Da mein Kopf im Moment zu voll ist, um einen sinnvoll/ernsthaften Blogeintrag zu verfassen, gibt es mal wieder eine Runde Alltagssituationen.
Situation 1
Es war vor einem Moment, als ich Gina vom Bahnhof abholte. Wir liefen Richtung Brücke, um über die Gleise zu gehen. Auf dem Gleis nebenan stand schon ein Zug und plötzlich steigen zwei Männer in das Gleisbett und laufen rüber, um den Zug zu bekommen. Skurril, zumal wirklich nix passiert ist, auch nicht seitens der Bahnmitarbeiter o.ä., in Deutschland hätte man bestimmt schon eine ordentliche Strafe am Hals.
Situation 2
Dienstag war ich bei einem Konzert im Theater. Es handelte sich um ein klassisches Konzert und um ehrlich zu sein, war ich sehr skeptisch, weil ich und Klassik und äh ja. Aber ich fand es tatsächlich großartig, gespielt wurden Tschaikowsky und Chopin. Man hat schon vor dem Einlass Menschen mit Blumen gesehen. Während des Konzertes liefen diese Menschen dann auf die Bühne (oder schickten ihre Kinder los), um den Auftretenden diese zu überreichen. Am Ende des Konzertes, nachdem ein Gastpianist aus Grodno seinen Teil beendet hatte, liefen mehrere Zuschauer auf die Bühne, überreichten Blumen und küssten ihn auf die Wange.
Situation 3
Nachtzug Minsk – Brest, ca. 23 Uhr. Abteilwagen, vier Plätze, davon zwei von Männern besetzt und einer von mir. Nachdem wir alle Bettwäsche „gekauft“ und unsere Betten bezogen haben, gingen die zwei Herren wie selbstverständlich aus dem Abteil, damit ich mich umziehen konnte. Dass das in Russland in der Transsib so üblich sei, habe ich schon gelesen, aber dass man selber so etwas erlebt, ist dann auch äußerst interessant. Übrigens sitze ich hier in der Schule und habe immer noch dieses Gefühl, als würde ich Zug fahren. Kein Wunder, ich war diese Woche zwei Mal in Minsk.