Bienvenidos a Colombia

Ich bin jetzt schon über eine Woche hier in Kolumbien, und ich kann nicht sagen, dass sich Alltag eingestellt hat. In wenigen Worten wäre die Zusammenfassung der letzten Tage beispielsweise „wenig Schlaf und viel Programm“. Oder so. Eine etwas detailliertere Darstellung (allerdings erstmal nur vom ersten Wochenende) könnte so lauten:

Angekommen bin ich am Samstag Abend, nach einer langen langen Reise, die natürlich gemessen an der Distanz superkurz war, oder auch gemessen daran, wie entscheidend sie für mein nächstes Jahr sein wird. Trotzdem gefallen mir 11 Stunden am Stück im Flugzeuggefängnis eher nicht so, sodass ich schon mit dem Gedanken gespielt habe, Platzangst zu entwickeln. Habe mich dann aber dagegen entschieden.

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Jedenfalls bin ich in mehr oder weniger gutem Allgemeinzustand im Flughafen El Dorado in Bogotá angekommen, habe meine zwei Riesenkoffer erhalten (übrigens mit 10 Paar Schuhen drin) und wurde abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht. Ich konnte um halb 6 Uhr abends grade noch einen Blick auf meine subjektiv sehr hübsch vom letzten Sonnenlicht angestrahlte Nachbarschaft erhaschen. Denn Sonne gibts hier das Jahr über immer nur von 6 bis 6.

Am Sonntag morgen bin ich auch pünktlich um 6 Uhr augewacht, was erstmal einen früher-Vogel Eindruck gemacht haben könnte, aber eigentlich war es ja in Deutschland schon 12 Uhr Mittags (danke Zeitverschiebung). Es gab auch direkt Programm, und zwar eine kleine Stadtführung von zwei kolumbianischen Praktikantinnen vom Goethe Institut, für die andere neue kulturweit-Freiwillige in Bogotá und mich. Erste Überraschung: das laut vielen Kolumbianern „kkkalte“ Bogotá war total warm. So wie Sommer eigentlich. (Tut mir leid ich hänge einfach noch sehr an meinen Jahreszeiten.)

Kurze Wetterbeschreibung mit Faktenbelegung aus einer Woche: Es gibt hier zwar keine Jahreszeiten, dafür finde ich etwa drei davon an einem Tag wieder, also zB. morgens kkkalt, mittags ziemlich heiß und dann regnets und ist wieder kalt. Generell ist es aber absolut unvorhersehbar. Zurück zum Sonntag.

Mit dem Auto, das die Funktion einer Mikrowelle übernommen hatte, sind wir ein bisschen durch die Stadt gefahren und haben dabei die außerordentlich unlangweiligen Straßen der 8 Millionen Stadt kennengelernt. Die sind sehr durchgelöchert und meiner Meinung nach spart man sich durch sie plus den unerschrockenen Fahrstil eine Achterbahnfahrt.

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Wie man sieht: eine schöne Aussicht. Einmal der Blick auf den Berg Monserrate, auf dem eine Kriche steht und eine Sehenswürdigkeit darstellt, eine Aussicht auf Bogotá, und eine auf dazwischen. Was ich bemerkenswert an dieser Stadt finde: selbst von sehr hohen Standpunkten aus und auch aus dem Flugzeug konnte ich bis jetzt irgendwie noch nie ein Ende sehen. Also sie geht (auf jeden Fall aus meiner naiven Perspektive) immer weiter als bis zum Horizont!

Ansonsten waren wir noch ein bisschen im historischen Viertel „La Candelaria“ unterwegs. Ziemlich obligatorisch für Touristen, die den Kolonialstil hier bewundern wollen. Die Sonne war wirklich gnadenlos und es war super viel los und zu sehen. Dann sind wir noch ca. eine Stunde Transmilenio (Buslinie) gefahren und haben in einer Shoppingmall gegessen und getrunken, was auch gut war, weil Busfahren hier wirklich anstrengend ist. An alle die noch nach Kolumbien wollen: Ich empfehle euch Limonada de Coco.

Für eventuelle Logik- oder Relevanzmängel gebe ich meiner Müdigkeit die Schuld. Buenas Noches!