Ilusat uut kooliaastat Raatusepere!

Ein schönes neues Schuljahr, liebe Raatuse-Familie!

Das stand heute in Großbuchstaben am Haupteingang meiner Schule. Da freut man sich doch über den Schulbeginn. Aber gefreut habe ich mich sowieso schon. Nach drei Monaten Sommerpause ist es einfach schön, wieder anzufangen. Im Eingangsbereich empfing mich eine Baustelle ( die Garderobe wird noch umgebaut) und schon ordentlich aufgereihte Schüler. Sehr festlich gekleidet, mit Blumensträußen für die Klassenlehrerin in der Hand und nach Klassen sortiert wurde in die Aula eingezogen.  Neben Tanzvorführungen, Gedichtvorträgen gab es auch Powerpointpräsentationen über die Sommerferien zweier Schüler. Ein bisschen komisch,aber zugleich auch nett. Nachdem auch noch die Schülerverwaltung und der Direktor ihr Wort gesprochen haben ( was mir ungewohnt kurz vorkam – Gott sei Dank!) hatten alle Schüler noch eine gemütliche Klassleiterstunde.

Für mich ging es aber dann erst richtig los. Im Lehrerzimmer gab es nämlich ein kleines „Wieder alle da und wieder Arbeit“-Buffet. Was mich aber noch mehr freute war, dass mich viele Lehrer sogar mit „Oi,tsau!“ begrüßten, was für Esten eigentlich schon sehr viel bedeutet. Jetzt musste ich erstmal über meinen Sommer erzählen. Zum Glück lernt man durch das Sprachbuch so unnützliche Dinge, wie Ländernamen. Manchmal sind sie dann doch ganz nützlich. Außerdem wurde ich für mein so tollen Estnischkenntnisse gelobt, die sich seit Mai nicht so arg verbessert haben. Aber das ändert sich leider nur durch harte Arbeit und leider nicht, wenn man  sich in sieben Ländern mit sieben verschiedenen Sprachen herumtreibt. To be followed…

Doch das Beste kommt noch: Imbi und ich haben uns beim Direktor ein Zimmer erbettelt. Also eher Imbi, ich stand nur daneben. Auf jeden Fall bin ich jetzt stolze Besitzerin eines Zimmerschlüssels. Mir gehört jetzt das größte und superausgestattete Klassenzimmer – komischerweise war es immer unbenutzt. Und deswegen wird bald ein Schild meine Türe zieren mit „saksa keel vabatahtlik Johanna Hiebl ja keele projektid“ (Übersetzung: Freiwillige für die Deutsche Sprachabteilung und Sprachprojekte) . Meine Sprechstunden sind übrigens … kleiner Scherz. Ich freue mich echt sehr, dass ich noch mehr Verantwortung und Möglichkeiten bekomme und ich so super in meiner Schule eingebunden bin. Ja, liebe Lehramtspraktikanten – von so etwas könnt ihr euer Leben lang nur träumen.

Da das Klassenzimmer noch etwas kahl ist und trotz Whiteboard wenig Charme hat, werde ich die nächste Zeit ein wenig Tine Wittler und Einsatz in 4 Wänden spielen. So informiere ich mich gerade über pädagogisch sinnvolle Tischformen und male mir aus, wo ich was aufhänge. Also falls jemand noch Ideen hat oder euch die Bastellust überkommt, ihr habt ja meine Adresse.

Viele Grüße aus meinem gerade so wunderbaren Leben!

PS: Falls ihr euch fragt, warum zur Hölle die Schule am Sonntag anfängt? Richtig bemerkt: Denn der 1.September ist wieder einmal ein Feiertag, nämlich der „teadmiste päev“(Übersetzt: Wissenstag). Also eben ein guter Tag um langsam wieder in die Schule zu gehen. Und der nächste Feiertag kommt gewiss, nämlich schon am 8. September, da ist „vanavanematepäev“, der Großelterntag. P1140233

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