Na, wo bin ich den jetzt wieder gelandet?
Hier sagt man „paldies“ – Und statt kohuke gibt es karums, statt Siider Himbeerbier.
Letztes Wochenende bin ich für einen Kurzurlaub über die Grenze – nach Lettland, genauer nach Riga. Danke, liebes Schengener Abkommen und Ecolines, dass es euch gibt. Jedoch gehört Lettland noch nicht zur Eurozone, deswegen war es total ungewohnt Lats in den Händen zu halten. Ich meine, in Estland wird nicht mit Bargeld,sondern nur mit orangenen Swedbank oder grau-grünen SEB-Bank-Karten hantiert.
Freundlich und verschwitzt wurde ich von den kulturweit-Freiwilligen Kathrin und Svenja begrüßt. Was für ein Traumwetter und was für eine Hitze – 28 Grad. Vor vier Wochen lag immerhin noch Schnee.
Deswegen schnell die Badesachen gepackt und sofort ab ans Meer! Doch etwas mussten wir uns noch gedulden , denn gut Ding und die lettische Bahn will Weile haben. Aber es kam auch keine Langeweile auf, denn man konnte gespannt darauf warten, wann der nächste Kontrolleur kommt. Die kommen nämlich oft!
Ganz verzaubert vom frischen Grün und der Brise in der Nase stiegen wir in Saulkrasti – einem beliebten Badeort bei Letten – aus. Und schon um die Ecke wartete das kalte Blau. Wie sich das für wahre Touris gehört waren wir auch noch in der frisch erbauten Touristinfo. Auf die Frage, wo hier denn der beste Platz zum Baden sei ernteten wir nur einen erstaunten Blick und die Antwort “ Noch viel zu kalt“. Nix da – auf durch die Dünen , durch den heißen Sand getappt und vorsichtig den Fuß ins Wasser getaucht. War wirklich kalt. Also schnell wieder raus. Beim zweiten Versuch hielten wir es schon länger aus. Also sind wird erstmal ein bisschen an der Küste entlangspaziert um ein geeignetes Plätzchen zu finden. Handtücher auf den Boden und erst einmal diesen langersehnten Moment einsaugen und genießen. Doch das wurde schnell zu warm, weshalb wir dann wirklich auf baltische und kreischende Weise ins Wasser gerannt sind. Videos möchte ich hier vorenthalten =)
- Saulkrasti – Das Stück Sommer
- Wo solls hingehen?
- Arbeitsalltag
- Lettische Wüste
- Die ersten Blumen
- Ebbe
Durch den Wald ging es wieder zurück – mit unseren neuen Freunden ( dem Nachteil des Sommers) den Moskitos. Abgerundet wurde der Abend mit Himbeerbier und Nudeln, einer Tour durch die Innenstadt, der Pelmenibar (mein neuer Hit),lettischem Tanz und Honigbier in der Leningradbar!
Am nächsten Tag bin ich dann selber losgezogen… der riesige Zentralmarkt, ausversehen die Moskauer Vorstadt, viele orthodoxe Kirchen, und gemütliche Cafe´s und Lädchen. Jedoch hat mich die Hitze fertig gemacht… bin ich einfach nicht mehr gewohnt. Das Jugendstilviertel muss noch bis zum nächsten Mal warten. Also wieder zurück und die anderen fürs Straßenfest abholen. Dicke graue Wolken haben uns hier noch ein daheim gehalten und dann ging es auch schon los. Ein dickes Wärmegewitter. Ganz schnell war der ganze Spuk wieder vorbei, es war angenehm kühl und wir konnten doch noch losziehen. Durch den stürmischen Regen war leider nicht mehr viel übrig ,weshalb wir gleich zur Museumsnacht sind. Ohne lange Schlangen besichtigten wir das lettische Parlament, das Schmuckmuseum, das Pharmazie-Museum und die St.Johns-Kirche. Das war dann aber auch genug und es war Zeit für das ESC-Finale. Konnte mich aber anscheinend nicht so begeistern, weil ich gleich eingeschlafen bin.
Den am nächsten Morgen war wieder richtig was geboten… Marathontag in Riga bei Hitze. Es gab leider zu wenig Sanitäter für zu viel schwankende Läufer. Ein Picknick am Fluss danach hat mein perfektes Wochenende in Riga abgerundet. Die estnisch-lettische und meine Gelassenheit hätten mich dann fast den Bus verpassen lassen, aber der der russische Busfahrer wartete schon freudig, um mich und meinen Rucksack wieder nach Tartu zu schaukeln. Vor der Abfahrt betonte er noch,soweit ich auf Russisch verstehen konnte, dass er zwar Wifi habe, aber leider keinen Wodka gegen die Hitze…


















