Letzte Woche hat dann auch bei mir die Nervosität eingesetzt. Es kam schleichend, als ich mal wieder „Belarus“, „Weißrussland“ oder „Białoruś“ bei Google oder Youtube eingegeben hatte, mit der Hoffnung, mit jeder neuen Information, egal wie unbedeutend diese sei, meinen Wissensdurst zu stillen.
Monat: August 2015
Вы говорите по-русски?
„Вы говорите по-русски?“ (Sprechen Sie Russisch?) fragt mich der Botschaftsmitarbeiter. Er wirkt müde und irgendwie gestresst von der ganzen Hin- und Herrennerei vom Eingangstor zur Eingangstür. „нет“ lautet meine Antwort. „но говорите по-русски!“ (Naja, Sie sprechen doch Russisch!) entgegnet er mir und plötzlich verwandelt sich die Müdigkeit in ein Lachen. Nicht nur bei ihm. Auch ich muss irgendwie lachen und vergesse jegliche Anspannung, die mich bis hierhin begleitet hat. Die Anspannung, ob ich alle Papiere habe oder überhaupt ein Visum bekomme. Ich bin endlich – nach wochenlangem Warten auf die Einladung – hier, an diesem Ort, an der letzten bürokratischen Hürde, die mich noch von Belarus trennt, angekommen.