtung Hangzhou. Dummerweise hatte der Flieger nach Hangzhou zwei Stunden Verspätung, sodass ich insgesamt acht Stunden Aufenthalt in Amsterdam hatte. Die Zeit vergeht ja auf Flughäfen bekanntlich doppelt so langsam. Glück im Unglück war: Am Amsterdamer Flughafen gibt es einen McDonalds, will ja keine Werbung machen, aber mit gefülltem Magen lässt es sich einfach komfortabler warten. Der 10-stündige Flug nach China war recht angenehm. Ich hab mir im Multimedia Center Hangover 3 angesehen (nicht so schlecht wie erwartet, aber im eigentlichen Sinne kein „Hang Over“) und konnte auch etwas Schlaf nachholen. In Hangzhou angekommen hieß es erst einmal Geld abheben, um die Fahrt zu meiner Schule zu organisieren. Es war sehr schwer einen Automaten zu finden, der MasterCard akzeptiert. Union Pay ist in China wesentlich populärer. Als ich dann endlich einen Geldautomaten gefunden hatte, wollte dieser mir kein Geld geben. So viel zum Versprechen von der freundlichen Haspa-Mitarbeiterin: “Mit unseren Karten hat es im Reich der Mitte noch nie Probleme gegeben”. Als ich dann das Bargeld, das ich bei mir hatte, in Yuan umgetauscht hatte und mich in Richtung Taxi auf den Weg machen wollte, musste ich feststellen, dass mein Gepäck „auf und davon war“. “O mein Gott, das fängt ja gut an”, dachte ich mir. “Wo ist es hin? Es stand doch vor 2 Minuten hier”. Erschrocken und ziellos irrte ich durch den Flughafen und suchte und suchte und suchte, wurde aber nicht fündig. Nach ca. einer Stunde kam ein Polizist auf mich zu und meinte in gebrochenen Englisch: “Hey Sir, we found lugguage. Is it yours? Are you Mr. Licht?” Der Stein, der mir in dem Moment vom Herzen gefallen ist, war sicherlich auch noch im fernen Deutschland zu hören… Erleichtert konnte ich nun endlich per Taxi zu meiner Schule fahren. Dass ich fast den doppelten Preis dafür gezahlt habe, umgerechnet 15€ statt 8€ für 30 Kilometer, nahm ich nach dem ganzen Stress billigend in Kauf. Nach ca. einer Stunde Taxi-Fahrt durch Hangzhou – ein Traum von einer Stadt, so viel kann ich an dieser Stelle vorweg nehmen – kam ich an meiner Schule an. Dort wurde ich von meinem Mentor in Empfang genommen. Er zeigte mir mein Zimmer, ein 20m² Apartment mit Bad und einer Heizung (für den Winter überlebenswichtig) – was für eine Verbesserung zu meiner 10 m² Bude in Hamburg – und lud mich dann zum Essen ein. Es gab ein sehr traditionelles chinesisches Gericht: Kartoffelsalat … .
In den nächsten Tagen konnte ich das Problem mit meiner Kreditkarte lösen, erste Kontakte knüpfen und die chinesische Unterrichtskultur kennenlernen. Wer mehr über meine ersten Tage, meine zahlreichen Fahrradausflüge, den Unterricht an der Schule oder auch das Hangzhouer Nachtleben erfahren möchte, sollte auch den nächste Blog lesen.
Ich freue mich auf Euch
Jonas
Ach so, du bist mit Taxi gefahren, Ein Taxt hat einen Taximeter, hat er die Kosten nach dem Taximeter gerechnet?