Party, Stadttour und Chillen

22 08 2011

Also: Sekt und Becher waren gefunden – Auf zu Julia! Ein Freund von Julia hatte einen Grillabend am Meer organisiert. Tim, den ich schon vom Klettern und Bella und Maki, die ich von der Ladies Night kannte, waren auch da. Außerdem noch einige Studenten und 2 Schüler von Julia. Der Abend war sehr entspannt, vor allem als gegen Ende alle an der Kaimauer saßen, deutscher Musik aus Julias neuen Handylautsprechern lauschten und chinesisches 4 Gewinnt spielten (das eigentlich eher 5 gewinnt ist, aber egal 🙂 ).

Die Feiergemeinde kommt zusammen

Unser Fotograf

Was gegen später von uns übrig blieb...

Gegen 12 ging es dann weiter ins Karaoke oder KTV, wie es in China genannt wird. KTV läuft in China etwas anders ab, als ich es aus der Mongolei gewöhnt bin. Hinter einem Eingangsbereich, der an ein Kino erinnert (Großer Kiosk, Popcornmaschine…) reihen sich hunderte Zimmer mit einer Auswahl an tausendenden von Liedern auf Chinesisch, Japanisch, Englisch und ich glaube sogar Koreanisch. Zwischen den Zimmern eilen Kellner herum, die Getränke und Essen bringen. Alle Räume besitzen eine diskoähnliche Beleuchtung und genauso gehen die Chinesen hier auch ab.  Wir waren geschlagene 6 Stunden im KTV und es wurde nie langweilig. Als dann gegen 5 Uhr morgens aus den Zimmern um uns herum nur noch heisere, schräg klingende, chinesische Schlagerlieder tönten und betrunkene Chinesen über die Gänge torkelten und versuchten sich gegenseitig abzustützen, wurden auch wir schließlich gegangen – der Laden wollte endlich schließen 😀

Karaoke 🙂

Es wird spät...

Schon komisch, aus einem Gebäude ohne Fenster rauszukommen und erst mal von der Sonne geblendet zu werden…wars nicht grad noch mitten in der Nacht? Den Morgen verbrachten wir dementsprechend erst mal schlafend. Mittags trafen Joao und ich uns aber wieder mit Julia, die trotz durchgefeierter Nacht als Tourguide hinhalten musste. Wir liefen durch die deutsche Straße, auf den Peer von Qingdao, durch das Kolonialviertel, auf einen alten Leuchtturm(?) und dann am Meer entlang richtung Innenstadt (Abend- UND Eisessen 🙂 ). Der Abend wurde auf der Dachterasse des Hostels verbracht – schön ruhig nach dem KTV amVorabend.

deutsche Gebäude in China

Hunger? 😛

am Meer

Hoch auf den Leuchtturm...

...und zurück ans Meer.

Der nächste Tag lief ähnlich ab: Wir besuchten Qingdaos Einkaufsmeile und das olympische Segelzentrum, wo es nun viele westliche Läden gibt – die meisten davon fast leer! Wie in der Mongolei scheinen große Einkaufszentren nach westlichem Vorbild noch nicht so gut besucht zu sein, wahrscheinlich auch wegen den verhältnismäßig hohen preisen: H&M kostet in China z.B. genau gleich viel wie im Rest der Welt auch! Das Segelzentrum mussten wir dann auch leider wegen schlechtem Wetter wieder verlassen. Egal – Für den Abend war wieder Chillen in Der Hostelbibliothek angesagt, die ebenfalls im obersten Stockwerk neben der Dachterasse war.

Joao "the Dude" Lebowski 😀

die Einkaufsstraße von QD

unser Sofa 🙂

Am nächsten Tag gings für mich auch schon weiter. Auch wenn sich meine letzten Tage in China für die Reisewütigen etwas langweilig anhören, ich fands sehr schön und entspannend einfach mal mit ein paar anderen Freiwilligen abzuhängen und das ganze mal locker anzugehen – der krasse Tourismus sollte mich ja schon bald genug wieder einholen – next Stop: Hanoi, Vietnam!

Zum Abschluss noch Gourmet-Variationen bei Mc Donald's: Oreo-Eis mit roter Bohnensoße...diese Chinesen^^

 





Qufu

9 08 2011

Nach einem schnellen Einkauf am Morgen (ich hatte nur eine kurze Hose – bei Chinas Wetter nicht tragbar; inzischen auch beim Mongolischen nicht mehr), hieß es bis Sonntag Abschied von Julia nehmen, die am Wochenende zu Arbeiten hatte. Ich wollte in das (für chinesische Verhältnisse) nahe gelegene Qufu (gespr. Tschiüfu…so in etwa) und mich dort mit Joao treffen. Qufu war früher und ist heute immer noch die Heumatsstadt der Kong-Familie, der Familie von Konfuzius und seiner Nachfahren. Die Sehenswürdigkeiten dort sind die drei Schätze von Konfuzius: Sein Palast, sein Tempel und der Gräberwald, in dem alle männlichen Mitglieder seiner Familie bis heute noch begraben werden.

Nachts beim Glockenturm

 Die Hinfahrt nach Qufu war schon mal abenteuerlich, denn der Bus hielt nicht in Qufu, sondern an der Autobahnabzweigung nach Qufu. So lief ich mit einer hilfsbereiten Chinesin, die ein Bisschen Englisch konnte und ihrem Freund am Rande der Autobahn Richtung Qufu, bis wir an die Stelle kamen, wo Taxis warten. Nun hatte ich aber ein Problem: Es gab in Qufu nur ein Hostel, dessen Adresse ich nicht hatte, nur den Namen: „International Youth Hostel“ – Als ich an ein großes, hell erleuchtetes Gebäude vorgefahren wurde und mir ein Hotelangestellter die Tür aufhielt war ich mir aber ziemlich sicher, dass ich an der falschen Adresse war – und tatsächlich war ich jetzt am „International Hotel“. An dieser Stelle noch mal danke an Julia, die dem Taxifahrer am Telefon erklärte, wo er mich hinbringen sollte und zwar ohne Aufpreis – so kam ich für ca 3€ von der Autobahn nach Qufu.

Zimmer im Konfuziuspalast

Trotz Nacht auf der Straße am Turnen im Mondtor 🙂

Weiterer Verlauf des Abends: Fressmeile aufsuchen, Glockenturm besuchen, sich mit einem der Hostelangestellten über die „Great Firewall of China“ auslassen und ein paar Bier mit anderen Gästen im Hostel trinken. Am nächsten Morgen kam ich mit dem Engländer im Bett unter mir ins Gespräch, weil ich sah, dass er eine Nomin-Ikh-Delguur Tüte dabei hatte, also in der Mongolei gewesen sein musste. Er meinte dann ziemlich schnell, dass untenm in der Lobby ein anderer Deutscher säße, der auf einen Deutschen aus der Mongolei warten würde – Joao war früher als geplant nach Qufu gekommen und hatte die Nacht auf der Straße verbracht 😀

Beim tratsch im Garten

Will jemand schwimmen gehn?...

Nach einem Frühstück auf der Fressmeile von Qufu gings auch schon los mit dem Touri-Programm. Da der Konfuziustempel zurzeit renoviert wurde, gingen wir beide erst mal in den Konfuziuspalast. Der Palast ist ein typischer chinesischer Bau mit geschwungenen Dächern und reichlich verzierten Räumen. Am längsten blieben Joao und ich im großen Palastgarten hängen, vornehmlich am Lotusteich, wo wir fasziniert Wassertropfen auf die Blätter spritzten und zusahen, wie das Wasser perfekt abperlte und in Spiralen wieder von den Pflanzen fiel – Die Chinesen drumherum müssen uns für total bekloppt gehalten haben 😀

Lotus ist...

...faszinierend 🙂

Danach gings weiter in den Gräberwald. Hier herrschte eine andachtsvolle Ruhe – zumindest wenn nicht gerade eine chinesische Touristengruppe vorbeiläuft oder sogar fährt (chinesischer Tourismus: Immer schön im Elektrokarren auf vorgegebenen Wegen von einem „scenic spot“ zum nächsten, da vom Guide einen lautstarken Vortrag über Megafon zuhören, warum man genau dieser „spot“ „scenic“ ist und man ihn fotografieren sollte – Bonuspunkte gibts dafür, wenn man dazu noch die beiden Ausländer aufs Bild kriegt).

Nein, wir kennen die Chinesen nicht...("We take pictchaa?")

Beim Eingangsbereich des Gräberwaldes

Die Grabhügel sind verschieden groß, abhängig von der Wichtigkeit des Familienmitglieds. Konfuzius‘ Grab ist natürlich das Höchste und hat auch den pompösesten Grabstein. Das tollste am Gräberwald war eigentlich, dass man sehr einfach abseits der Wege den Rest des gigantischen Geländes besichtigen konnte, wo überwucherte Grabsteine und Statuen standen (und man sich die Beine an Ranken aufkratzte). Krass war hier vor allem ein bestimmter Abschnitt, wo tausende Vögel einer bestimmten Art ihre Nester aufgebaut hatten – überall lagen Kot und Eierschalen und das Gekrächsze der Vögel überdeckte alles andere.

Das Grab von Konfuzius' Sohn (das 2-größte Grab)

Das Grab von irgendjemanden, der nicht wichtig genug war, dass man sein Grab pflegt...

Erst mal Ranken aus den Schuhen holen 🙂

Wächter...

Chinesische Touristengruppe: Schnell! Ein Ausländer!^^

Den Rest des Tages verbrachten Joao und ich mit der Erkundung Qufus, Fotografieren und viel Essen. Als dann gegen Abend ein Gewitter hereinbrach schloss sich uns auch der Engländer aus meinem Zimmer an und wir gingen wieder – was sonst – essen 🙂

Wo hab ich jetzt noch mal mein Fahrrad gelassen?

Hauseingänge sind toll 🙂

Aufgrund eines Erlebnisses beim nachfolgenden Einkauf noch ein Tipp: Wenn man in einem Laden für 6 Yuan eine Packung Oreos kaufen kann, es aber auch gefälschte Oreos für 3 Yuan gibt, sollte man die 3 Yuan mehr lieber ausgeben, es sei denn man steht auf trockene, schwarze, in Form gepresste Sägespäne^^

Überdachte Marktpassage

Spielende Kinder

Nach dem Regen: Die Luft ist so feucht, dass man die Laserschranken über der Mauer des Konfuzius-Palastes sieht! Um das making-Of des Bildes zu sehen, schaue man bitte auf dem Blog von Joao nach 😉

Nachdem ich am nächsten Morgen fast verschlafen hatte, gings mit dem Bus zurück nach Quingdao. Unterwegs lief Avatar (auf Englisch!) und danach ein merkwürdiger chinesischer Film, der aussah wie die chinesische Kopie von „Fluch der Mumie“. Erst mal in Quingdao angekommen buchten wir uns im Hostel in ein Privatzimmer ein (Dorm war ausverkauft) und gingen Sekt kaufen, denn Julia feierte am Abend ja Geburtstag 🙂








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