Heute bin ich schon wieder seit zwei Wochen zu Hause, das Nachbereitungsseminar am Werbellinsee ist vorbei, genau wie mein Freiwilligendienst in Bulgarien. Die letzten Wochen waren für mich nochmal sehr aufregend, emotional und wunderschön! Aber von vorne..
Meine Freundin Cosima und ich wollten unbedingt noch während unserer Bulgarien-Zeit zusammen nach Istanbul fahren. Die einzige (und letzte) Möglichkeit war dann an meinem allerletzten Wochenende zu fahren..als Abschluss so zusagen. So ging es also am 19. Februar spät abends über Plovdiv und Haskovo endlich los nach Istanbul.
Am nächsten morgen waren wir schon um kurz vor 5 am Busbahnhof und entschlossen uns dazu, die frühe Stunde für einen Morgenspaziergang Richtung Stadtzentrum, um wieder etwas wacher zu werden, zu nutzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit zu Fuß, hielten wir Metro fahren dann doch für den besseren Plan.. wir hatten die Größe der Stadt wohl etwas falsch eingeschätzt. Wir liefen dann am Meer entlang auf der Suche nach der Hagia Sophia, denn wir dachten, dass man von dort aus alles ganz leicht finden würde (denn auch unser Hostel war da in der Nähe). Schon auf dem Weg dorthin waren wir beeindruckt von dieser tollen Stadt. Wir kamen an süßen Gassen vorbei, am Sultan Ahmet Platz mit Hippodrom, der blauen Moschee, vielen supernetten Leuten, die uns Tee anboten und uns in Gespräche verwickelten und süßen Häusern. Nach der Besichtigung der blauen Moschee, die sowohl innen, wie auch außen unglaublich schön ist, fanden wir auch direkt vor uns die Hagia Sophia vor (war leichter als gedacht). Wir brachten „schnell“ (hatten Probleme in den vielen Gassen unser Hostel zu finden) unsere Sachen weg und besichtigten die Hagia Sophia in Ruhe. Das war wirklich sehr spannend. Die Christlichen Motive an den Wänden und die arabischen Schriftzeichen. Wie ein Mann vor der Moschee zu uns sagte: „Der Islam umarmt das Christentum, es kann auch so gehen.!“

Die blaue Moschee

Hagia Sophia

Mit Cosima im Hagia Sofia Museum

Hagia Sofia von innen
Als wir wieder auf dem Platz vor der Moschee waren wurden Cosima und ich gefragt, ob wir ein Video drehen möchten.. gegen Drogensucht.. no drugs- no addiction! War auf jeden Fall lustig.
Weiter ging es dann zur Cisterna Basilica, die auch versunkener Palast genannt wird. Sie ist eine sehr alte Zisterne. Aus dem Wasser ragen Säulen in gleichem Abstand und durch das dunkle Licht wirkt es wirklich sehr beeindruckend.

Der versunkene Palast
Natürlich mussten wir, wenn wir schon in der Türkei sind, sowohl auf den Gewürzbasar, als auch auf den Grand Basar (der ist wirklich riesig). Dort haben Cosima und ich uns noch Freundschaftsarmbänder gekauft, um den anderen nicht zu vergessen. Wir kamen allerdings woanders am Basar wieder raus, als wir reinkamen.. also liefen wir einfach geradeaus, in der Hoffnung, dass wir beim Hostel ankommen würden, denn wir waren ziemlich erledigt. Letztendlich landeten wir am Bosporus, wo ein Mann noch Mitfahrer für eine Bosporosschifffahrt anwarb. Kurzerhand entschlossen wir und dazu mitzufahren (eigentlich wollten wir am nächsten Tag über die Brücken nach Asien laufen, aber wie wir jetzt sahen wäre das wohl weit geworden). Es war sehr toll und sehr kalt. Als dann neben dem Schiff noch einige Delfine schwammen war Cosimas und mein Tag noch besser als er eh schon war, wir konnten es gar nicht glauben! Und etwas asiatische Luft haben wir vermutlich auch geschnuppert..
Am nächsten Morgen teilten Cosima und ich uns auf, da ich nicht unbedingt ins Museum wollte, ich wollte lieber nochmal zur Moschee und die Aussicht genießen. Jedoch kommt man in der Stadt keine fünf Meter weit, ohne angelabert zu werden.. umso glücklicher war ich, als meine Cosima wieder da war und wir zusammen zur Theodosianischen Mauer, unserer letzten Station vor der Heimfahrt, liefen. (Wir liefen fast 2 Stunden..)
Montag Nacht um 3 Uhr war ich dann auch schon wieder zurück in meinem Wohnheim und nach ein paar wenigen Stunden Schlaf ging ich wie gewohnt zur Arbeit.
Dieser Montag war ein besonderer Tag: das Lesefüchseschulfinale wurde an diesem Tag ausgetragen, ich moderierte, stellte Fragen zu den Büchern und leitete die Diskussionen der zwei teilnehmenden Schülerinnen. Gewonnen hat Jordana aus der 10. Klasse. Sie wird in einigen Wochen am Landesfinale in Sofia teilnehmen.
Schneller als gewollt kam dann auch schon der Tag, den ich so lange beiseite schieben wollte- Mittwoch, der 24. Februar. Mein letzter Tag an der Schule und mein letzter Tag in Plovdiv. Zunächst verabschiedeten sich alle Kolleginnen bei mir und übergaben mir ein Geschenk. Dann ging ich in meine beiden 8. Klassen. Es war so traurig und es wurde sehr viel geweint. Die 8i hat mir auch ein Abschiedsgeschenk gemacht, eine Box mit Fotos, die wir zusammen gemacht hatten und Erinnerungen an Bulgarien. Auch von mir bekamen die Schüler eine Kleinigkeit.

<3
Nachmittags half mir ein Schüler, der mit im Wohnheim wohnte, den Koffer von ganz oben nach ganz unten zu tragen, der Security Mann rief ein Taxi und ehe ich mich versah war ich auch schon bei Lisanne in Sofia, wo wir mit Lydia und Anna noch den letzten gemeinsamen Abend in Bulgarien genossen.
Mit dem letzten Bus um kurz vor 12 nachts fuhren Lisanne und ich zum Flughafen (wir hatten zufälligerweise den gleichen Flug nach Berlin gebucht). Da unser Flug jedoch erst um 5:45 ging versuchten wir etwas im Flughafen zu schlafen, bis wir einchecken konnten. Es war wirklich sehr gut, dass wir nicht alleine waren..
Früh morgens (gegen 7) waren wir dann in Berlin. Da die Busse vom Bahnhof zum Werbellinsee erst um 15 Uhr fuhren schlugen wir uns die Zeit in unzähligen Cafes um die Ohren und trafen, als wir beim Bahnhof ankamen, schon einige Kulturweitler. Darunter auch meine Freundin Nora, die in Rumänien war. Mit ihr teilte ich mir auch während des fünftägigen Nachbereitungsseminars das Zimmer und es war wieder sehr lustig, weil Nora noch etwas verpeilter ist als ich (ja, das geht). Auch meine Homezone war super und es war sehr spannend Geschichten und Erfahrungen aus aller Welt zu hören. Auch die angesetzten Themen waren wirklich interessant: Rassismus, Sexismus und Gender. In einem Workshop mussten wir uns als Männer verkleiden, um Männer besser verstehen zu können. Der Platz, den ein Mann beim gehen einnimmt, gehört ihm. Deshalb läuft er so. …

Die Verwandlung
Und was wäre ein Kulturweit Seminar ohne Tofu..? Undenkbar!
Am letzten Abend fand die Kulturweit Abschlussfeier statt. Es wurde viel getanzt und mit neu gefundenen Freunden geredet. Aber es schwang auch etwas trauriges mit, ein Abschluss eben. Und für uns alle war es Zeit nach 6 oder 12 Monaten im Ausland nach Hause zurück zukehren.

Kulturweit Freunde
Am nächsten Tag brachten uns die Shuttlebusse zurück zum Berliner Hauptbahnhof. Einige gingen direkt weiter, per Flugzeug oder Zug. Mit ein paar anderen, die auch noch warten mussten, setzte ich mich noch in ein Cafe und wir quatschten noch viele Stunden, bis deren Züge abfuhren. Auch ich machte mich dann auf den Weg zum Busbahnhof, von wo aus mein Bus um kurz vor Mitternacht über München nach Lindau fuhr.
Am späten Nachmittag wurde ich dann von meiner Tante geholt und bin nun wieder komplett zu Hause. Zurück bei meiner Familie und Freunden, aber trotzdem ist es komisch ganz daheim zu sein, ganz weg aus Plovdiv, auch, wenn ich natürlich auch gern zuhause bin. Weg von meinen Freunden dort, die ich erstmal nicht mehr sehen werde. Ich kann schlafen so lang ich will(war am Anfang toll, mittlerweile nervt es eher). Ich kann nicht mehr jedes Wochenende mit dem Bus quer durch Deutschland fahren (wobei, könnte ich wahrscheinlich schon, aber jeder würde mir einen Vogel zeigen..und arm wäre ich auch schon bald). Immerhin ist es schön, dass ich auch jetzt, nach zwei Wochen, noch immer Nachrichten und Fotos von meinen Schülern, Kolleginnen und meinen Freunden vor Ort bekomme. Besonders mit meiner Ivanna schreibe ich fast den ganzen Tag und auch der Abschied von ihr war sehr schwer!

Unser letztes Bild am Tag vor meiner Abreise
Ich bin wirklich dankbar für all diese Erfahrungen, die ich während den 6 Monaten sammeln durfte, für die tollen Leute, die ich kennengelernt habe und die verschiedenen Kulturen. In gewisser Weise wurde mir auch, so blöd es klingt, mein Horizont erweitert.. ich sehe manche Dinge nicht mehr nur aus meiner Sicht, sondern kann mir besser vorstellen, wie es für andere ist. Meine Freunde und ich habe viele interessante Diskussionen geführt, zu Themen, die uns junge Menschen einfach betreffen, faszinieren oder erschüttern, Themen die wir oft einfach aus unserer einfältigen Perspektive nicht richtig einordnen konnten. Und es war toll so viele kulturell verschiedene Leute um sich herum zu haben, weil wir alle voneinander gelernt haben. Sei es auf dem Boden zu essen, richtig mit Stäbchen zu essen, Leute nicht aufgrund der Herkunft gleich in eine Schublade zu stecken. Ich denke ich kann wohl von mir behaupten an mir gewachsen zu sein. Allein schon, dass man sich mit dem bisschen Bulgarisch durchschlagen muss und, dass man selbst für alles verantwortlich ist. Und ich wollte dieses halbe Jahr auf keinen Fall missen!

Bye Bye Plovdiv!

Ich komme wieder 😀
Elisa <3






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