Transmongolia

17 12 2010

Dies ist die Geschichte der längsten Zugfahrt meines bisherigen Lebens. Knapp über 30 Stunden von Ulanbaatar nach Beijing! Alles fing sehr früh am Morgen an: Obwohl der Zug erst um 7 Uhr losfahren würde, stand ich bereits um 5 Uhr auf um ja nicht zu spät zu kommen, denn die Transmongolische Eisenbahn fährt nur ein Mal die Woche und wer den Zug verpasst darf erst Mal warten (oder hat halt Pech gehabt). In sehr warme Kleidung eingepackt und mit zwei Rucksäcken (einer vorne, einer hinten) gehts los in Richtung Straße, wo zum Glück schon Autos (sprich Taxis) fahren. In der Mongolei ist schließlich jeder der ein Auto besitzt und gerade darauf Lust hat ein Taxifahrer. So kam es, dass ich viel zu früh am Bahnhof war, aber lieber zu früh als zu spät! Johanne und Louisa indess wurden von ihrem Taxifahrer zuerst zum Flughafen gefahren. Letztendlich waren wir aber alle rechtzeitig da und konnten in unser (ziemlich bequemes Abteil mit Großen Fenstern, sodass man auch hinaussehen konnte, wenn man eines der oberen Betten hatte) Abteil. Zum Einsteigen läuft man man am Zug entlang bis man seinen Wagon gefunden hat. Bibbernde Zug-Stewardessen (oder wie man die auch immer nennt) prüfen kurz die Fahrkarte und man steigt ein. Für mich hieß es jetzt erst einmal Schlaf nachholen. Draußen war es eh noch zu dunkel um die Landschaft zu bewundern.

Unser Abteil am Anfang der Fahrt

Aufgeweckt wurde ich dann von den ersten Sonnenstrahlen über der mongolischen Steppe, was wie immer ein Spektakel war. Das Gebiet um Ulaanbaatar herum war weiß vom Schnee und je weiter man sich von der Stadt entfernt, desto unhäufiger und kleiner werden die Siedlungen an denen der Zug hält um zu tanken. Die Landschaft konnte man auch lange bewundern, denn mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40 km/h ist der Zug (zumindest vor der chinesischen Grenze) nicht sehr schnell. Gegen Mittag gab es Instant Ramen aus dem Pappeimer. Kochend heißes Wasser wird umsonst zur Verfügung gestellt. Überhaupt war Essen neben, Reden, Schlafen und Durak spielen eine der Hauptbeschäftigungen während der Fahrt. Die Reisenden aus dem Nachbarabteil waren auch ziemlich nett.

Sonnenaufgang über der weißen Steppe

Eine kleine Siedlung - ganz ohne Jurte!

Der Zug tankt in einem kleinen Dorf, ich vertrete mir so lange die Beine.

Als wir an die Grenze kamen wurde es wieder interessant: Mongolische und chinesische Behörden wollen Pässe, Tickets und Zollerklärungen sehen. Der Zug wird von salutierenden mongolischen Soldaten aus der Mongolei verabschiedet. Wer jetzt aber denkt, dass es jetzt sofort schnurstracks weiter nach Beijing geht, der irrt sich, denn die Chinesen benutzen eine andere Spurbreite als die Mongolen (die Mongolen benutzen die Russische). Deshalb werden alle Wagons nebeneinander in eine große Halle gefahren, angehoben und einem Fahrwerkswechsel unterzogen. Kleiner Tipp für zukünftige Reisende: geht rechtzeitig vor der Grenze aufs Klo (das heißt ne gute Stunde oder zwei davor), denn während dem gesamten Aufenthalt in der Grenzanlage ist es nicht möglich die Klos zu benutzen. Erst wieder wenn der Zug dann in der ersten richtigen Chinesischen Station steht (und dann natürlich auch nur in der Bahnhofshalle). Dass man in China ist bemerkt man aber sofort. Aus Lautsprechern an den Laternenpfählen am Bahnhof dudelt in einer Dauerschleife das selbe chinesische Musikstück und im Bahnhofskiosk kann man sich eingelegte Hühnerfüße als Snack kaufen…na dann guten Appetit.

Wenn man dann endlich weiter fährt merkt man endgültig (erst einmal nicht an der Landschaft, denn es ist stockfinster,)sondern an der Bahnlinie, dass man in einem anderen Land ist: Die Wagons wackeln und ruckeln kaum mehr herum, die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt auf ca. 60 an und man fährt nicht mehr große Kurven und Schleifen, sondern schnurstracks geradeaus. Perfekte bedingungen zum Schlafen 🙂

Wild East

Als es wieder hell wurde staunten wir alle nicht schlecht: Große Canyons und reißende Flüsse, wie man sie sonst nur aus Wild-West Filmen kennt umgeben die Bahnlinie. Immer wieder fahren wir an ärmlichen Dörfern vorbei in denen Esel und Hühner frei herumrennen und es fraglich ist, ob es überall Strom und fließendes Wasser gibt. Allmählich werden die Dörfer jedoch zu Fabriken mit Arbeiterwohnheimen und eigenem Bahnhof und bald zu Städten mit riesigen Wohnhäusern, die alle gleich aussehen. Wir nähern uns der Hauptstadt – Next Stop: Beijing!

Nach langer Fahrt: Endlich in Beijing!





Schon so lang?

11 11 2010

Eigentlich ist es komisch, aber ich bin jetzt schon seit ungefähr 2 Monaten hier. Dabei erscheint es mir manchmal wie gestern dass ich im (falschen) Bus von zwei deutschen Backpackern angesprochen wurde, die meine Southside-Festivalbändchen erkannten und mich auf Deutsch nach Richtungen gefragt haben. Leider war ich auch gerade erst 4 oder 5 Tage in UB gewesen und hatte kaum mehr Ahnung als sie. Inzwischen hat sich einiges geändert: Ich könnte Leuten wahrscheinlich doch recht gut sagen, wo sie was finden und anders als an dem Tag, könnte ich nicht im t Shirt durch UB laufen ohne zu erfrieren. Es wird tagsüber nun auch nicht mehr wärmer als 0 Grad, das Eis auf den Straßen und Gehwegen schmilzt nicht mehr und selbst für die kurze Strecke zwischen Schule und meiner Wohnung muss man sich warm anziehen (vor allem wenn Wind weht). Allerdings muss man dazu noch sagen, dass die Temperaturen hier nachts teils schon bei -15 sind, man aber nicht so kalt ist wie man es in Deutschland wäre, weil die Luft viel trockener ist.  Eine Sache, die aber noch halbwegs gleich geblieben ist ist die Sache mit den Bussen. In den letzten paar Wochen ist es zwar besser geworden, aber ich bange immer noch vor jeder Kreuzung, dass der Bus nun auch dorthin fährt wo er nun hin soll. Auf Liniennummern kann man sich hierbei nämlich nicht immer verlassen (oder zumindest bekomme ich ab und zu das Gefühl). Angeblich gibt es Fahrpläne, aber ich glaube nicht so wirklich daran. Feste Zeiten gibt es sowieso nicht. An den Haltestellen selbst blockieren sich oftmals Linienbusse, Taxis, Minibusse und Privatautos alle gegenseitig, so dass es zu lauten Hupkonzerten und allgemeinen Verspätungen kommt. Am besten frägt man die Kartenverkäuferin oder den Kartenverkäufer nach einem bekannten Gebäude in der Näher der Haltestelle an die man möchte. Wenn man sich aber mal in den falschen Bus setzt ist es meistens nicht so schlimm. Man entdeckt so auch viel und der Bus zurück kostet auch bloß 300 Tugrik (umgerechnet ca 17 cent). In Ulaanbaatar gibt es aber auch viel zu entdecken. In vielen Vierteln hat man das Gefühl in einer anderen Stadt gelandet zu sein. Es gibt Viertel mit ganz alten chinesischen Häusern von vor der Revolution (erkennt man an den Ornamenten an der Außenfassade), alte sovietische Plattenbauten. In einer solchen lebe ich – unser gesamter Distrikt besteht eigentlich nur aus solchen Platten und dem gelegentlichen Neubau, diese sind jedoch auch Hochhäuser. Andere Viertel sind komplett neu erschlossen und man findet Housing Estates nach amerikanischem Vorbild, Villen und moderne Hochhäuser mit Penthouse-Wohnungen. Hier leben anscheinenddie Hummer-Besitzer und andere Politiker. Ich weiß nicht ob es überall so ist, aber unser Distrikt scheint ein richtiger Mikrokosmos zu sein. Alles was man zum Leben braucht findet man hier. Ich muss nur aus dem Haus und in einem Umkreis von 100m finden sich 10-20 größere oder kleinere Läden in denen man eigentlich alles kaufen kann was man braucht. Bloß für Kleidung oder „Luxusgüter“ muss man in die Stadt. Und eventuell muss ich diese Meinung auch bald revidieren, weil ich in irgendeiner Seitengasse doch einen Laden finde, der das alles verkauft. Oder es macht plötzlich einer auf. Aber „so ist das hier“, wie hier alle zu sagen pflegen. Es scheint die Ausrede oder eben Begründung für alles zu sein.

Der schon wieder...

Mein Block(bau). Man beachte den kleinen Laden 🙂

Alles „so ist das hier“ und Spontanität hin oder her, ich habe es endlich geschafft den lang geplanten Tanzkurs in die Tat umzusetzen. Nachdem ich schon das zweite Mal mit Byamba, unserer Praktikantin, zum Schulmanager gegangen bin und dann auch noch zur Direktorin, um die nötigen Räumlichkeiten für uns zu buchen, hat gestern zum ersten Mal alles geklappt (davon abgesehn dass die Schüler teils 45 Minuten zu spät kamen und es wie immer bei solchen Veranstaltungen einen klaren Frauenüberschuss gab). Alles in allem bin ich aber zufrieden. Den Schülern scheint es auch zu gefallen. Außerdem habe ich jetzt die Steckdose in unserer Turnhalle kennen gelernt: zwei Drähte, die aus der Wand hängen 🙂 Ansonsten laufen hier an der Schule die Vorbereitungen für das Laternenfest in der deutschen Woche. Die Kinder waren schon fleißig am Fensterbilder basteln. Bald sind auch die Laternen dran.

Die Drittklässler basteln Fensterbilder

Außerdem war ich beim nahegelegenen Winterpalast des Bogd-Khaan, dem letzten Kaiser der Mongolei. Bogd heißt wohl so viel wie „heilig“ und das bedeutet, dass er auch das geistliche Oberhaupt der Mongolei war. Auf dem Palastgelände st ein Tempel, der noch stark an alte chinesische tempel erinnert. Schließlich gehörte die Mongolei zu dieser Zeit noch zu China. Die Ornamente und Relikte sind jedoch tibetisch angehaucht. Im eigentlichen Palast sind die Schätze des Bogd-Khaan zu sehn. Z.B. eine Königsjurte, die mit den Fellen von mehreren hundert Schneeleoparden bedeckt ist und ein ganzer Zoo aus ausgestopften, teils sehr exotischen Tieren (aus Hamurg!). Ein Tier das er unbedingt lebendig haben wollte war ein Elefant. Deshalb hat er sich einen vom russischen Zar gekauft. Der Elefant hatte sogar eigene Kleider aus Seide, die mit Perlen, Gold und Silber verziert sind. Die Kleider sind noch ausgestellt. Ebenfalls faszinierend fand ich die „punishment bowl“, eine riesige Schüssel, die bei allen Terminen mit Airag (also fermentierter stutenmilch mit einem Alkoholgehalt von ca. 2-5%) gefüllt war. Wer zu spät kam musste trinken. Und ich glaube nicht wenig. Zuspätkommer waren also bei wichtigen Staatsangelegenheiten eventuell ziemlich betrunken 🙂 (und da Airag den Darm in Mitleidenschaft ziehen kann wahrscheinlich öfters mal nicht bei der eigentlichen Staatsangelegenheit). Von den vielen tollen Schätzen habe ich leider keine Bilder, da die Fotoerlaubnis übertrieben teuer war und die Guards leider sehr aufmerksam waren. Beim Außenbereich konnte man sich jedoch geschickt in Ecken stellen und fotografieren als die Aufsichtsperson gerade mal wieder am telefonieren oder Sms schreiben war.

Das imposante Haupteingangstor zum Winterpalast. Das Tolle am Bild ist, dass keine strommasten oder Blockbauten daruf zu sehen sind...

extrem aufwendig verzierte Dächer

Morgen bekommen wir unsere Pässe und damit unsere verlängerten Visa zurück. Man bin ich froh, dass das endlich alles geklappt hat. Aber es geht ja grad weiter: Ein China Visum muss her 🙂





Mc Donalds? Timo?

26 10 2010

Es ist endlich so weit: nach Ende des Kommunismus 1990 und ersten Anwendungen an den Kapitalismus durch die Einführung von Coca Cola und anderen Westprodukten ist es 20 Jahre später nun wohl endlich so weit: Mc Donalds kommt nach Ulan Bator! der Siegeszug des Kapitalismus scheint komplett! Spätestens durch vereinzelte Meldungen, dass sich nun auch Starbucks in die kälteste Hauptstadt der Welt wagt. Zumindest Mc Donalds hat schon fleißig plakatiert. Genaue Daten sind noch auf keinen Plakaten und da es noch keine hochoffiziele Ankündigung gab könnte es sich natürlich auch nur um einen Scherz handeln, jedoch wüsste ich hier niemanden, der wirklich daran interessiert wäre eine solche Kampanie für nichts zu starten. Wahrscheinlicher ist wohl, dass eine hiesige Kette sich das Franchise gesichert hat, um in Zukunft damit Geld zu machen.

http://www.mad-mongolia.com/news/mongolia-news/will-mc-donalds-soon-replace-khaan-buuz-in-mongolia-3571/

Asiatischer Volkssport...

Timo hat zwar für alle Mitglieder der ehemaligen Jahrgangsstufe 13 des OHG definitiv was mit „Mäckes“ zu tun, bedeutet hier aber so viel wie „Echt?“ oder „Wirklich?“. Ich hoffe ja wirklich, dass der nächste Freiwillige auf meinem Posten Timo heißt 🙂

Meine nicht mehr ganz so deutsche Blase…

Ansonsten sinke ich immer mehr in meine Rolle als Freiwilliger hier in Ulan Bator ein. Auch an asiatischen Freizeitbeschäftigungen nehme ich Teil: Tischtennis und Karaoke! In der Tischtennishalle wird einem auch schnell klar, dass die Mongolei zu Asien gehört, denn alle Mongolen halten den Schläger unterhand. Ich habs ja probiert, aber da ich eh kein Tischtennis kann ging ich dabei auch gnadenlos unter…zum Glück waren alle Mitspieler Anfänger wie ich und es wurde nie wirklich peinlich. Am selben Wochenende stand auch noch ein Spieleabend an, bei dem ich mich an kulinarischer Küche probiert habe und Tsöven gekocht habe…na gut ich hab den Teig gerollt…es handelt sich nämlich um ein Nudelgericht. Es hat auch trotz meines Mitwirkens ziemlich gut geschmeckt. Als Spiele standen Klassiker wie Limbo, Zeitungstanzen usw. an. Es muss ja nicht alles fremdartig sein im Ausland. Am Freitag darauf wohnte ich ja sogar einer Salsa-Party bei. War auch sehr lustig, zumindest bis um 12 Uhr die Polizei auf der Tanzfläche stand und uns bat die Veranstaltung abzubrechen, denn ofiziell ist in der Mongolei um 0:00 Uhr Ende…aber halt nur wenn die Polizei kontrolliert oder nicht bestochen wird. Langsam gingen die Gäste auch, aber wir hatten noch was zu feiern: Mich! Ich hatte meinen ersten Geburtstag weit weg von zu Hause mit einem haufen Leuten, die ich gerade erst vor ein paar Wochen kennen gelernt hatte. War aber sehr cool 🙂

Nyamka und ich schwingen das Tanzbein...zumindest so weit wie es die Zeitung, auf der wir bleiben sollen, zulässt.

How low can you go?

Mit genau dieser Gruppe ging es am nächsten Abend zum Karaoke, wo ich ersteinmal von der Vielfalt der Lieder erschlagen wurde: Ein gigantischer Wälzer mit tausenden von Liedern auf mongolisch, koreanisch, japanisch, chinesisch und zum Glück auch auf englisch lag vor uns auf dem Tisch und wartete darauf, dass wir uns mit seinem Inhalt total zum Affen machten. Aber es war ja alles nur halb so schlimm, weil die Karaoke-Maschine eh keine Wertungen unter 90 vergab (von möglichen 100). Nach musikalischischen Highlights von Backstreetboys, Eminem und den Cramberries (ZOMBIIIIIIIIIIIE) ging es noch weiter in eine kleinere Disco, die der Polizei entweder genug zahlte oder einfach unbemerkt blieb, denn wir waren dort bis ungefähr 3 Uhr Morgens. Insgesamt ein sehr schöner Geburtstag…wann hat eigentlich Elena? 🙂

Von den zögerlichen Anfängen im Sitzen...

...zu beherzten Einlagen bei den Backstreetboys dauerte es nicht lange 🙂

"She is the Dancing-Queen!"





Ein Mal Jurte und zurück

13 10 2010

Endlich habe ich sie von näher gesehen als aus dem Flugzeug: Die mongolische Steppe! Und wer meint Steppe sei abwechslungsarm und langweilig, der irrt sich aber gewaltig.

Aber erst mal der Reihe nach: Samstagmorgen um 6 Uhr steh ich auf, zieh mir Thermounterwäsche, ein Hemd, zwei Pullis (für alle ejt-ler: der ejt-fleace ist jetzt steppenerprobt und für „sehr gut“ befunden worden), nur eine Hose (bin ich hart) und eine Jacke an. Die Mütze und den Schal muss ich wohl nicht erwähnen 🙂

In UB wird kräftig geheizt...schöne Route für einen Morgenspaziergang...

Los geht’s also durch das „szenische“ Industrieviertel von Ulaanbaatar, wo die Kohlekraftwerke so langsam auf Hochtouren kommen, denn es ist kalt! Die Berge rings um die Stadt sind wieder einmal schneebedeckt und dieses Mal auch Teile der Stadt. Mein Ziel ist erst mal Elenas Bleibe, weil uns da Anne abholen will. Unser Ziel: Amarbajasgalantijn Chijd, einer der letzten, noch erhaltenen, Klöster der Mongolei. Während der sowjetischen Zeit wurden hier nämlich die meisten Klöster zerstört und die Lamas verjagt oder getötet.

Knapp außerhalb der Stadt halten wir an, denn hier steht einer der großen Steinhaufen mit blauen Tüchern. Diese heißen „Ovoos“ (wahrscheinlich total falsch geschrieben, aber egal) und sind den Geistern gewidmet. Man läuft drei Mal im Uhrzeigersinn herum und wirft jedes Mal einen kleinen Stein hinauf. Dabei wünscht man sich etwas (zB eine sichere Reise trotz wahrscheinlich lebensmüden Idioten im Straßenverkehr). Außerdem haben wir ein blaues Tuch dabei, einen „Khadag“, das wir auf dem Ovoo festbinden. Die blauen Tücher sind ein Symbol für den ewig blauen Himmel in der Mongolei.

Der große Ovoo vor UB auf dem Weg nach Darchan

Die Straße nach Darchan: Grenzenlose Weiten 🙂

Nach dem wir die Geister für uns gewonnen haben fuhren wir weiter in Richtung Darchan um Louisa einzuladen. Zum Picknick an einem Fluss gabs zusätzlich zu allem möglichen Mitgebrachten auch noch traditionell geräucherten Fisch, den wir bei einer Händlerin am Straßenrand gekauft hatten. Der schmeckt richtig gut und wird dort frisch aus dem Fluss geangelt. Nach der Vesperpause verließen wir die Straße, denn das Kloster liegt mitten im Nirgendwo. Und hier begann der abenteuerliche Teil der Reise denn in der Steppe macht sich jeder seine eigene Straße, wie man an den vielen Spurrillen erkennt. Außerdem ist gerade die Zeit im Jahr wenn die Nomaden ihr gesamtes Vieh vom Sommer- zum Herbstlager, oder gleich ins Winterlager treiben. So sieht man gigantische Mengen an Schafen, Ziegen, Pferden, Kühen (!) und zugehörige Nomaden, die die Tiere geschickt mit ihren Pferden zusammenhalten, durch die Steppe preschen.

frischer, geräucherter Fisch am Straßenrand

Einsteigen, es geht weiter!

Nach einigen Stunden Fahrt durch diverse Wetterzonen (es kam wirklich vor, dass man in ein Tal fuhr, in dem Schnee lag, bloß um danach um die Ecke zu fahren und bei strahlendem Sonnenschein die Nomaden in T-Shirts rumlungern zu sehen – wie sie das aber machten war mir unklar, denn kalt war es am Samstag trotzdem überall…), sahen wir bald ein riesiges weißes Monument auf einer Bergkuppe in der Ferne: Die nagelneue Shanti-Stupa des Klosters. Bevor wir aber zum Kloster weiter fuhren organisierten wir uns noch eine Bleibe für die Nacht: zwei Jurten 🙂

Diese Woche kauf ich mir Winterstiefel 🙂

Danach ging es an Gräbern, die mindestens so alt sind wie Stonehenge, vorbei in Richtung Kloster. Rings um das Kloster ist eine winzige Siedlung – Ein paar Hütten, einige Jurten, zwei Läden und ein paar Plumpsklos. Das Kloster ist von hohen Mauern umgeben und natürlich sind wir zu spät um noch eingelassen zu werden. Aber wir können noch bei einem fantastischen Sonnenuntergang die gigantische Shanti-Stupa und eine riesige Buddha-Statue besichtigen. Wir steigen an vergoldeten Gebetsrollen, vielen kitschigen Plastiklampen und falschen Seerosen eine lange Treppe nach oben zum überdimensionierten Monument, auf dem Buddha sogar in dreifacher Ausführung zu sehen ist. Auf dem Altar liegen haufenweise Räucherstäbchen, Tee, Streichhölzer (die komplette Packung wird angezündet) und irgendeine Masse, die aussieht wie Reis mit Milch. Bei der Stupa sieht es ähnlich aus: Alles in allem zu viel Kitsch! Ohne die sehr chinesisch wirkenden Plastiklaternen hätte alles schon viel monumentaler ausgesehen, aber den Einheimischen scheint es ja zu gefallen (zumindest solange sie nicht merken, dass man die Plastiklaternen als chinesisch empfinden könnte…).

das Buddha-Monument

einer der Tempel im Kloster strahlt im Sonnenuntergang

Die Nacht in der Jurte war sehr lustig. Anne und Grit hatten eine, wir Freiwilligen die andere. Gekocht wurde auf dem Ofen (mongolisch eher untypisch: vegetarische Spagetti). Nachts hatten wir mit dem Wetter ein riesen Glück, da sich die Wolken, die zuvor noch zu einem dramatischen Sonnenuntergang beigetragen hatten, sich verflüchtigten. So wurden wir Zeugen einer der wunderschönsten Sternenhimmel, die ich je gesehen habe. Leider hat meine Kamera trotz „Sternenhimmel“-Option versagt den klaren nächtlichen zu fotografieren. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf unseren nächsten Ausflug aufs Land, fern von Abgasen und Lichtverschmutzung. Trotz klarem Himmel war es vor allem nachts eiskalt. In unserer Jurte war es zwar warm, aber auch nur so lang wie der Ofen an war. Der Schlafsack und zwei zusätzliche Decken waren Pflicht; So wurde es nachts in der Jurte auch mal -10 Grad!

Nach der Königsjurte am Werbellinsee scheint sie natürlich winzig, aber das ist eine echte Jurte 😉 Das ist aber auch eine Viehtreiberjurte, der kleinste Typ. Normale Jurten sind doch etwas größer. Aber für eine Nacht wars auf jeden Fall genug.

Nach einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen gingen wir zurück ans Kloster und tatsächlich: Wir durften rein. Das erste was einem an dem Kloster auffällt sind Vögel. Raben, Elstern, Dolen und Tauben kreisen in Schwärmen um die Tempel und die Pagoden und veranstalten einen Lärm, der sich nach der Ruhe der Steppe beinahe mit den Autos in UB messen lassen kann. Dazu kommt noch das Quietschen und Scheppern der etlichen Gebetsrollen. Aber meistens ist es auch hier sehr ruhig. Die Mongolei ist von Touristen noch kaum erschlossen wurden und so musste ich nicht mehrere Stunden warten um ein buddhistisches Wiedergeburtsritual zu machen (Ich glaube Bilder erklären hier mehr als tausend Worte 🙂 ) Außerdem wohnten wir noch einer Sutren-Vorlesung bei. Hierbei sitzen die Lamas an einem Tisch und rezitieren die Sutren, jedoch jeder so oft und so schnell wie er will. Wenn man es dann noch schafft, durch das Durcheinander zu blicken, versteht man trotzdem nichts, weil alles auf Tibetisch ist…

Sein negatives Karma los zu werden ist total einfach: Man kriecht durch eine viel zu kleine Öffnung in eine klaustrophobisch enge Kuppel, dreht sich irgendwie drei mal nach rechts, schiebt dabei mehrere Bolzen aus dem Sockel und blickt am Ende aus dem winzigen Lock in der Kuppel. Anschließend hat man viel Spaß dabei aus dem Gerät wieder raus zu kommen 🙂

das Innere des großen Tempels

Der Weg nach Hause Führte uns auf einem anderen Weg (der nicht immer ganz klar war) wieder einmal quer durch die Steppe. Es dauerte länger, weil wir oft anhielten und uns umschauten. Wir entdeckten zum Beispiel rein zufällig in einer verwitterten Felswand uralte Fresken von Steinböcken, die wahrscheinlich auch mehrere tausend Jahre alt waren.

Jenseits von Afrika ist diesseits der Mongolei 😉

Unser letztes Ziel mit dem Geländewagen war Darchan. Anne, Grit und Louisa blieben hier, Elena, Johanne und ich mussten den letzten Bus zurück nach UB nehmen – das heißt 3 ½ Stunden Fahrt in einem doch sehr vollen Bus. Das Problem dabei: Nach ca. 10 min wurde die eigentlich ganz gute Musik abgeschaltet und der Flachbildschirm vorne im Bus angeschaltet. Es lief irgendeine mongolische live-Comedysendung, was kein Problem gewesen wäre, wenn die Lautstärke nicht auf einem absoluten Maximum gewesen wäre (dass auch ja kein müder Europäer, der eh nichts versteht schlafen kann…). Überhaupt war das Motto der Sendung wahrscheinlich „Laut ist lustig“, denn die Komiker auf der Bühne brüllten in ihre Mikros, als wären diese kaputt – typisch mongolisch halt. Zurück in UB war dann endgültig Schluss mit ruhiger Landidylle. Ich freu mich auf jeden Fall jetzt schon auf unseren nächsten Ausflug…





Wochenende!

4 10 2010

Was für ein Wochenende: Dauernd auf Achse und viel gesehen! Der Freitag in der Schule war schon sehr lustig. Es fing damit an, dass eine 8. Klasse Erntedankfest gefeiert hat und alle Lehrer auf den Gängen aufgegabelt hat, die sie fanden, um sie mit selbstgebackenen Kuchen, Salaten und sonstigen Speisen zu verköstigen. Zum Glück darf man in der Mongolei Einladungen nicht ablehnen 🙂

Rund um die Stadt schneit es nachts manchmal schon. Tagsüber ist es aber immer so warm, dass bis Mittag alles schmilzt

Danach haben wir unsere Klasse auf dem Gang aufgegabelt. Der Grund: Das Klassenzimmer war schon besetzt und es gab keinen Ersatz (erinnert mich irgendwie an meine Schulzeit). Also sind wir kurzfristig in die Schulhalle gegangen und haben dort „Gordischer Knoten“ gespielt. Die Schüler hatten so etwas wohl zum ersten Mal gemacht und fanden es sehr lustig.

Später fand in genau dieser Halle der Veteranentag statt. Das bedeutet, dass ehemalige Lehrer an die Schule eingeladen und geehrt werden. Außerdem bekommen hier Lehrer, die eine bestimmte Zeit im Dienst waren, Medaillen überreicht (die älteste Lehrerin war seit 1975 im Dienst!). Es gab Essen, Trinken und typisch mongolisch natürlich auch „arikh“ (tja, was das wohl sein mag 🙂 …sieht aus wie Wasser, muss man aber nicht abkochen und wärmt auch wenns kalt ist). Neben vielen Tanz- und Gesangseinlagen, bei denen vor allem der Mathelehrer überzeugte, gab es auch noch eine Tombola für die Veteranen, bei der wiederum Grit und ich als Glücksfeen herangezogen wurden und hoffentlich auch überzeugten. Zumindest schienen die Gewinner von Schuhregalen und Gläsersets zufrieden.

Unser Fremdsprachenkollegium

Der Mathelehrer schwingt das Tanzbein

Wie lange die Veranstaltung noch in den Abend reichte weiß ich nicht, da Tuul, Grit und ich mit den anderen Deutschen zum Essen gegangen sind. Wir waren beim „Altai Mongolian BBQ“, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben Pferd gegessen hab…und ich muss sagen es schmeckt ziemlich gut. Es ist hier auch eine der billigsten Fleischsorten, weil es im Gegensatz zu allem anderen nicht importiert werden muss. Danach gings noch weiter in einen Irish Pub. Der ganze Abend verlief jedoch alkoholfrei, weil in UB immer am 1. des Monats absolutes Alkoholverbot herrscht.

Der Grill. Einer der Haufen war mein Essen 🙂

Hunger 🙂

Am Samstag waren wir Freiwilligen auch in UB unterwegs. So langsam erschließt sich uns die Stadt, man weiß zumindest so ungefähr was wo ist. Zum Beispiel haben wir den deutschen Supermarkt gefunden, in der es Bretzeln gibt (hurrah).

Samstag war aber verhältnismäßig ereignislos, Sonntag war sehr viel interessanter. So war zum Beispiel eine sehr berühmte Persönlichkeit in UB: Jacky Chan! Er unterstützt in der Mongolei eine Organisation, die Schulen und Kindergärten renoviert und ausbaut. Außerdem bauen sie Ställe, Futterlager, Wasserpumpstationen und wenn es sein muss neue Schulgebäude. Jacky war aber trotzdem zum ersten Mal in der Mongolei und der Sukhbaataar Platz war gerammelt voll mit Menschen, die ihn sehen wollten.

Den kenn ich doch...

Wo bleibt Jacky Chan?

Nach ein wenig Glamour gingen wir alle zusammen etwas essen, schließlich war der Tag der deutschen Einheit zu feiern. Im „Ikh Mongol“ bekamen wir neben lokal hergestelltem Bier und gutem Essen auch Live Musik. Die Band hieß „Altan Urag“, was übersetzt so viel wie Goldene Horde heißt, welche wenn ich es richtig verstanden hab der Ursprung von Dschingis Khaan war. Ihrem Bandnamen treu bleibend ist das modernste Instrument der Band ein Schlagzeug (gespielt von einer Schlagzeugerin). Die anderen Instrumente sind traditionell, wie zum Beispiel die Pferdekopfgeige. Diese sind jedoch nicht mit einem geschnitzten Pferdekopf verziert, sondern mit dem Kopf des berühmten „Alien“ aus der gleichnamigen Filmserie, und sind mit Verstärkern und Effektgeräten verbunden. Es ist interessant zu sehen, dass es so etwas wie eine elektrische Pferdekopfgeige gibt, aber schließlich gibt es auch elektrische Geigen, Cellos, usw. Die Instrumente haben sich die Bandmitglieder anscheinend aber selbst gebaut! Der Sänger hatte eine sehr raue und tiefe Stimme und obwohl man kein Wort verstand hat es mir doch ziemlich gut gefallen. Eigentlich könnte man sagen wir hätten gestern die mongolische Mischung zwischen Apocalyptika und Subway to Sally gesehen 🙂

http://www.youtube.com/watch?v=SBNqY5pBU-4





Es wintert…

28 09 2010

So langsam zeigen sich hier die ersten Zeichen des Winters: Am Morgen liegt in den Bergen rings um UB Schnee, wir haben vereinzelt Bodenfrost und wenn man an den ganz kalten Stellen sucht sieht man auch Eiszapfen. Die Kälte ist momentan aber nicht von Dauer, erst Ende Oktober wird die Kälte konstant werden.

Von rechts nach links: Johanne, unser japanischer Sprachassistent Kota und ich auf dem Sukhbaatar-Platz

Gestern Abend waren wir (Sophie, Johanne, Kota und ich-Elena muss einen Schnupfen auskurieren) essen und danach noch etwas trinken. Kota studiert gerade Japanisch auf Lehramt und greift hier an der Schule 18, aber auch an anderen Schulen, die Japanisch als Fremdsprache anbieten, den Lehrern unter die Arme. Johanne hat auch ein Jahr in Japan verbracht und konnte sich ein Bisschen unterhalten. Zum Glück kann Kota aber auch Englisch. Da demnächst 20 Jahre deutsche Einheit zu feiern ist, haben wir uns beschlossen dies zu tun. Louisa kommt auch extra aus Darchan her. Außerdem feiert Kota mit und bringt noch ein paar japanische Freunde mit. Kann sicher nicht jeder von sich behaupten, er (oder sie) habe den Tag der deutschen Einheit in der Mongolei mit Japanern gefeiert 🙂

Nachdem wir etwas gegessen hatten sind wir in die wahrscheinlich edelste Lounge der Stadt gegangen-hauptsächlich wegen dem Ausblick, weil sich diese Im 17. Stock eines Hochhauses im Stadtzentrum befindet. Die Preise hier sind natürlich höher als sonst wo in UB, aber immer noch billiger als in Deutschland. Es lief moderne Lounge Musik und überhaupt waren wir von allen Anwesenden wahrscheinlich die ärmsten und am ungepflegtesten angezogen, aber wir sind ja Europäer…

Tisch mit Panorama

Leider wartete auf uns unten vor der Lobby kein Hummer oder Mercedes um uns nach Hause zu fahren, also mussten wir laufen. Naja…zumindest bis zur nächsten Bushaltestelle. Hierfür mussten wir natürlich mal wieder die Hauptstraße überqueren, aber irgendwie wird es immer weniger zum Abenteuer. Zum Abschluss noch eine lustige Entdeckung von letzter Woche:

Tja, da stand halt mal ein Billiard-Tisch an den Gleisen...Warum? Woher? Ich warte auf kreative Erklärungen 😉

Zu guter letzt kann ich noch stolz verkünden, dass ich es endlich geschafft habe die Kamera bei der Arbeit dabei zu haben. So entstand wenigstens ein Bild von einer dritten Klasse. Die meisten Kinder sind neun, aber es gibt auch noch Acht- und Zehnjährige. Die meiste Zeit verstehen sie nicht so wirklich, was ich sage, aber sie grinsen einen dann trotzdem süß an.

Grit unterrichtet die Drittklässler. Im Moment üben sie Begrüßungen und Fragen nach Namen.





Unterwegs in UB

24 09 2010

Gestern war es mal wieder herrliches Wetter hier. Und mal wieder hätte man es bei den Temperaturen am Morgen nicht gedacht, dass man irgendwann doch im T-Shirt rumläuft. Heute auch schon wieder. Anstatt mich darüber zu beschweren, freu ich mich aber grad lieber darüber, weil es sehr bald sehr kalt werden wird. Dann werde ich nicht mehr mit Jacke und Pulli überm Arm durch UB schlendern…oder eben stolpern wenn man nicht auf den uneben gepflasterten Gehweg achtet oder rennt, wenn man es gerade wagt die Straße zu überqueren. Beim Straße überqueren mache ich aber Fortschritte: Einfach alles zurückschrauben, was man in Deutschland an Verkehrsregeln gelernt hat hilft gewaltig. Man muss manchmal halt auch in Kauf nehmen mitten auf der Straße stehen zu bleiben bis auch der Gegenverkehr nachlässt…

Ganz normaler Verkehr in UB. Auf dem Bild nicht zu hören: 19 aus 20 Autos hupen

Dass mein „Lonly Planet“- Reiseführer veraltet ist merke ich, als ich mit Sofie, die hier an der Schule 18 für 6 Wochen ein Auslandspraktikum macht, in ein Restaurant zum Mittagessen gehe. In diesem steht nämlich, dass es für Vegetarier sehr schwer und für Veganer beinahe unmöglich wäre in der Mongolei zu überleben, wenn man nicht seine Essgewohnheiten umschraubt. Auf dem Land stimmt das vielleicht noch aber in UB geht beides sehr gut. Das Restaurant hatte eine genauso breite Auswahl an veganen wie an normalen Gerichten. An alle zukünftigen vegetarischen oder veganischen Kulturweit-Freiwillige, die nach UB geschickt werden, kann ich also nur sagen: Aufatmen, es lebt sich hier auch ohne Fleisch. Laut meiner Vermieterin gibt es in UB auch immer mehr Vegetarier. Es wird sich also nicht plötzlich alles wieder ändern.

Unser Mittagessen: Ich hatte Suppe mit Ramen (also Nudeln) und Hühnchen, Sophie hatte ein Gericht mit Tofu. Zu trinken gabs "Tiger", ein südkoreanisches Bier. Schmeckt eigentlich nicht schlecht. Hierzu sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass wir beide Feierabend hatten :)

Unser Mittagessen: Ich hatte Suppe mit Ramen (also Nudeln) und Hühnchen, Sophie hatte ein Gericht mit Tofu. Zu trinken gabs "Tiger", ein Bier aus Singapur. Schmeckt eigentlich nicht schlecht. Hierzu sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass wir beide Feierabend hatten 🙂

Danach gings weiter ins Mongolian Museum of Modern Art (http://www.art-gallery.mn/). Dort ist gerade die 25. internationale asiatische Kunstausstellung. Leider kannte ich keinen von den Künstlern, aber die Bilder waren beeindruckend. Ich weiß nicht in wie fern ich hier meine Aufnahmen veröffentlichen darf, aber auf der Website kann man einige sehen.

Im Hintergrund: Die größte Bausünde Ulan-Bators. Das Gebäude ist locker eins der modernsten der Stadt und auch eins der höchsten. Das Problem ist, dass es auf Treibsand gebaut wurde und die Scheiben dauernd einreißen. Außerdem fehlen die Mittel um es fertig zu stellen oder zu sichern. Schade eigentlich, weil gut aussehn würde es. Ich habe bloß die Vorahnung, dass es hier bald noch eine sehr teure Bauruine geben wird...

Ist das die Transsib? Außerdem: Es gibt in UB IKEA...die Läden verkaufen aber nur Haushaltsgegenstände. So richtig glauben wollt ichs aber auch nicht 🙂





Nomadenwirtschaft: Wir nehmen was wir kriegen!

21 09 2010

So, jetzt bin ich schon seit 2 Tagen hier in UB. Heute ist der 3. Tag. ich habe meinen Jetlag überwunden und am Sonntag schon mit meiner Gastmutter Bayasgalan ein Paar von den Touristenattraktionen begutachtet. Viel essen musste ich am Sonntag noch nicht, weil die AEROFLOT einen auf der Reise sehr gut versorgt. Vor allem die Beilagen haben überraschend gut geschmeckt 🙂

Zur Reise kann man noch sagen: Bis Moskau lief alles ziemlich glatt. Mit der Bahn kam ich gut vorran und in Franfurt hat man zum Glück ein leichtes Übergewicht meines Koffers (2kg) ignoriert. Im Presseladen wurde mir aber erst recht klar, dass die Mongolei nicht unbedingt das beliebteste Reiseziel ist. es gab zu allen Ländern dieser Welt Reiseführer-Außer der Mongolei. In Moskau wurde der Flug dann auch um 3o min nach hinten verschoben und außerdem mit einem Flug der MIAT zusammengelegt. Die Damen am Check-In konnten hierrüber aber auch keine Informationen geben, als nach dem Last Call von 20:20 um 20:30 immer noch keine Passagiere an Bord gegangen waren. Hat ja letztendlich alles geklappt. Die Landung in UB war ein Erlebnis: Die Sonne ging gerade auf und unter uns erstreckte sich so weit das Auge reicht nur hügeliges Grasland. Hier und da konnte man einzelne Jurtensiedlungen ausmachen. ich freue mich jetzt schon mal raus aufs Land zu kommen. Es sieht wunderschön aus.

und wo ist der zur Mongolei???

eins von meinen vielen Bord-Essen beim AEROFLOT-Flug

An der Schule hatte ich bis jetzt noch nicht so viel zu tun, aber das kommt noch (ab heute geh ich durch die Klassen und lerne die Kinder kennen).

Gestern habe ich mir eine mongolische Sim-Karte besorgt. Die Mongolei ist das Traumland aller Handyfanatiker: Eine SMS kostet z.B. gerade mal 19 Tugrik-zum Vergleich: Ein Euro sind 1740 Tugrik!

Nun zur nomadenwirtschaft: In UB bekommt man wirklich alles! Überrascht stand ich gestern im Laden und habe „Gut und Günstig Doppelkekse“ gesehen! Direkt daneben lagen „Riesen“ und darunter Cadburry Schokolade aus England. Dann gibt es noch viele produkte aus China und Korea. Die meisten Autos kommen aus Japan, was man sofort daran erkennt, dass das Lenkrad rechts ist-und das obwohl hier Rechtsverkehr herrscht. Irgendwie können sich hier auch viele Leute riesige Geländewägen von Mercedes oder Landrover leisten. Sogar vereinzelte Hummer fahren hier herum. Bei den Straßen hier wundert es einen aber nicht wirklich, dass die Mongolen Geländewägen bevorzugen. Apropos Straßen: Fußgängerwege, rote Ampeln, Zebrastreifen und sich darauf befindliche Passanten sowie andere Autos und Busse sind lediglich Hindernisse, die zwischen dem Fahrer und dem Ziel stehen. Mehr oder weniger geschickt werden diese um- oder überfahren. Verkehrsregeln sind (wenn überhaupt vorhanden) hier als sehr relativ anzusehen. Wenn ein Polizist dabei steht, klappt aber auch plötzlich alles.

Es war tatsächlich ziemlich
warm am Sonntag 🙂

Solche Steinhäufen findet man hier oft. auf ihnen liegen buddistische Schriften, kleine Gefäße, Vodkafläschchen (voll) und am wichtigsten: Blaue Tücher

Eine Aufnahme vom Aussichtspunkt von UB am Mahnmal gegen den Faschismus...ja es strotzt hier noch vor kommunistischer propaganda...Rechts ist die Stadt, links ist das Neubaugebiet. Man beachte auch die riesige, vergoldete Budda-Statue





Aufbruchstimmung

18 09 2010

Kaum sind die Kleider, die ich am Vorbereitungsseminar am Werbellinsee dabei hatte, gewaschen und wieder trocken, schon kommen sie wieder in den Koffer. zumindest die warmen, denn mein Einsatzort gilt als kälteste Hauptstadt der Welt.

Nach einem doch sehr interessantem Seminar, auf dem ich viele neue Leute kennen gelernt habe, geht es für mich morgen ab in die Mongolei, genauer nach Ulan Bator. Ich bin von den vier Freiwilligen, die in der Mongolei stationiert sind, der Letzte der Deutschland verlässt. ich hoffe mal ich komme am Anfang mit meinem sehr begrenzten Vokabular aus. Grüßen kann ich die Leute immerhin schon 🙂

Aber 20 Kilo…wie zur Hölle soll das reichen? Der Koffer allein wiegt ja schon 5kg. Und dann auch noch nur 10kg Handgepäck! Meine erte Reaktion: So viel wie möglich in die Laptoptasche, die ich zusätzlich mitführen darf…ich hoffe mal, dass das gut geht. Immerhin, die 20kg habe ich einhalten können (glaube ich). Und wenn nicht, die Laptoptasche ist ja auch noch da (bloß blöd, dass der Laptop auch noch rein muss). Egal, krieg ich schon noch irgendwie gebacken.

Trotz aller Sorgen um Gewichtsprobleme freue ich mich auf die Reise und auf meinen Auslandsaufenthalt.

Mein Koffer

Meine Koffer (und Zeug, das noch rein muss)

Die Schokolade muss noch rein 😉








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