Also: Sekt und Becher waren gefunden – Auf zu Julia! Ein Freund von Julia hatte einen Grillabend am Meer organisiert. Tim, den ich schon vom Klettern und Bella und Maki, die ich von der Ladies Night kannte, waren auch da. Außerdem noch einige Studenten und 2 Schüler von Julia. Der Abend war sehr entspannt, vor allem als gegen Ende alle an der Kaimauer saßen, deutscher Musik aus Julias neuen Handylautsprechern lauschten und chinesisches 4 Gewinnt spielten (das eigentlich eher 5 gewinnt ist, aber egal 🙂 ).
Gegen 12 ging es dann weiter ins Karaoke oder KTV, wie es in China genannt wird. KTV läuft in China etwas anders ab, als ich es aus der Mongolei gewöhnt bin. Hinter einem Eingangsbereich, der an ein Kino erinnert (Großer Kiosk, Popcornmaschine…) reihen sich hunderte Zimmer mit einer Auswahl an tausendenden von Liedern auf Chinesisch, Japanisch, Englisch und ich glaube sogar Koreanisch. Zwischen den Zimmern eilen Kellner herum, die Getränke und Essen bringen. Alle Räume besitzen eine diskoähnliche Beleuchtung und genauso gehen die Chinesen hier auch ab. Wir waren geschlagene 6 Stunden im KTV und es wurde nie langweilig. Als dann gegen 5 Uhr morgens aus den Zimmern um uns herum nur noch heisere, schräg klingende, chinesische Schlagerlieder tönten und betrunkene Chinesen über die Gänge torkelten und versuchten sich gegenseitig abzustützen, wurden auch wir schließlich gegangen – der Laden wollte endlich schließen 😀
Schon komisch, aus einem Gebäude ohne Fenster rauszukommen und erst mal von der Sonne geblendet zu werden…wars nicht grad noch mitten in der Nacht? Den Morgen verbrachten wir dementsprechend erst mal schlafend. Mittags trafen Joao und ich uns aber wieder mit Julia, die trotz durchgefeierter Nacht als Tourguide hinhalten musste. Wir liefen durch die deutsche Straße, auf den Peer von Qingdao, durch das Kolonialviertel, auf einen alten Leuchtturm(?) und dann am Meer entlang richtung Innenstadt (Abend- UND Eisessen 🙂 ). Der Abend wurde auf der Dachterasse des Hostels verbracht – schön ruhig nach dem KTV amVorabend.
Der nächste Tag lief ähnlich ab: Wir besuchten Qingdaos Einkaufsmeile und das olympische Segelzentrum, wo es nun viele westliche Läden gibt – die meisten davon fast leer! Wie in der Mongolei scheinen große Einkaufszentren nach westlichem Vorbild noch nicht so gut besucht zu sein, wahrscheinlich auch wegen den verhältnismäßig hohen preisen: H&M kostet in China z.B. genau gleich viel wie im Rest der Welt auch! Das Segelzentrum mussten wir dann auch leider wegen schlechtem Wetter wieder verlassen. Egal – Für den Abend war wieder Chillen in Der Hostelbibliothek angesagt, die ebenfalls im obersten Stockwerk neben der Dachterasse war.
Am nächsten Tag gings für mich auch schon weiter. Auch wenn sich meine letzten Tage in China für die Reisewütigen etwas langweilig anhören, ich fands sehr schön und entspannend einfach mal mit ein paar anderen Freiwilligen abzuhängen und das ganze mal locker anzugehen – der krasse Tourismus sollte mich ja schon bald genug wieder einholen – next Stop: Hanoi, Vietnam!