Giannina & Marlies im Nebelwald – Abenteuer in Mindo

Dieses Wochenende sind wir (wie wir es ja schon letztes Wochenende vorhatten….) endlich nach Mindo gefahren. Das ist ein kleines Dörfchen, ca. 2 Stunden von Quito entfernt und liegt mitten in den Nebelwäldern Ecuadors….. was jetzt an Nebelwäldern so viel anders sein soll als an einem normalen Regenwald…. das habe ich noch nicht ganz herausgefunden 😛 Weil die Busse nach Mindo aber nur viermal am Tag fahren (letztes Wochenende haben wir den letzten Vormittagsbus um 10 minuten verpasst, arhhhh!) mussten wir schon ganz schön früh raus aus den Federn, damit wir den letzten Vormittagsbus um 9.15 Uhr noch bekommen! Hahaha und weil wir am Freitag abend davor, mal das Nachtleben Quitos mit Freunden aus der Schule erkundet haben, haben wir nur ca. 5 Stunden schlaf bekommen…. für Marlies eindeutig zu wenig, die war ganz schön müde als wir morgens losgefahren sind (hahah aber sie ist ja auch schon älter, da braucht man glaub ich mehr schlaf 😉 ) Aber ich war fit wie ein Flummi und breit zu starten! Nachdem dann auch das Sitz-Chaos im Bus gelöst war (es wurden u.a. Sitzeplätze verkauft die gar nicht im Bus vorhanden waren…. oder auch beliebt, war Sitz 31…. der wurde gleich an drei Leute auf einmal verkauft 😛 ) konnte es endlich schwankend und wakelnd losgehen!

In Mindo angekommen wurden wir von einem voll netten Typ angesprochen, ob wir ein Hostal suchen würden…. was wir ja auch taten! Und so kamen wir dann zu einem netten kleinen Zimerchen (für 6 US$) in einem Hostal mitten im Urwald, nur ein paar minuten vom Zentrum entfernt! Marlies hat sich dann erstmal in unser Himmelbett gelegt und eine runde geschlafen, während ich unser Programm für den heutigen Tag und morgen aufgestellt habe und mich mit allen möglichen Leuten unterhalten habe, um nur das Beste vom Besten in unseren Plan einzufügen 😉

 

 

 

 

Nachdem das dann alles geklärt war, sind wir erstmal was essen gegangen, bevor wir auf in die Nebelwälder zur (ungeahnt langen!) Wanderung aufbrachen. Aber das mit dem Essen hat sich als schwieriger herausgestellt als wir dachten bzw. es kam mal alles wieder ganz anders als wir gedacht hatten 😀 Normalerweise ist es ja bei uns in Deutschland so üblich, dass wenn man in ein Restaurant geht, man eine Karte bekommt, ein Gericht was einem Zusagt auswählt und dieses bestellt…. und dann, wenn alles gut geht, dieses auch nach einiger zeit serviert bekommt! Also, hier in Mindo ist das mal alles nicht so! 😀 Jedenfalls nicht für uns, die als ahnungslose Touristen, einfach nur eine Keinigkeit zu essen bestellen wollten! Wir sind also in dieses Restaurant reingegangen, haben ordnungsgemäß eine Speisekarte bekommen, nach einigem beraten und rätseln und haben wir uns für zwei verschiedene Gerichte sowie jeweils eine Cola entschieden…. soweit so gut! Dann kam die Bedienung und nahm auch noch ordnungsgemäß die Bestellung auf, und schrieb diese auch noch extra auf seinen schlauen Notziblock auf….. wahrscheinlich um einen seriösen Eindruck zu machen 😛 Dieser hat aber nicht viel gebracht! Nach einer Weile wurde uns nähmlich zuerst mal eine Suppe gebracht….. die wir NICHT bestellt hatten…. aber na gut, alle anderen im Restaurant hatten das Gleiche bekommen…. also essen wir diese auch mal einfach ohne uns weiter zu beschweren 😉 Dannach wurde uns das Besteck für die Hauptspeise gebracht… weil meine Gabel aber schon irgendwie voll mit mir unbekanntem Dreck war, hab ich die mal eben am Waschbecken im Klo (alles gut einsichtbar vom Restaurant raum aus, damit auch ja keinem Langweilig wird!) abgewaschen….. als ich wiederkomme zu unserem Tisch, finde ich eine Marlies vor, die sich vor lachen kaum mehr halten kann, sowie zwei sonderbare gelbe Säfte, die wir ebenfalls NICHT bestellt hatten 😀 😀 nach einem raschen Blick an den Nachbartisch konnte ich feststellen, dass die Herrschaften (alles natürlich Einheimische, die das Ganze überhaupt nicht komisch, sondern VOLL normal fanden!) von nebenan ebenfalls einen gelben Saft serviert bekommen hatten….. alles also in bester (ecuadorianischen) Ordnung! Nach ein paar Minuten kam unser treuherziger Kellner wieder angewackelt, auf dem Tablett unser zwei Colas….. bisher das einzige was wir wirklich bestellt hatten 😛 kaum war der eine Kellner verschwunden, kam eine  andere Kellnerin (die auch gut meine Oma hätte sein können….) angedackelt, und wie sollte es anderes sein, wieder mit Dingen, die wir NICHT bestellt hatten….. dafür anscheinened aber alle anderen in diesem Restaurant 😛  Anscheinend ist da der Koch in Massenproduktion getreten, jedenfalls gab es für alle im Restaurant das gleiche zu essen…. und außer uns schien das auch keiner komisch zu finden…. aber hey, Speiskarten und individuelle Essenswünsche werden sowieso vollkommen überbewertet 😛 Gut gesättigt duch unser unerwartet reichaltiges (und günstiges 3US$!) Menü haben wir uns (gefühlt rollend, so voll waren wir!) auf den Weg in die Nebelwälder gemacht, um Wasserfälle, Kolibires und jede Menge schöne Blumen zu sehen!

 

 

 

 

 

 

Weil uns der nette Typ aus dem Hostal gesagt hat, das wir gut bequem zu den Wasserfällen zu Fuß hinlaufen könnten, haben wir das dann auch mal gemacht….. um uns zu führen, hatten wir eine selbstgezeichnete Karte vom Hostal typ (der sollte definitiv kein Künstler werden!!!!!) ….. die „Karte“ bestannt dummerweise aber nur aus einzelnen Strichen und dicken Punkten….. wo ich aber leider vergessen habe, was, was bedeuten sollte 😀 Also sind wir mal einfach frei Laune nach losmarschiert…. und maschiert…. und maschiert… und maschiert…. für bestimmt gut 3 – 4 Stunden 😛 Entlang staubiger Straßen, rechts und links nur Urwald und weit und breit kein anderer Mensch zu sehen (hahha die wussten warscheinlich alle, dass es eben doch zu weit zum Laufen ist 😉 ) Dafür aber jede menge riesen Bambusse (die Frage ist jetzt, heißt das Bambusse oder Bamben?!? Tja, ich werds wohl nie wissen….) und riesen Bananenblätter, unter denen man sich (wenn es geregnet hätte) super drunter stellen hätte können 😀

Nach dem wir schon fast am Ende unsere Kräfte waren (wir waren auch super vorbereitet losgegangen, ohne Wasser und nix, nur mit kamera!) haben wir endlich! ein Schild gesehn, wo drauf stand, dass es zur Seilbahn (die uns zu den Wasserfällen bringt) nur noch 250 Meter ist…. da dachten wir uns „Juhuuuu!“…. aber falsch gedacht, nach 1 km waren wir immer noch nicht da! Also so mit Schildern und sich an gemachte Angaben halten haben die es hier nicht so 😛 Aber naja, wir kamen dann schließlich doch an! Und als Marlies die „Seilbahn“ erblickte, war der erst Kommentar „Du willst da doch jetzt nicht wirklich mit fahren?!“ …. sooo schlimm fand ich sah es gar nicht aus! Und nachdem ich und ein Angestellter einige Überzeugungsarbeit geleistet hatten, sind wir dann losgefahren 🙂 Über den Nebelwald geschwebt, die endlose Grüne bewundert und festgestellt, das es doch ganz schön Tief ist, falls man abstürtzen würde 😛

 

 

 

 

Drüben auf der anderen Seite angekommen, war erstmal Chaos, wer jetz als nächstes wieder einsteigen darf, wer wo in der Reihe steht (an die sich sowieso keiner Hält!) und wann die letzte Bahn fährt…. mir wurde gesagt um 16.15 Uhr…. und wir hatten 15.45 Uhr…. das würden wir aber nie im leben schaffen die Wasserfälle anzuschauen und dann wieder zurück zu fahren (weil der weg zu den Wasserfällen ist nochmal 15 min. und für den Rückweg bergauf definitiv länger….) Also haben wir uns entschlossen, das es ja auch noch irgendeinen anderen Rückweg geben muss, der nicht über die Seilbahn führt! Und sind frohen Mutes losgestapft zu den Wasserfällen 🙂

An den Wasserfällen konnten wir dann wagemutige Jugendliche beobachten, die ihre Freundinnen damit beindrucken wollten, in dem sie den Wasserfall heruntergesprungen sind…. und das war alles andere als tief! Als es um 17 uhr dann schon langsam anfing dunkel zu werden, haben wir uns auf den uns unbekannten Rückweg gemacht (mitlerweile sind sie dazu übergegangen gar keine Schilder mehr aufzustellen, weil wozu auch, die befolgt ja eh keiner, da kann man sich die Mühe aus sparen 😛 ) Da haben wir noch nicht gewusst, dass sie Seilbahn doch länger als gesagt gefahren ist und das der Weg, den wir uns zu gehen ausgesucht hatten, doch länger war als gedacht…. nämlich gut 1 bis 1,5 Stunden wanderung… immer Bergauf! Boa, wir waren schon ganz schön fertig als wir drüben ankamen! Zurück sind wir dann mitgenommen worden von einer Art Dschungel Taxi… leider kein Pick – up, wie wir es eigentlich vor hatten …. aber naja, ein anderes Mal!

Nachdem wir eine gemütliche dusche mit allerlei Faltern und einer riesen Spinne (die dummerweise voll schnell war und es sich in unserem Waschbecken bequem gemacht hatte!) genommen hatten, sind wir nur noch totmüde ins Bett gefallen, obwohl es bestimmt erst 20 Uhr oder so war 😉 Aber hey, wir sind den ganzen tag schließlich gelaufen udn haben die Nacht davor gefeiert, da sollte man müde sein! Die Spinne und ihre Kollegen haben wir schlauerweise einfach im Bad eingeschlossen und konnten dann auch beruhigt einschlafen 🙂

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen ging es wieder früh raus, weil wir uns für eine Fahrt auf einem Milchwägelchen gemeldet hatten, aka ein Pick up mit mehreren riesen gusseisernen Michkannen 🙂 Nachdem wir es uns auf der Ladefläche des Pick ups neben anderen (Einheimischen) bequem gemacht hatten, ging die holperige fahrt los! Und es war echt abenteuerlich! Man war ständig damit beschäftigt, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, sich den Rücken nicht an der Wand anzustoßen oder keinen der tiefhängenden Äste ins Gesicht zu bekommen…. aber es war einfach nur total Lustig und wahrscheinlich das beste was wir in Mindo gemacht haben 🙂 Immer wieder mussten wir anhalten, um Milchkannen einzusammeln und die Mich umzuschütten, Gott die Kannen waren ganz schön schwer! Und dann fuhren immer wieder ein kleines Stück andere Leute mit, so einfach ist hier das Taxi fahren im Urwald 😉

 

 

 

 

 

Nach einer abenteurlichen drei Stündigen Fahrt waren wir wieder zurück in Mindo und haben uns erstmal was kleines zum Essen geholt…. vom Essensumfang war es wirklich klein (nur ein Sandwich!) aber vom Kostenumfang, war es teurer als unser ganzes Mittagsmenü das wir gestern bekommen hatten…. da soll nochmal jemand durchblicken 😛 Dannach haben wir usn auf den großen Plaza gechillt und Leute beobachtet, während wir auf unseren bus gewartet haben! Schadeeee, das Wochenende in Mindo ist schon vorbei! Dabei war es hier echt voll schön! Und soooooo entspannt, als ob man am Strand wäre 😉

Liebe grüße und wenn ich Zeit hab meld ich mich wieder 🙂  Hasta luego!