Día de Muertos

Auf dieser Seite könnt ihr lesen, was der Día de los Muertos überhaupt ist und wie er hier (sehr farbenfroh!) in Méxcio Stadt und Méxcio generell gefeiert wird. Weil aber nur lesen ja viel zu langweilig ist, werde ich meine Ausführungen, wie sonst auch immer, mit vielen farbenfrohen Bildern erweitern 😀 Und jetzt geht’s los!

Der Día de los Muertos (Tag der Toten) ist einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage, an dem in México traditionell der Verstorbenen gedacht wird. Die Vorbereitungszeit für die Feierlichkeiten beginnt schon Mitte Oktober (so gefühlt ab dem 20.), gefeiert wird aber nur in den Tagen vom 31. Oktober bis zum 2. November (in Deutschland Allerseelen). Der Tag der Toten wurde 2003 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.

Der Umgang der Mexikaner mit dem Tod kann auf uns europäer vielleicht ein wenig befremdlich wirken, da der Tod hier in México gar nicht tabuisiert wird (wie es ja bei uns, leider, der fall ist). Er wird als etwas betrachtet, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht, etwas, dem man jederzeit mit Ironie begegnen kann (hier gibt es auch Metro haltestellen die z.B. „Totenschlucht“ heißen….man kann also sagen „Hey, ich fahr heute mal zur Totenschlucht 😀 ).Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem, sehr süßem Essen. (In vorspanischer Zeit gewährten die Azteken sogar ihren Feinden einen Ort, an den die Geister zurückkehren konnten, wie ich finde echt großmütig!) 🙂

Um eins mal klar zu stellen: Der Día de los Muertos ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Toten. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen an diesen Tagen zu den Familien zurück, um sie zu besuchen. Während der Tage steht das Gedenken an die Verstorbenen im Vordergrund. Die Straßen werden mit Blumen geschmückt, skurrile Todessymbole, Skeletten aus allem Möglichen Materialien (Pappmaschee, Zucker, Plastik…) und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen, stehen in den Schaufenstern, überall sieht man Abbildungen der berühmten „Calavera Catrina“ (eine Verarschung der Amis…diese Figur ist ein Skelett (ein Ami!) der aber total gut aussehend gekleidet ist, und soll symbolisieren, dass die Amerikaner selbst über den Tod hinaus noch eingebildet sind und hüpsch sein wollen…. 🙂 joa, mexis halt!). Überall auf den Straßen gibt es nun Totenschädel aus Zucker oder Schokolade, die die Namen der Toten auf der Stirnseite tragen und das Pan de Muerto, das Totenbrot, zu kaufen. Alles echt wiederlich süß!!!! 😀 (Ich spreche aus erfahrung!!!)

Die Ofrendas, traditionelle Totenaltäre auf öffentlichen Plätzen, sind das Zentrum der Feierlichkeiten (manche haben so was auch zuhause stehen….oder wie bei uns auch in der Schule und Sprachschule!). Sie sind mit reichlich Speisen und Getränken, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen gedeckt (und natürlich noch ganz vieeeeelen süßen Zuckertotanköpfen und dergleichen!). Die Toten sollen sich nach ihrer langen Reise aus dem Totenreich stärken und einige der Gaben wieder mitnehmen. Fotos der Verstorbenen, Kerzen und Weihrauch (was zum resultat hat das es überall psetialisch stinkt! 😛 ) sollen an gemeinsame Zeiten erinnern.

Auf den Straßen herrscht buntes Treiben, was hier in Méxcio nur dadurch auffällt, das es noch extremer ist als es sonst schon ist (überall sind noch mehr menschen! ich frag mich langsam echt wo die alle immer herkommen! 😉 ). Wohnungen und Friedhöfe werden prachtvoll mit Blumen, Kerzen und bunten Todessymbolen aller Art dekoriert, was manchmal schon echt zu viel des guten ist….aber meistens sieht es echt schön aus!!!. An den Eingangspforten der Häuser werden Laternen aufgehängt. Die leuchtend orangefarbene Cempasúchil, oder auch „Flor de Muertos“ („Blume der Toten“) eine Tageteasrt wird zusammen mit Ringelblumen und gelben Chrysanthemen als Empfangsteppich und Wegweiser für die Verstorbenen vom Haus bis zum Friedhof ausgelegt, damit diese sicher zum Familienfest finden (Ich hab es noch nicht ganz herausgefunden, aber eine von den drei Blumenarten stinkt pestialisch! 😀 ). Man glaubt, dass Verstorbene die Farben orange und gelb am besten erkennen können und dem Geruch nach zu urteilen wohl auch am besten richen können 😛

In der „Nacht des Hundes“ zum Fest Allerheiligen, also der 1. November, wird die Ankunft der gestorbenen Kinder erwartet, der Angelitos, den kleinen Engeln. Nachdem in der Nacht auf den zweiten November die Seelen der verstorbenen Erwachsenen ebenfalls im Haus empfangen wurden, findet anschließend der Abschied von den Verstorbenen auf den Friedhöfen statt. Dort werden mitgebrachte Speisen gegessen, es wird getrunken, musiziert und getanzt. (jaaaaaa, Méxikaner sind echt lebensfrohe menschen und verstehen was vom Party machen, selbst zu Totenfesten! 😛 )Um Mitternacht ist für die Verstorbenen die Zeit gekommen, wieder ins Jenseits zurückzukehren. Das Fest ist zu Ende, bis die Toten im nächsten Jahr zurückkehren und das ganze Ramba Zamba wieder von Vorne anfängt 😀

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert