Abschied heißt Hallo

Heute bin ich schon wieder seit zwei Wochen zu Hause, das Nachbereitungsseminar am Werbellinsee ist vorbei, genau wie mein Freiwilligendienst in Bulgarien. Die letzten Wochen waren für mich nochmal sehr aufregend, emotional und wunderschön! Aber von vorne..

Meine Freundin Cosima und ich wollten unbedingt noch während unserer Bulgarien-Zeit zusammen nach Istanbul fahren. Die einzige (und letzte) Möglichkeit war dann an meinem allerletzten Wochenende zu fahren..als Abschluss so zusagen. So ging es also am 19. Februar spät abends über Plovdiv und Haskovo endlich los nach Istanbul.

Am nächsten morgen waren wir schon um kurz vor 5 am Busbahnhof und entschlossen uns dazu, die frühe Stunde für einen Morgenspaziergang Richtung Stadtzentrum, um wieder etwas wacher zu werden, zu nutzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit zu Fuß, hielten wir Metro fahren dann doch für den besseren Plan.. wir hatten die Größe der Stadt wohl etwas falsch eingeschätzt. Wir liefen dann am Meer entlang auf der Suche nach der Hagia Sophia, denn wir dachten, dass man von dort aus alles ganz leicht finden würde (denn auch unser Hostel war da in der Nähe). Schon auf dem Weg dorthin waren wir beeindruckt von dieser tollen Stadt. Wir kamen an süßen Gassen vorbei, am Sultan Ahmet Platz mit Hippodrom, der blauen Moschee, vielen supernetten Leuten, die uns Tee anboten und uns in Gespräche verwickelten und süßen Häusern. Nach der Besichtigung der blauen Moschee, die sowohl innen, wie auch außen unglaublich schön ist, fanden wir auch direkt vor uns die Hagia Sophia vor (war leichter als gedacht). Wir brachten „schnell“ (hatten Probleme in den vielen Gassen unser Hostel zu finden) unsere Sachen weg und besichtigten die Hagia Sophia in Ruhe. Das war wirklich sehr spannend. Die Christlichen Motive an den Wänden und die arabischen Schriftzeichen. Wie ein Mann vor der Moschee zu uns sagte: „Der Islam umarmt das Christentum, es kann auch so gehen.!“

Die blaue Moschee

Die blaue Moschee

Hagia Sophia

Hagia Sophia

Mit Cosima im Hagia Sofia Museum

Mit Cosima im Hagia Sofia Museum

Hagia Sofia von innen

Hagia Sofia von innen

Als wir wieder auf dem Platz vor der Moschee waren wurden Cosima und ich gefragt, ob wir ein Video drehen möchten.. gegen Drogensucht.. no drugs- no addiction! War auf jeden Fall lustig.

Weiter ging es dann zur Cisterna Basilica, die auch versunkener Palast genannt wird. Sie ist eine sehr alte Zisterne. Aus dem Wasser ragen Säulen in gleichem Abstand und durch das dunkle Licht wirkt es wirklich sehr beeindruckend.

Der versunkene Palast

Der versunkene Palast

Natürlich mussten wir, wenn wir schon in der Türkei sind, sowohl auf den Gewürzbasar, als auch auf den Grand Basar (der ist wirklich riesig). Dort haben Cosima und ich uns noch Freundschaftsarmbänder gekauft, um den anderen nicht zu vergessen. Wir kamen allerdings woanders am Basar wieder raus, als wir reinkamen.. also liefen wir einfach geradeaus, in der Hoffnung, dass wir beim Hostel ankommen würden, denn wir waren ziemlich erledigt. Letztendlich landeten wir am Bosporus, wo ein Mann noch Mitfahrer für eine Bosporosschifffahrt anwarb. Kurzerhand entschlossen wir und dazu mitzufahren (eigentlich wollten wir am nächsten Tag über die Brücken nach Asien laufen, aber wie wir jetzt sahen wäre das wohl weit geworden). Es war sehr toll und sehr kalt. Als dann neben dem Schiff noch einige Delfine schwammen war Cosimas und mein Tag noch besser als er eh schon war, wir konnten es gar nicht glauben! Und etwas asiatische Luft haben wir vermutlich auch geschnuppert..

Am nächsten Morgen teilten Cosima und ich uns auf, da ich nicht unbedingt ins Museum wollte, ich wollte lieber nochmal zur Moschee und die Aussicht genießen. Jedoch kommt man in der Stadt keine fünf Meter weit, ohne angelabert zu werden.. umso glücklicher war ich, als meine Cosima wieder da war und wir zusammen zur Theodosianischen Mauer, unserer letzten Station vor der Heimfahrt, liefen. (Wir liefen fast 2 Stunden..)

Montag Nacht um 3 Uhr war ich dann auch schon wieder zurück in meinem Wohnheim und nach ein paar wenigen Stunden Schlaf ging ich wie gewohnt zur Arbeit.

Dieser Montag war ein besonderer Tag: das Lesefüchseschulfinale wurde an diesem Tag ausgetragen, ich moderierte, stellte Fragen zu den Büchern und leitete die Diskussionen der zwei teilnehmenden Schülerinnen. Gewonnen hat Jordana aus der 10. Klasse. Sie wird in einigen Wochen am Landesfinale in Sofia teilnehmen.

Schneller als gewollt kam dann auch schon der Tag, den ich so lange beiseite schieben wollte- Mittwoch, der 24. Februar. Mein letzter Tag an der Schule und mein letzter Tag in Plovdiv. Zunächst verabschiedeten sich alle Kolleginnen bei mir und übergaben mir ein Geschenk. Dann ging ich in meine beiden 8. Klassen. Es war so traurig und es wurde sehr viel geweint. Die 8i hat mir auch ein Abschiedsgeschenk gemacht, eine Box mit Fotos, die wir zusammen gemacht hatten und Erinnerungen an Bulgarien. Auch von mir bekamen die Schüler eine Kleinigkeit.

<3

<3

Nachmittags half mir ein Schüler, der mit im Wohnheim wohnte, den Koffer von ganz oben nach ganz unten zu tragen, der Security Mann rief ein Taxi und ehe ich mich versah war ich auch schon bei Lisanne in Sofia, wo wir mit Lydia und Anna noch den letzten gemeinsamen Abend in Bulgarien genossen.

Mit dem letzten Bus um kurz vor 12 nachts fuhren Lisanne und ich zum Flughafen (wir hatten zufälligerweise den gleichen Flug nach Berlin gebucht). Da unser Flug jedoch erst um 5:45 ging versuchten wir etwas im Flughafen zu schlafen, bis wir einchecken konnten. Es war wirklich sehr gut, dass wir nicht alleine waren..

Früh morgens (gegen 7) waren wir dann in Berlin. Da die Busse vom Bahnhof zum Werbellinsee erst um 15 Uhr fuhren schlugen wir uns die Zeit in unzähligen Cafes um die Ohren und trafen, als wir beim Bahnhof ankamen, schon einige Kulturweitler. Darunter auch meine Freundin Nora, die in Rumänien war. Mit ihr teilte ich mir auch während des fünftägigen Nachbereitungsseminars das Zimmer und es war wieder sehr lustig, weil Nora noch etwas verpeilter ist als ich (ja, das geht). Auch meine Homezone war super und es war sehr spannend Geschichten und Erfahrungen aus aller Welt zu hören. Auch die angesetzten Themen waren wirklich interessant: Rassismus, Sexismus und Gender. In einem Workshop mussten wir uns als Männer verkleiden, um Männer besser verstehen zu können. Der Platz, den ein Mann beim gehen einnimmt, gehört ihm. Deshalb läuft er so. …

Die Verwandlung

Die Verwandlung

Und was wäre ein Kulturweit Seminar ohne Tofu..? Undenkbar!

Am letzten Abend fand die Kulturweit Abschlussfeier statt. Es wurde viel getanzt und mit neu gefundenen Freunden geredet. Aber es schwang auch etwas trauriges mit, ein Abschluss eben. Und für uns alle war es Zeit nach 6 oder 12 Monaten im Ausland nach Hause zurück zukehren.

Kulturweit Freunde

Kulturweit Freunde

Am nächsten Tag brachten uns die Shuttlebusse zurück zum Berliner Hauptbahnhof. Einige gingen direkt weiter, per Flugzeug oder Zug. Mit ein paar anderen, die auch noch warten mussten, setzte ich mich noch in ein Cafe und wir quatschten noch viele Stunden, bis deren Züge abfuhren. Auch ich machte mich dann auf den Weg zum Busbahnhof, von wo aus mein Bus um kurz vor Mitternacht über München nach Lindau fuhr.

Am späten Nachmittag wurde ich dann von meiner Tante geholt und bin nun wieder komplett zu Hause. Zurück bei meiner Familie und Freunden, aber trotzdem ist es komisch ganz daheim zu sein, ganz weg aus Plovdiv, auch, wenn ich natürlich auch gern zuhause bin. Weg von meinen Freunden dort, die ich erstmal nicht mehr sehen werde. Ich kann schlafen so lang ich will(war am Anfang toll, mittlerweile nervt es eher). Ich kann nicht mehr jedes Wochenende mit dem Bus quer durch Deutschland fahren (wobei, könnte ich wahrscheinlich schon, aber jeder würde mir einen Vogel zeigen..und arm wäre ich auch schon bald). Immerhin ist es schön, dass ich auch jetzt, nach zwei Wochen, noch immer Nachrichten und Fotos von meinen Schülern, Kolleginnen und meinen Freunden vor Ort bekomme. Besonders mit meiner Ivanna schreibe ich fast den ganzen Tag und auch der Abschied von ihr war sehr schwer!

Unser letztes Bild am Tag vor meiner Abreise

Unser letztes Bild am Tag vor meiner Abreise

Ich bin wirklich dankbar für all diese Erfahrungen, die ich während den 6 Monaten sammeln durfte, für die tollen Leute, die ich kennengelernt habe und die verschiedenen Kulturen. In gewisser Weise wurde mir auch, so blöd es klingt, mein Horizont erweitert.. ich sehe manche Dinge nicht mehr nur aus meiner Sicht, sondern kann mir besser vorstellen, wie es für andere ist. Meine Freunde und ich habe viele interessante Diskussionen geführt, zu Themen, die uns junge Menschen einfach betreffen, faszinieren oder erschüttern, Themen die wir oft einfach aus unserer einfältigen Perspektive nicht richtig einordnen konnten. Und es war toll so viele kulturell verschiedene Leute um sich herum zu haben, weil wir alle voneinander gelernt haben. Sei es auf dem Boden zu essen, richtig mit Stäbchen zu essen, Leute nicht aufgrund der Herkunft gleich in eine Schublade zu stecken. Ich denke ich kann wohl von mir behaupten an mir gewachsen zu sein. Allein schon, dass man sich mit dem bisschen Bulgarisch durchschlagen muss und, dass man selbst für alles verantwortlich ist. Und ich wollte dieses halbe Jahr auf keinen Fall missen!

 

Bye Bye Plovdiv!

Bye Bye Plovdiv!

Ich komme wieder :D

Ich komme wieder 😀

Elisa <3

Wir machen eine Reise

Vom 30.Januar bis zum 7.Februar waren hier in Bulgarien Winterferien. Meine ersten Ferien ohne Besuch und mit viel Zeit zum Reisen. Bevor es aber auf große Tour ging nutzten wir (2Freiwillige: Anna aus Sofia, Antonia aus Blagoevgrad und ich) das Wochenende davor, um Daina, die Freiwillige in Veliko Tarnovo, zu besuchen.

Ich machte mich also am 23.Januar früh morgens zu Fuß auf den Weg zum Bus. Es war so eiskalt draußen und kam schon durchgefroren am Busbahnhof an (im Nachhinein weiß ich gar nicht recht, weshalb ich überhaupt gelaufen bin) und ich hoffte, dass mich wenigstens der Bus während der vierstündigen Fahrt wieder auftauen könnte. Leider ging in dem kleinen Bus ein Fenster nicht richtig zu, sodass mir selbst mit Winterjacke und zwei Paar Wollsocken nicht wirklich warm wurde.

In Veliko Tarnovo angekommen fuhr ich mit dem Taxi zu Daina, wo bereits Anna und Antoina warteten. Gemeinsam schlitterten wir dann über die vereisten Straßen und erreichten das Handwerkerviertel, in dem viele selbstgemachte Dinge verkauft wurden und konnten von einer Aussichtsplattform das Asenevtsi-Denkmal betrachten, zu dem man nur über eine kleine Brücke kommt.

Das Denkmal

Das Denkmal

Anschließend besichtigten wir noch die Tsarevets-Festung, die auf einem Hügel liegt. Wobei „besichtigen“ hier übertrieben wäre. Wir hatten nämlich kein Ticket für die Festung und versuchten uns als doofe Touris reinzuschleichen. Stück für Stück spazierten wir weiter nach oben Richtung Festung, über die Zugbrücke, vorbei am Steinlöwen und machten ungefähr alle fünf Meter ein Selfie, um möglichst authentisch „dooftourimäßig“ zu wirken. Leider wurden wir irgendwann vom Ticketmann erwischt.. ups. Aber ganz nach oben wollten wir eh nicht, denn Daina meinte das lohnt sich nicht, denn die Sicht auf die Festung ist schöner, als dort oben zu sein.

Festung

Festung

Später waren wir noch zusammen vegan essen und anschließend in einer Bar und haben einen Spieleabend gemacht.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder zurück ins schöne Plovdiv, das so anders ist als Veliko. das fast wie ein eigenes kleines Königreich wirkt, mit weniger (habe ich zumindest so empfunden) Plattenbauten. Diesmal fuhr sogar ein beheizter Bus (jippi).

Am Donnerstag vor den Ferien luden mich meine 8Klässler zu einer Feier in den Jägerhof ein. Wir tanzten zu Chalga Musik und zum Penguin Dance. Sie haben sich dann beim DJ ein Lied für mich gewunschen: Thinking out loud von Ed Sheeran (sie haben sich gemerkt, dass ich den toll finde). „Das Lied ist für unsere Freundin Elisa“- meine Schüler kamen alle zu mir, umarmten mich und so standen wir das ganze Lied über im Kreis, hielten uns fest und sangen mit. Es klingt vielleicht komisch, aber es war wirklich irgendwie traurig. Ich hätte vor einigen Monaten nie gedacht, dass ich diese Schüler so ins Herz schließen könnte und den Gedanken an den Abschied in einigen Wochen schiebe ich noch beiseite…

Nach der Feier ging ich mit Ivanna und Caner (ein Freund aus der Uni) noch ins Language cafe. Dort treffen sich viele Leute, die auf den unterschiedlichsten Sprachen reden. Man nimmt sich also eine Flagge und klebt oder malt sie sich auf, damit die anderen Menschen wissen, welche Spache man spricht. (Man klebt sich im Normalfall jedoch nicht die Muttersprach-Flagge auf, sondern die Sprache, die man als Fremdsprache gelernt hat). Ich hatte jedoch irgendwann die türkische Flagge an mir kleben und wurde auf türkisch angequatscht, was eher kontraproduktiv war, da mich meine drei Wörter nicht wirklich weiterbringen. Ich habe im Language cafe einige bekannte Gesichter wieder gesehen und hab es sehr genossen auch mal nicht nur Deutsch sprechen zu müssen.

hochkonzentriert. Ich darf mal wieder mein künstlerisches Talent unter Beweis stellen

hochkonzentriert. Ich darf mal wieder mein künstlerisches Talent unter Beweis stellen

Und dann war es endlich so weit- die lang ersehnten Ferien waren da. Zwei Freiwillige (Serra aus Schumen und Sandra aus Varna) und ich trafen uns am Samstagabend am Busbahnhof in Sofia. Von dort aus sollte unsere Reise starten. Zunächst nach Skopje, die Hauptstadt Mazedoniens. Viel mehr war bis dahin nicht geplant und während wir so am Busbahnhof auf den Skopjebus, der um 00:00 fuhr, warteten, konkretisierten sich unsere Pläne: „Wir machen eine Rundreise! Skopje- irgendwo in den Kosovo (vielleicht Pristhina oder Prizren)- Tirana- Ohrid und wieder zurück!“ So weit so gut. Zum Glück waren wir alle spontan und keine Organisationsfreaks..

Nun ging es aber erstmal zur ersten Station unserer Reise: Skopje. Eigentlich hatten wir damit gerechnet am frühen Morgen anzukommen, die Passkontrolle an der Grenze und die Fahrt an sich ging jedoch so schnell, dass wir nur 4 Stunden nach Skopje brauchten. Das war früher als wir erwartet hatten, was macht man denn um 4 Uhr morgens in einer Großstadt? …wobei.. wir waren noch etwas irritierter, denn die Uhr am Busbahnhof in Skopje zeigte erst 3 Uhr an, unsere Handys jedoch 4. Kommt davon, wenn man nichts plant. Denn hätten wir uns informiert, hätten wir gewusst, dass wir in einer anderen Zeitzone sind. Nun war es also mitten in der Nacht, oder eben am sehr frühen Morgen (je nach dem) und ein Hostel hatten wir erst für die nächste Nacht. Wir liefen ein Stück vom Busbahnhof weg, da ein Taxifahrer uns dort ziemlich nervte und wollten uns von anderswo ein Taxi zum Hostel nehmen (in der Hoffnung, dass sie auch für diese Nacht noch Betten hatten). Es kam auch direkt ein Taxi angefahren, wir luden unsere Sachen ein und saßen schon im Auto, als uns auffiel, dass dies der gleiche aufdringliche Taxifahrer von gerade eben war. Na toll. Der versuchte dann auch noch uns abzuzocken, aber wir wussten was die Fahrt zum Hostel normalerweise kosten sollte (da hat er sich wohl die Falschen gesucht).

Im Hostel gab es übrigens tatsächlich Platz für uns.

Morgens ging es für uns drei dann zur free Skopje Tour, eine über 3stündige Führung durch die Stadt. Wir besichtigten das Mutter Teresa Haus (sie kommt aus Skopje), sahen Piratenschiffe im Fluss, Barockgebäude, die erst wenige Jahre alt sind, eine Festung und gefühlt Millionen Statuen. Auf Brücken. Im Park. Vor Gebäuden.. Und wenn dann kein Platz mehr vor den Gebäuden ist, dann stehen die Statuen eben auf den Hausdächern. Verrückte Stadt! Generell kam man sich vor wie in einem riesigen Filmset oder einer neuen Art von Disneyland. Wahrzeichen aus aller Welt wurden einfach kopiert und in die Stadt eingebaut. So steht jetzt in Skopje ein Triumphbogen, das „weiße Haus“, der Stier, der auch vor der Börse in New York steht (hier allerdings nicht vor der Börse, sondern vor einem Schuhgeschäft). Die Stadt ist wirklich unglaublich toll! Die Bewohner sind da jedoch anderer Meinung.. verständlicherweise.. wenn man sieht, dass eine Halbe Million Euro in Neuseeländische Bäume investiert wird, die bereits absterben.. ich bin dennoch gespannt wie die Stadt sich in den nächsten Jahren noch verändern wird.

In Skopje ist alle sein wenig größer

In Skopje ist alle sein wenig größer

bei Nacht

bei Nacht

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Bus zum Lake Matka, einem türkis-blauen Stausee, der von Felswänden umgeben ist. Man kann am Rand der Felsen sehr weit über enge Pfade laufen und den Ausblick auf den See genießen. Mit einem kleinen Boot fuhren wir nach der Wanderung eine halbe Stunde zu einer Tropfsteinhöhle. Da ging jedoch nach einigen Minuten das Licht aus und wir standen in der dunklen Höhle.. wir fuhren mit dem Boot und Bus zurück nach Sopje. Wir holten unser Zeug und gingen zum Busbahnhof. Von dort aus ging es dann zur zweiten Station unserer Reise: Pristhina, die Hauptstadt des Kosovos.

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Die Fahrt dauerte nur knapp zwei Stunden, sodass wir abends ankamen. Wir fuhren dann zur Unterkunft (die suchen wir immer kurz bevor wir mit dem Bus zum nächsten Ort fahren), wollten die Stadt aber erst am nächsten Tag erkunden. Wir besichtigten alles, was es zu besichtigen gab (außer das Kosovomuseum- das wird renoviert), waren jedoch nicht wirklich begeistert von der Stadt. Das bekannte Unigebäude sieht sehr seltsam aus, als hätte man ein Fischernetz aus Metall darüber geworfen und die Stadt an sich war auch nicht so der Hit. Wir liefen über einen Basar, überall wurden Zigaretten, Obst und Gemüse verkauft. Aber wir wurden von Blicken nur so durchbohrt, was ein wirklich sehr unangenehmes Gefühl war, denn wenn man die Leute dann komisch angeschaut hat, haben diese nicht weggeschaut, sondern noch intensiver geglotzt.. uns ist auch irgendwann (wahrscheinlich zu spät) aufgefallen, dass wir die einzigen Frauen dort waren. Warum auch immer– aber vielleicht war das der Grund für die eindringlichen Blicke. Also schnell weg hier. Schön an der Stadt war das Märtyrer Denkmal auf dem Hügel. Von dort aus sah man weit über die Stadt (auch, wenn die nicht soo toll war) und der Newborn Schriftzug, der am Tag der Unabhängigkeitserklärung von Serbien enthüllt wurde.

Die Sicht vom Märtyrer Denkmal

Die Sicht vom Märtyrer Denkmal

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Uns reichte jedoch ein halber Tag in der Stadt und so fuhren wir rasch weiter zu Station drei: Prizren. Angeblich die schönste Stadt im Kosovo (kann ich nicht beurteilen, hab ja nur zwei gesehen). Wir erreichten die Stadt am frühen Abend und bekamen vom Busbegleiter erstmal eine Karte mit seinem Namen und Nummer und der Bitte ihn auf Facebook zu adden (upps.. Karte ausversehen verloren). Obwohl es bereits dunkel war gefiel uns die Stadt direkt schon viel besser als Pristhina. In der Ferne leuchtete eine Festung, die kleinen Brücken über dem Fluss wurden angestrahlt. Es wirkte sehr gemütlich und wir freuten uns darauf alles im Hellen zu sehen. Da wir unser Hostel nicht dirket finden konnten half uns eine nette Frau aus dem Kosovo. Während sie uns zur Unterkunft führte erzählte sie, dass sie Deutschland ganz toll findet und nächstes Jahr in eine sehr schöne Stadt zieht, in der ihr Onkel wohnt.. Lindau. (So ein Zufall, sonst kennt das immer keiner und jetzt will sogar jemand da hinziehen. Die Welt ist so klein). Im Hostel angekommen setzten wir uns mit Tee auf die Sofas und die Hostelbetreiber spielten laut albanische Musik ab. Sandra war das zu laut und sie sagte zu uns, dass diese Hostelbesitzer und deren Musik echt nervig sind. Ja doof nur, dass die Frau Deutsch konnte und auch promt auf antwortete, dass sie ja umschalten könnte.. also wir merken uns: besser nicht auf Deutsch lästern, das verstehen zu viele!

Im Hellen zogen wir durch die Stadt. Prizren ist wirklich sehr süß und gemütlich. Wir stiegen die steilen Wege (ja, sehr steil) zur Festung hinauf und machten dann auf der Festungsmauer eine lange Pause. Die Sicht von hier oben war einfach großartig! Als wir wieder hinunterliefen fingen alle Moscheen an zu singen (nennt man das so?). Es gibt hier seeehr viele Moscheen, sodass es sehr laut wurde, aber ich finde das sehr schön, das hat was.

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Die Sicht auf Prizren. So schön

Die Sicht auf Prizren. So schön

Als wir das Gefühl hatten, alles gesehen zu haben, was wir sehen wollten fuhren wir weiter nach Tirana, die Hauptstadt Albaniens. Die Fahrt dauerte nur 3 Stunden (Balkandistenzen) und führte uns durch hohe Berge. Zwei superliebe Albaner brachten uns zu unserer Unterkunft.

Serra, Sandra und ich hatten die ganze Zeit von Torten geredet (warum auch immer), sodass wir abends tatsächlich noch in ein Tortengeschäft gingen und albanischen Nachtisch besorgten (hat geschmeckt wie pures Nutella, war es wahrscheinlich auch).

Morgens wohnten wir mal wieder einer Stadtführung bei, der free Tirana Tour. Die Stadt ist wirklich schön. Hier fahren Autos rum, die man in Deutschland nicht sieht.. blankpoliert.. Leider hat es sehr stark geregnet und wir waren froh, als wir nicht mehr im Regen rumrennen mussten. Unser Guide half uns dann nach der Tour noch ein Busticket nach Ohrid zu besorgen. Eigentlich hatten wir uns vorgestellt abends zu fahren, denn wir waren noch mit der Kulturweitfreiwilligen aus Tirana, Sarah, verabredet. Der einzige Bus nach Ohrid ging jedoch schon um 16 Uhr. Da es schon Mittag war beschlossen wir vor dem Treffen mit Sarah noch etwas Essen zu gehen. Da wir eh zum Hostel mussten, um unsere Sachen zu holen, wollten wir direkt dort gegenüber essen gehen (der Hostelmann hatte das empfohlen). Ich glaube allerdings wir haben uns dann in der Türe geirrt… Mit unseren Rucksäcken und Sturmfrisur standen wir im Lokal und ernteten schiefe Blicke von Menschen im Anzug. Die Bedienung kam schon auf uns zugerannt und nahm uns die Rucksäcke ab und brachte uns schmunzelnd zu einem Tisch (im letzten Raum- ganz in der Ecke.. verständlich, ein Augenschmaus waren wir nicht). Da wir nach dem Busticket kauf nach Ohrid nicht mehr viel Geld übrig hatten hofften wir, dass die Preise trotz Nobelrestaurant bezahlbar waren. Und tatsächlich konnten wir uns etwas leisten und waren überrascht, dass es im Verhältnis gar nicht mal so teuer war.. und dann kam das Essen.. ungefähr 5 Gnocchis in komischer Soße. Klasse. Als wir fertig waren gingen (nein, wir rannten, da wir mal wieder spät dran waren) zum Treffpunkt mit Sarah. Wir hatten noch kanpp eine Stunde bis unser Bus abfuhr und so setzten wir uns noch in ein Cafe und quatschten.

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Allein schon weil es Palmen gibt ist es toll!

Allein schon weil es Palmen gibt ist es toll!

Als wir dann im Bus waren lernten wir ein junges albanisches Pärchen kennen, das in Deutschland lebt. (haben sich auf Antenne Bayern kennengelernt- wie auch immer das geht). Wir unterhielten uns die ganze Fahrt mit ihnen. Unser Bus sollte sechs Stunden nach Ohrid brauchen, wobei wir dachten, dass das gar nicht so weit sei.. Es wurden die sechs bzw letztendlich acht merkwürdigsten Stunden im Bus. Die seltsamste Busfahrt aller Zeiten.. wir fuhren zuerst ans Meer (keine Ahnung wieso,kleiner Umweg) ,wo ein Mann im Bus Bananen verkaufte. Ein Paar Reihen vor mir saß ein Kerl, der mich die ganze Zeit penetrant angestarrt hat. Der Albaner, mit dem wir uns die Fahrt über unterhielten wollte ihn schon zur Rede stellen, ließ es dann aber, um Stress zu vermeiden. Als wir dann an der albanischen Grenze ankamen wurden wie üblich alle Pässe eingesammelt und irgendwann wieder ausgeteilt, nur eine Frau hatte Probleme mit ihren Papieren und es dauerte ewig, bis wir weiter konnten. An der nächsten Grenzstation, der mazedonischen, begann das Spiel von vorne: Pässe einsammeln, Pässe austeilen. Irgendwann wurde ein Mann von der Polizei aus dem Bus gezogen, der kam dann auch nicht mehr. Das Pärchen erklärte uns, dass er Asylant gewesen ist und in Deutschland gewohnt hat. Er wurde jedoch abgeschoben und darf Albanien nun 5 Jahre nicht verlassen, hat es aber dennoch versucht.. Da das alles so lange dauerte an der Grenze und wir standen und standen rauchte der Typ der mich die ganze Zeit angeglotzt hatte einen Joint (vermutlich nicht der Erste- wahrscheinlich schaut der deshalb so). Blöd nur, dass die Polizei nochmal alle Pässe sehen wollte und roch, dass er etwas geraucht hatte. Also musste auch er erstmal aussteigen. Taschenkontrolle. Dabei wurde wohl noch etwas anderes als nur Gras bei einer anderen Person gefunden. Das Problem war allerdings mit 100 Euro schnell behoben..

Später als geplant erreichten wir dann Ohrid, gingen mit unserem Zimmergenossen aus Paris noch Pizza essen und trafen uns am nächsten Morgen mit zwei weiteren Bulgarien-Freiwilligen: Antonia und Jan-Philipp. Zu fünft erkundeten wir dann die Stadt. Liefen den Hügel hinauf zu einer Festung, von wo aus man über den ganzen See sehen konnte (Der See ist übrigens Millionen Jahre alt und UNESCO-Welterbe). Von der Festung aus ging es einen Weg nach unten zu einer alten orthodoxen Kirche. Über einen kleinen Trampelpfad kamen wir zu einer Mauer mit Sicht auf eine kleinere Kirche direkt am See. Wir setzten uns erstmal und genossen die traumhafte Aussicht auf die umliegenden Berge, auf deren Spitzen der Schnee lag, das klare Wasser und die kleinen Boote.

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Am nächsten Tag mussten wir uns dann leider schon auf den Heimweg machen. Über Skopje nach Sofia. Und wir standen mal wieder so lang an der Grenze (diesmal zwar an der Bulgarischen), dass ich meinen Bus nach Plovdiv nicht mehr erreichte. Kurzerhand quarierten Serra, Sandra und ich uns einfach bei Anna in Sofia ein. Und wenn wir schonmal in Sofia sind müssen wir auch ausgehen. Also gingen wir abends bis 3 Uhr nachts in eine Karaokebar. Nachdem wir relativ ausgeschlafen hatten ging ich dann nach Hause nach Plovdiv, da ich noch etwas Zeit für mich wollte, bevor die Schule am nächsten Tag wieder begann.

Mit Augenringen bis sonst wo kam ich zur Arbeit und dann die Überraschung: Ab Dienstag, also heute, sind Ferien. Grippeferien. Nicht, weil so viele Schüler krank sind, sondern vorbeugend. Hätte ich in Deutschland auch gerne gehabt. Jetzt habe ich also Ferien nach meinen Ferien und kann dann meinen hohen Besuch aus Deutschland, der morgen extra (und nicht nur deshalb) zu meinem Geburtstag kommt, gebührend empfangen. Ganz schön gut!

Bis sehr bald

Eure Elisa <3

„Wir wünschen ihnen schöne letzte Wochen in Plovdiv“…

Besser spät als nie kommt nun auch mal wieder ein Lebenszeichen aus Plovdiv. Alle Weihnachtsfeiern, das deutsche Krippenspiel der 8. Klasse und die DSD- Prüfung in den 12. Klassen gingen wunderbar über die Bühne. Schon einen Tag vor den Weihnachtsferien, am 23. Dezember, flog ich nach Hause, um mit meiner Familie Weihnachten zu verbringen. Es war sehr schön meine Lieben wieder zu sehen, wenn auch nur für eine Woche.

Und ich flieg, flieg, flieg,.. 🙂

Am 30. Dezember ging dann für einen guten Freund aus Deutschland,Raphi, und mich der Flieger zurück Richtung Plovdiv. Für mich diesmal als letzte „Etappe“ des Freiwilligendienstes, für Raphi als Urlaub in Bulgarien. Da wir erst recht spät bei mir ankamen und wir an Silvester fit sein wollten, entschlossen wir uns dazu, nichts großartiges mehr an diesem Tag zu machen.

bezaubernd.

bezaubernd.

Silvester feierten wir dann bei meiner Freundin Ivanna, die noch eine Freundin von sich eingeladen hatte. Es gab viel zu essen, wir tanzten (besonders viel und gern den Penguin dance), spielten Wii und lachten. Kurz vor Mitternacht gingen wir nach draußen, vorbei an der Menschenmenge im Zentum, die zur Musik einer Band tanze und mitgrölte und stiegen auf meinen Lieblingshügel. Von hier überblickt man fast die ganze Stadt und das Feuerwerk von hier oben war großartig! Allerdings blieben weder wir, noch alle anderen Silvester-Feuerwerk-Schauer lange draußen, da es seeehr kalt war (Laut des Thermostats von Ivanna -19°C).

Silvester in Plovdiv

Silvester in Plovdiv

In den Tagen darauf zeigte ich Raphi Plovdiv und Umgebung. Ich schleppte ihn zur free Plovdiv Tour (ich hab ihm zwar die Stadt bereits am Vortag gezeigt, aber so Geschichtliches ist ja wie wir alle bereits wissen nicht so mein Ding), wir gingen zum Bachkovo Kloster, liefen einen kurzen Teil des Wanderwegs zum Wasserfall und fuhren zu Asenova Krepost. Das ist eine mittelalterliche Festung in der Nähe von Asenovgrad. Sehr sehenswert wie ich finde.

Altstadt

Altstadt

Church of the Holy Mother of God in der Festung

Church of the Holy Mother of God in der Festung

Des Weiteren unternahmen wir einiges mit Ivanna und gingen (nachdem ich mit arbeiten fertig war- 4.1. war mein erster Arbeitstag) ins ethnografische Museum und eine Kunstgalerie. Plovdiv sah sogar kurzzeitig wie mit Puderzucker bestäubt aus ..

Stadt unsicher machen.

Stadt unsicher machen.

Das wunderschöne Gebäude, in dem sich das ethnografische Museum befindet

Das wunderschöne Gebäude, in dem sich das ethnografische Museum befindet

Raphi vor dem Museum :D

Raphi vor dem Museum 😀

Plovdiv sieht wie gepuert aus.. jetzt noch mehr!

Plovdiv sieht wie gepuert aus.. jetzt noch mehr!

Am 6. Januar früh morgens verabschiedete ich Raphi dann am Busbahnhof in Plovdiv. Es war auf jeden Fall eine sehr lustige Woche mit ihm, jedoch war ich auch nicht unglücklich mein winziges Zimmer wieder für mich zu haben (ich bin leider kein 24-Stunden-aufeinander-hock-Typ).

Wieder im normalen Alltag angekommen freute ich mich auch schon sehr meine 8Klässler wieder zu sehen. Wir sprachen über Weihnachten und Fasching in Deutschland und ich ging mal wider meiner Aufgabe nach, mich zum Klops zu machen.. Ich stellte mich also vor die Klasse und tanzte wie eine Gestörte zum Fliegerlied. Ihr wisst schon.. ich flieg, flieg, flieg wie ein Flieger, bin so stark, stark, stark, wie ein Tiger…..Ein Schüler fiel vor Schreck vom Stuhl (ok, ich hoffe es lag nicht an meinem Getanze, sondern an seiner überschwänglichen Begeisterung auch gleich mitzumachen). Da der Tanz kaum Talent erfordert und auch der Text wirklich sehr einfach ist war tatsächlich die ganze Klasse topmotiviert am Fliegerlied tanzen.

Ich merke langsam allerdings, dass ich nicht mehr lang hier bin. Nicht nur wegen der E-Mail von Kulturweit mit „genießen sie die letzten Wochen“ (ein Monat klingt noch recht weit hin, aber es ist leider tatsächlich nicht mehr lang..mein Tag war auf jeden Fall gelaufen..), sondern auch, weil ich am Mittwoch meine letzte Bulgarischstunde an der Uni hatte.. wenn ich wenigstens behaupten könnte, dass ich jetzt bulgarisch kann.. Immerhin habe ich es bis auf Seite 23 von 90 geschafft (Applaus, bitte!).

Um tatsächlich die „letzten Wochen zu genießen“ fuhren Cosima und ich am Samstag früh 4 Stunden zu Antonia nach Blagoevgrad. Bei Antonia schneite es den ganzen Tag und ich war fast (nein, eigentlich nicht nur fast, sondern extrem) neidisch, da ich mir relativ sicher war, dass Plovdiv (wenn überhaupt) wieder nur überzuckert sein würde ( Das stellte sich jetzt glücklicherweise als falsch heraus. Es liegt sooo viel Schnee hier.. und alles ist vereist, sodass auf dem Weg zur Schule ein Schüler nach dem Anderen auf dem Hintern landet.. Ich bin überrascht, dass ich noch nicht den Boden gegrüßt habe.. ). Zu dritt fuhren wir dann, nachdem wir unsere sieben Sachen in Antonias Wohnung verstaut hatten, weiter zum berühmten Rila Kloster (sooooo unglaublich schön!) und gingen abends durchgefroren noch etwas essen, bevor wir den Tag mit einem Mädels-DVD-Abend ausklingen ließen. Am nächsten Tag bekamen wir dann noch Blagoevgrad gezeigt, was wirklich eine süße Stadt ist. Gegen Mittag brachen Cosima und ich denn wieder auf, allerdings mit verschiedenen Bussen. Und aus der 4 Stunden Fahrt wurde Dank des Schnees eine 5 Stunden Fahrt, aber das ist ok, Hauptsache Schneeeee!

Rila Kloster

Rila Kloster

Cosima und Antonia :)

Cosima und Antonia 🙂

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und ganz viel Schnee

Bis bald

Eure Elisa im Winterwunderland <3

Zwischenseminar Rumänien

Vor etwa zweieinhalb Wochen, am 18. November, ging es für mich in Richtung Rumänien, denn in Sibiu sollte dieses Jahr unser Zwischenseminar für alle Freiwilligen in Bulgarien und Rumänien, die im September diesen Jahres ausgereist waren, ab 23. November stattfinden.

Ich wollte das Seminar auch als Gelegenheit nutzen, um einmal zu sehen, wie unsere Erntehelfer in Csikrakos leben und um nach Bukarest zu kommen. So überlegte ich mir einen ..joa.. Masterplan. Allerdings kann man hier nicht wirklich viel planen und organisieren, denn direkte Bus oder Zugverbindungen von Plovdiv aus gibt es nicht. Also bestand der „Masterplan“ eher darin, von einer Busstation zur anderen Richtung Bukarest zu fahren, denn von dort aus kommt man sicher weiter. Irgendwie.

Ich schnappte nach dem Unterricht also meine Sachen, die ich für 10 Tage Rumänien brauchte und machte mich auf den Weg zum Busbahnhof Plovdiv, um ein Ticket nach Sofia zu kaufen, in der Hoffnung, dass es in Sofia noch Tickets für den Bus nach Bukarest gab.

Jedoch wurde aus dem Ticketkauf erstmal nichts, denn irgendein Spaßvogel hat wohl dafür gesorgt, dass es eine Bombendrohung am Busbahnhof Plovdiv gab (ja, sowas kommt außerordentlich gut direkt nach den Anschlägen in Paris). Die meisten Busse fuhren leer ab, der Bus nach Sofia war auch nicht wirklich voll.. aber er fuhr und ich konnte (nach einer Gepäckkontrolle) mitfahren. Den anderen Mitreisenden im Bus schien es allerdings wie mir nicht wirklich wohl zu sein und die 2 Stunden Fahrt wurden immer länger. Als dann der Bus auch noch anfing komisch zu riechen (was eigentlich sonst nicht ungewöhnlich ist.. ) wurde das aufgeregte Bulgarischgewirr noch wirrer. Glücklicherweise verstehe ich immer noch nichts, sodass mich das nicht noch nervöser machen konnte.

Am frühen Abend erreichte ich dann endlich Sofia und hoffte, dass ich auch noch früh genug für ein Ticket nach Bukarest da war. Und tatsächlich! Ganz problemlos kaufte ich mein Ticket nach Bukarest, war jetzt allerdings so früh dran, dass ich 5 Stunden auf den Bus, der um 00:30 ging, warten musste. Allerdings ging das nicht nur mir so, denn ein junger Mann, Andrew aus den Vereinigten Staaten, wartete auf den selben Bus, allerdings schon 2 Stunden länger.

Zufälligerweise saßen wir dann auch die ganze 8 stündige Busfahrt nebeneinander (Zufälligerweise? Man bekommt Platznummern im Bus und man erntet keine Sympathiepunkte, wenn man sich einfach woanders hinsetzt) und schauten fast die ganze Fahrt lang zusammen Filme auf seinem Laptop.

Als wir am nächsten Morgen gegen 8 Uhr endlich den Busbahnhof Bukarest erreichten, der laut des Taxifahrers aussieht wie „kommunistischer Bullshit“, beschlossen Andrew und ich auch den Tag zusammen zu bleiben, bis jeder in seiner Unterkunft aufkreuzen konnte. Andrew war schon mehrmals in Bukarest und konnte mir alles zeigen, was echt super war!

Das Parlament in Bukarest

Das Parlament in Bukarest

Am Nachmittag trennten sich dann unsere Wege und ich machte mich auf den Weg, mein Hostel zu suchen. Das dauerte allerdings länger als gedacht, denn eine Karte von Bukarest hatte ich nicht, hätte auch nichts genützt, denn ich habe mir dummerweise die Adresse des Hostels nicht aufgeschrieben und mein Handy hatte mal wieder keinen Akku mehr, deshalb existieren auch nur etwa 5 Fotos von Bukarest (soviel zu meinem Masterplan). Ich fragte sämtliche Leute nach dem „Umbrella Hostel“, aber das war den Meisten kein Begriff. Andere schauten mich verwirrt an und fragten, ob ich kein Handy besitze und nachschauen könnte (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Hilfe). Nein, versucht zu helfen haben wirklich alle und ich habe dann irgendwann auch (so etwa 3 Stunden später, immerhin habe ich so die ganze Stadt zickzack durchquert) die Unterkunft finden können. Ich stellte meine Sachen im 8er Zimmer ab und ging wieder in die Stadt, denn ich wollte eigentlich Bukarest bei Nacht sehen..eigentlich.

Ich wurde etwas überrumpelt von einem Rumänen, Christian, der mich auf rumänisch vollquatschte, bis er bemerkte, dass ich nichts verstehe. Dann fing er nochmal auf englisch an: „Ich hab dich hier noch nie gesehen (achnee, wie kann das denn sein?!), lass und was trinken gehen.“ Und so weiter, das restliche Geschleime erspare ich euch. Also ging es in eine Bar, denn ich wurde ihn einfach nicht los. Nach einem Getränk ging ich dann auch wieder (schnell und unauffällig) zurück ins Hostel. Dort traf ich dann auf meine Zimmergenossen für die eine Nacht: der Deutsche, der alle Deutschen hasst und das auch lautstark allen in der Unterkunft mitteilte.. Na prima. „ Hey, woher kommst du? öh.. Schweiz!“ Er hat das trotzdem verstanden, dass ich aus Deutschland komme und ich hatte die Ehre ewige endlose Diskussionen über „Die Deutschen“ zu führen. Klasse. Immerhin habe ich trotzdem ein Kompliment von ihm bekommen: „Du bist gar nicht so scheiße, wie die Anderen aus Deutschland. Du bist echt lieb.“ Oh. So ein schmeichelhaftes Kompliment bekommt man selten. Und der zweite Zimmergenosse, denn wir waren tatsächlich nur zu dritt in unserem Zimmer: Lee aus Manchester, der seit 7 Monaten auf Europareise ist. Wir gingen dann kurz später alle zusammen was trinken (mal wieder). Es war wirklich lustig und ich habe von Lee sehr viele neue Ideen bekommen, was ich nach dem halben Jahr in Bulgarien machen könnte: einfach reisen ohne Plan.. bzw. mit Masterplan, so wie immer.

Zurück im Hostel erzählte der „Deutschhasser“ von seiner Leidenschaft für Horrorfilme (wohl das Einzige was wir gemeinsam haben). Er war ganz aus dem Häuschen, dass ich diese Art von Filmen auch liebe. So wollte er mir unbedingt einen sehr gruseligen Horrorfilm zeigen, dessen Name ich schon wieder vergessen habe – so gut war er. Also setzten wir 3 uns auf mein Bett und schauten den Film auf seinem Mini-Handy. Er war weder gruselig, noch spannend, der Einzige, der gekreischt hat wie ein Mädchen, war…der Spinner. Lee und ich schliefen schon nach einer halben Stunde oder so, was am nächsten Morgen erstmal meinen persönlichen Horrorfilm verursachte, als ich neben dem bärtigen Engländer aufwachte, der es offensichtlich nicht mehr in sein Bett schaffte (nein, nicht so, wie jetzt einige denken. Alles ganz harmlos).

Das war dann also die zweite Nacht, in der ich wunderbar schlafen konnte, nicht. War aber auch egal, ich hatte noch eine 5 stündige Zugfahrt von Bukarest nach Miercurea Ciuc vor mir, während der ich schlafen wollte, mich dann aber wieder mit sämtlichen Leuten verquatschte.

Am Bahnhof angekommen, holte mich unser Erntehelfer Bela ab. Er zeigte mir sein Dorf, Csikrakos, ich half beim Kühe melken und Schweine füttern und genoss es sehr, mal wieder auf dem Land zu sein (Laaandei). Abends hat dann Belas Frau, Piroska, für mich gekocht. Frisches Huhn und Hase, sowie ein Teller voller.. Innereien. Es wäre so unhöflich gewesen nichts von alledem zu essen, obwohl ich wirklich am liebsten schreiend rausgerannt wäre und mich im Kuhstall versteckt hätte. Aber da musste ich durch. „ Schmeckts?“ „jaja. Klar“ (Versuchte dabei nicht auf den Teller zu brechen). Zack, lag die zweite Ladung auf meinem Teller. Ich war aber sooooo satt (höhö), dass ich glücklicherweise nichts mehr essen musste, so lieb es auch gemeint war. Abends kam dann noch ein Freund von meinem Papa, einer aus meiner Heimat, zu Bela. Viel mit ihm reden konnte ich nicht, da sich spätestens jetzt mein Schlafmangel bemerkbar machte.

Csikrakos

Csikrakos

Also fuhr ich mit Belas Sohn und dessen Frau zu ihnen nach Hause, denn dort schlief ich die 2 Nächte, da hier mehr Platz war.

Ich war am nächsten morgen früh wach, denn es war ein Ausflug mit Belas ganzer Familie geplant. Belas Sohn empfing mich in der Küche mit den Worten „Guten Morgen. Kannst du uns bitte helfen den Hund zu essen?“ … Nach der Innereien-Begegnung vom Vortag wusste ich jetzt nicht genau, was ich davon halten sollte und blickte ihn wohl etwas verstört an. „Nee, den Hund essen will ich wirklich nicht. Tut mir Leid.“ Ich war wirklich sehr erleichtert, dass er nur meinte, ob ich helfen kann den Hund zu füttern. Na das ist natürlich was anderes. Mich erwartete ein wuscheliger Welpe. Einfach zuckersüß!

Im Laufe des Tages machten wir dann, wie eben schon erwähnt, einen Ausflug. Wir fuhren zuerst zum Lacu Rosu, dem Mördersee, der durch eine Talverschließung entstand. Der Legende nach sind dabei ein Schäfer und seine Schafe gestorben, daher der Name. Aus dem See schauen noch die Baumspitzen heraus.

Lacu Rosu, der Mördersee, in dem Bäume stehen

Lacu Rosu, der Mördersee, in dem Bäume stehen

Dann fuhren wir weiter zur Schlucht Békás szoros und zum Stausee, der die Elektrizität im Umkreis liefert (oder so.. hat wohl nicht so funktioniert, denn Strom gab es in den Tagen, in denen ich zu Besuch war nur ganz kurz, aber Kerzenromantik hat ja auch was). Ich lass hier einfach mal die Bilder für sich sprechen.

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An meinem letzten Tag in Csikrakos bestand Bela darauf mich mit in die Kirche zu nehmen, sollte ungefähr 40 Minuten dauern.. ja blöd, da war grad irgendein rumänischer oder ungarischer oder was-auch-immer-Feiertag und der Gottesdienst ging fast 2 Stunden. Im Anschluss gingen wir alle Erntehelfer besuchen, was sehr interessant war und mich natürlich gefreut hat, alle wieder zu sehen.

Um 3 Uhr nachts ging dann auch schon mein Zug nach Sibiu zum Seminar, wo ich bereits um 9 Uhr eintraf und noch genug Zeit hatte die wunderschöne Stadt anzuschauen, da das Seminar erst um 13:30 begann.

Sibiu

Sibiu

Es folgten 5 spannende Seminartage mit vielen lieben Menschen, in denen wir Themen wie Kritisches Weißsein, Alltagsrassismus, Gadje Rassismus, Flucht und Asyl und Korruption behandelten. Die Abende gestalteten wir unterschiedlich: wir waren zusammen im Kino, im Theater, auf dem Weihnachtsmarkt (der ist echt richtig schön) und in Bars.

Weihnachtsmarkt Sibiu

Weihnachtsmarkt Sibiu

Mit Cosima auf dem Weihnachtsmarkt

Mit Cosima auf dem Weihnachtsmarkt

Nach Seminarende am Freitag fuhren fast alle Freiwilligen mit dem Zug nach Brasov. Der Bummelzug brauchte allerdings 5 Stunden für 140km und war restlos überfüllt, sodass wir die erste Stunde mit unserem dicken Gepäck standen. Endlich angekommen wollten wir uns 4 Taxen zu unserer Unterkunft nehmen, die versuchten allerdings uns abzuzocken und so zogen wir eine Straße weiter und riefen von dort aus ein Taxi, das 1/6 des vorherigen Preises kostete (jaja, die deutschen Sparfüchse).

Abends gingen wir zusammen etwas trinken (was auch sonst) und ließen den Tag ausklingen. Am nächsten Morgen starteten wir mit einer Stadtführung. Die Stadt ist bisher eine der Schönsten in der ich während meines FSJs war. Was vielleicht auch an der Jahreszeit liegt: auf den umliegenden bewaldeten Hügeln lag Schnee und der Nebel bewegte sich langsam über die Baumspitzen.

Die schwarze Kirche in Brasov

Die schwarze Kirche in Brasov

Kirche, im Hintergrund Schneeeeee

Kirche, im Hintergrund Schneeeeee

Im Anschluss gingen Cosima, Nora (Freiwillige in Rumänien) und ich zu Schloss Bran, auch bekannt als Schloss Dracula. Das war wirklich toll. Das düstere Schloss, umgeben von Nebel und vielen Marktständen.

Schloss Dracula

Schloss Dracula

Nicht Dracula, aber auch nicht schlecht. Wer ist schöner?

Nicht Dracula, aber auch nicht schlecht. Wer ist schöner?

Hastig gingen wir, als wir alles gesehen hatten, zurück zum Hostel, holten unsere Sachen und fuhren mit dem Zug zurück nach Bukarest (Cosima, Lydia, Serra, Lisanne und ich), denn von dort aus wollten wir nach Ruse, einer Stadt in Bulgarien an der Donau, die auch „kleines Wien“ genannt wird. Alles klappte wunderbar. Wir erreichten rechtzeitig einen Bus von Bukarest nach Ruse und waren sehr froh, denn Lydia und Lisanne hatten ein Zimmer in Ruse gebucht. Allerdings nur für 4 Personen, wir waren aber 5.. Als wir dort ankamen war es schon nach 22Uhr und die Hosteldame hatte glaube ich schon gar nicht mehr mit uns gerechnet. Dass wir eine Person mehr waren störte sie nicht. Sie organisierte kurzer Hand ein Klappbett und stellte es in unser Zimmer. Glück gehabt, denn alle anderen Hostels waren ausgebucht, das haben wir auf der Zugfahrt schon geschaut. Um das Ritual der letzten Tage fortzuführen gingen wir noch etwas trinken.

Morgens erkundigten wir in Ruhe die Stadt, gingen an die Donau und im Laufe des Nachmittags fuhren wir alle wieder in verschiedene Richtungen in unsere „Heimatstadt“ in Bulgarien.

 

Mit dem Bus fuhr ich 7 Stunden über Sofia nach Plovdiv, wobei während der 5stündigen Fahrt nach Sofia ein seltsamer Opa neben mir saß. Er betatschte meine Haare und machte sich so fett, dass ich nur noch mit einer Pobacke auf dem Sitz saß. Umsetzten war leider nicht möglich, denn der Bus war komplett voll. Na super. Dann irgendwann zeigte er mir noch den Inhalt seines kleinen Koffers: 3 Plastikspinnen. Oh wunderbar. Der wurde mir immer sympathischer, dass ich kaum etwas verstand schien ihn auch nicht zu stören, er plapperte einfach munter vor sich hin bis ich irgendwann einfach ganz unhöflich anfing Musik zu hören (auch da hat er noch weiter geredet, aber das war mir dann auch egal). Ich war auf jeden Fall sehr froh, als ich in Sofia in einen anderen Bus umstieg und dann 2 Stunden später endlich zu Hause war.

Aber diese 10 Tage Rumänien waren wirklich sehr, sehr toll!

Ach ja, es gibt übrigens auch hier in Plovdiv einen Weihnachtsmark.. so ungefähr 10 Stände .. aber sehr gemütlich. Und die ganze Stadt leuchtet weihnachtlich. Nur Schnee, wie es ihn in Rumänien gab, gibt es hier nicht, ist auch im Moment nicht in Sichtweite..

Deutscher Weihnachtsmarkt in Plovdiv

Deutscher Weihnachtsmarkt in Plovdiv

wieder "zu Hause" bei meiner Ivanna

wieder „zu Hause“ bei meiner Ivanna

Oh und an meiner Schule sind gerade die DSD-Prüfungen. Die schriftliche war am Dienstag, die mündlichen Prüfungen sind kommende Woche. . Die armen Schüler sind sehr nervös.

Ich bin für das Etikettieren der Prüfungen, das Schreddern, Schokolade verteilen, Mappen sortieren und austeilen und so weiter verantwortlich.

BILD PLOVDIV

Bis ganz bald

Eure Elisa <3

„Gypsy summer“

Oder wie man in Deutschland so schön sagt: „Altweibersommer“. Eine Periode warmen Wetters zwischen Oktober und November erwärmt derzeit Plovdiv und Umgebung und es ist unglaublich schön, ohne Jacke oder sogar nur im T-Shirt durch die herbstliche Stadt zu laufen.

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Stadtpark Plovdiv

Stadtpark Plovdiv

So haben auch andere Freiwillige dieses supertolle Wetter ausgenutzt und mich an zwei Wochenenden in Plovdiv besucht. Neben der Stadtrundführung und einer Erasmusstudenten-party ging es für Anna aus Sofia und mich dann auch noch mit dem Bus ins benachbarte Bachkovo zu einem wunderschönen Kloster, dem zweitgrößten Bulgariens.

Bachkovski manastir. Das wunderschöne Kloster

Bachkovski manastir. Das wunderschöne Kloster

Während wir in dem alten Kloster (1083 gegründet) wie typische Touris rumstiefelten kam uns ein alter Mönch entgegen, der uns fragte woher wir denn kommen (Anna sieht mit ihren hellblonden Haaren nicht wirklich bulgarisch aus). „ Ot Germanija.“ Der Mönch kam dann kurze Zeit später mit Bonbons und Armbändern mit der heiligen Maria wieder. Meins war allerdings so eng, dass er das mit Gewalt über meine Hand ziehen musste und ich das dementsprechend ohne Schere nie wieder ab bekomme .. Aber Anna und ich waren sehr begeistert von diesem lieben Mann.

Es war zwar nicht dieser Mönch, aber der ist auch schön

Es war zwar nicht dieser Mönch, aber der ist auch schön

Tadaaa

Tadaaa

Nach dieser Begegnung gingen wir noch einen kurzen Wanderweg entlang zu einem großen Wasserfall in den Bergen. Es war sehr schön dort, jedoch konnten wir nicht so lang bleiben, da es aufgrund der Zeitumstellung schon um ca 17 Uhr anfängt dunkel zu werden.. Wir hatten leider irgendwie nicht daran gedacht direkt in Plovdiv Busfahrkarten vom Kloster zurück nach Hause zu kaufen, denn dort an der Haltestelle gab es keine Karten und, wie so oft in Bulgarien, keinen Busfahrplan. Es wurde immer dunkler und es kam und kam kein Bus. Also hielten wir das nächste Auto an. Ein netter Mann nahm und dann auch direkt mit nach Plovdiv. War sehr gut, so hatten wir es warm und nette Unterhaltung.

Wasserfall. und ich

Wasserfall. und ich

Um das wundervolle Wetter noch einmal richtig auszunutzen bevor der Winter kommt, entschied ich mich vorletztes Wochenende (mal wieder ein langes Wochenende) relativ spontan dazu nach Athen zu fahren. Am Donnerstag kaufte ich die Karte für den Bus (diesmal direkt mit Rückfahrt). Freitag Mittag ging es dann los. Ganz alleine, da die anderen entweder schon Pläne hatten, Besuch aus Deutschland da war, Athen schonmal besichtigt wurde oder die Busfahrt einfach zu lang war. Nunja, 15 Stunden Busfahren ist nicht jedermanns Sache, aber ich mag das irgendwie. Ja, manchmal frage ich mich was mit mir nicht stimmt.. Wie auch immer, um kurz nach 5 Uhr morgens kam ich dann in Athen an, die Akropolis leuchtete schon von fern und ich konnte es nicht mehr erwarten endlich Athen zu besichtigen. Jedoch hielt der Bus irgendwo in der Stadt und ich hatte absolut keine Orientierung (ok, das ist nichts Neues). Ich fragte den nächsten Menschen, der mir begegnete, wo ich denn bin, bzw. wie ich in die Nähe der Akropolis komme. Aber statt zu antworten nahm er mich an der Hand und zog mich quer durch eine enge Gasse auf eine größere beleuchtete Straße. Bevor ich irgendwie protestieren konnte sagte er nur: „Die Gegend ist gefährlich für kleine Mädchen, viele Flüchtlinge.“ Oookey. Danke. Ich habe mich dann an einem anderen Hügel orientiert, dem Lykavittos, wie sich später herausstellte, den ich am Abend noch bestieg und den Sonnenuntergang über Athen ansah. Ich lief also durch die Stadt, vorbei an der Nationalbibliothek, der Universität, vielen Palmen und Mandarinenbäumen und weißen Häusern, bis ich ein Schild mit der Aufschrift „Panathenaic Stadium“ sah.

Ich steuerte mein neues Ziel an, landete jedoch erstmal vor dem Ministerhaus, vor dem Wachen in den traditionellen Gewändern auf und ab liefen. Es sah wirklich sehr seltsam aus .. Die Männer in Strumpfhose und Faltenrock, mit Buschel auf den Schuhen und Fäden vor dem Auge.

Ein Mann von der Army (Leonidas), der den Wachen Befehle erteilte, hielt mich an und wir redeten sehr lange. Er erklärte, dass der rote Hut der Wachen Blut symbolisiert, die Fäden vor dem Auge Tränen und die 400 Falten im Rock für 400 Jahre türkische Herrschaft stehen (Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr). Leonidas sagt mir : „Meine Wachen sind die besten. Sie sind immer ernst und lachen nie. Im Notfall können sie das Gewehr ohne Weiteres benutzen.“ Dann flüsterte er mit griechische Befehle und ..nunja… Phrasen ins Ohr, die ich der Wache jetzt zurufen durfte. Ja, was soll ich sagen, seine immer ernsten Wachmänner waren nicht mehr in der Lage irgendeinen Befehl auszuführen, sondern kugelten sich vor lachen. Muss sich unglaublich dämlich angehört haben.. ich kann mich nicht an die griechischen Wörter erinnern, aber es waren „Macht schon- Gewehr hoch“ und „ Fahr zur Hölle, Kumpel“. Also so viel zum Thema seine besten Wachen..

Da ist er wieder ernst

Da ist er wieder ernst. Ich nicht, aber ich bin ja keine Wache

Da ich allerdings nur zweit Tage in Athen war hatte ich nicht den ganzen Tag Zeit die armen Wachen zu veräppeln, sodass ich weiter Richtung Stadium und Nationalgarten zog. Von dort aus ging es zum Tempel von Zeus und Hadrians Arch. Das war sehr beeindruckend. So riesig. Im Hintergrund konnte man schon die Akropolis sehen…

Tempel von Zeus

Tempel von Zeus

…jetzt könnt ihr euch denken, wo es dann hin ging ..Vorbei an der St. Nicholas Kirche, an weißen Häusern mit blauen Türen und durch enge weiße Gassen stieg ich nach oben in Richtung Akropolis.

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Richtung Akropolis

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Katzeeeen

Oben angekommen war die Aussicht gigantisch! Auch der Parthenon, Odeon Herodes Atticus, das Erechtheion und der Tempel der Athene Nike waren sehr beeindruckend, obwohl ich mir das alles etwas anders vorgestellt habe. Der kurze Aufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Ich vor dem Parthenon. Zum Glück machen Chinesen so gerne Fotos

Ich vor dem Parthenon. Zum Glück machen Chinesen so gerne Fotos

Erechtheion

Erechtheion

Odeon Herodes Atticus

Odeon Herodes Atticus

Aussicht von der Akropolis

Aussicht von der Akropolis

Anschließend besichtigte ich noch Agoa, wo viele Statuen und der Tempel des Hephaistos standen. (Ihr merkt schon, ich habe absolut keinen Plan von griechischer Geschichte, ist super spannend, aber ich kann mir nichts merken).Dort traf ich auch den Griechen Orion. Er fragte mich wohin ich denn gehe- ich will ins nationale archöologische Museum (damit wenigstens ein bisschen mehr Plan von griechischer Geschichte bekomme). Er war der Meinung, dass das viel zu weit zu laufen sein und bestand darauf, mich auf seinem Motorrad mitzunehmen.. Nunja, sehr begeistert war ich von der Idee erst nicht bei fremden Menschen mitzufahren. Aber ich fragte immerhin, ob er denn zwei Helme hatte. Da kommt das Deutsche in mir durch. Er hatte aber nicht mal einen Helm, nur eine Mütze. Und ich wollte wirklich ablehnen, als er sagte „Typisch deutsch. Wirf deine Prinzipien über Bord“. Naja.. in einer Großstadt mit einem fremden Mann ohne Helm Motorrad fahren.. Klar, warum nicht, ich bin in Griechenland. (Ich kann meine Eltern förmlich hören:“Oh Kind“..ja ich weiß schon.)Wie auch immer, er brachte mich sehr schnell zum Museum, da er in die Einbahnstraßen verkehrt herum einfuhr.. Da Museen nicht so sein Ding waren wurde ich ihn auch so schnell wie er gekommen ist wieder los..

Und der erste Tag ging schnell vorbei. Der leuchtende Haufen in der Mitte ist übrigens die Akropolis

Und der erste Tag ging schnell vorbei. Der leuchtende Haufen in der Mitte ist übrigens die Akropolis

Am nächsten Morgen ging es früh los zum Akropolismuseum, welches wirklich spannend (sofern Museen das sein können) war. Auf Anraten von Leonidas ging ich dann um 10:30 zur Wachablösung am Regierungsgebäude am Syntagma Square. Es war so ähnlich wie die Wachablösung in London, auch mit viel Musik, aber mit weniger Menschen.

ja, die Nase im Bild ist nicht so der Hit..

ja, die Nase im Bild ist nicht so der Hit..

Den restlichen Tag verbrachte ich damit, mit dem Hop on hop off Bus durch Athen und Piräus zu düsen. So konnte ich das Meer alle Sehenswürdigkeiten noch einmal mit Informationen sehen. Außerdem hatte ich Plattfüße und Löcher in den Schuhen, sodass beim Laufen jetzt immer mein kleiner Zeh raus schaut.

Piräus. Meer

Piräus. Meer

Wie im Urlaub..

Wie im Urlaub..

Abends fuhr ich wieder 15 Stunden nach Hause.. aber das hat sich gelohnt!

Aber natürlich war ich nicht nur unterwegs. Ich war tatsächlich auch bei der Arbeit. Ich durfte unter Anderm sehr viel zu den 8 Klässlern, die sich selbst „die kleinen Monster“ nennen. „Elisa, du tust mir leid. Du bist in Bulgarien, das ist schade. Und dann musst du auch noch auf uns verrückte Kinder aufpassen..“ Nunja, so würde ich das nicht nennen, denn es macht wirklich großen Spaß.

Ich habe ihnen die Tiere, Farben und Sternzeichen beigebracht und etwas über Sankt Martin erzählt. Als sie dann auch noch mit mir das Martinslied singen sollten waren selbst die lauten „Monster“ lautstark am Singen. Im Gegenzug zum deutschen Lied brachten sie mir ein bulgarisches Chalga Stück bei: Bum von Fiki, ist wohl in etwa die Helene Fischer Bulgariens.. Sehr interessant. Und ich sollte Verben konjugieren. Auf bulgarisch natürlich. Wenn sie das auf deutsch können müssen, soll ich das von ihnen auch lernen.

Auch das Gedicht „Schnirkelschnecken“ ist jetzt in Bulgarien gekannt. Das anfänglich komische Wort (wie war das? Schmirgelschmeggen?) hat sich sehr schnell in der Klasse etabliert und kommt bei jedem Galgenmännchen Spiel oder bei der stillen Post mindestens einmal dran.

Wenn sie Wörter weder auf deutsch, noch auf englisch verstehen und Google Überstzer nichts brauchbares ausspuckt, dann müssen meine Zeichenkünste dran glauben. „Elisa, du kannst so schön malen.“ Ironie pur und die ganze Klasse lacht mich aus. Nunja.. damit kann ich leben. Und als Freiwillige kann man sich ruhig vor der Klasse zum Horst machen..

Mein Talent zum Zeichnen reicht nur für Schwein, Hase und Fisch..

Mein Talent zum Zeichnen reicht nur für Schwein, Hase und Fisch..

Ansonsten gibt es nicht viel Neues: Mein Zimmernachbar hat sich einen Dudelsack angeschafft, auf dem er besonders gerne abends rumtrötet. Und ich habe heute versucht zu kochen. Ja, leider nur versucht. Ich dachte Flädlesuppe schaffe selbst ich.. aber es war Teigmatsch mit Gewürz. Sehr schmackhaft. . Ich hätte öfter bei meiner Oma zuschauen sollen.. Ein Bild erspare ich euch an dieser Stelle..

Bis bald

Eure Elisa <3

Reise nach „Erfahrungen“

Schon über einen Monat in Bulgarien! Und mir geht es immer noch super. Ich bin mittlerweile im Alltag angekommen, weiß (meistens) wann ich wo zu sein habe und was meine Aufgaben sind. Im Moment habe ich an meiner Schule verschiedene Aufgaben, da alle etwas gestresst sind, denn in einer Woche findet die DSD-Probeprüfung statt: Kopieren, Schreddern, DSD-Mappen sortieren, Bibliothek auf den neusten Stand bringen, Radios testen, Bücher stempeln, Arbeitsaufträge an Klassen verteilen, Klassen beaufsichtigen und den Kinosaal bei Veranstaltungen aufbauen (Da haben sie sich genau die Richtige ausgesucht, ich Technik-Wunderkind bekomme den Beamer nicht mal an).. Das gehört derzeit zu meinem Arbeitsalltag dazu. Allerdings bevorzuge ich die Arbeit mit den achten Klassen, bei denen ich mittlerweilehäufig bin.

Wir üben die Aussprache, die Zahlen und spielen Vokabelspiele. Am meisten freuen sie sich aber, wenn sie mir einfach Fragen stellen dürfen, um zu zeigen, was sie schon alle sagen können. Ich finde das sehr gut, denn das Wichtigste ist, dass die Schüler ermutigt werden zu sprechen, ganz egal ob das Deutsch korrekt ist. Sie lernen jetzt seit ein Paar Wochen Deutsch und ich war sehr überrascht und gleichzeitig schwer beeindruckt, als ich das erste mal in der 8. Klasse war. Ich stellte mich vor und es kamen viele Fragen bezüglich Alter, oder welche Sprachen ich sonst noch spreche. Nach 2 Wochen konnten sie schon so viel fragen. Dann meldete sich ein Junge: „Elisa, hast du einen Freund und wie ist deine Handynummer?“ Tja, der merkt sich nur das, was er später mal gebrauchen könnte..

Die Schüler freuen sich auch schon immer, wenn sie mich auf dem Gang treffen und fragen, wann ich wieder in den Unterricht komme.

Seit kurzem klopfen diejenigen, die auch im Schülerwohnheim wohnen auch bei mir, um zu fragen, ob ich bei den Deutsch Hausaufgaben helfen kann, oder einfach mit ihnen ins Zimmer will, um zu quatschen. (Überwiegend auf englisch). Sie konnten gar nicht glauben, dass ich 18 bin..“Whaaaat? 18? You look like 13! -That was a compliment.“ oookey. Na danke. Nun ja, die meisten 8 Klässler sind tatsächlich größer als ich..aber trotzdem. 13?.. Ein Mädchen meinte auch: „You are so cute, can I hug you, little german girl?“ und „Ich bin jetzt dein Frrrreundin“. Ach ja, sie sind schon knuffig.

Ich bin mittlerweile auch in einem Bulgarischkurs an der Uni, in dem einige Erasmus Studenten sind, die sehr nett sind. Da viele spanisch-sprechende Studenten in dem Kurs sind kann sich die Lehrerin nicht verkneifen etwas auf spanisch zu erklären (sie ist großer Spanien-Fan und findet alles super, was mit Spanien zu tun hat- erzählt sie auch jede Stunde). Ist für mich sehr interessant eine fremde Sprache mit Hilfe einer fremden Sprache zu lernen. Aber ich kann tatsächlich schon ein bisschen sprechen. Das freut allerdings meine Schüler mehr als mich, die fragen jedes mal wenn sie mich sehen, ob ich etwas neues kann. Entweder sind sie begeistert und klatschen-oder ich bzw. meine Aussprache wird ausgelacht und nochmal mit ihnen geübt.

Nach der Arbeit bin ich oft in der Stadt, egal ob mit Freunden oder alleine(Ich habe jetzt sogar eine Busfahrkarte und kann durch die Gegend düsen). Man trifft immer irgendwen. Manchmal auch sehr spezielle Menschen, wie „Spirit of old town“, der Mann, der einen Stand in der Altstadt hat und die Babykatzen füttert. Er spricht auch deutsch und französisch und bat mich, mich zu ihm hinter seinen Stand zu setzen.“Voll die Ehre!“ Er erzählte mir viel über Plovdiv. Außerdem kamen wir hinter dem Stand mit sehr vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch, die Geschichten über ihre Heimat erzählten. Japan, Spanien, …

Spirit of old town. mal nicht beim Katzen füttern

Spirit of old town. mal nicht beim Katzen füttern

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„Warum willst denn die Welt bereisen? Schnapp dir einen Stuhl und setzt dich vor dein Haus. Die Welt wird dich bereisen.“ Wie wahr, manchmal muss man sich einfach auf Leute einlassen, um Dinge zu erfahren und zu verstehen. Dementsprechend gingen wir und ein bulgarischer Künstler dann abends etwas trinken.

Vladimir der Künstler

Vladimir der Künstler

Da die beiden Herren allerdings schon vom älteren Register waren, zog ich später mit 3 Amerikanern weiter. Letztendlich landeten wir im Club Galaxy, Reservationskarten und halbnackte zu bulgarischer Pop-Volksmusik tanzende Frauen und Männer erwarteten uns. Nun ja, nach 10 verstörenden Minuten sind wir wieder geflüchtet.. Naja, jetzt weiß ich Bescheid.

Irgendwie hatten wir die Zeit vergessen und ich war letztendlich nach 6Uhr morgens zu Hause.

Also habe ich schnell geduscht, denn ich war mit zwei Freiwilligen in Kardzhali verabredet. Um 9 ging der Bus, also musste ich mich beeilen. Und wie das hier in Bulgarien so ist: wenn man auf den Bus wartet kommt er nicht. Ich habe dann einen anderen genommen und irgendwo ein Taxi angehalten, da das hier normal ist Taxi zu fahren. Jedoch war dieser Taxifahrer nicht so nett wie die anderen. Er hat mein Handy abgenommen, die Türen abgeschlossen und sich naja an gewisse Stellen gefasst … Glücklicherweise sind die Autos nicht so modern und es gibt Kurbelfenster. Ich habe raus gerufen, er hat die Verriegelung geöffnet und ich bin dann (mit meinem Handy) aus dem fahrenden Taxi gesprungen.. nützliche Erfahrung. Hätte zwar drauf verzichten können aber es ist ja nichts passiert, außer, dass ich den Bus verpasst habe.

Ich war dann etwas später in Kardzhali aber das machte nichts. Dort haben wir für das Wochenende ein Auto gemietet, um die antike Felsstadt Perperikon und Tatul zu besichtigen. Wir fuhren nachdem wir alles besichtigt hatten mit unserem Auto über Holperstraßen zurück nach Plovdiv, mussten Schafherden ausweichen und erschraken nicht schlecht, als vor uns auf der „Schnellstraße“ eine Kuh auftauchte.. Das war ein interessantes Wochenende..

Perperikon

Perperikon

Tatul

Tatul

Schaaaafe

Schaaaafe

Anlässlich des Tages der deutschen Einheit lud die Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Plovdiv Frau Paskaleva und mich zu einem Empfang in Plovdiv ein. Es waren viele aufgebrezelte Frauen und Anzug tragende Männer anwesend, ebenso wie die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, und der Botschaftler der BRD, Detlef Lingemann.

Frau Roth hielt eine Rede zur aktuellen Flüchtlingsthematik. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Egal, ob braun oder weiß, Christ oder Muslim. Wir können das schaffen, aber es wird nicht einfach. Aber ich glaube daran, dass es machbar ist.“ Sie stimmt voll und ganz den Entscheidungen Angela Merkels zu. War auf jeden Fall für mich sehr interessant zu hören, da man hier ständig nach den Flüchtlingsproblemen in Deutschland gefragt wird bzw. wie ich dazu stehe.

Ich habe sogar noch mit Frau Roth gesprochen, sie war ganz begeistert von meiner Arbeit und dass ich aus Lindau komme. Jetzt hat sie ein Foto mit mir.. Sie meinte auch, dass ich einen Artikel für den Bundestag schreiben könnte nach meinen 6 Monaten, da sie immer für die Förderung kultureller Projekte ist. Sehr cooler Abend!

Ich hab sie getroffen :)

Ich hab sie getroffen 🙂

Ich habe im Bulgarisch Kurs einen jungen Mann aus der Türkei gelernt, mit dem ich öfter zusammen unterwegs bin. Er erzählte mir so viel über seine Heimat und wir waren mehrmals zusammen türkisch essen. Ihr erinnert euch an die Sache mit dem Stuhl, dass die Welt einen bereist.. Ich habe so viele Dinge von ihm erfahren, die ich zuvor noch nie gehört habe. Ich glaube genau das meinte „Spirit of old town“. Jedoch möchte ich alles auch gern selbst sehen und nicht nur davon hören. Also beschlossen wir (die 3 Freiwilligen aus Südbulgarien-Plovdiv, Haskovo, Kardzhali) über das Wochenende nach Edirne, Türkei zu fahren. Das sind mit dem Bus nur 1 ½ Stunden Fahrt. Während einem kurzen Stop an einem Supermarkt vor der türkischen Grenze wurde der Bus mit Alkohol beladen: unter die Sitze, unter Röcke und Blusen..

Dann ging es zur Grenze, an der wir etliche Male den Pass zeigen mussten, alles lief problemlos. Trotz Alkohol. Und ich habe endlich einen Stempel in meinem Pass. Bzw. jetzt 2, mit der Ausreise.

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In Edirne besichtigten wir jede Moschee. Sie sind so schön! Wir gingen in das Health Museum, die Synagoge und waren auf jedem Bazar. Im Grunde haben wir alles gesehen, was es so zu sehen gibt:Brücken, Denkmäler,.. Die Stadt gefällt uns sehr. Und auch das Essen ist sooo gut! Ach ja für alle, die es noch nicht wissen, oder sich fragen: hä, was isst du denn? Hasenfutter? – Die Welt der Fleischfresser hat mich wieder, da ich in Bulgarien eh nichts lesen kann, wenn ich essen gehe.

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Synagoge

Synagoge

darin ist das Health Museum

darin ist das Health Museum

 

Nur unser Bus für die Rückfahrt kam und kam einfach nicht. Wir warteten über eine Stunde, dann gingen wir zur Touri Info, die uns sagte, dass der Bus nicht mehr kommt. Der nächste kommt nachts. Und jetzt? Wir müssen alle am nächsten Tag arbeiten. Uns blieb nichts anders übrig,als mit einem anderen Bummelbus nach Kapikule vor die bulgarische Grenze zu fahren. Über die Grenze mussten wir dann zu Fuß, was im Grunde kein Problem, aber ein komisches Gefühl war. Wir mussten an jeder Station (ich glaube es waren 5 oder 6) unseren Pass vorzeigen. An der letzten schaute ein Mann meinen Pass an, dann mich und fing an breit zu grinsen: „ Aaah Elissssa, you look beautiful.“ Äh, danke? Kann ich jetzt durch?

Gleichzeitig hielten wir Ausschau nach Autos, die nach Haskovo fuhren, da einige unserer Sachen noch in Cosimas Wohnung lagen. Aber für 3 Leute war in kaum einem Auto Platz und wir standen mitten auf der Autobahn, sodass wir lieber schnell mit dem Taxi weg wollten. Also fuhren wir in die nächste Stadt, Svilengrad und von dort aus nach Haskovo. Um kurz nach 20 Uhr waren wir da, aber meinen Bus nach Plovdiv hatte ich verpasst, sodass ich den nächsten um 6 Uhr früh nehmen musste und dementsprechend erst zur zweiten Stunde zur Arbeit erschien. Naja, beschwert hat sich keiner..

Richtung nach Hause nach Bulgarien..

Richtung nach Hause nach Bulgarien..

Und ich fand es erfrischend, nicht immer alles nach Plan machen zu müssen, sondern einfach mal alles auf sich zukommen zu lassen..

Bis bald

Eure Elisa <3

Meer und mehr

Letzten Freitag kam Cosima (die Freiwillige aus Haskovo) zum Übernachten zu mir, da wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Varna fahren wollten.
Nach einem ausgiebigen Erdbeer-Marmeladebrot-Frühstück gingen wir zum Busbahnhof, um drei Karten nach Varna zu kaufen (Für Cosima, mich und einen weiteren Freiwilligen aus Kardzhali). Wir hatten schon Angst es gibt keine mehr, da der Dienstag ein Feiertag (Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich 1908) ist und der Montag dementsprechend auch frei ist.. vielleicht fahren die Einheimischen über lange Wochenenden ja auch gern ans Meer. Letztendlich haben wir die drei Karten für je 26 Lewa (für 8 Stunden Busfahrt ist das wirklich nicht viel) aber problemlos bekommen, sodass ich Cosima noch MEINE Stadt (ja, ich bin verliebt in diese Stadt) zeigen konnte, bis der dritte Freiwillige (Jan-Philipp) mit dem Bus Plovdiv erreichte.

Mit Cosima an meinem Lieblingsplatz in Plovdiv

Um 15:30 konnten wir drei es uns dann im Bus bequem machen, bisschen quatschen und die unglaubliche Landschaft bestaunen. Die Landschaft ist so anders, als in Deutschland: weite Flächen mit Äckern, braun-grünen Wiesen, Hügel und Berge ab und zu winzige zerfallenen Bauernhäuser. Holprige Straßen,an deren Seiten ältere Menschen saßen, um Obst und Gemüse zu verkaufen und der Bus Pferde-und Eselskarren überholen musste. Es gibt hier extra Schilder: Vorsicht Pferdekarren! Schafherden, freilaufende Pferde,.. Für mich war diese Fahrt durch die Landschaft abseits der Stadt wie eine kleine Zeitreise, unglaublich schön.
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Als wir dann nach 8 Stunden endlich in Varna waren und unser Hostel gefunden hatten, in dem noch zwei weitere Freiwillige warteten, waren wir so platt, dass wir erst mal schlafen gingen.
Nachdem wir ausgeschlafen hatten kam noch eine kulturweit Freiwillige, Serra, dazu. Nun waren wir komplett. 6 Deutsche in Varna.

Naja, nur 3 von 6 Freiwilligen

Naja, nur 3 von 6 Freiwilligen

Wir verbrachten fast den ganzen Tag zusammen am wunderschönen Sandstrand. Da es schon Saison-Ende am schwarzen Meer war, war der Strand nicht so voll, was sehr toll war. Das Wasser war schließlich immer noch ziemlich warm. Naja, wie das eben so ist, wenn keine „Aufpasser“ dabei sind, hat niemand an Sonnencreme gedacht.. und jetzt ratet mal, wer einen Sonnenbrand hat. Tada..genau, ich!- oh Wunder. Aber hey, das wird braun.
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Sogar dem Hund ist es zu warm

Sogar dem Hund ist es zu warm

Zu Mittag gab es (typisch bulgarisch) Mais im Becher. Ich weiß leider nicht mehr, wie das richtig heißt. Das ist warmer Mais in allen Variationen, die man möchte. Wir haben ihn mit Butter und Parmesan gegessen. Es schmeckt tatsächlich gar nicht schlecht, aber viel kann man davon nicht essen. Die Verkäuferin meinte zu uns, dass die beste Variation mit Schokosoße ist. Cosima hat das später wirklich probiert.. meins ist es nicht, aber es gibt schlimmeres.

Mais mit Butter und Parmesan- gibt es hier fast überall

Mais mit Butter und Parmesan- gibt es hier fast überall

Den Abend ließen wir gemütlich am Strand mit Mojito ausklingen.
Am Tag drauf machten wir eigentlich das selbe, liefen durch Varna (eine süße Stadt) und aßen sooo viel Eis. Da es schon wieder der letzte Abend in Varna war, wollten wir noch lang nicht schlafen, sondern verquatschten uns in der gemütlichen Hostel-Lobby mit anderen Urlaubern (darunter auch einer aus Bayern- wobei in Varna wirklich auch sonst sehr viele Deutsche rumlaufen) bis halb 4. Nicht unbedingt klug von mir, denn um kurz vor 6 musste ich bereits wieder aufstehen, da der Bus nach Hause bereits um 6:45 abfuhr. Die Busse der anderen fuhren erst um 11..

Mojiiiito in Varna

Mojiiiito in Varna

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Die alte Therme in Varna


Nunja, dafür war ich schon um 13:30 zurück in Plovdiv und konnte noch etwas schlafen, bevor ich abends mit Frau Paskaleva und ihrer Familie und Freunden ins Amphitheater zu einer richtig bulgarischen Aufführung ging. Richtig bulgarisch? Ja- Frauen und Männer in bulgarischen Trachte, die Musik machten, sangen und Volkstänze tanzten (Irgendwann versuche ich auch zu tanzen). So etwas habe ich noch nicht gesehen, das war so unbeschreiblich schön, das ganze Ambiente: das beleuchtete Amphitheater, die Musik, die für meine Ohren zwar fremd, aber dennoch interessant klang und die Rhodopen im Hintergrund. Das frühe Aufstehen hat sich also auf jeden Fall gelohnt!
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An den nächsten zwei Arbeitstagen (harte Woche, nur Mittwoch und Donnerstag musste ich an der Schule arbeiten) überprüfte ich die DSD-Listen, also die die Namen und Geburtsdaten derjenigen, die das deutsche Sprachdiplom machen wollten, auf Richtigkeit. Ich übte mit einem Neuntklässler, dem Schulsieger des Vorlesewettbewerbs, der beim regionalen Ausscheid in Burgas teilnimmt, den neuen Text, „Der Schatz auf Pagesand.“ Ich muss wirklich sagen, ich war sehr beeindruckt, wie er laß. Man fängt hier nämlich in der 8.Klasse an deutsch zu lernen, d.h. Er lernt seit knapp einem Jahr und liest fehlerfrei. Zwar natürlich mit diesem putzigen Akzent und dem gerollten „R“, aber wirklich richtig gut! Wenn ich das nur mal nach einem Jahr französisch von mir hätte behaupten können.. Hier sind eben nur die sehr guten Schüler, die dementsprechend motiviert sind. Wobei ich glaube, dass der Neuntklässler ganz froh war, dass er nach 10 Minuten schon wieder gehen durfte und nichts mehr lesen musste.
Nachmittags ging es dann auch schon wieder los. Diesmal eben nach Burgas zum regionalen Vorlesewettbewerb, an dem die Schulsieger verschiedener Schulen gegeneinander antraten. Wieder ans Meer (ich kann mich wirklich nicht beklagen). Abends gingen wir, alle Lehrer, Mentoren und Schulsieger, gemeinsam zu McDonalds und anschließend (ohne Schüler) ans Meer.
Freitag morgen lasen dann die Schüler nacheinander aus dem Buch vor. Leider hat unser Schüler aus Plovdiv nicht gewonnen, sondern ein Mädchen aus Haskovo.

Die Teilnehmer des Wettbewerbs in Burgas. Alle waren sehr gut

Die Teilnehmer des Vorlesewettbewerbs in Burgas. Alle waren sehr gut

Nach diesem Event spazierten wir noch durch Burgas bis der Bus kam. Bemerkung am Rand: Mit dem Auto braucht man 2 Stunden nach Burgas, mit dem Bus 5. (Zum Glück mag ich Busfahren, besonders durch die schöne Landschaft.)

So und nun sitze ich frisch geduscht in meinem Zimmer und suche eine Verbindung nach Haskovo, da ich meiner Cosima versprochen habe, sie zu besuchen.. Ich freu mich schon sie zu sehen.

Bis bald
Eure Elisa <3

Vollkommen angekommen!

Nachdem der Server vorerst nicht mehr spinnt und ich, wenn auch nur in den ersten zwei Etagen des Schülerwohnheims, WLan habe, kann ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Ich bin heute ganz genau eine Woche in Bulgarien. Unglaublich..
Am 11. September bin ich um 13 Uhr Ortszeit wohlauf in Sofia gelandet. Da Fliegen nicht unbedingt zu meiner Leidenschaft gehört, war der Flug mit zwei Stunden erträglich. Nachdem ich meinen superschweren (ja, 9 Kilo zu schwer, aber für 6 Monate braucht man halt einiges- hat mich gewundert, dass er nicht geplatzt ist) Koffer in Sofia wieder bei mir hatte ging ich mit meinen sieben Sachen zum Ausgang, wo mir auch direkt eine kleine, sehr sympathische Frau lachend zuwinkte – Meine Mentorin Frau Paskaleva, die während meiner Zeit in Plovdiv ein wenig auf mich aufpasst und mir hilft wo sie kann. Nach der eineinhalb-stündigen Autofahrt und kurzer Holpertour (die Straße zur Schule ist…nicht die beste) brachten wir direkt mein Gepäck in ein Zimmer im Schülerwohnheim. Zimmer 421 im vierten Stock ist offiziell mein kleines Reich mit allem was man braucht: Kühlschrank, Herd, Mikrowelle, Schreibtisch, Schrank, Waschbecken und einem extra Bett für Besuch.
Ich hatte gar nicht so viel Zeit mir mein neues Zuhause ganz genau anzusehen, da Frau Paskaleva mir gerne typisch bulgarisches Essen zeigen wollte (war übrigens sehr lecker!) und ich danach einen groben Überblick über Plovdiv erhielt: in die Jahre gekommenen Plattenbauten am Rand der Stadt stehen dem Springbrunnen, einer großen Moschee, römischen Ausgrabungen und vielen süßen Läden in bunten Häusern der Innenstadt gegenüber. Plovdiv ist vielseitig! Und so anders. Aber unglaublich schön!

Die große Dschumja Moschee

Ich kann gar nicht genau sagen, was ich genau über die Stadt dachte, als ich angekommen bin. Ich glaube gefühlsmäßig war ich zu dem Zeitpunkt immer noch in Deutschland. Dementsprechend war ich in den ersten Tagen sehr froh, dass ich Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie nach Deutschland hatte und auch, dass ich das Wohnheim erstmal komplett für mich alleine hatte war gut, um mich an die neue Situation hier zu gewöhnen. Ich war jeden Tag in der Stadt unterwegs. Mal mit Schülern, die mir den Park zeigten und auf einen der sechs Hügel, auf denen Plovdiv gebaut wurde, stiegen, mal alleine und ich mich auch langsam hier auskenne. Zum Glück ist Plovdiv, obwohl es die zweitgrößte Stadt Bulgariens ist, nicht so überdimensional groß, sodass auch Leute mit wenig bis gar keinem Orientierungssinn (ja, ich gehöre leider zu diesen Menschen) sich nicht ganz so oft verlaufen.

Am Montag wurde ich dann dem Kollegium in der Schule vorgestellt. Besonders die Deutschlehrer sind alle sehr nett und offen. Ich kann mich auf die Arbeit mit ihnen freuen. Auch habe ich jetzt schon einen Schlüssel für das Lehrerzimmer und darf mich wichtig fühlen, auch wenn ich es (noch?) nicht unbedingt bin.
Den ersten Schultag, der am Ivan Vasov Gymnasium mit einer Feier begann, verpasste ich leider größtenteils, da die Freiwilligen aus Bulgarien zur Fachberatung in die deutsche Botschaft nach Sofia eingeladen wurden. Ich habe mich sehr darauf gefreut, nicht unbedingt auf das Treffen mit der Fachberatung, aber darauf, die anderen Freiwilligen wieder zu sehen, sich austauschen zu können, ob sie sich auch noch nicht ganz zurecht im neuen Land finden und herauszufinden, wie das mit dem Busfahren in Bulgarien funktioniert. Besonders, wenn man kein Bulgarisch spricht. Das Ticket nach Sofia besorgten mir Schülerinnen, aber spätestens, als ich in Sofia wissen wollte, wann der letzte Bus zurück nach Plovdiv fährt, war die Dame am Schalter ratlos.. Sie konnte mit meinem Englisch nichts anfangen, was hier nichts Neues ist. Ich werde hier noch eher gefragt, ob ich nicht Französisch kann (hätte nie gedacht, dass mir meine kaum vorhandenen Französisch Kenntnisse mal nützlich sein könnte). Naja, die Sekretärin in der Botschaft musste dann eine Verbindung raussuchen, da kyrillisch lesen auch noch nicht so schnell klappt. Aber ich bin optimistisch, dass das noch wird. Irgendwann. Zumindest weiß ich jetzt wie das mit den Bussen hier funktioniert und kann das Land erkunden, wenn ich frei habe.

Am Mittwoch war dann mein erster Arbeitstag. Ziemlich gut, ich muss nur zwei Minuten dort hin laufen. Ich stellte mich vor einigen Klassen vor und hab bisschen was auf deutsch daher gebabbelt. Die Schüler hier sind alle sehr freundlich und motiviert, nur mit der Schuluniform haben sie es nicht so.. da kommen, wie Silvia sagt, oft „wilde Kombinationen dabei raus.“ Die Stunden enden hier nicht mit einem schrillen Gong, sondern mit Musik, die die Schüler jede Woche abstimmen können. Interessant wird es, wenn die Stunde dann mit Heavy Metal beendet wird.. Überarbeitet habe ich mich fürs Erste nicht, aber Dank der Beschäftigung fühle ich mich jetzt nach einigen Tagen wirklich und vollkommen angekommen.

Und bin wirklich froh hier zu sein. Ich genieße meine Freizeit in der Stadt und entdecke ständig andere schöne Ecken Plovdivs, wie gestern, als ich zusammen mit dem Chinesen, Jiamin, den ich zufällig in der Altstadt bei einem Flötenspieler traf, loszog. Wir gingen durch das Kapana Viertel, einem Labyrinth aus süßen Gassen mit zahlreichen Bars und stiegen auf den Nebet Tepe. Von diesem Hügel, der mit Ruinen verschiedener Epochen übersät ist, hat man eine unglaublich tolle Sicht über Plovdiv. Bisher mein absoluter Lieblingsplatz, aber ich habe ja noch längst nicht alles gesehen.. Wenn ich jetzt noch bulgarisch könnte, könnte ich mir keinen besseren Ort vorstellen, um meine 6 Monate zu verbringen..

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Nebet Tepe. Am Ende der Ulitsa Dr. Chomakov. Hier haben die Thraker im 2. Jh. die erste Siedlung gegründet.

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Kapana-Viertel nördlich der Moschee. Auf deutsch: Die Falle, da man schwer aus dem Straßengewirr wieder herausfindet.

 

 

 

 

 

 

Bis bald
Eure Elisa im Entdeckungsrausch <3

Lindau – Bonn – Berlin

Plötzlich ging alles ganz schnell: Ich erinnere mich, wie ich im November zu Hause in Lindau tatsächlich meine Bewerbung für diesen Freiwilligendienst abschickte. Ich malte mir aus, wie es sein würde, eine Zeit lang im Ausland zu sein und war unglaublich gespannt, ob ich genommen werden würde. Und tada, der PAD lud mich im Februar zum Auswahlgespräch nach Bonn ein. Allerdings dachte ich, dass dieses Gespräch weniger gut verlaufen sei.
Die Tage bis zur Bekanntgabe im April, ob man einen Platz bekommen hatte, wollten einfach nicht vergehen und je länger ich wartete, desto sicherer war ich mir, dass ich in Bonn nur wirres Zeug geredet habe und bestimmt kein Stellenangebot erhalten würde. Dementsprechend überrascht war ich, als die E-Mail von Kulturweit endlich bei mir einging: Einsatzstellenangebot in Plovdiv, Bulgarien am Fremdsprachengymnasium Ivan Vasov. Ich war so unglaublich glücklich und gleichzeitig irgendwie überfordert. Bulgarien? Südosteuropa? Wo genau liegt das denn? Was sprechen die Leute da? Ich hatte mich vorher noch nie großartig mit Osteuropa beschäftigt und alles, was mir spontan zu meinem Einsatzland einfiel war „Goldstrand“ und „ärmstes Land der EU“. Ich musste jedoch schnell feststellen, dass das nicht nur mir so ging, sondern auch größtenteils meinem Umfeld. Diese Tatsache war mit ausschlaggebend dafür, dass ich den Platz direkt annahm. Ich wollte mehr über Bulgarien wissen. Über Osteuropa, die Menschen dort.
Das alles ist nun schon einige Monate her und nun sitze ich hier in der Nähe von Berlin am Werbellinsee, zwischen Bäumen, Räuchertofu und vielen neuen Gesichtern (über 240 um genau zu sein, wobei ich besonders meine Zimmergenossin Vanessa und Bulgarien- Kollegin Cosima schon ins Herz geschlossen habe) und schreibe meinen ersten Blog Beitrag. Endlich mal. Dabei geht mir unser Thema aus der heutigen Homezone, dem „Meeting“ von 12 Freiwilligen und einem Trainer, während welchem man zahlreiche verschiedene relevante Themen bespricht und diskutiert, nicht wirklich aus dem Kopf. Umgang mit Sprache und Bildern. Es lassen sich durch gleiche Bilder unterschiedliche Geschichten erzählen. Lediglich entsteht der Unterschied, ob wir bei „erstens“ oder „zweitens“ beginnen zu erzählen. So kann letzteres die Geschichte von Kindern in Indien sein, von denen der Vater sich entschied Suizid zu begehen. Beginnt man jedoch mit „erstens“ erhält man die Geschichte eines Bauern, der dem Konkurrenzkampfes mit den reicheren Ländern nicht länger standhalten konnte und den Freitod wählte. Ein Bild, zwei Geschichten.
Ich habe in den letzten Tagen so viel erfahren. Von Versicherungen und Partnerorganisationen über Greenwash, Kapitalismus und Kantors 4 players Modell, was ich alles sehr interessant fand.
Jedoch qualmt mir vor lauter Vorträgen und Input der Kopf..

Bis bald
Eure Elisa <3

Hallo Welt!

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