Der Frühling liegt in der Luft

Die Tage werden Tag für Tag länger und es wird auch immer wärmer. Heute haben wir in Targu Mures fast die 20°Grad Marke geknackt.
Für die kulturweitler deren Freiwilligendienst nur sechs Monate dauert ist die Zeit jetzt um. Das bedeutet auch für mich, dass mein Bergfest schon gelaufen ist. Mein Nachbereitungsseminar ist laut des Countdowns auf meinem Blog auch schon in fast fünf Monaten. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht und vor allem was ich schon alles erlebt habe hier in Rumänien oder auch in Ungarn, Serbien oder Bulgarien. Targu Mures ist mein Zuhause geworden und ich komme gut zurecht.
Letztes Wochenende war ich zusammen mit Lara in Odorheiu Secuiesc (dt. Oderhellen ung, Székelyudarhely), einem kleinen Städchen mit 34.000 Einwohnern, von denen 97% ungarisch sprechen. Wir haben aber nicht bequem irgendeinen Bus genommen, sondern sind mal wieder getramped. Kaum standen wir am Straßenrand, mit unserem Schild in der Hand, schon fanden wir uns in einem Transporter von einem Pärchen wieder auf dem Weg nach Odorheiu. Ein Gespräch zu führen hat sich als etwas schwierig herausgestellt, da weder Lara noch ich gut rumänisch sprachen können. Etwas hinter Sighisoara haben sie uns raus gelassen und keine fünf Minuten später hat uns auch schon ein ungarisches Paar bis nach Odorheiu mitgenommen. Hier hat es mit dem Smalltalk etwas besser geklappt. Nach nur 2,5h haben wir unser Ziel erreicht, der Bus hätte 15 Minuten länger gebraucht. :)
Zu dritt haben wir zwei tolle Tage verbracht. An dem Samstag hat uns Johanna ihre Stelle, ihr Altenheim gezeigt und ihre Senioren vorgestellt. Nach einem Spaziergang durch die Stadt und einem gescheiterten Versuch nach Miercurea Ciuc zu trampen verbrachten wir den sonnigen Nachmittag auf dem Hufeisenplatz, ehe wir Abend ins Schwimmbad gegangen sind. Was uns aufgefallen ist, ist dass es in Schwimmbädern in Rumänien immer einen Haken gibt. Entweder ist es Pflicht eine Badekappe zu tragen oder Badeschlappen zu haben. Zum Glück brauchten wir dieses Mal keine Badekappe, allerdings Badeschlappen. Wir haben aber geschickt den Herrn Bademeister ausgetrickst und wenn er uns auf unsere fehlenden Badeschlappen ansprach immer eine Ausrede gefunden. :) Im Whirlpool sind wir Schaumkronenköniginnen geworden und haben ganz viel gelacht. Nach dem Schwimmbad waren wir noch gemütlich Pizza essen und zum einschlafen haben wir eine Runde Germanys Next Topmodel geschaut.
Unser Sonntag war ganz ruhig. Im Altenheim haben wir gefrühstückt, ehe wir noch einen Spaziergang gemacht haben und eine Runde im Park gesessen haben. Am späten Nachmittag haben wir uns noch schnell ein Targu Mures Schild gebastelt uns sind an den Rand der Stadt gelaufen. Super schnell hat auch schon ein LKW angehalten und uns bis nach Hause gebracht. Auf der Fahrt hatte Lara einen tollen Blick vom Beifahrersitz und der Fahrer hat uns ganz viel über die Gegend erzählt.
In Targu Mures angekommen, konnten wir auf der Straße laufen, da die Innenstadt, warum auch immer, für Autos gesperrt war. Auch mal schön da zu laufen, wo sonst die Autos fahren.
Nach der Erzählung vom Wochenende möchte ich auch noch vom letzten erzählen. Wir in Targu Mures haben ganz viel Besuch bekommen. Von Freitag auf Samstag waren kulturweitler aus Ungarn bei uns und am Samstag haben wir zwei Freiwillige aus Albanien und Bosnien Herzegowina empfangen dürfen. Die beiden Mädels haben ganz viele spannende Geschichten aus ihren Gastländern und von ihren Einsatzstellen erzählt. Alle zusammen waren wir siebenbürgisch essen und wir sind noch Teil einer ungarischen Geburstagsfeier mit Livemusik geworden. Da ist richtig Stimmung aufgekommen.
Hier in Rumänien ist es ein Brauch sich am 1. März weiß-rosa Bändchen mit Anhängern und kleinen Ansteckern zu schenken. Die Bändchen sind Glücksbringer und Boten des Frühlings. Ein sehr schöner Brauch. Sophia und ich haben auf einem Markt, auf dem man Mărțișor und Blumen kaufen kann für uns alle Mărțișor gekauft. Es gibt echt für jeden Geschmack und zu jeder Person einen passenden Mărțișor. In der Schule schenken auch SchülerInnen ihren Lehrerinnen Blumen oder Mărțișor. Am ersten März haben wir dann Lara zu mir eingeladen, ich habe für uns gekocht und sie dann mit einem Märzchen und einer kleinen Blume überrascht. :)

Hoffentlich bleibt der Frühling und es wir knacken bald die 20°Grad Marke.
Ennyi ;) (ung. für „und so viel“)

DSC_1781
Siebenbürgisch lecker essen
IMG-20160307-WA0002
Odorheiu Bilder

IMG-20160304-WA0005 DSC_0032 DSC_0037

Heimweg nach Targu Mures

DSC_0043 DSC_0048 IMG-20160307-WA0018