Als ich gestern Abend wieder nach Hause gekommen habe ich mich etwas gewundert warum es so hell in meinem Zimmer ist. Da ich doch etwas müde war habe ich dem Licht keine Beachtung mehr geschenkt. Aber Heute ist mir dann aufgefallen das eine neue Straßenlaterne vor meinem Fenster steht. Schon etwas länger sind die Bauarbeiter fleißig am Straße aufreißen, neu zumachen, ein neuer Bürgersteig kommt immer mehr zum Vorschein und eben auch diese Laterne. Es wird endlich Zeit einen dunklen Vorhang zu kaufen. Aber darum soll es in meinem Eintrag nicht gehen.
Am Freitag bin ich früh am Morgen mit dem Bus nach Sibiu gefahren da dort ein mir sehr ans Herz gelegtes Seminar statt finden soll. Etwas verschlafen noch habe ich meinen Bus gefunden und auch einen bequem aussehenden Platz – das war ein Trugschluss, Beinfreiheit war da nicht. Aber ich bin dennoch irgendwann ans Ziel gekommen.
Nach etwas suchen habe ich auch meine Pension gefunden, leider war niemand da um mich rein zulassen. Deswegen bin ich dann schon in die Schule gegangen und habe noch etwas beim Aufbau geholfen und dann bin ich noch mit einer anderen Seminarteilnehmerin Essen gegangen.
Am frühen Nachmittag startete das Seminar und der Freitag verging wie im Fluge. Jetzt spreche ich schon die ganze Zeit von Seminar und ihr habt gar keine Ahnung worum es eigentlich geht. Also, das Seminar trug den Titel „Visualisieren“. Bei dem Begriff „Visualisieren“ habe ich direkt an mein Sf Geschichte in der Schule gedacht und erwartet das wir Strategien kennenlernen die uns helfen Texte zu visualisieren. Aber es ging darum selbst zu Zeichnen, etwas über Farben zu lernen und Flipcharts mit hübschen visualisierten Bildern zu kreieren. Da war ich erst etwas skeptisch, aber es hat großen Spaß gemacht. Ich kann jetzt Gesichter mit den unterschiedlichsten Emotionen zeichnen, Männchen die hüpfen, sitzen, liegen oder schwimmen und selbstverständlich auch Gegenstände wie Bleistifte, Textmarker und Tische. Das hätte ich nicht erwartet, aber ich muss weiter üben. In Gruppen haben wir kleine Comics gezeichnet und dabei ganz oft herzhaft gelacht.
Ansonsten war es an den Abenden nach dem Seminar sehr ruhig, alle Freiwilligen in Sibiu sind über das Wochenende ausgeflogen oder ich habe sie nicht erreicht. Aber es war auch mal sehr schön alleine durch das weihnachtlich dekorierte Sibiu zu schlendern, ganz viel Langos zu essen und durch die Deutsche Buchhandlung zu stöbern.
Am Sonntag stand ich dann nach dem Seminar am falschen Busbahnhof und habe deswegen den ersten Bus nach Hause verpasst. Der zweite ist zum Glück eine Stunde später gekommen. Die Zeit habe ich sehr gut nutzen können. Ein anderer Seminarteilnehmer, er unterrichtet Theologie und ist Pfarrer hat mir eine exklusive Führung durch die Evangelische Kirche Hermannstadt gegeben. Die kleine Führung war super spannend.
Endlich am richtigen Busbahnhof und im überfüllten Bus sitzend ging es zurück nach Tagru Mures. Nach ca. drei Stunden war ich wieder in Targu Mures und habe mich spontan noch mit meiner lieben Mentorin im Kaufland getroffen und zack war es auch schon halb zwölf und ich bin mit dem Taxi nach Hause gefahren. Meine Mitbewohnerin hatte schon Angst das ich nicht mehr nach Hause komme. Und hier schließt sich dann der Kreis. Ich liege nach 3 tollen Tagen in Sibiu wieder in meinem Bett, Licht scheint in mein Fenster und ich schlafe selig ein.





