Nachdem jetzt hier in Quito der Sommer einzug hält und die Tage wieder mit wolkenlosem Himmel gesegnet sind und man mit frei Sicht auf jegliche Vulkane in der Umgebung entlohnt wird, dachten wir uns, dass müssen wir ausnutzen und rauf einen der besagten Vulkane. Und da fällt unsere Wahl auf den uns am nächsten liegenenden, wo man zu allem Glück ja auch noch mit der Seilbahn hochfahren kann 🙂 Der Rucu Pinchincha! Weil wir eigentlich schon gestern geplant hatten rauf zu fahren, daraus aber nix geworden ist und wir stattdessen mit einem mir geschenkten Drachen im Park herumgespielt haben, hatte ich diesmal beschlossen, keine Wanderschuhe anzuziehen, weil die einfach vieeeeel zu heiß sind für dieses Wetter hier. Daher meine guten alten „blauen“ Schuhe mit praktischen Belüftungslöchern an der Seite… die sich später noch als ein wenig hinderlich bzw. unvorteilhaft erweisen sollten…

Rauf ging es wie immer (jetzt schon das 3 Mal das ich dem Vulkanchen nen Besuch abstatte!) mit der Seilbahn. Oben angekommen wurde nicht lange rumgefackelt, sondern direkt losgegangen… frei nach dem Motto „Mal sehn wie weit wir kommen“ 🙂 Und wie sich herausstellte, sollten wir zieeeeemlich weit kommen, bis ganz nach oben genauer gesagt! Auf dem Weg zur Spitze, haben wir mehrer Male halt gemacht, um zu essen, die Aussicht zu genießen oder auch einfach nur massen an Fotos zu machen 😀 Und so verging die Zeit im Flug und wir kamen unserem uns bis dahin nicht bekanntem Ziel, dem Gipfel immer näher und näher. Aus Erzählungen über die glorreiche Gipfelbezwingung meiner Mitbewohnerin habe ich schon gehört, das das letzte Stück eher schwierig und klettertechnisch anspruchsvoll sein würde (und man ist nur WIRKLICH oben gewesen wenn man auch ein Beweisfoto mit dem so besagendem Gipfelschild hat! 😀 ) … Von diesem Punkt an habe ich angefangen mir so ein wenig Sorgen über die Eignung meiner so geliebten „blauen“ Schuhe für diesen Trip zu machen… und tatsächlich, es ist nicht ratsam mit Schuhen OHNE jegliches Profil (also vor ca. 10 Jahren hatten die noch Profil, so ist es nicht! 😛 ) auf einen Vulkan klettern zu wollen… aber mit der Hilfe von Laura und Jorge habe ich es auch bis nach ganz oben geschafft, ohne hinzufallen oder abzustürzen, und konnte so das lang ersehnte Beweisfoto schießen, juhuuu 😀 (wobei ich muss sagen, ich hätte mir das Schild aufgrund der Schilderungen meiner Mitbewohnerin etwas pompöser vorgestellt… und nicht so halb zerfallend und fetzig… 😛 )

Der Rückweg gestaltet sich hingegen zum Aufstieg mit meinen Schuhen als echter Spaß! Wegen des nicht vorhandenen Profils kam ich überall suuuper ins Schlittern und konnte so ohne Probleme im tiefen Vulkansand den Berg hinunter ski fahren 😛 Da sag nochmal einer diese Schuhe wäre unnütze! Nur die Belüftungslöcher erwiesen sich als nicht so gut…. da ich so unterwegs die Hälfte des Vulkansandes mitnehmen konnte.. ungewollt versteht sich natürlich! 😀 Wieder unten angekommen mussten daher erstmal die Schuhe ausgeleert werden (da waren die Belüftungslöcher auch wieder gut für, da so durch mehrere Öffnungen der Sand wieder den Weg aus meinem Schuh gefunden hat… also, ich denke das ist im Allgemeinen eine eher positive Resonanz für meine Schuhe!) Mittlerweile war es doch schon ganz schön spät geworden, und wir waren auch so ziemlich die einzigen, die noch unterwegs waren… bis auf eine einsame Französin, von der wir den Namen immer noch nicht genau wissen, weil wir sie einfach schlechthin mal „Francia“ getauft haben… uns selber haben wir der gerechte halber auch nur als „Alemania 1 & 2“ und „Colombia“ vorgestellt… aber hat gepasst, wir haben uns gut verstanden 😛 Und weil es sowieso schon so spät war, dachten wir, wir warten einfach noch ein bisschen länger hier oben, bis der suuuuuuper gigantisch große Vollmond über Quito aufgeht (es war nämlich der Tag an dem er am größten zu sehn ist (wegen der nähe zur Erde und so..) sowas soll angeblich nur alle 200 Jahre oder so passieren) … tja wir sind schon echt Glückspilze!

Fast tiefgefroren sind wir dann um neun Uhr Abends wieder Zuhause gewesen und haben die wohl allerleckerste Lasagne überhaupt gemacht! Das war wirklich ein verdientes Festmal 🙂 Und wie in allen guten Geschichten, sind auch wir hundemüde und glücklich ins Bett gefallen und weil wir nicht gestorben sind, leben wir heute noch 😛 ENDE!