Es ist kalt geworden in Lettland. Die letzten Tage hielt sich die Temperatur stetig in der Umgebung von vier Grad. Das ist zwar noch nicht winterlich und die kommende Woche soll, wenn man der Wetterprognose glaubt, wieder etwas milder werden, dennoch kommt es mir vor als würde sich jetzt die noerdlich-maritime Lage Rigas bemerkbar machen.
Auf meine Klage bezueglich der Lebkuchen erhielt ich den Vorschlag, sie doch auch einfach selber zu backen. Im ersten Moment dachte ich, dass das weit ueber meine Backkuenste hinausgeht, bei genauerem Blick auf das Rezept offenbarte sich aber das Lebkuchengewuerz als die einzige groessere Schwierigkeit.
Ich habe zwar keine Zweifel daran, dass ich selbiges in Riga vergeblich suchen wuerde, da ich aber sowieso noch Nelken, Piment und Zimtstangen fuer Gluewein im Gewuerzladen erwerben wollte, werde ich wohl versuchen auch die Lebkuchenmischung selbst zusammenzustellen.
In der Schule hatten wir in der letzten Woche, wie jetzt auch, nicht zu viel zu tun, aber ein paar interessante Dinge konnten wir dennoch machen. Das Erwaehnenwerteste ist wohl die Organisation eines Adventskalenderwettbewerbs fuer die siebte Klasse. Dies stellte eine interessante Herausforderung da, weil die aelteren Schueler*innen sich noch immer im Fernuntericht befinden. So war eine Onlineloesung der einzige gangbare Weg. Die Schueler werden ihre Kalender bis zum 31. 11 auf diesem Blackboard posten und ab dem 1.12 wird man die Tuerchen dann oeffnen koennen.
Das Ausschreiben der Umlaute in diesem Text ist dadurch begruendet, dass ich diesen Eintrag aus der Schule schreibe und die Tastaturen hier nur Standartlatein und Kyrillisch als Tastenbelegungen haben – Sorry dafuer ;-).
Insgesamt hat nun etwas Normalitaet in meinen Alltag Einzug erhalten – Ich konnte in der letzten Woche wieder so regelmaessig laufen gehen wie ich das in Berlin getan habe. Es war mir seit meiner Ankunft nicht ganz leicht gefallen allzu oft die noetige Motivation dafuer aufzubringen, aber ich bin zuversichtlich, dass mir das vorrausgehend wieder ganz gut gelingen wird.
Morgen ist der 102. Jahrestag der lettischen Unabhaengigkeit, deswegen werden wir Frei haben und Riga wird im Schein eines Lichterfestes stehen. Darauf bin ich besonders aufgrund der in den letzten Tagen beobachteten Proben sehr gespannt.