Einen generellen Tagesablauf zu beschreiben ist tatsächlich recht schwer, da ich jeden Tag andere Arbeitszeiten habe. Manchmal bin ich vormittags an der Schule, manchmal Nachmittags, manchmal auch beides, je nachdem wie die Schüler Unterricht haben, und in welchen Stunden ich sinnvoll mitarbeiten kann. Daher habe ich keinen festen Stundenplan, sondern jede Woche und jeder Tag andere Zeiten und Aufgaben. Momentan für mich sehr angenehm, nach dem eigenen Stundenplan-Einheitsbrei damals… Die Grundschule geht hier von der ersten bis zur achten Klasse. Bei mir auf dem Gymnasium wird wieder von eins neu angefangen zu zählen. Insgesamt gehen die Schüler hier 12 Jahre zur Schule, und ich bin eben von der ersten bis zur vierten Klasse in allen Klassen hier und da dabei. Meine Schüler sind dementsprechend zwischen 15 und 18 Jahren, offiziell ein schwieriges Alter, in der Realität (zumindestens im Unterricht) aber recht unkompliziert, offen und nett.
Die Schulzeiten sind etwas anders als bei mir damals. Es gibt Vormittags-und Nachmittagsunterricht mit jeweils sieben Stunden. Los geht’s morgens um 7:45 Uhr. Die Stunden dauern 45 Minuten und nach der zweiten, bzw. der vierten Stunde gibt es Pausen von zuerst 20 Minuten und dann noch einmal 10 Minuten. Weiterhin gibt es eine fünfminütige Pause zwischen allen anderen Stunden. Der Nachmittagsunterricht beginnt um 14:00 Uhr und endet gegen kurz nach 8 am Abend. Um es für alle fair zu gestalten, wird jede Woche getauscht, sodass jede Klasse abwechseln vormittags oder nachmittags Unterricht hat. An sich finde ich es deutlich praktischer, als bei mir damals, wo es zwar unendlich viele Freistunden gab, man teilweise aber trotzdem über 40 Stunden in der Schule gesessen hat. Des Weiteren ist es auch logistisch gesehen eine gute Lösung, weil sich so zwei Klassen einen Klassenraum teilen. Eine Klasse vormittags, die andere am Nachmittag
Je nachdem wann die Schüler der einzelnen Klassen jeweils freihaben, habe ich mit ihnen vor oder nach dem Unterricht Konversationsstunden in denen ich einfach mit den Schülern und sie miteinander reden. Entweder bringe ich ein Thema mit, manchmal auch die Schüler, hin und wieder führen wir Themen aus dem Unterricht fort. Das ganze in einer etwas entspannteren Atmosphäre, als im normalen Unterricht, einfach um die Sprache ein bisschen zu fördern. Hin- und wieder korrigiere ich, meistens lasse ich sie erstmal reden und binde grobe Fehler später in Übungen mit ein. Spiele a´la „Ich packe meinen Koffer“ oder „TABU“ funktionieren natürlich auch immer gut. Sie sind zwar simpel, aber es kommen immer neue Wörter auf und werden wiederholt und bleiben bei den meistens auch hängen. Nicht zuvergessen, dass es immer viel zu lachen gibt in den Stunden.
Außerhalb den Unterrichts bin ich momentan noch viel unterwegs die Umgebung hier zu erkunden. Die Natur ist echt der Wahnsinn. Hin und wieder habe ich mich schon gefragt, ob ich in der Photoshop-Republic gelandet bin… Ab morgen geht es los mit meinem Serbisch-Kurs, bin ja schon sehr gespannt, wie das alles klappt. Ansonsten bleiben immer noch Hausarbeiten, die man hier und da mal erledigen kann und grade an den Wochenenden schaue ich, dass ich ein bisschen vom Land sehen kann. Mein Rucksack ist eigentlich dauergepackt und reisefertig 🙂
Петничко jeзepo – Petničko jezero
Einkaufen und Essen klappt für mich hier recht unkompliziert. Einiges an Obst und Gemüse kaufe ich auf dem Markt, wo es sehr viel aus der Umgebung gibt, den Rest gibt es im Supermarkt. Am Anfang war ich etwas überfordert mit der Menge an Plastiktüten, die man hier bekommt, doch mittlerweile funktioniert es für mich ganz gut, ohne dass ich jeden Tag ein Tonne davon nach Hause schleppe. Was mir im Supermarkt gut gefällt, ist dass es kaum abgepacktes Obst und Gemüse gibt. Zum einem fällt weniger Müll an (wenn man sich nicht bei den dünnen Plastiktüten bedient) zum anderen kann man eben auch kleine Mengen für den Lara-Einpersonen-Haushalt kaufen und steht nicht vor einem logistischen Hindernis 5 Kilo Äpfel im täglichen Speiseplan unterzubringen bevor sie schlecht werden. Beim auswärts Essen wird es manchmal ein bisschen schwierig, aber bisher hat es immer geklappt, auch wenn vegan/vegetarisch hier oftmals nicht so geläufig ist.
Ansonsten mache ich das was einige andere sicherlich auch machen. Musik hören, lesen, YouTube und Serien schauen, Yoga machen oder mich anderweitig sportlich betätigen und ab und an natürlich auch mal essen, trinken und schlafen.
Falls sonst noch Fragen sind, gerne stellen, ich denke aber auch mal einiges wird sich in weiteren Posts noch erklären. Jetzt gibt es erstmal ganz normales Abendessen mit Reis und ganz viel Gemüse, was bei mir noch rumfliegt.
Guten Appetit, an alle die auch grade am essen sind (oder bald)
Lara
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