Party, Stadttour und Chillen

22 08 2011

Also: Sekt und Becher waren gefunden – Auf zu Julia! Ein Freund von Julia hatte einen Grillabend am Meer organisiert. Tim, den ich schon vom Klettern und Bella und Maki, die ich von der Ladies Night kannte, waren auch da. Außerdem noch einige Studenten und 2 Schüler von Julia. Der Abend war sehr entspannt, vor allem als gegen Ende alle an der Kaimauer saßen, deutscher Musik aus Julias neuen Handylautsprechern lauschten und chinesisches 4 Gewinnt spielten (das eigentlich eher 5 gewinnt ist, aber egal 🙂 ).

Die Feiergemeinde kommt zusammen

Unser Fotograf

Was gegen später von uns übrig blieb...

Gegen 12 ging es dann weiter ins Karaoke oder KTV, wie es in China genannt wird. KTV läuft in China etwas anders ab, als ich es aus der Mongolei gewöhnt bin. Hinter einem Eingangsbereich, der an ein Kino erinnert (Großer Kiosk, Popcornmaschine…) reihen sich hunderte Zimmer mit einer Auswahl an tausendenden von Liedern auf Chinesisch, Japanisch, Englisch und ich glaube sogar Koreanisch. Zwischen den Zimmern eilen Kellner herum, die Getränke und Essen bringen. Alle Räume besitzen eine diskoähnliche Beleuchtung und genauso gehen die Chinesen hier auch ab.  Wir waren geschlagene 6 Stunden im KTV und es wurde nie langweilig. Als dann gegen 5 Uhr morgens aus den Zimmern um uns herum nur noch heisere, schräg klingende, chinesische Schlagerlieder tönten und betrunkene Chinesen über die Gänge torkelten und versuchten sich gegenseitig abzustützen, wurden auch wir schließlich gegangen – der Laden wollte endlich schließen 😀

Karaoke 🙂

Es wird spät...

Schon komisch, aus einem Gebäude ohne Fenster rauszukommen und erst mal von der Sonne geblendet zu werden…wars nicht grad noch mitten in der Nacht? Den Morgen verbrachten wir dementsprechend erst mal schlafend. Mittags trafen Joao und ich uns aber wieder mit Julia, die trotz durchgefeierter Nacht als Tourguide hinhalten musste. Wir liefen durch die deutsche Straße, auf den Peer von Qingdao, durch das Kolonialviertel, auf einen alten Leuchtturm(?) und dann am Meer entlang richtung Innenstadt (Abend- UND Eisessen 🙂 ). Der Abend wurde auf der Dachterasse des Hostels verbracht – schön ruhig nach dem KTV amVorabend.

deutsche Gebäude in China

Hunger? 😛

am Meer

Hoch auf den Leuchtturm...

...und zurück ans Meer.

Der nächste Tag lief ähnlich ab: Wir besuchten Qingdaos Einkaufsmeile und das olympische Segelzentrum, wo es nun viele westliche Läden gibt – die meisten davon fast leer! Wie in der Mongolei scheinen große Einkaufszentren nach westlichem Vorbild noch nicht so gut besucht zu sein, wahrscheinlich auch wegen den verhältnismäßig hohen preisen: H&M kostet in China z.B. genau gleich viel wie im Rest der Welt auch! Das Segelzentrum mussten wir dann auch leider wegen schlechtem Wetter wieder verlassen. Egal – Für den Abend war wieder Chillen in Der Hostelbibliothek angesagt, die ebenfalls im obersten Stockwerk neben der Dachterasse war.

Joao "the Dude" Lebowski 😀

die Einkaufsstraße von QD

unser Sofa 🙂

Am nächsten Tag gings für mich auch schon weiter. Auch wenn sich meine letzten Tage in China für die Reisewütigen etwas langweilig anhören, ich fands sehr schön und entspannend einfach mal mit ein paar anderen Freiwilligen abzuhängen und das ganze mal locker anzugehen – der krasse Tourismus sollte mich ja schon bald genug wieder einholen – next Stop: Hanoi, Vietnam!

Zum Abschluss noch Gourmet-Variationen bei Mc Donald's: Oreo-Eis mit roter Bohnensoße...diese Chinesen^^

 





Deutsche Woche in Nairamdal

21 02 2011

Letzte Woche fand in Nairamdal (Hайрамдал) die sogenannte deutsche Woche statt und Abgesehen von Johanne, deren Schüler nicht mitgingen, waren wir >>kulturweit<< Freiwillige alle am Start. Nairamdal ist ein ehemaliges Pionierlager aus der sozialistischen Zeit, ist seither aber weiter ausgebaut und, modernisiert worden und wird heute noch als internationale Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche aus aller Welt genutzt. Schon früher kamen hierhin im Sommer Pioniere aus allen Brüderstaaten, seit der Wende kommen auch Kinder aus nicht sozialistischen Ländern her, allerdings nur im Sommer, denn wer kommt schon im Winter in die Mongolei (schade eigentlich, denn sie verpassen etwas!)?

Kuh vorm Pionierlager - So hammers gern 😉

Ab nach Nairamdal

Wir haben momentan keine Schulferien in der Mongolei, die Freizeit war also während der Schulzeit. Deshalb fanden am Morgen immer drei Stunden Deutschunterricht in Form von vielen Arbeitsstationen statt. Die Stationen waren alle zu dem Thema „Kleider machen Leute, Leute machen Kleider“. Elena und ich hatten auch zusammen ein kleines Theaterstück geschrieben, dass auf der Novelle „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller basierte. Abgesehen von uns Freiwilligen waren natürlich viele die Deutschlehrer unserer Arbeitsstellen dabei.

Das war auch bitter nötig, denn ich weiß nicht, wie wir den Kindern manche Sachen ohne mongolische Übersetzung erklärt hätten. Schon mit dieser Hilfe lief nicht alles glatt. So verschwanden Lesezettel an Textverständnisaufgaben oder Deutschanfänger zerbrachen sich den Kopf über DSD Aufgaben, obwohl sie diese gar nicht bearbeiten mussten. Es musste also doch mehr kopiert werden als geplant – ärgerlich! Aber alles in allem hat es gut geklappt und den meisten Kindern scheint es Spaß gemacht zu haben, auch einmal auf diese Weise Unterricht gemacht zu haben.

Aufwärmtraining für die Theatergruppe

Arbeit an den Stationen

Am Mittag war dann aber Freizeit angesagt. Da haben die Nairamdal Lehrer diverse Aktivitäten angeboten oder mit den Kindern Projekte durchgeführt. Oft auch draußen, denn obwohl wir noch Minusgrade haben ist die Sonne sehr stark und man kommt auch mal ins schwitzen, obwohl man gerade bis zum Knie in einer Schneewehe versunken ist: Ich bedanke mich bei den Chinesen, die meine Timberland-Stiefel gefälscht haben 😀 (obwohl die Sohlen so langsam außeinander fallen). Sogar den Valentinstag haben wir hier mit einer großen (kitschigen) Show gefeiert, aber das gehört inzwischen wohl in ganz Asien dazu. Sogar die Moderation war im Grunde genommen aufgebaut wie eine koreanische Soap-Serie. Zumindest kam sie so rüber, denn verstanden hab ich fast gar nix – монгол хил хунд байна (Mongolisch ist schwer).

Ich will aber hier nichts schlecht machen, denn man hat bei allem gesehen, dass viel Anstrengung hineingeflossen ist und den Kindern hat es sehr viel Spaß gemacht. Vor allem die Discos am Abend waren lustig und mal mit den Lehrern nach Programmende ein Bisschen zusammenzusitzen und einen (oder zwei oder drei) zu trinken hat auch Spaß gemacht.

Valentinstag

Disco am Valentinstag

Da das Mittagsprogramm wirklich nur bei den Nairamdal Lehrern lag hatten wir Mittags eigentlich nix zu tun. Also erkundeten wir die Umgebung. Als dann auch noch Marie, eine Studentin von der Humboldt-Uni, die hier ein Auslandspraktikum macht dazu kam, hatten wir auch noch jemanden, den wir gleich in das Land einweisen konnten. Rings um Nairamdal gibt es sehr viel Wald. Das ist hier eher selten – in der Steppe kann es sein, dass kilometerweit kein Baum zu sehen ist. Abgesehen von Natur gibt es noch ein winziges Dorf, in dem es einen Laden, der wohl nie wieder auf machen wird, ein kleines Kraftwerk und ein paar wahrscheinlich sehr teure Ferienhäser, die zur Zeit allerdings auch nicht bewohnt sind sowie einige sozialistische Blockbauten gibt. Das Ganze hat aber irgendwie was.

sozialistisches Dorf-Feeling

Jedes Dorf braucht eine Polizeistation...

Ausblick vom Berg - hinter mir ist Wald

gefrorene Welt

Am letzten Tag stand dann eine Präsentation des Gelernten, sowie eine Modeschau passend zum Thema statt. Hierzu waren plötzlich mitunter der Kanzler der deutschen Botschaft sowie 3 berühmte Mongolen (Miss Mongolia, ein anderes bekanntes, männliches Modell und ein Serienstar) eingeladen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Show so groß wird. Unser Theaterstück lief dann auch über die Bühne und bei bei fast allen saß der (nicht immer einfache) Text richtig gut – Respekt! Bilder hab ich vom Auftritt aber keine, da Elena und ich beide hinter dem Vorhang auf der Bühne standen und gelegentlich doch ein Stückchen Text einsagen mussten. Vor allem wurde uns urplötzlich gesagt, wir seien jetzt dran, obwohl es total anders geplant gewesen war. So sollten wir in ein paar Sekunden auftreten und es war noch keiner unserer Schausteller auf der Bühne. Aber unter Druck scheint hier irgendwie alles besser und schneller zu klappen 🙂

Bei der Modeschau hatten einige Schüler eigene Kleider entworfen: Dieses Kleid ist z.B. beinahe vollständig aus Klopapier gemacht.

Wir Deutschlehrer

Nach der Show saßen wir noch mit den Lehrern und vielen der Gäste (auch die Stars!) im Schlafzimmer der Lehrer und aßen Kuchen und tranken – mal wieder – Vodka. Überaschend war für uns, dass auch die Models sich nichts daraus machten die Torte, die fast nur aus Sahne bestand und am Mittag das Kantinenessen, zu essen. Einfach mal mit national berühmten Stars in einem kleinen Zimmer zu sitzen und zu feiern kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen. Schon lustig 😀

Am Abend war dann noch Disco und eine Präsentation mit vielen Bildern aus der Woche. Danach kam noch ein sentimentales Abschlusslied und viele fingen an zu heulen. Spätestens bei den Abschlusskreisen der einzelnen Gruppen, bei denen sich alle an den Händen hielten kam ich mir vor wie auf einer Jugendfreizeit vom EJT…Erinnerungen…

Einige unserer Deutschlerner an der Schule 18

Am Freitag gings dann bloß auf einen kurzen Zwischenstopp nach Ulaanbaatar, denn schon am Samstag flüchtete ich wieder in die Steppe zu den letzten mongolischem Wildpferden…





Mc Donalds? Timo?

26 10 2010

Es ist endlich so weit: nach Ende des Kommunismus 1990 und ersten Anwendungen an den Kapitalismus durch die Einführung von Coca Cola und anderen Westprodukten ist es 20 Jahre später nun wohl endlich so weit: Mc Donalds kommt nach Ulan Bator! der Siegeszug des Kapitalismus scheint komplett! Spätestens durch vereinzelte Meldungen, dass sich nun auch Starbucks in die kälteste Hauptstadt der Welt wagt. Zumindest Mc Donalds hat schon fleißig plakatiert. Genaue Daten sind noch auf keinen Plakaten und da es noch keine hochoffiziele Ankündigung gab könnte es sich natürlich auch nur um einen Scherz handeln, jedoch wüsste ich hier niemanden, der wirklich daran interessiert wäre eine solche Kampanie für nichts zu starten. Wahrscheinlicher ist wohl, dass eine hiesige Kette sich das Franchise gesichert hat, um in Zukunft damit Geld zu machen.

http://www.mad-mongolia.com/news/mongolia-news/will-mc-donalds-soon-replace-khaan-buuz-in-mongolia-3571/

Asiatischer Volkssport...

Timo hat zwar für alle Mitglieder der ehemaligen Jahrgangsstufe 13 des OHG definitiv was mit „Mäckes“ zu tun, bedeutet hier aber so viel wie „Echt?“ oder „Wirklich?“. Ich hoffe ja wirklich, dass der nächste Freiwillige auf meinem Posten Timo heißt 🙂

Meine nicht mehr ganz so deutsche Blase…

Ansonsten sinke ich immer mehr in meine Rolle als Freiwilliger hier in Ulan Bator ein. Auch an asiatischen Freizeitbeschäftigungen nehme ich Teil: Tischtennis und Karaoke! In der Tischtennishalle wird einem auch schnell klar, dass die Mongolei zu Asien gehört, denn alle Mongolen halten den Schläger unterhand. Ich habs ja probiert, aber da ich eh kein Tischtennis kann ging ich dabei auch gnadenlos unter…zum Glück waren alle Mitspieler Anfänger wie ich und es wurde nie wirklich peinlich. Am selben Wochenende stand auch noch ein Spieleabend an, bei dem ich mich an kulinarischer Küche probiert habe und Tsöven gekocht habe…na gut ich hab den Teig gerollt…es handelt sich nämlich um ein Nudelgericht. Es hat auch trotz meines Mitwirkens ziemlich gut geschmeckt. Als Spiele standen Klassiker wie Limbo, Zeitungstanzen usw. an. Es muss ja nicht alles fremdartig sein im Ausland. Am Freitag darauf wohnte ich ja sogar einer Salsa-Party bei. War auch sehr lustig, zumindest bis um 12 Uhr die Polizei auf der Tanzfläche stand und uns bat die Veranstaltung abzubrechen, denn ofiziell ist in der Mongolei um 0:00 Uhr Ende…aber halt nur wenn die Polizei kontrolliert oder nicht bestochen wird. Langsam gingen die Gäste auch, aber wir hatten noch was zu feiern: Mich! Ich hatte meinen ersten Geburtstag weit weg von zu Hause mit einem haufen Leuten, die ich gerade erst vor ein paar Wochen kennen gelernt hatte. War aber sehr cool 🙂

Nyamka und ich schwingen das Tanzbein...zumindest so weit wie es die Zeitung, auf der wir bleiben sollen, zulässt.

How low can you go?

Mit genau dieser Gruppe ging es am nächsten Abend zum Karaoke, wo ich ersteinmal von der Vielfalt der Lieder erschlagen wurde: Ein gigantischer Wälzer mit tausenden von Liedern auf mongolisch, koreanisch, japanisch, chinesisch und zum Glück auch auf englisch lag vor uns auf dem Tisch und wartete darauf, dass wir uns mit seinem Inhalt total zum Affen machten. Aber es war ja alles nur halb so schlimm, weil die Karaoke-Maschine eh keine Wertungen unter 90 vergab (von möglichen 100). Nach musikalischischen Highlights von Backstreetboys, Eminem und den Cramberries (ZOMBIIIIIIIIIIIE) ging es noch weiter in eine kleinere Disco, die der Polizei entweder genug zahlte oder einfach unbemerkt blieb, denn wir waren dort bis ungefähr 3 Uhr Morgens. Insgesamt ein sehr schöner Geburtstag…wann hat eigentlich Elena? 🙂

Von den zögerlichen Anfängen im Sitzen...

...zu beherzten Einlagen bei den Backstreetboys dauerte es nicht lange 🙂

"She is the Dancing-Queen!"





Wochenende!

4 10 2010

Was für ein Wochenende: Dauernd auf Achse und viel gesehen! Der Freitag in der Schule war schon sehr lustig. Es fing damit an, dass eine 8. Klasse Erntedankfest gefeiert hat und alle Lehrer auf den Gängen aufgegabelt hat, die sie fanden, um sie mit selbstgebackenen Kuchen, Salaten und sonstigen Speisen zu verköstigen. Zum Glück darf man in der Mongolei Einladungen nicht ablehnen 🙂

Rund um die Stadt schneit es nachts manchmal schon. Tagsüber ist es aber immer so warm, dass bis Mittag alles schmilzt

Danach haben wir unsere Klasse auf dem Gang aufgegabelt. Der Grund: Das Klassenzimmer war schon besetzt und es gab keinen Ersatz (erinnert mich irgendwie an meine Schulzeit). Also sind wir kurzfristig in die Schulhalle gegangen und haben dort „Gordischer Knoten“ gespielt. Die Schüler hatten so etwas wohl zum ersten Mal gemacht und fanden es sehr lustig.

Später fand in genau dieser Halle der Veteranentag statt. Das bedeutet, dass ehemalige Lehrer an die Schule eingeladen und geehrt werden. Außerdem bekommen hier Lehrer, die eine bestimmte Zeit im Dienst waren, Medaillen überreicht (die älteste Lehrerin war seit 1975 im Dienst!). Es gab Essen, Trinken und typisch mongolisch natürlich auch „arikh“ (tja, was das wohl sein mag 🙂 …sieht aus wie Wasser, muss man aber nicht abkochen und wärmt auch wenns kalt ist). Neben vielen Tanz- und Gesangseinlagen, bei denen vor allem der Mathelehrer überzeugte, gab es auch noch eine Tombola für die Veteranen, bei der wiederum Grit und ich als Glücksfeen herangezogen wurden und hoffentlich auch überzeugten. Zumindest schienen die Gewinner von Schuhregalen und Gläsersets zufrieden.

Unser Fremdsprachenkollegium

Der Mathelehrer schwingt das Tanzbein

Wie lange die Veranstaltung noch in den Abend reichte weiß ich nicht, da Tuul, Grit und ich mit den anderen Deutschen zum Essen gegangen sind. Wir waren beim „Altai Mongolian BBQ“, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben Pferd gegessen hab…und ich muss sagen es schmeckt ziemlich gut. Es ist hier auch eine der billigsten Fleischsorten, weil es im Gegensatz zu allem anderen nicht importiert werden muss. Danach gings noch weiter in einen Irish Pub. Der ganze Abend verlief jedoch alkoholfrei, weil in UB immer am 1. des Monats absolutes Alkoholverbot herrscht.

Der Grill. Einer der Haufen war mein Essen 🙂

Hunger 🙂

Am Samstag waren wir Freiwilligen auch in UB unterwegs. So langsam erschließt sich uns die Stadt, man weiß zumindest so ungefähr was wo ist. Zum Beispiel haben wir den deutschen Supermarkt gefunden, in der es Bretzeln gibt (hurrah).

Samstag war aber verhältnismäßig ereignislos, Sonntag war sehr viel interessanter. So war zum Beispiel eine sehr berühmte Persönlichkeit in UB: Jacky Chan! Er unterstützt in der Mongolei eine Organisation, die Schulen und Kindergärten renoviert und ausbaut. Außerdem bauen sie Ställe, Futterlager, Wasserpumpstationen und wenn es sein muss neue Schulgebäude. Jacky war aber trotzdem zum ersten Mal in der Mongolei und der Sukhbaataar Platz war gerammelt voll mit Menschen, die ihn sehen wollten.

Den kenn ich doch...

Wo bleibt Jacky Chan?

Nach ein wenig Glamour gingen wir alle zusammen etwas essen, schließlich war der Tag der deutschen Einheit zu feiern. Im „Ikh Mongol“ bekamen wir neben lokal hergestelltem Bier und gutem Essen auch Live Musik. Die Band hieß „Altan Urag“, was übersetzt so viel wie Goldene Horde heißt, welche wenn ich es richtig verstanden hab der Ursprung von Dschingis Khaan war. Ihrem Bandnamen treu bleibend ist das modernste Instrument der Band ein Schlagzeug (gespielt von einer Schlagzeugerin). Die anderen Instrumente sind traditionell, wie zum Beispiel die Pferdekopfgeige. Diese sind jedoch nicht mit einem geschnitzten Pferdekopf verziert, sondern mit dem Kopf des berühmten „Alien“ aus der gleichnamigen Filmserie, und sind mit Verstärkern und Effektgeräten verbunden. Es ist interessant zu sehen, dass es so etwas wie eine elektrische Pferdekopfgeige gibt, aber schließlich gibt es auch elektrische Geigen, Cellos, usw. Die Instrumente haben sich die Bandmitglieder anscheinend aber selbst gebaut! Der Sänger hatte eine sehr raue und tiefe Stimme und obwohl man kein Wort verstand hat es mir doch ziemlich gut gefallen. Eigentlich könnte man sagen wir hätten gestern die mongolische Mischung zwischen Apocalyptika und Subway to Sally gesehen 🙂

http://www.youtube.com/watch?v=SBNqY5pBU-4





Unterwegs in UB

24 09 2010

Gestern war es mal wieder herrliches Wetter hier. Und mal wieder hätte man es bei den Temperaturen am Morgen nicht gedacht, dass man irgendwann doch im T-Shirt rumläuft. Heute auch schon wieder. Anstatt mich darüber zu beschweren, freu ich mich aber grad lieber darüber, weil es sehr bald sehr kalt werden wird. Dann werde ich nicht mehr mit Jacke und Pulli überm Arm durch UB schlendern…oder eben stolpern wenn man nicht auf den uneben gepflasterten Gehweg achtet oder rennt, wenn man es gerade wagt die Straße zu überqueren. Beim Straße überqueren mache ich aber Fortschritte: Einfach alles zurückschrauben, was man in Deutschland an Verkehrsregeln gelernt hat hilft gewaltig. Man muss manchmal halt auch in Kauf nehmen mitten auf der Straße stehen zu bleiben bis auch der Gegenverkehr nachlässt…

Ganz normaler Verkehr in UB. Auf dem Bild nicht zu hören: 19 aus 20 Autos hupen

Dass mein „Lonly Planet“- Reiseführer veraltet ist merke ich, als ich mit Sofie, die hier an der Schule 18 für 6 Wochen ein Auslandspraktikum macht, in ein Restaurant zum Mittagessen gehe. In diesem steht nämlich, dass es für Vegetarier sehr schwer und für Veganer beinahe unmöglich wäre in der Mongolei zu überleben, wenn man nicht seine Essgewohnheiten umschraubt. Auf dem Land stimmt das vielleicht noch aber in UB geht beides sehr gut. Das Restaurant hatte eine genauso breite Auswahl an veganen wie an normalen Gerichten. An alle zukünftigen vegetarischen oder veganischen Kulturweit-Freiwillige, die nach UB geschickt werden, kann ich also nur sagen: Aufatmen, es lebt sich hier auch ohne Fleisch. Laut meiner Vermieterin gibt es in UB auch immer mehr Vegetarier. Es wird sich also nicht plötzlich alles wieder ändern.

Unser Mittagessen: Ich hatte Suppe mit Ramen (also Nudeln) und Hühnchen, Sophie hatte ein Gericht mit Tofu. Zu trinken gabs "Tiger", ein südkoreanisches Bier. Schmeckt eigentlich nicht schlecht. Hierzu sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass wir beide Feierabend hatten :)

Unser Mittagessen: Ich hatte Suppe mit Ramen (also Nudeln) und Hühnchen, Sophie hatte ein Gericht mit Tofu. Zu trinken gabs "Tiger", ein Bier aus Singapur. Schmeckt eigentlich nicht schlecht. Hierzu sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass wir beide Feierabend hatten 🙂

Danach gings weiter ins Mongolian Museum of Modern Art (http://www.art-gallery.mn/). Dort ist gerade die 25. internationale asiatische Kunstausstellung. Leider kannte ich keinen von den Künstlern, aber die Bilder waren beeindruckend. Ich weiß nicht in wie fern ich hier meine Aufnahmen veröffentlichen darf, aber auf der Website kann man einige sehen.

Im Hintergrund: Die größte Bausünde Ulan-Bators. Das Gebäude ist locker eins der modernsten der Stadt und auch eins der höchsten. Das Problem ist, dass es auf Treibsand gebaut wurde und die Scheiben dauernd einreißen. Außerdem fehlen die Mittel um es fertig zu stellen oder zu sichern. Schade eigentlich, weil gut aussehn würde es. Ich habe bloß die Vorahnung, dass es hier bald noch eine sehr teure Bauruine geben wird...

Ist das die Transsib? Außerdem: Es gibt in UB IKEA...die Läden verkaufen aber nur Haushaltsgegenstände. So richtig glauben wollt ichs aber auch nicht 🙂





Nomadenwirtschaft: Wir nehmen was wir kriegen!

21 09 2010

So, jetzt bin ich schon seit 2 Tagen hier in UB. Heute ist der 3. Tag. ich habe meinen Jetlag überwunden und am Sonntag schon mit meiner Gastmutter Bayasgalan ein Paar von den Touristenattraktionen begutachtet. Viel essen musste ich am Sonntag noch nicht, weil die AEROFLOT einen auf der Reise sehr gut versorgt. Vor allem die Beilagen haben überraschend gut geschmeckt 🙂

Zur Reise kann man noch sagen: Bis Moskau lief alles ziemlich glatt. Mit der Bahn kam ich gut vorran und in Franfurt hat man zum Glück ein leichtes Übergewicht meines Koffers (2kg) ignoriert. Im Presseladen wurde mir aber erst recht klar, dass die Mongolei nicht unbedingt das beliebteste Reiseziel ist. es gab zu allen Ländern dieser Welt Reiseführer-Außer der Mongolei. In Moskau wurde der Flug dann auch um 3o min nach hinten verschoben und außerdem mit einem Flug der MIAT zusammengelegt. Die Damen am Check-In konnten hierrüber aber auch keine Informationen geben, als nach dem Last Call von 20:20 um 20:30 immer noch keine Passagiere an Bord gegangen waren. Hat ja letztendlich alles geklappt. Die Landung in UB war ein Erlebnis: Die Sonne ging gerade auf und unter uns erstreckte sich so weit das Auge reicht nur hügeliges Grasland. Hier und da konnte man einzelne Jurtensiedlungen ausmachen. ich freue mich jetzt schon mal raus aufs Land zu kommen. Es sieht wunderschön aus.

und wo ist der zur Mongolei???

eins von meinen vielen Bord-Essen beim AEROFLOT-Flug

An der Schule hatte ich bis jetzt noch nicht so viel zu tun, aber das kommt noch (ab heute geh ich durch die Klassen und lerne die Kinder kennen).

Gestern habe ich mir eine mongolische Sim-Karte besorgt. Die Mongolei ist das Traumland aller Handyfanatiker: Eine SMS kostet z.B. gerade mal 19 Tugrik-zum Vergleich: Ein Euro sind 1740 Tugrik!

Nun zur nomadenwirtschaft: In UB bekommt man wirklich alles! Überrascht stand ich gestern im Laden und habe „Gut und Günstig Doppelkekse“ gesehen! Direkt daneben lagen „Riesen“ und darunter Cadburry Schokolade aus England. Dann gibt es noch viele produkte aus China und Korea. Die meisten Autos kommen aus Japan, was man sofort daran erkennt, dass das Lenkrad rechts ist-und das obwohl hier Rechtsverkehr herrscht. Irgendwie können sich hier auch viele Leute riesige Geländewägen von Mercedes oder Landrover leisten. Sogar vereinzelte Hummer fahren hier herum. Bei den Straßen hier wundert es einen aber nicht wirklich, dass die Mongolen Geländewägen bevorzugen. Apropos Straßen: Fußgängerwege, rote Ampeln, Zebrastreifen und sich darauf befindliche Passanten sowie andere Autos und Busse sind lediglich Hindernisse, die zwischen dem Fahrer und dem Ziel stehen. Mehr oder weniger geschickt werden diese um- oder überfahren. Verkehrsregeln sind (wenn überhaupt vorhanden) hier als sehr relativ anzusehen. Wenn ein Polizist dabei steht, klappt aber auch plötzlich alles.

Es war tatsächlich ziemlich
warm am Sonntag 🙂

Solche Steinhäufen findet man hier oft. auf ihnen liegen buddistische Schriften, kleine Gefäße, Vodkafläschchen (voll) und am wichtigsten: Blaue Tücher

Eine Aufnahme vom Aussichtspunkt von UB am Mahnmal gegen den Faschismus...ja es strotzt hier noch vor kommunistischer propaganda...Rechts ist die Stadt, links ist das Neubaugebiet. Man beachte auch die riesige, vergoldete Budda-Statue








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