Letzten Freitag kam Cosima (die Freiwillige aus Haskovo) zum Übernachten zu mir, da wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Varna fahren wollten.
Nach einem ausgiebigen Erdbeer-Marmeladebrot-Frühstück gingen wir zum Busbahnhof, um drei Karten nach Varna zu kaufen (Für Cosima, mich und einen weiteren Freiwilligen aus Kardzhali). Wir hatten schon Angst es gibt keine mehr, da der Dienstag ein Feiertag (Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich 1908) ist und der Montag dementsprechend auch frei ist.. vielleicht fahren die Einheimischen über lange Wochenenden ja auch gern ans Meer. Letztendlich haben wir die drei Karten für je 26 Lewa (für 8 Stunden Busfahrt ist das wirklich nicht viel) aber problemlos bekommen, sodass ich Cosima noch MEINE Stadt (ja, ich bin verliebt in diese Stadt) zeigen konnte, bis der dritte Freiwillige (Jan-Philipp) mit dem Bus Plovdiv erreichte.
Um 15:30 konnten wir drei es uns dann im Bus bequem machen, bisschen quatschen und die unglaubliche Landschaft bestaunen. Die Landschaft ist so anders, als in Deutschland: weite Flächen mit Äckern, braun-grünen Wiesen, Hügel und Berge ab und zu winzige zerfallenen Bauernhäuser. Holprige Straßen,an deren Seiten ältere Menschen saßen, um Obst und Gemüse zu verkaufen und der Bus Pferde-und Eselskarren überholen musste. Es gibt hier extra Schilder: Vorsicht Pferdekarren! Schafherden, freilaufende Pferde,.. Für mich war diese Fahrt durch die Landschaft abseits der Stadt wie eine kleine Zeitreise, unglaublich schön.![20150925_163158[1]](https://kulturweit.blog/hallobulgarien/files/2015/09/20150925_1631581-300x169.jpg)
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Als wir dann nach 8 Stunden endlich in Varna waren und unser Hostel gefunden hatten, in dem noch zwei weitere Freiwillige warteten, waren wir so platt, dass wir erst mal schlafen gingen.
Nachdem wir ausgeschlafen hatten kam noch eine kulturweit Freiwillige, Serra, dazu. Nun waren wir komplett. 6 Deutsche in Varna.
Wir verbrachten fast den ganzen Tag zusammen am wunderschönen Sandstrand. Da es schon Saison-Ende am schwarzen Meer war, war der Strand nicht so voll, was sehr toll war. Das Wasser war schließlich immer noch ziemlich warm. Naja, wie das eben so ist, wenn keine „Aufpasser“ dabei sind, hat niemand an Sonnencreme gedacht.. und jetzt ratet mal, wer einen Sonnenbrand hat. Tada..genau, ich!- oh Wunder. Aber hey, das wird braun.![IMG-20150920-WA0032[1]](https://kulturweit.blog/hallobulgarien/files/2015/09/IMG-20150920-WA00321-e1443258883245-300x169.jpeg)
Zu Mittag gab es (typisch bulgarisch) Mais im Becher. Ich weiß leider nicht mehr, wie das richtig heißt. Das ist warmer Mais in allen Variationen, die man möchte. Wir haben ihn mit Butter und Parmesan gegessen. Es schmeckt tatsächlich gar nicht schlecht, aber viel kann man davon nicht essen. Die Verkäuferin meinte zu uns, dass die beste Variation mit Schokosoße ist. Cosima hat das später wirklich probiert.. meins ist es nicht, aber es gibt schlimmeres.
Den Abend ließen wir gemütlich am Strand mit Mojito ausklingen.
Am Tag drauf machten wir eigentlich das selbe, liefen durch Varna (eine süße Stadt) und aßen sooo viel Eis. Da es schon wieder der letzte Abend in Varna war, wollten wir noch lang nicht schlafen, sondern verquatschten uns in der gemütlichen Hostel-Lobby mit anderen Urlaubern (darunter auch einer aus Bayern- wobei in Varna wirklich auch sonst sehr viele Deutsche rumlaufen) bis halb 4. Nicht unbedingt klug von mir, denn um kurz vor 6 musste ich bereits wieder aufstehen, da der Bus nach Hause bereits um 6:45 abfuhr. Die Busse der anderen fuhren erst um 11..
Nunja, dafür war ich schon um 13:30 zurück in Plovdiv und konnte noch etwas schlafen, bevor ich abends mit Frau Paskaleva und ihrer Familie und Freunden ins Amphitheater zu einer richtig bulgarischen Aufführung ging. Richtig bulgarisch? Ja- Frauen und Männer in bulgarischen Trachte, die Musik machten, sangen und Volkstänze tanzten (Irgendwann versuche ich auch zu tanzen). So etwas habe ich noch nicht gesehen, das war so unbeschreiblich schön, das ganze Ambiente: das beleuchtete Amphitheater, die Musik, die für meine Ohren zwar fremd, aber dennoch interessant klang und die Rhodopen im Hintergrund. Das frühe Aufstehen hat sich also auf jeden Fall gelohnt!
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An den nächsten zwei Arbeitstagen (harte Woche, nur Mittwoch und Donnerstag musste ich an der Schule arbeiten) überprüfte ich die DSD-Listen, also die die Namen und Geburtsdaten derjenigen, die das deutsche Sprachdiplom machen wollten, auf Richtigkeit. Ich übte mit einem Neuntklässler, dem Schulsieger des Vorlesewettbewerbs, der beim regionalen Ausscheid in Burgas teilnimmt, den neuen Text, „Der Schatz auf Pagesand.“ Ich muss wirklich sagen, ich war sehr beeindruckt, wie er laß. Man fängt hier nämlich in der 8.Klasse an deutsch zu lernen, d.h. Er lernt seit knapp einem Jahr und liest fehlerfrei. Zwar natürlich mit diesem putzigen Akzent und dem gerollten „R“, aber wirklich richtig gut! Wenn ich das nur mal nach einem Jahr französisch von mir hätte behaupten können.. Hier sind eben nur die sehr guten Schüler, die dementsprechend motiviert sind. Wobei ich glaube, dass der Neuntklässler ganz froh war, dass er nach 10 Minuten schon wieder gehen durfte und nichts mehr lesen musste.
Nachmittags ging es dann auch schon wieder los. Diesmal eben nach Burgas zum regionalen Vorlesewettbewerb, an dem die Schulsieger verschiedener Schulen gegeneinander antraten. Wieder ans Meer (ich kann mich wirklich nicht beklagen). Abends gingen wir, alle Lehrer, Mentoren und Schulsieger, gemeinsam zu McDonalds und anschließend (ohne Schüler) ans Meer.
Freitag morgen lasen dann die Schüler nacheinander aus dem Buch vor. Leider hat unser Schüler aus Plovdiv nicht gewonnen, sondern ein Mädchen aus Haskovo.
Nach diesem Event spazierten wir noch durch Burgas bis der Bus kam. Bemerkung am Rand: Mit dem Auto braucht man 2 Stunden nach Burgas, mit dem Bus 5. (Zum Glück mag ich Busfahren, besonders durch die schöne Landschaft.)
So und nun sitze ich frisch geduscht in meinem Zimmer und suche eine Verbindung nach Haskovo, da ich meiner Cosima versprochen habe, sie zu besuchen.. Ich freu mich schon sie zu sehen.
Bis bald
Eure Elisa <3






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