Um einen bisschen realitischeren Einblick in das Leben in Belarus zu geben, starte ich hier die Serie „Anekdötchen aus Belarus“, also sehr kurze Erzählungen über das ein oder andere kuriose Erlebnis hier.

Wie die aufmerksamen Leser wahrscheinlich schon wissen, fahre ich nach Berlin und zwar dieses Wochenende. Ich dachte mir also, ich bringe meinen Daheimgebliebenen ein kleines Souvenir mit, wann bekommt denn schon eins aus (Weiß-)Russland? 😉 Ist ja sowieso alles da gleiche, ne?

Ganz entspannt gehe ich abends nochmal zum Evroopt, da dieser nicht nur günstig ist, aber auch eine große Auswahl hat. 10 Minuten durch die Kälte, schnell rein, hin zum Regal mit dem hochprozentigen Trunk, die Auswahl aufgrund der Vielfalt hat auch noch ein paar Minuten in Kauf genommen. Gut, ab zur Kasse, ein bisschen warten und dann bezahlen. Dann werde ich nach dem Pass gefragt, ich zücke ihn aus meinem Portmonnaie und gebe ihn der Kassiererin. Zuerst gucken mich die Menschen komisch an, weil ich ja einen anderen Pass habe, einen weinroten nämlich, keinen blauen. Da fangen die Menschen in der Schlange an, ein bisschen zu gucken und sich zu wundern. Die Kassiererin guckt sich außergewöhnlich lange meinen Pass an, in Deutschland oder in Polen geht das schon etwas schneller. Sie guckt und guckt und gibt mir mit einem resignierten Blick, nach dem Motto „Ach ich glaub dir ja schon“, meinen Pass zurück. Daraufhin sage ich nur, dass ich ihr zeigen kann, dass ich 18 bin, ihre Reaktion: „Ach, ich verstehe sowieso nix“ 😀 Ähnlich sieht es auch aus, wenn ich mit meiner Kreditkarte zahlen und diese erstmal sehr schräg angeguckt wird, da alles mit lateinischen Buchstaben geschrieben ist.

Die Moral der Geschicht? Die Globalisierung hat dann doch nicht alle Länder beziehungsweise Menschen erreicht beziehungsweise: Sie ist gerade dabei, Belarus zumindest ein wenig zu erreichen.