Mal wieder habe ich es geschafft, aus der Mongolei nach China zu kommen – Mein Ziel: Qingdao (bekannt durch das „Tsingtao“-Bier). Doch wo die Mongolen früher noch mit einer großen Mauer zu kämpfen hatten (und das mit Erfolg 😉 ), hatte ich es mit einem schweren Gewitter über Ulaanbaatar zu tun. Dieses verschob meinen Flug von Ulaanbaatar nach Beijing schon mal um eine Stunde nach hinten. So weit kein Problem, den Weiterflug nach QD hätte ich gerade noch bekommen. 20 Minuten vor Beijing kam die Durchsage, dass besagter Sturm nun in der chinesischen Hauptstadt wütete, also wurde der Flug erst mal nach Hohhot in der inneren Mongolei umgeleitet. Dort saß mein Flieger erst mal 1 1/2 Stunden fest. In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit dem Mongolen und dem Russen neben mir – die konnten zwar beide nur Russisch (der Mongole natürlich auch Mongolisch), aber mit meinem Anfängermongolisch, dem ein oder anderem englischen Wort und meinem Skizzenbuch klappte das mit der Verständigung ganz gut. Als der Flieger wieder Starterlaubnis erhielt und langsam an die Startbahn vorgefahren war, passierte erst mal ewig nix – und es blieb auch bei nix, denn wenige Minuten später drehte der Flieger um und fuhr zurück an die Ausgangsstelle, wo er weitere 2 Stunden parkte (weil der Sturm plötzlich wieder da war?! Wie ist das überhaupt möglich???). Wieder war es uns nicht erlaubt, den Flieger zu verlassen und so langsam war es frustrierend. Meinen Weiterflug nach Qingdao hatte ich an diesem Zeitpunkt schon lange verpasst, doch als ich endlich in Beijing ankam erfuhr ich, dass ich den eh nicht hätte wahrnemen können: Den „Departures“-Bildschirm hätte man mit einem großen, roten „CANCELED!“ ersetzen können. Man versicherte mir, dass am nächsten Morgen ein Flieger ginge, bei dem ich mitfliegen dürfte und so versuchte ich ein paar Stunden Schlaf in der Eincheckhalle auf einer Betonbank zu bekommen. Als ich um 5 Uhr wieder vom lauten Flughafentreiben geweckt wurde, beineidete ich die Leute, die sich ein paar Stockwerke tiefer auf die scheinbar bequemeren Holzbänke gelegt hatten, wo es noch ruhig war und nahm mir vor, beim Heimflug ebenfalls dort zu schlafen…
Der Weiterflug nach Qingdao ging dann zum Glück problemlos, auch das Hostel war schnell gefunden. Nachdem ich mich ein wenig die nähere Umgebung angeschaut hatte, ging ich erst mal schlafen. Am späten Mittag kam dann Julia, die KW-Freiwillige in Qingdao, auch ans Hostel und wir gingen zusammen essen. Danach stand erst mal Ladies Night (Damen kriegen Drinks kostenlos -> geben sie an mich weiter; Danke noch mal 😉 ) und ein Besuch in einer weiteren Qingdaoer Disco an. Hier lernte ich auch einige von Julias Freunden und Bekannten kennen. Da eine Nacht auf einer Betonbank nicht das Wahre ist, war ich inzwischen doch ziemlich müde und so verabredeten wir uns auch erst zum Mittag(essen) – bzw. Frühstück.
Diesen Mittag stand ein Ausflug mit Tim, einem Amerikaner, auf einen der Qingdao umgebenden Berge an, von dem man einen ziemlich schönen Ausblick hat, wenn man denn überirdisch unterwegs ist: Denn der Berg ist teils mit einem alten, verlassenem Bunkersystem durchzoge, durch das man noch hindurchlaufen kann, wenn man weiß, wo die (sehr engen) Einstiege sind. In den Tunneln selbst ist es stockfinster und für Tim und mich war es oft unmöglich aufrecht zu stehen. leider fanden wir keine antiken Schätze oder Geister zurückgelassener Rot-Armeeler. In den Tunneln und auf dem Gipfel war es aufgrund einer angenehmen Brise angenehm kühl. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit machten mir allgemein zu schaffen – die Mongolei ist zwar auch warm, aber es ist sehr viel trockener. Und so endete unser Abstieg auch gleich mit einem Besuch bei Mc Donalds; Eis kaufen!
Abgerundet wurde der Abend dann mit der English Corner, einem Treffen für englischsprechende Ausländer und Chinesen, wo ich mitunter 2 angehende chinesische Indie-Regisseure, die sich überlegten, ob sie nicht Hippies werden sollten und einen Chinesen, der in England studiert hatte und nun Würstchen, Ginger Ale und Cider hinterhertrauerte (wobei er sich sehr freute zu hören, dass man sich Ginger Ale ziemlich einfach selber machen kann) traf. Beendet wurde der Abend wiederum bei Mc Donalds (Hunger), wo Julia und ich noch ewig über alles Mögliche redeten. Hiermit war der erste Teil meines Besuchs in Qingdao auch schon vorbei, denn am nächsten Tag ging es weiter nach Qufu, wo ich mich mit Joao treffen wollte, einem der KWler aus Guangzhou. Auch dieser Blogeintrag ist hiermit zu Ende…und durch all das Gerede über Mc Donalds hab ich grad irgendwie Lust auf Pommes 😉