#Nachtrag1 zum vorletzten Wochenende – habe irgendwie vergessen diesen Beitrag fertig zu schreiben…
tötöröötöööööööööööö… letztes Aprilwochenende ging es bei mir musikalisch heiß her.
Am Freitagnachmittag kam ich in den Genuß estnischer Chorklänge. Verschiedenste Chöre der Stadt Tartu trafen sich zum Singtag in der Aula der Universität. Vom Chor der landwirtschaftlichen Universität, dem Chor des Sängerfestivalmuseums bis zum Tartuer Jugendchor war alles mit dabei. Der Höhepunkt zum Schluss war,als sich jeder Chorsänger auf die Bühne quetschte und so zusammen die beliebtesten estnischen Lieder zum Besten gegeben wurden. Auch das Publikum sang teilweise mit. Echt der Wahnsinn – mit welcher Lautstärke der Saal komplett beschallt wurde. Und hier war ja nur ein Bruchteil am Werk – was muss das erst für ein Gefühl sein auf dem Sängerfestival mit 10.000 anderen zu singen. Mein Wunsch – im Sommer 2014 auch inmitten estnischer Chöre zu stehen, wird immer größer. Aber ich arbeite daran. Vielleicht kann ich ab Mai sogar auch in einen Chor hier.
Doch nach dem Applaus war noch lange nicht Schluss. Es ging gleich weiter zum nächsten musikalischen Höchstgenuss. Mit den anderen Freiwilligen ging es noch kurz zum Pizzaessen in das beliebte Ruunipizza – eine Pizza Magaritha für 1,80 Euro, das findet man in Deutschland wohl nicht mehr.
Im Kinkkonk…einer gemütlichen Lounge in der City spielte heute eine estnische Newcomerband mit Blechbesetzung =)
Mit sanften Indieklängen wurde so das Wochenende eingeläutet. Hier eine kleine Kostprobe: https://soundcloud.com/oddhugo
Vielleicht waren die Indieklänge dann doch zu sanft, denn wir wären nach dem Konzert fast eingeschlafen. Also ließen wir die übliche Freitagnacht an uns vorbeiziehen und jeder huschte nur noch in sein Bett.
Ich musste schließlich fit sein – denn am Samstagmorgen hatte ich wieder in der Schule zu stehen. Kurz nachdem die letzten Plakate geklebt waren stürmten schon kostümierte Hasen, singwütige 1. Klässler und meine Dornröschenkinder die Schule.
Heute fand das Halbfinale der Liederwettbewerbs „Lautstark“ in Kooperation mit dem Goethe-Institut statt.
Aus Schule ganz Südestlands reisten junge Deutschlerner an, um ihre einstudierten Bühnenshows zum Besten zu geben. In verschiedenen Alterskategorien wurde das Ganze von einer Jury bewertet.
Und meine Ausspracheübungen haben sich gelohnt. Alle Gruppen, mit denen ich teilweise bis in die Puppen geübt habe sind weiter. Das hat mich schon ziemlich stolz gemacht – auch wenn ich von den estnischen Deutschlehrerinnen bisher noch auf ein Dankeschön warten muss. Aber die waren einfach zu sehr mit ihren Kindern und „Ihrem“ Erfolg beschäftigt. Meine Dornröschchenkindergartenkinder, die das Lied noch nie ganz auf die Reihe bekommen haben, die 1.Klässler mit „Ich esse Schokolade, ich esse Marmelade…“ und auch Rolf Zukowsky in den Klassen 3. und 4. bescherte uns den Sieg. Jetzt müssen wir wohl noch die zwei Wochen bis zum Finale in Tallinn noch mehr ertragen.
Am Nachmittag war dann Schluss mit der Musik – weiter ging es mit bewegten Bildern.
Ich war eingeladen zum Empfang zur Eröffnung der Filmwoche des „saksa kevad – filmid Baierimaa“ . In einem kleinen Saal in der Nähe des Rathausplatzes war alles feierlich eingedeckt – ich kam mir neben den schickgekleideten Esten fast ein wenig schäbig vor. Als aber dann die Leute vom bayrischen Film eintrafen musste ich mir keine Sorgen mehr machen. Zu netten Gesprächen mit Klängen aus der Heimat gab es ein üppiges,estnisches Buffet. Beim Nachtisch kam ich dann ins Gespräch mit Elmar Wepper – einem älteren Schauspieler, den man vielleicht aus den zdf – Fernsehfilmen am Sonntagnachmittag kennt. Er hätte sich wohl auch bei kulturweit beworben , wenn es das zu seiner Zeit gegeben hätte. Kurz danach ging es ins Kino zur Präsentation Filmes „Dreiviertelmond“ , eine sehr bewegende Komödie über verschiedene Kulturen hinweg. Der Film spielte in Nürnberg und im Sommer – in diesem Moment wünschte ich mich zurück. Aber dann habe ich mich wieder auf die estnischen Untertitel konzentriert – eine sehr gute Methode zum Estnisch lernen. Ich sollte wohl noch öfter ins Kino gehen!




















