Plötzlich ging alles ganz schnell: Ich erinnere mich, wie ich im November zu Hause in Lindau tatsächlich meine Bewerbung für diesen Freiwilligendienst abschickte. Ich malte mir aus, wie es sein würde, eine Zeit lang im Ausland zu sein und war unglaublich gespannt, ob ich genommen werden würde. Und tada, der PAD lud mich im Februar zum Auswahlgespräch nach Bonn ein. Allerdings dachte ich, dass dieses Gespräch weniger gut verlaufen sei.
Die Tage bis zur Bekanntgabe im April, ob man einen Platz bekommen hatte, wollten einfach nicht vergehen und je länger ich wartete, desto sicherer war ich mir, dass ich in Bonn nur wirres Zeug geredet habe und bestimmt kein Stellenangebot erhalten würde. Dementsprechend überrascht war ich, als die E-Mail von Kulturweit endlich bei mir einging: Einsatzstellenangebot in Plovdiv, Bulgarien am Fremdsprachengymnasium Ivan Vasov. Ich war so unglaublich glücklich und gleichzeitig irgendwie überfordert. Bulgarien? Südosteuropa? Wo genau liegt das denn? Was sprechen die Leute da? Ich hatte mich vorher noch nie großartig mit Osteuropa beschäftigt und alles, was mir spontan zu meinem Einsatzland einfiel war „Goldstrand“ und „ärmstes Land der EU“. Ich musste jedoch schnell feststellen, dass das nicht nur mir so ging, sondern auch größtenteils meinem Umfeld. Diese Tatsache war mit ausschlaggebend dafür, dass ich den Platz direkt annahm. Ich wollte mehr über Bulgarien wissen. Über Osteuropa, die Menschen dort.
Das alles ist nun schon einige Monate her und nun sitze ich hier in der Nähe von Berlin am Werbellinsee, zwischen Bäumen, Räuchertofu und vielen neuen Gesichtern (über 240 um genau zu sein, wobei ich besonders meine Zimmergenossin Vanessa und Bulgarien- Kollegin Cosima schon ins Herz geschlossen habe) und schreibe meinen ersten Blog Beitrag. Endlich mal. Dabei geht mir unser Thema aus der heutigen Homezone, dem „Meeting“ von 12 Freiwilligen und einem Trainer, während welchem man zahlreiche verschiedene relevante Themen bespricht und diskutiert, nicht wirklich aus dem Kopf. Umgang mit Sprache und Bildern. Es lassen sich durch gleiche Bilder unterschiedliche Geschichten erzählen. Lediglich entsteht der Unterschied, ob wir bei „erstens“ oder „zweitens“ beginnen zu erzählen. So kann letzteres die Geschichte von Kindern in Indien sein, von denen der Vater sich entschied Suizid zu begehen. Beginnt man jedoch mit „erstens“ erhält man die Geschichte eines Bauern, der dem Konkurrenzkampfes mit den reicheren Ländern nicht länger standhalten konnte und den Freitod wählte. Ein Bild, zwei Geschichten.
Ich habe in den letzten Tagen so viel erfahren. Von Versicherungen und Partnerorganisationen über Greenwash, Kapitalismus und Kantors 4 players Modell, was ich alles sehr interessant fand.
Jedoch qualmt mir vor lauter Vorträgen und Input der Kopf..
Bis bald
Eure Elisa <3

Liebe Elisa, guter Anfang! Ich bin gespannt, was nahher kommt! -:)
Wunderbarer Anfang! Ich bin gespannt, was weiter folgt! Bis Freitag!