So, das Zwischenseminar also.
Wie so oft kam es Ende Mai wieder zu einer Ballung der Ereignisse.
Am 22. und 23.5. fand hier in Shanghai an der Mittelschule der Qiyi Universität eine Lehrerfortbildung zum Thema Unterichtssprache statt. Ich war an beiden Tagen mit anwesend und habe zusammen mit Jakob am Freitag und mit Tarik am Samstag das Gi repsäsentiert und den Snackstand betreut. Oh, dieser Snackstand! Wir hatten zwei Kartons voll mit Süßigkeiten, Tee und Instant-Kaffee und zwei Tage Zeit, um das alles zu zehnt zu verputzen. Was wir natürlich nicht einmal annähernd geschafft haben, denn man bedenke, dass das Mittagessen in typisch chinesischer Manier auch mehr als ausreichen war.
Zudem waren Phuong, Anna un Xenia zu diesem Zeitpunkt auch in Shanghai. Und wie das nun mal so ist, kannte wieder jemand jemanden dessen Kumpel ein Freund von jemanden war; kurz gesagt: Wir gingen feiern.
Und auch ein bischen shoppen, dabei entdeckten wir diesen kleinen Schatz:
Unter dem „Glühwein“ steht 德国热红酒deguo rehongjiu, also deutscher heißer roter
Wein- Deutscher Glühwein! 🙂
Am darauffolgendem Montag ging es dann, leider nicht zusammen mit den Nordchinesen, vom Shanghaier Hongqiao-Bahnhof weiter nach Hangzhou, wo unser Zwischenseminar stattfinden sollte. Glücklicherweise liegt Hangzhou nur etwa eine Zugstunden mit dem G-Zug entfernt, und alle Freiwilligen kamen ziemlich zeitgleich dort an .
Von dort aus nahmen wir dann also zwei Taxen, welche uns zu dem Hostel bringen sollten. Allerdings hatte irgendwie keiner eine genaue Adresse, oder die Fahrer wussten einfach nicht, was wir von ihnen wollten; jedenfalls war es ein Riesentohuwabohu bis zu dem Hostel zu kommen. Dieses lag dann in einer Altstadtzone, inmitten von kleinen Gässchen, ein klein wenig abseits von der sehr touristischen Hauptstraße. Superschöner Baustil, ähnlich dem in Suzhou, also weiße Häuschen mit schwarzem Schiefer gedeckt und viel Gebälk.
Unser Seminarraum war das hosteleigene Töpferstudio. Sehr charmant: auf dem Dach des Hostels gelegen und ausHolz, ab Hüfte aufwärts praktisch nur Fenster außen herum immer noch ca. einen Meter Standfläche cvor dem Geländer. Eigentlich eher potentielle Standfläche, denn wirklich überall, auf den Stühlen, Tischen, Boden, wirklich überall standen fertige und anscheinend zurückgelassene Töpferwaren. Inmitten diesen Wunders entdeckten wir dann Mimi. Mimi mutierte schnell zum flauschigen extra unseres Seminars, immer und jederzeit für Kuscheleinheiten anwesend. Ihr könnt es euch denken, Mimi ist eine Katze. Einen ziemlich apatische Siamkatze, um genau zu sein. Supersüss. Hach.
Am zweiten Abend, wenn ich mich recht entsinne, lief dann unten in der lobby “ Penguins of madagaskar“ auf einer kleinen Leinwand. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen!
Ansonsten konnte man dort auch super abends, wenn man vom Abendessen zurück kam, sitzen und Karten spielen ( also dieses eine da wo so mit dem Stapel und dann dem Großgrundbesitzer mit der Bombe— chinesische Kartenspiele sind lustig!).
Sehr in Erinnerung geblieben ist mir auch, wie könnte es anders sein, das Essen. Frühstücken konnte, wer wollte, im Hostel. Dort gab es zwei Scheiben Toast, Rührei, Salatgarnitur in Form von Gurke und Tomate und einen Kaffee zum Moderaten Preis von 30 Kuai. Aber das ist natürlich nicht das Essen, das ich meine. Hauptsächlich das Essen auf dem Nachtmarkt ( sagt ja eigentlich schon alles ;)). Aber seht selbst:
Okay, das waren ein paar Ekelbilder, wir haben nur Shaokao gegessen :D.
frisch gegrilltes Gemüse oder Fleisch ❤
Essen in der Foodhall mit unserer Trainerin Nicole!
Hangzhou gilt bei vielen Chinesen als eine Art Naherholungsgebiet. Es ist sehr grün, hat diesen tollen See, Kultur und gut eLuft. Obwohl man sich über die gute Luft durchaus uneinig sein kann: Der Air Quality Index riet uns mehrmals, doch einfach drinnen zu bleiben und die Klimaanlagen und Luftfilter zu genießen, anstatt uns nach draußen zu wagen. Die Werte lagen über 300. Lustigerweise liegen die Werte hier in Shanghai, zumindest in meiner Wohngegend, immer zwischen 70-160. Dabei gilt Shanghai als ziemliches Moloch…Das erinnert mich an die 800, die Leah neulich in Suzhou vorweisen konnte…
Zur Erklärung: Den Smog misst man hier in China natürlich anhand der Zusammensetzung der Luft, allerdings wird hier auf PM 2.5 besonders geachtet. PM 2.5 sind Aerosole, die kleiner als 2.5 mikrometer im Durschnitt groß und damit besonders gefährlich für die Gesundheit sind. Wenn der AQI mehr als 300 anzeigt sagt man, dass für die generelle, nicht durch Krankheit oder Alter vorbelastete Bevölkerung ein Gesundheitsrisiko bestehen kann. Ein kleinerer Wert ist deswegen, besonders bei längerer Aussetzung, natürlich nicht gleich ungefährlich.
Na ja, mit ein bischen Fantasie könnte es sich auf den Bildern auch nur um Nebel handeln:
Keine weiße Wand, eine Mischung aus Smog und Nebel
Man erahnt das Schiff im Hintergrund
Aber gut, Luftverschmutzung ist ein ganz eigenes Thema hier in China.
Oh, am Donnerstag oder so kam Gundula, eine Lehrerin hier aus Shanghai. Und sie hat Nussecken mitgebracht! Und Mandelhörnchen!
So, mit was für Fotos kann ich denn noch um mich werfen?
Ah, das Hostel lag dirket an einem Tempelberg!
Tempel bei Nacht (man glaubt es kaum)
Eine kleine Ameisenstraße auf einer der vielen Treppenhoch zum Tempel. Hatte auch noch einen Vogel, der Wassermelone klaut, wärend die Menschen nicht gucken— aber das Bild ist auf dem Weg zum Büro verschütt gegangen.
Nachdem wir Freitags um 1500 vom Seminar entlassen wurden, ging es für uns Freiwillige noch auf einen Kurzurlaub nach Wuzhen und Suzhou. Echt klase, dass alle mitgekommen sind— der Vorteil von nur sechs Freiwillige auf einem Seminar!
Gereist sind wir mit dem Bus, das war sehr spannend… in den Busbahnhöfen war es nur geringfügig weniger Smogig als draußen, was uns nicht davon abhiet, dort inmitten der perplexen chinesen Ninja Distraction zu spielen.
Und in dem Bus wurden mega gruselige Realaufnahmen von Busunglücken gezeigt, mit dem Hinweis, man solle sich doch bitte anschnallen. Woraufhin ich natürlich feststellen durfte, dass mein Anschnallgurt das zeitliche gesegnet hatte… Aber ich habs überlebt.
Wuzhen ist eine süße kleine Stadt mit zwei abgetrennten Stadtteilen, die als eine Art Freilichtmusem gehändelt werden. Wer Phuongs Beitrag über das „Venedig Chinas“ gelesen hat, weis ja bereits einiges. Alle anderen können das jetzt nachholen ;).
Unser Hostel lag also im West-Bezirk, war echt anständig und es hat sich allemal gelohnt, nach Wuzhen zu fahren. Auch dort gab es suuuper leckeres Essen, Fisch in Chili-Ingwer-Öl-Kram, gigantisch!
Die Chinesin war mit bei uns auf dem Zimmer, und sie war allein, also haen wir sie eingeladen mit zum Essen zu kommen. Es war allerdings ein bischen komisch, da sie nicht gesprochen hat. Also kaum und eher mit ihrem Handy.
Oh, und auf einem der Felder stand die Edwina. Meine neue Freundin. Eine braune Ackerkuh, cooles Viech! 😀
Am Samstag Nachmittag ging es dann also weiter nach Suzhou. Verlief auch niocht vollkommen unproblematisch, aber lief alles gut.
Dort haben wir erst abends Freunde von Phuong gertroffen, und dann sind Anna und ich mit der Metro (nachdem wir sie dann gefunden hatten :p) zu Freunden von Leah gefahren. Leah wohnt ja in Suzhou, das konnten wir zu unserem Vorteil ausnutzen ;). Später am Abend standen dann auch die Anderen auf der Matte, und alle, die noch stehen konnten, sind auf zum Karaoke. Alles in allem ein superlustiger Abend, vielen Dank noch mal!
Am Sonntag haben wir noch ein bischen Sightseeing gemacht und sind dann nach und nach alle wieder in unsere Städte zurückgekehrt.
Shanghai, Baby!
Hier jetzt also noch ein, zwei random Bilder, die ich nicht unterbringen konnte:












