Tomaten Attacke in Pécs

Seit Mittwoch bin ich also wieder in Pécs. Angekommen bin ich mit deutlich mehr Gepäck als geplant, unter anderen meiner halben Gitarre. Die ist, was zur Verwirrung einiger Beteiligten führte, nicht wortwörtlich eine halbierte Gitarre, sondern eine Kleinere, die Alte meiner Schwester. Zum Leide meiner Nachbar*innen schmettere ich nun begeistert meine ersten Akkorde. Ebenfalls in der Reisetasche: Ein Kochbuch (damit es dann doch mal mehr als Nudeln mit Pesto gibt) und eine Plüschpaprika (kann man immer brauchen).

Passend zu meinen guten Vorsätzen fürs neue Jahr, an meinen Fremdsprachkenntnissen zu arbeiten, machte ich mich Donnerstag auf zum Club de Conversation der Alliance Française de Pécs. Dort lernte ich einiges über französische und ungarische Weihnachtsbräuche. So isst man zum Beispiel in Ungarn traditionell kein Huhn zu Weihnachten, weil das Unglück bringen soll. Stattdessen machen viele Familie eine typische Fischsuppe. Außerdem unterhielten wir uns über den Fasching hier, auf den ich jetzt schon ganz gespannt bin.

Am Samstag war dann musikalisches Großereignis in Pécs, das Made in Pécs Fesztivál. In insgesamt sechs Locations (Bars, Cafés, Clubs) gab es ab 10 Uhr früh Livemusik im 40 Minutentakt von Pécser Bands. Gemeinsam mit Rici und Pablo, zwei Europäischen Freiwilligen zogen wir pünktlich um 10 Uhr los. Rici und ich waren dann auch tatsächlich fast den ganzen Tag unterwegs und entdeckten neben spannenden Bands (mit klanghaften Namen wie Tomatoes Attack, Lazer Chickens, Broken Balls und Grizzly Vibrations) auch ganz neue Orte in der Stadt. Besonders gut haben uns Junkie Jack Flash gefallen, hört ruhig mal auf youtube rein.

Den nächsten Tag nutzte ich dann für einen winterlichen Spaziergang. Bei -7 Grad eine etwas sportliche Aktion, aber der Ausblick hat meine Erfrierungen 1. Grades wettgemacht. Hier also noch ein paar Fotos von meiner Expedition.

 

The game is on

The morning of June 27th was clear and sunny, with the fresh warmth of a full-summer day; the flowers were blossoming profusely and the grass was richly green. The people of the village began to gather in the square, between the post office and the bank, around ten o’clock; in some towns there were so many people that the lottery took two days and had to be started on June 2th. but in this village, where there were only about three hundred people, the whole lottery took less than two hours, so it could begin at ten o’clock in the morning and still be through in time to allow the villagers to get home for noon dinner

15152362_1512863942063818_126582240_oSo der Anfang der Kurzgeschichte „The Lottery“ von Shirley Jackson (1948). Diese und zwei weitere weitere Kurzgeschichten (‚The City‘ von Ray Bradbury und ‚The Open Window‘ von Saki) waren Gegenstand der Short Story Competition am Babits, organisiert von der Englischfachschaft. Alle drei sind sehr spannend und unbedingt lesenswert! In verschiedenen Stationen wurden den Teilnehmenden ganz vielfältige Aufgaben gestellt – von „Creative writing“ bis zum Erstellen eines Trailers. Eine Station betreuten mein Kollege Sándor und ich: den ‚Vocab Task‘. Um das ganze möglichst interessant zu gestalten (und gleichzeitig organisatorisch machbar), entschieden wir uns die Aufgabe online bearbeiten zu lassen, auf der ungarischen Lernplattform „redmenta“ (die Aufgaben sind öffentlich, falls sich jemand probieren möchte 🙂 )

img_5442Am entscheidenden Nachmittag fanden sich dann etwa 60 Schüler*innen in der Aula ein, jeweils in Dreierteams unterwegs. Nach kurzer Ansprache konnte der Wettbewerb schließlich starten und damit auch die Herausforderung, zur richtigen Zeit im richtigen Raum zu sein. Unsere Station war durchaus anspruchsvoll, aber trotz ein paar technischen Schwierigkeit hatten nach etwa zwei Stunden alle Teams die drei Teilaufgaben bearbeitet. Bei der Siegerehrung wurden dann letztendlich alle möglichen Preise überreicht, von Süßigkeiten bis Büchern. Für das Siegerteam hatte eine Englischlehrkraft sogar einen Kuchen gebacken.

Insgesamt war es echt ein toller Nachmittag dank der vielen engagierten und motivierten Lehrkräften und Schüler*innen. In diesem Sinne: Keep reading 🙂

Kaffeeflecken in Budapest

Sziasztok!

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Blick von Buda

Letzte Woche waren auch hier in Ungarn Herbstferien, die Greta und ich nutzen, um die Haupstadt besser kennenzulernen. Obwohl das Ganze letzendlich eine etwas kurzfristige Entscheidung war, fanden wir problemlos noch eine Unterkunft bei der sehr gastfreundlichen Ungarin Anna in Józsefváros, einem der ältesten Stadtteile Budapests.

Budapest hat auf jeden Fall einen ganz eigenen Charm, zwischen Gotik, Renaissance, Klassizismus, Jugendstil und dem dynamischen Flair einer jungendlichen Millionenstadt.

 

Am besten sollte man sich ganz ohne Stadtplan auf den Weg machen und so die Seitenstraßen entdecken, in denen sich kleine Cafés und alte Buchhandlungen verstecken. Aber auch die bekannteren Sehenswürdigkeiten sind einen Besuch wert.

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das Parlament

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Szent István-bazilika

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in Buda

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders gefreut habe ich mich, Rita wiederzutreffen, die ich noch von unseren Comenius-Projekt aus kannte. Mittlerweile studiert sie Archäologie und hat Greta und mir eine ganz wunderbare Tour durch Budapest gegeben, inklusive des Ungarischen Nationalmuseums. Köszönöm szépen!

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Blick über die Donau

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im Nationalmuseum

 

 

 

 

 

 

 

Eher zufällig haben wir das Museum für Kunstgewerbe in Budapest gefunden, welches man alleine aufgrund des beeindruckenden Gebäudes mal anschauen sollte.

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das Museum für Kunstgewerbe

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ein Ausstellungsstück

 

 

 

 

 

 

 

Am Mittwoch wurden dann Silja, Greta und ich in der Deutschen Botschaft empfangen. Nachdem wir erst einmal an der falschen Tür geklingelt hatten, fanden wir doch unseren Weg. Eine Sicherheitskontrolle später und Handy und Schlüssel ärmer, wurden wir von einer lokalen Mitarbeiterin abgeholt, welche uns drei dann auch in ein Konferenzimmer brachte. Dort zu Gast: Unser Bundespräsident, der in Form eines Portraitfotos auf einem Stuhl platzgenommen hatte und uns freundlich anschaute. Dieser wurde nun peinlicherweise auch Zeuge, wie ich meinen Kaffee kunstvoll über den Tisch verteilte. Nach einer kurzen Putzpause konnte das Programm aber weitergehen. Die lokale Mitarbeiterin zeigte uns einen Film über die Arbeit des Auswärtigen Amts und erzählte uns, was die Botschaft in Budapest und speziell das Kulturreferat für Aufgaben hat und welche Ziele verfolgt werden.Auch für Fragen und Diskussionsimpulse blieb Platz. Insgesamt also ein sehr spannender Nachmittag (inklusive Kaffeeflecken), der uns einen kleinen Einblick in die auswärtige Bildungs- und Kulturpolitik gab.

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die Deutsche Botschaft (unschwer zu erkennen)

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Budapest bei Nacht

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch Abend hieß es dann schon Abschied nehmen von Budapest. Wobei es sicher nicht das letzte Mal gewesen sein soll, dass ich der Hauptstadt einen Besuch abstatte 🙂