Inzwischen ein kl. Zwischenbericht

Hola amigos!

Seitdem ich mcih das letzte mal gemeldet habe, ist schon wieder einige Zeit vergangen, weshalb das hier jetzt ein kl. Resumé de rletzten Wochen ist. Viel Spaß! ‚(Für alle: Der nächste Bericht kommt auf Spanisch, deshlab wird er wahrscheinilch auch sehr kurz und logisch (schlicht:)) in den Gedankengängen sein. Vielleicht muss dann ja nicht nur ich endlich mal diszipliniert lernen!)

Nachdem es die letzten Tage vornehmlich in unserer Wohnung und nicht außerhalb dieser regnete (das Dach ist undicht) sind wir nun wieder nahtlos in die Frühlingsphase gerutscht. Lea, die den Wunsch nach einer Badewanne äußerte, bekam diese allzu schnell und plötzlich in unserer Wohnung, einen Nachmittag lang schippten und damit einhergehend schrubbten wir das Wasser vomBoden nach draußen. Auch mal eine andere Erfahrung, aber immerhin hat man so ökologisch und effizient Wasser aus der Leitung gespart! Seit heute Mittag steht jedoch wieder fest: Mein neues Lieblingskleidungsstück wird die Unterhose, zumindest außerhalb der Schulzeit bei minimalen 42 °C in der vorletzten Woche. So lange ist das schon wieder her? Die schnelle Zeit rinnt mir hier so langsam aber sicher durch die Finger und lässt mich schon an Möglichkeiten, Perspektiven und Ideen für die Zeit nach kulturweit denken. Ob und wenn ja, inwiefern mich die Zeit hier bereits inspiriert hat, kann ich gar nicht sagen. Fest steht, dass ein halbes Jahr, das auch durch Arbeit und einen Haushalt, um den man ziemlich viel kreist, erfüllt ist, enorm kurz sein kann. Aber apropos Inspiration und Ideen: Die Ferien der Schule stehen LEIDER fast schon wieder vor der Tür, die zwar auch Arbeit „erfüllt“, aber hoffentlich durch Reisen bereichertsein werden. Betrachtet man das mal so, ist die ’tatsächliche Zeit, die man in der ‚Schule verbringt, wirklich kurz. Für die Ferien habe ich übrigens noch keine konkreten Reisepläne, wer also einen Tip hat, wohin es sich zu reisen lohnt, soll sich gerne dazu eingeladen fühlen, einen Kommentar zu hinterlassen:).

In den letzten drei Wochen, in denen ich das Bloggen natürlich mal wieder nicht zufriedenstellend oft hinbekommen habe, ist einiges passiert. Erst einmal wäre da meine zweite Woche in Cordoba, die durch Erkundungsgänge, Sprachpraxis und fröhliche Begegnungen in und um Cordoba geprägt war, zumindest lief das, soweit mich meine Füße getragen haben, so ab, denn am Donnerstag besagter Woche habe ich Bekanntschaft mit einer Glastür gemacht, die unglücklicherweise Bekanntschaft mit meinem berühmt berüchtigten linken Profischienbeinschuss machte, woraufhin mein Bein Bekanntschaft mit einem Krankenhaus, Nadel und Faden machte. Das reduzierte meine Mobilität und das Aktivitätenspektrum erst einmal auf mein Hostel, von dem ich übrigens immer noch gnadenlos überzeugt bin. Ende der ersten Woche begann die alte wie aus dem Film gesprungene Hostelbesitzerin sich jeden Tag freudestrahlend darüber zu freuen, das wir (Nick, Samu und ich) abends „a la casa“ geblieben sind, dabei waren wir eigentlich meist gerade von irgendwo zurück gekehrt, der argentinische Rhythmus eben, alles startet ein bisschen später.

Als sich Nick und Samuel mit ihren Fahrrädern Jolly Jumper und Rambo auf den Weg gen Norden und ich nach Villa General Belgrano aufmachte, wurden wir von unseren neuen Freunden in Cordoba absolut herzlich und charmant verabschiedet, natürlich nicht ohne nach Brasilien und sonst wohin, auch in das Hostel mal wieder, eingeladen worden zu sein. Die Kioskbesitzerinnin des eines für Cordoba typischen kl. Kiosks direkt unter dem Hostel wollten sogar Fotos mit und von uns dreien machen!

Ein super Aufenthalt!

Die Rückkehr verdeutlichte mir aber umso mehr, dass V.G.B. ein Dorf ist und sich im dörflichen Leben viel mehr um die Arbeit und den Haushalt dreht, was ich jedoch keinesfalls negativ meine! Die Arbeit in der Schule macht jetzt eigentlich wirklich Spaß, denn Lea und ich konnten viel unterrichten und haben diese Woche sogar noch mehr Verantwortung übertragen bekommen. Unsere Mentorin ist sehr beschäftigt mit den kürzlich abgenommenen Sprachdiplomen, weshalb wir für diese Woche weitestgehend für ihr Aufgabenfeld, zwar ohne ihre Entscheidungskompetenzen, aber immerhin, verantwortlich sind! Cool!

Entgegen meinen vielleicht auch illusorischen Hoffnungen, bevor ich hier ankam, werden wir hier übrigens nur im „Notfall“ als „Lehrer“ eingesetzt, also bspw. wenn eine Lehrerin aufgrund von was auch immer fehlt oder wenn die Lehrkraft  z.B. aus übermäßiger Klassengröße, Unruhe oder anderen Gründen heraus überfordert ist. Das ist aber auch nicht schlimm, denn dafür können Lea und ich unsere Mentorin bei administrativen, arbeitsintensiven und „persönlichen“ Dingen in der Schule entlasten. Es ist zwar ein nicht allzu riesiges Aufgabenfeld in dem kleinen Büro, dem Herzen der Schule, :), aber es ist nützlich und macht zusammen mit meiner Mentorin mächtig Spaß.

Aus meiner bisherigen Erfahrung  in dieser Schule kann ich sagen, dass das lateinamerikanische Klischee des extrovertierten, herzlichen, braungebrannten, fröhlichen chikos teils zutrifft, denn überall findet sich ein Funken Wahrheit. Ich spreche dies an, weil der zugegebenermaßen teils auf den ersten Blick unstrukturiert und chaotisch wirkende Unterricht, der Teil der super herzlichen, persönlichen und schönen Umgangsart zwischen Schülern und Lehrern zu sein scheint, darauf schließen lässt, dass dieses heiße Temperament daraus resultiert, dass viele  lateinamerikanische Kinder es „regeltechnisch“ nie anders gelernt haben. Dies nur mal als kleine und ausgewiesen „ironische“ Anekdote für diejenigen, die sich dadurch auf den Schlips oder wohl besser die Uniform getreten fühlen könnten.

Im Unterricht geht es jetzt übrigens auf Weihnachten zu und ich habe mich schon in die Weihnachtsbäckerei eingeklinkt, das wird bestimmt spitzenmäßig, Leute, ich will mir ein Haus bauen, ein Lebkuchenhaus! Mal schauen, ob das ressourcenbedingt hier möglich ist, sofern es nicht nur aus Zucker mit Zuckerguss und Zucker bestehen soll.

Was mein politisches Gewissen belastet, mich über alle Maßen befriedigt hat und trotzdem absurd ist:

Das muss ich jetzt noch los werden. Ich gehe davon aus, dass euch allen der hiesige Futtertempel McDonalds ein Begriff ist. Zur Erinnerung: Pappe mit Zucker, Aromazusätzen, Konservierungsstoffen, Ketchup und Mayo, die Verpackung ist gesünder als der Inhalt. Vermeintlich billig, im Endeffekt doch erstaunlich teuer! So ist es in Deutschland. In Argentinien hingegen ist McDonalds etwas für die besser situierteren Menschen innerhalb der Gesellschaft, fast schon etwas mit ‚Status gleichzusetzendes, so zumindest eine verlässliche Quelle. Nachdem Lea und ich nun von unserer täglichen Ration Eis (für mich 3 Kugeln, die immer etwas mit Schokolade zu tun haben) auf dem Heimweg waren und ich natürlich noch etwas an meine Kauleiste heften wollte, stand da dann dieser McDoof, der auch das Einzige Essensgeschäft weit und breit war, mehr oder weniger! Zumindest sind Lea und ich dann da rein, eigentlich wollte i h das ja nicht mehr tun, aber es hat mich umgehauen. Es war ehrlich gesagt das beste Essen, das Lea und ich während der unzähligen Male, die wir essen gegangen sind (3x) gegessen haben. Mclecker… me gusta mucho…., denn das Fleisch war Angus (eine feine Rindfleischart und das im Fleischland Argentinien!) und die restlichen Zutaten knackfrisch, bis auf das Brot, das in Argentinien aber wenig Spielraum für Verbesserung im Generellen offen lässt! Das war spitze und hatte seinen Preis! Unbedingte Empfehlung für Leute, die sich eigentlich gesund ernähren und mal eine Ausnahme machen wollen, können, MÜSSEN! 🙂

So viel mal wieder von mir. Es geht mir also wirklich gut! Ich habe die Wahlen im Land überstanden,  mein Bein ist dank fürsorglicher Hilfe von den Hostelcompagneros und Lea auch schon wieder ausgehtauglich und der Frühling steht morgens frostig und mittags brutzelig warm in der Tür! Also, Salud und Prost!

Liebe Grüße und optional auch Küsse aus Argentinien

Jasper

Ein Gedanke zu „Inzwischen ein kl. Zwischenbericht

  1. Hallo Jasper,
    schön von Dir zu hören, auch , wenn die Nachricht von Deinem Bein nicht so gut klingt. Hier kommt der Winter gewaltig nahe, es ist lausig kalt geworden. Tipp für Deinen Urlaub: Weihnachten in Lütjensee?! Ich weiß, schlechter Scherz, aber es wird ungewohnt sein, ohne Dich bei Vati! Hier ist alles beim Alten, es wird wieder Büttenwarder gedreht, was uns diesmal beeinträchtigt, da ja der kindergarten im Moment genau neben Enno ist, wegen des Umbaus. Jetzt muss ich immer zu Fuß und das in den Terminplan einplanen, ist schon schwierig und kalt, aber es geht.
    Lasst es Euch weiter gut gehen und genießt die Zeit.
    Liebe Grüße und eine dicke Umarmung von uns aus Büttenwarder!

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