It's Ghana be great

Meine Zeit am Goethe-Institut in Accra

19. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Es kulturt kulturig

Ich schreibe immer noch ins Leere, weil ihr mich immer noch nicht sehen könnt. Aber Rettung naht. Unser Server-Verantwortlicher streitet sich momentan mit den Leuten, die zuständig für die „.de“-Vergabe zuständig sind. Die stell ich mir vor wie die Grauen Herren. Sind sicherlich eiskalte Typen. Das kann sich also noch eine Weile hinziehen, bis der Schreibhahn wieder aufgedreht wird. Bis dahin bleiben meine Texte sicher in der Schublade, um eines Tages auf euren Bildschirmen aufzutauchen.

Heute ist der Tag, an dem ich meine letzte Malariaprophylaxe einnehme. Das heißt, ich bin jetzt 35 Tage hier. Ein kleines Resümee gab es ja neulich schon (wovon ihr natürlich noch nichts wisst, weil ihr den Text ja noch nicht gelesen habt). Also kann ich mir das auch eigentlich sparen, man muss ja nicht doppel-moppeln und Zeit für pathetische Showdownreden ist ja noch lange nicht.
Becky ist für diese Woche krankgeschrieben und ich bin mehr oder weniger mein eigener Herr. Dafür kümmert sich unser Big Boss Anne umso rührender um mich und fragt mich gelegentlich, ob es mir denn gut geht oder ich noch keinen Accra-Flash erlitten habe. Am Freitag und Samstag wollen wir zusammen mit ihrem Mann, Lisa und Kathi ins Theater fahren, da findet eine Musicalperformance am Freitag statt und ein politisches Stück am Samstag. Lisa meinte, da sähe es aus wie in der Semperoper, als ich Anne davon erzählte, lächelte sie nur ihr typisches Schelmlächeln und meinte, sie wäre gespannt, was ich davon halten würde. Ich bin auch gespannt. Ich liebe das Theater!

Mein Französischkurs ist hinreißend und ich fühle mich etwas schuldig, dass ich nicht die angesetzten fünf Mal die Woche kommen kann, aber, offen gestanden, will ich das ja gar nicht. Ich wollte drei Mal die Woche. Die Alliance sagt Non. Also stehe ich jetzt nur drei Mal die Woche um 4:45 Uhr und zwei Mal die Woche um 5:45 Uhr auf, für unser Workout mit Max und Kathi. Wir nehmen das sehr ernst. Besonders Max, der jetzt immer mit Sean T persönlich trainiert, also vor uns auf einem kleinen Hocker im Laptop, der ist ein absolut amerikanischer Fitnesstrainer, der mit absolut amerikanischen Fitnessmodels in diesen Insanity-Videos herum springt und die Leute vor den Bildschirmen herumkommandiert. Ich fühle mich immer ein bisschen wie in meiner eigenen 80er-Jahre-Persiflage, fehlen nur noch die Stulpen und Stirnbänder. Es bringt aber wirklich was, wenn man dann so unter die Dusche springt, dann verlangt der Körper regelrecht nach diesem kalten Wasser, man tropft hier einfach bei der kleinsten Bewegung, kein Wunder bei einer Luftfeuchtigkeit von 80%. Normalerweise bin ich ja nicht so ein Schwitzer. Zumindest nicht so wie Max, der regelrechte Sturzbäche produziert, mir immer noch ein Rätsel. Ich habe wieder zwei Kilo verloren, was ich nur sehr ungern auf einen potentiellen neuen ungewollten Mitbewohner schieben möchte. Seit meiner letzten Kur habe ich mich so angestrengt, kein hypothetisch wurmbelastetes Material zu mir zu nehmen.

Am Freitag ist hier leider das komplette System ausgefallen, also konnte ich dann leider doch nicht mehr das beenden, was ich hier angefangen hatte. Irgendwie ging es mir auch ganz seltsam. In der Bibliothek war niemand, ich nutzte also die Zeit für ein kleines Schreibtischnickerchen, aus dem man jeden Moment schnell erwachen könnte, und schlief auch innerhalb weniger Sekunden ein. Das Ganze gipfelte dann in einen klassischen Krankheitsverlauf mit Schwindel, Kopfschmerzen und Fieber, den ich so gut wie möglich, in meinem Theatersitz vor mich hin siechend, verdrängen wollte. Irgendwie scheint das auch geklappt zu haben, denn nach einer Schweineschwitznacht war mein Fieber am Morgen verschwunden, ich war zwar noch schwach auf den Beinen, konnte aber abends schon wieder gemäßigt das Haus verlassen. Aber mal in der Reihenfolge bleiben.
Am Freitag hatten wir nämlich unsere erste Chorprobe bei meiner lieben Kollegin Lisa, die das unglaublich professionell veranstaltet hat, meinen größten Respekt! Ich habe mich wieder gefühlt wie in alten Schulchorzeiten (nur San hat natürlich gefehlt), die Lockerungs- und Einsingeübungen, die Notenblätter, die Stimmverteilung. Wir waren wenige und leider hatte die indische Mutter mit ihrer unerzogenen kleinen Tochter ein Singtalent, was leider nicht nur gegen Null ging, sondern auch gleich Null war. Also Entschuldigung, aber wenn man keine einzigen, ich betone, keinen einzigen, Ton während der anderthalbstündigen Probe treffen kann, dann ist man in einem Chor einfach mal falsch. Ich gehe ja auch nicht zum Fußballtraining oder zum Töpferkurs. Manche Sachen mag man vielleicht cool finden, aber wenn man auf ein Projekt hinarbeitet, was bereits vor Weihnachten stehen sollte, dann kann man sich ja, im Interesse der anderen, bei nicht vorhandenen Fähigkeiten zurückhalten. Lisa blieb natürlich die Probe über ausnahmslos professionell, am Ende reichten aber die Blicke, die wir uns zuwarfen aus, um das zusammenzufassen, was ich euch gerade erläutert habe. Aber es gab auch einige Engelsstimmen, unsere Sopranistin zum Beispiel, die uns Mut machte, dass das doch etwas wird mit dem Weihnachtskonzert, und natürlich auch der „tollste Mensch der Welt“, Felix, mit Zahnpastalächeln und Butterstimme. Ich bin gespannt auf „Tausend Sterne sind ein Dom“ mit vielen samtenen Stimmen bei 30 Grad. 🙂

Danach startete unsere Mädelstour ins Theater, man fühlte sich irgendwie wieder klein, als wäre man mit einer Schulfreundin und ihrer Mama unterwegs, aber irgendwie auch nicht, weil die Mama ja normalerweise nicht gerade mal 11 Jahre älter war, als man selbst. Es hatte also etwas sehr Niedliches von einer girls‘ night out, wir tratschten im Auto, holten uns vor dem Theater noch Chai Latte und Pizza und waren eben mal ganz privat (oder versuchten es zumindest). Lisa und ich mochten das sehr und als sie mir am Samstag einen kleinen Krankenbesuch abstattete und wir den Abend Revue passieren ließen und auswerteten, kamen wir zu dem Ergebnis, dass es Anne sicher auch gefallen hat. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

Ihr wisst ja noch gar nichts von der eigentlichen Aufführung. Es war alles etwas, wie soll ich das sagen…bizarr. Die Woche des Theaterfestivals wurde zunächst auch für eine Lifestylefair benutzt, was bedeutete, dass das Nationaltheater mit allen möglichen Ständen zugestellt war, die alles verkauften, von WC-Enten über Erfrischungsgetränken bis hin zu Dekokram mit Motivationssprüchen. Dazu wummerte eine laute Highlife-Musik, die leider auch während der Vorstellung nicht abgestellt wurde (ich stellte mir meinen guten alten DS-Lehrer Herrn Raubach vor, der wahrscheinlich aus einem Lippenschürzen gar nicht mehr raus gekommen wäre). Es roch nach Mehrbettzimmer mit schlechter Durchlüftung und vielen nassen Handtüchern, aber da war plötzlich ein gutaussehender Oboruni und das war wieder einer dieser seltenen und seltsamen „der letzte seiner Art“ bzw. „Mogli entdeckt, dass es auch noch andere Menschenwesen gibt“-Momente.
Es gab dann zunächst eine ungefähr einstündige Vorführung des Sinfonieorchesters, mit einer Sängerin, die dann sogar eine Arie aus Carmen sang. Da ging mir das Herz auf und ich dachte an meinen Papa, der mir genau die früher immer vorgesungen hatte. „Eenmal noch de Carmen sehn!“ Herzlichen Glückwunsch nachträglich an dieser Stelle, lieber Papi. Wir wussten nicht wirklich, was das jetzt mit dem eigentlichen Stück zu tun hatte, genossen es aber dennoch. Das eigentliche Stück war dialoglos und für meinen Geschmack ein bisschen klischeehaft oder Single-Stories-anheizend, weil es sämtliche Afrikaklischees bediente, die einem so einfallen. Allerdings war das Zusammenspiel aus Bewegung und Musik sehr stark und eher angelehnt an das epische Theater. Nach meiner ersten Ghanaischen Theatererfahrung war ich also sehr glücklich und zufrieden, ich hatte gesehen, wie man hier Theater sieht und versteht und war dennoch froh, dass ich in einem Land aufgewachsen bin, in dem Kultur ausreichend subventioniert wird. Dazu aber im nächsten Eintrag mehr. Der sollte mal noch heute Abend kommen (wenn ich nicht erschöpft von der Welt wieder beim Tippen einschlafe).
Jebeshia!

15. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Zuhause ist, wo man Familie hat

So. Mal wieder ist der Server down, hat schon was von nem Running Gag irgendwie. Nur finde ich „Dinner for One“ irgendwie lustiger als das. Naja, wir verzagen nicht und warten ab, bis alles wieder läuft. In der Zwischenzeit erzähle ich halt und irgendwann seht ihr das dann. Es ist eben alles ein bisschen verzögert hier, unabhängig vom Medium.

Heute bin ich tatsächlich schon einen Monat hier in Accra, dessen rauer Charme aus Müllverbrennungsduft, bunten Stoffen, allerlei essbarem und auch nicht essbarem Straßenessen, den verwegenen Tro-Tro-Touren, seinem einzigartigen Nachtleben und seinem unverwechselbaren Rhythmus mir beständig ans Herz wächst. Ich kann sagen, das ist mein Zuhause. Mein afrikanisches Zuhause. Nach meinem europäischen, australischen und lateinamerikanischen habe ich jetzt auf ein afrikanisches Zuhause. The world is flat, fällt mir da immer wieder ein. Ich bin dankbar, denn in diesen fünf Jahren Nomadendasein auf vier verschiedenen Kontinenten habe ich es gelernt, mich in kürzester Zeit in fremden Gefilden einzuleben, mich anzupassen, aber dabei nie meinen eigenen, kritischen und aufmerksamen Blick zu verlieren. Wenn ich durch Accras staubige Straßen gehe, dann halte ich meinen Kopf hoch und laufe so gerade wie die Frauen mit den Bottichen auf den Köpfen. Dann akzeptiert man mich und nimmt mich schon kaum mehr als Oboruni wahr, die vielen Bemerkungen nehmen ab und man fühlt sich dazugehörig. Zumindest nicht ganz außen in der Touristenverarsche-Sparte. Twi hilft da natürlich ungemein, da freut sich der eingefleischte Twi-Sprecher und behandelt dich plötzlich wie einen Obibini.

Meinen Samstag Vormittag nutzte ich für ein Hardcore-Ausschlafen, nachdem mich 12 Tage Dauerarbeit etwas nieder gerafft hatten. Fit und glücklich wachte ich auf, die Sonne strahlte und es war Benjamins Geburtstag, mein großer Bruder ist 27 Jahre alt geworden, an dieser Stelle noch mal meinen Herzlichsten Glückwunsch.  Das schöne Wetter konnte ich ihm zwar nicht schicken, aber wir drei Mädchen, also Kathi, Beatriz und ich, die wir schon drei eingeschworene Mitbewohnerinnen sind, wollten den schönen Tag für einen ausgiebigen Strandaufenthalt am Labadi Beach nutzen. Klingt erstmal total paradiesisch und die Fahrt dorthin im Tro-Tro mit eingebautem Fernseher (leider lief „Wrong Turn“, Menschengehirnfressende Mutanten auf dem Bildschirm mit Kloakengeruch von draußen sind zwar eine astreine 4D-Erfahrung, brachten aber leider auch einen astreinen Brechreiz hervor – wieso zur Hölle zeigt man so etwas, wenn Kinder mitfahren?) ließ auch schon das Beste hoffen, auch der bunte Anstrich, die laute Céline Dion Mucke und der Eintritt von 10 Cedi schürten unsere Hoffnung auf einen wunderschönen Badestrand. Ja. Leider war das dann nicht ganz so doll. Um nicht zu sagen: das Wasser ist komplett verseucht. So weit das Auge reicht, Müll, Müll, Müll. Schwarze Plastiktüten vorwiegend, die wie traurige, leblose Zeugen einer untergehenden Natur immer und immer wieder zwischen den Wellen auftauchen. Kurz ins Wasser hopsen war also nicht drin, naja, macht nichts, wir setzten uns in den Schatten, knabberten Plantainchips und frische Papaya und genossen den Sand zwischen unseren Zehen.

Zufälligerweise (und mal wieder: kulbprovokatorischerweise, danke Mama und Papa, für diese wirklich notwendige Wortschöpfung) saß da, als ich mich mal umdrehte, plötzlich der Spanier, der genau vier Wochen zuvor mit mir die Nahtoderfahrung in der bedrohlich plautzenden und polternden TAP-Maschine hatte. Beatriz kannte ihn natürlich, na klar, die spanische Gesellschaft. Man sieht sich hier immer wieder, wenn man weiß ist. Liegt wohl auch daran, weil wir so leuchten und auffallen. Aber bei einer 3 Millionenstadt ist das doch trotzdem nicht ganz selbstverständlich.

Nach unserem kleinen Bad in der Sonne fuhren wir nach Hause und bereiteten Kathis himmlisches Erdnusssaucengericht vor, was sie uns an diesem Abend kredenzen wollte. Es war wirklich himmlisch. Papa Joe weigerte sich zunächst, etwas davon zu probieren, es geht eben nichts über Banku. Dafür kamen dann Lisa und Sammy noch vorbei, das Essen schmeckte himmlisch, anschließend holte Sammy noch seine Gitarre raus und dann saßen wir im Wohnzimmer, lauschten, lachten und saßen einfach. Max hatte noch eine Rooftopparty im Ärmel, die wir natürlich nicht verpassen wollten, also gingen Bea und ich dann mit ihm los, noch mal schnell bei der Späti-Oma unseres Vertrauens ein paar Häuser weiter vorbei, die, ganz omi-typisch, sich ein Samstagabend-Showprogramm im Fernsehen ansah, eine Art afrikanische Kittelschürze tragend (sehr anheimelnd, dass bestimmte Omiverhaltensweisen global sind). Die holte dann aus ihrem Laubenkühlschrank ein paar Bier, die wir ihr dankbar abkauften.

Es ging dann also zur Party, im Taxi, das Haus war hoch und vom Dach schauten Steinbeißer-artige Figuren auf uns herab, die da sehr unpassend wirkten. Das Haus an sich wirkte irgendwie unpassend in dieser Straße, es war groß und turmte über allen anderen normalen Häusern. Auch das Treppenhaus sah irgendwie ganz fehl am Platze aus. Als wir oben auf der Dachterrasse waren überkam mich ein kühler Nostalgieschauer, ich dachte an meine erste Dachterrassenparty in Santiago, ungefähr 100 Meter höher, ungefähr zwei Jahre zuvor, auch ein Bier in der Hand und laute Musik im Ohr. Hier war nur plötzlich alles anders, irgendwie ernüchternder, die Leute sahen alt und fad aus, wie eine Rückkehr zum grauen Königsfelsen unter Scars Herrschaft war das irgendwie, fehlte nur noch Slowmotion und die traurige Savannenmusik, mein Gesicht hat vielleicht so ausgesehen wie Simbas in dem Moment. Doch ich hatte mein Team an meiner Seite zwar weder Erdmännchen noch Warzenschwein, aber sie waren da, meine neue Familie, und so schaute ich auf meine neue Stadt, viel flacher als Santiago, und nach und nach schien sich die Feier doch in etwas zu verwandeln, was mir sehr bekannt vorkam. Auf einmal waren da wieder junge Oborunis, die letzten ihrer Art, und auf einmal spielten die Leute Beerpong, mein Herz ging mir auf, und auch, wenn mein Team verlor (knappe Kiste!), alles war gerettet, nichts mehr grau und nichts mehr fad. Da war ein Kanadier, den wir nur Matthias nannten, weil er so unglaublich deutsch aussah, mit seinen blonden Haaren und kariertem Schweigersohnhemdchen, ein gewaschener Hamster, den Bea dann liebevoll „die Ratte“ nannte. Dann war da noch ein Franzose, mit dem ich mich zunächst auf Englisch unterhielt, weil ich dachte, er sei auch Nordamerikaner, dann sprach der auf einmal Deutsch, weil er zwei Jahre in Fürstenwalde gelebt hatte (was zur Hölle?) und dann auf einmal Französisch, weil er eigentlich Franzose war, aber Ladislas hieß. Diese verrückten Leute hier! Wahnsinn. Irgendwann stolperten wir die Treppen hinab hinaus in die schwüle Nacht, oben war es frischer und es gab keine Mücken, Max führte uns über Schelichwege nach Hause und was uns daheim in Europa der Gute-Nacht-Döner ist, ist hier die Gute-Nacht-Indomie Portion. Das war ein Segen! Wir saßen glücklich und zufrieden am Esstisch im Wohnzimmer und ließen es uns schmecken. Max philosophierte dann noch eine Weile über seine Familie und kramte in alten Anekdoten des Africa House, aber das sind viele andere Geschichten. Ich fiel in einen langen Schlaf, meine bizarren Träume lassen so langsam nach, bald schon ist es aus mit der Malariaprophylaxe. Am Sonntag führte uns max dann zu einem Brunch à la Osu, es gab Fufu mit Erdnusssuppe und Fisch wir hatten das Gleiche mit Reisbällchen. Ich mag nicht so sehr die Art, wie man hier isst: aus großen, metallenen Schüsseln mit der Hand mehr geschlabbert, schön mit der Hand immer in die Matsche reinpanschen, das ist vielleicht auch Gewöhnungssache. Jedenfalls schmeckte mir die Erdnusssauce besser als Max’ obligatorischer Tomatostew.
Der Server ist immer noch nicht fertig. Ich kann es nicht ändern. Do what you can, with what you have, where you are. Das sagt Teddy Roosevelt. Das habe ich gemacht. Also dann, bis zu dem Tag, an dem der Server wieder funktioniert. 😉

15. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Hundebaby essen Sorgen auf

Wir haben Babies! Gleich fünf Stück an der Zahl und eins ist süßer, als das andere. Hatte ich erwähnt, dass unsere liebe Hündin Shyga in den letzten Tagen ob ihres runden Kugelbauches nur noch so vor sich hin wobbelte? Jetzt sind die kleinen Minihundewunder auf dieser Welt und können sie noch nicht mal sehen, weil ihre Äuglein noch verschlossen sind.
Gestern Nachmittag gegen 16 Uhr ging es los, 3 süße Mädchen und 2 stramme Burschen hat unsere tapfere Neu-Mami zur Welt gebracht, unter angestrengtem Knurren und leider auch dem Verlust ihrer zwei Erstgeborenen. Ich hoffe so sehr, dass die fünf kleinen Wimmerer jetzt durchkommen. Sie sind ja so, so, so wunderschön, ein Mädchen ist ganz hübsch braun und die anderen vier sehen aus wie kleine Kuhfleckenwesen. Shyga ist jetzt wohlauf und verdient völlig erschöpft, aber wenn sie einen mit ihren treudoofen, schüchtern dreinblickenden Augen so ansieht, dann möchte man meinen, da sind große Freudenkrokodilstränen in ihren Augen. Wenn ich heute nach Hause komme, dann hoffe ich, dass die Mami mich mal zu sich und ihren Babies lässt. Sie ist da nämlich noch sehr streng und restriktiv in der Besuchsordnung.
So, diese Eilmeldung musste gleich zu Beginn mal raus. Dabei ist ja seit Montag noch mehr passiert. Eigentlich hatte ich auch schon vor, gestern Abend zu schreiben, als die Euphorie noch ganz brühwarm war, aber brühwarm war mir leider auch im Kopf zumute. Der zehnte Arbeitstag in Folge begann nun sichtlich, an mir zu zehren, ich habe mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und wollte dann einfach nur noch liegen. Gestern war ich nämlich Eventfotograf beim DAAD Alumnitreffen zum Thema „A world without hunger“. Warum wird dazu nicht ein 10-tägiges Seminar gemacht? Das würde sich nämlich mal richtig lohnen. Das Thema ist extrem wichtig und spannend, aber auch eins, was viele Leute nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden. Die gebrachten Ansätze waren auch zumeist sehr produktiv und bereichernd, leider lasen jedoch viele Leute ellenlange Folientexte ab und stellten das dann als ihre Präsentation dar. Das wären aber damals bei Frau Müller höchstens 7 Punkte gewesen. Naja, der Stimmung im Konferenzsaal fehlte es also anfänglich an ein bisschen Pfeffer, der kam dann aber bei der Gruppenarbeit später. Ich habe mich über meine Fotos gefreut, der Job war wieder einmal ein sehr dankbarer und gutes Essen gab es obendrauf. Was will man mehr? Am Ende wurde ich im Taxi nach Hause gefahren und war auch darüber sehr dankbar, weil ich dann im Stau kaum mehr meine Augen offen halten konnte. Bis ich dann plötzlich eine Berichterstattung zum Thema Jürgen Klopp aus dem Ghanaischen Radio vernahm und mich kurz schütteln musste. Das passiert mir immer, ist so eine Art Assoziationsgeschichte. Bizarr und komisch war nur, dass man sogar hier noch von seinen Vergangenheitsgeistern aus alten deutschen Zeiten gejagt wird. So geht das vielleicht auch beispielsweise ehemaligen Mitarbeitern der Tischlerei Hanel in Pasewalk, die zufällig Accra besuchen und ihren alten Lieferwagen hier als Tro-Tro mit bis zu 20 Mann Besatzung wiederentdecken. Ob Bernhard Hanel das weiß? Mich jedenfalls überkam ein sehnsuchtsvolles Heimatsgefühl, als ich den alten Transporter auf Accras Straßen sah.
Bestimmt fragt sich der ein oder andere nun schon, wie denn meine Cinderella-Story beim Botschafter nun ausgegangen ist. Ich kann nur sagen: es war ein absolutes Highlight. „Die fancieste Party, auf der wir je gewesen sind“, darin stimmten wir Mädchen überein. Uniformierte Leute, die dir am palmenbestückten Einlass die Hand schütteln, Kellner, die die Silbertabletts mit kleinen Kanapees unter die Nase halten, wollen Sie Bier oder lieber Campari O?, eine Jazz-Lifeband, ein Pool und ungefähr 200 Leute, die im Garten des Botschafters sahen und gesehen wurden. Keine Frage, das war pure Berechnung und keiner außer uns hatte offenbar so richtig Spaß, aber es war so schön für uns, die wir das doch ganz unschuldig und optimistisch betrachteten. Als die Turmuhr 20:30 schlug, mussten unsere Cinderellas ihren Ball dann leider schon verlassen, nachdem sie nur kurz etwas getrunken, etwas gegessen und etwas Smalltalk mit Offizier Odendahl hielten, ach, ist das alles 50er-jahre-Weihnachtsfilmmäßig. Ich hätte gern mehr davon.
Übrigens habe ich jetzt, nachdem ich es seit Montag probiert hatte, endlich eine Dame von der Alliance Francaise an der Strippe gehabt, die mir mitteilte, dass sie auch nicht wüsste, warum ich nicht informiert wurde, mein Kurs hätte bereits begonnen. Klasse, Leute, merci beaucoup. Morgen werde ich dann also mal im Raum 13 vorbei schauen und hoffen, dass der Lehrer mich nicht gleich französisch in Grund und Boden schimpft. Putain. Das heißt also, Morgen so gegen 4:45 raus. Yay, da klatschen wir alle in die Hände. Na dann kann Papa Joe wenigstens mal so richtig laut singen oder schimpfen oder diskutieren oder was er sonst noch gerne laut machen möchte, ohne mich jedes Mal aus dem Tiefschlaf zu reißen. Ich träume um die Zeit meistens sowieso nur Gruseliges. Leute mit Batmanmasken, die mich im Auto überfallen und vor deren geladenen Waffen ich wegrenne.
Ich husche gleich mal zu Portia in die Bibliothek.
Macht’s gut und schaut mehr Videos von Hundebabies.
Okay, ich KANN das hier noch gar nicht veröffentlichen, weil der kulturweit-Blog einen neuen Server erhält. Na gut. Dann seht ihr das erst Morgen.

15. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Wir haben ihn wieder!

Ich sehe gerade, dass 10 Tage vergangen sind seit dem letzten Eintrag. Sauerei, aber ihr werdet auch keine richtigen Erklärungen in meinen verschollenen, jetzt wieder auftauchenden, in der digitalen Abwesenheit natürlich weiter fleißig für euch erstellten Beiträge finden. Er ist einfach wieder da. Er lebt. Und das ist schön. Jetzt spanne ich euch nicht länger auf die Folter, sondern poste, was das Zeug hält. Der ganz aktuelle ist noch im Büro, der kommt dann Morgen, heute Abend reichen ja zwei erstmal. Ich muss auch direkt wieder ins Bettchen, meine Zunge brennt immer noch von Max‘ Vegetablestew, aber den liebe ich und konnte mich deshalb nicht zurückhalten.

Gute Nacht und bis Morgen!

5. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Keep on moving!

I am way beyond my 2-3 day-rhythm and I am terribly sorry but when I tried to write this last night I was literally falling asleep in front of my desktop. Suddenly, my bed was so cosy and Max had done my laundry so everything was a bit fluffier and cleaner and the scent of mold is slowly vanishing. So in my bed, under my newly draped mosquito net, I really felt like a little princess, overloaded with overhours but happy and satisfied. Happy also because I was never going to be a teacher. Even if I had not realised that before, I would have realised it yesterday, after supervising the A1 German exam of 130 (yes, three groups and three times the same procedure) students. It was pure madness. But it was interesting, though. Thus all the pain in my back and feet from walking and standing for seven hours, it was nice to see the “dark side of the force”. And it was a looot of fun being the bad and strict teacher. I once almost shouted “Stop writing NOW” when a lady refused to give in her paper although time was up. I knew they tried to trick me because I might have looked nice and friendly but when I held my head up high and put on my “you better not mess with me”-face, I gained some frightened looks. It was unbelievable, though, how some candidates just did not get it at all. They actually asked me for the meaning of certain words or asked me to explain them the task. Excuse me? This is your language certificate exam. By now you should not have any questions anymore. My favourite candidate was “Miss Dramaqueen” who actually started sobbing and weeping and would not stop throughout the 45 minutes of written exam (although she didn’t even really mess up).

So, as I was working my weekend through, I was just done with the world last night. I fell into a long sleep with the most bizarre dreams (I think I am actually reliving my past years, past mistakes, past faults, past lovers, past everything that was rather gloomy in my live through these African dreams, I am really wondering if it is still the Malaria pills or if it is just my unconsciousness, suffering from unfinished issues and never-to-be-answered-questions). Now I am still trying to figure out how in the world I can attach a copyright watermark to all the pictures in one folder with irfanview and today, technology seems to work against me. Not even the extremely “I am the coolest guy ever and that’s why today I will explain to you how a computer works”-IT guy from Munich (if that guy wasn’t Marc Meyer in real live, I lose my belief in everything) that I called to make a distance-check for my computer could solve my problems (but that guy should maybe solve his severe cough problem first of all). At least he didn’t ask me if I tried turning it off and on again. But he did ask me if I did a restart. Whatever, IT-guys.

Oh yes, I started my new job at the library and it is charming, although the internet is shit, to stay polite. So I am trying to write this entry, hoping there will be enough connection and that the server won’t be down again to make you read this. I am supposed to create new lists for ordering music and literature and this is really nice. I still feel like having my dream position for now, although there are days like yesterday when you just can’t go on anymore and I really wonder how that all will be when my French course starts. If it will ever start. That reminds me of calling Alliance Francaise, right now, for the 5th time today. Good. Phone is not working neither. Never mind, I’ll just continue writing.

Kathi has started her A1 course this morning but nobody has contacted me so I guess they haven’t found enough students yet. But I have already paid. Brilliant. Please cross your fingers for me, I would really like to do this course, je voudrais améliorer mon francais.
I could really just punch this programme. Why is it so hard to just do what I type in? Why is it so hard to rpint a stupid watermark in all of the pictures in one folder? Is it a way too complicated demand? I don’t get it. But why should I worry. I would just really like to show you Saturday’s pictures because Saturday was German Day, the celebration of 25 years of German Unification and it was such a lovely day and a very successful event here at our premises. In the end, everything turned out well, after my boss and I had worked overhours on Friday (I felt sorry and awkward when her husband drove me home at around 7pm, leaving her behind with still a lot of pictures with the exhibition to hang, saying to me that he is actually happy to escape the scenery for a while – unfortunately, I have had a quick beer with my library colleague on an empty stomach right before so I might have felt even more embarrassed and weird).

But Saturday was really nice, we started early and I was running around taking pictures all day in the blazing sun, there was the most delicious cake (have you ever tried Frankfurter Kranz? A dream. <3), the very cheerful “Mr. Bagel” Salomon, who looks like 26 but is 46, and his extremely tasty bagels, they even had Sauerkraut und Bratwurst, draft beer and lots of stands with people to watch, a lot of Oborunis, of course, but not necessarily the mayority of the guests. When Lisa and I noticed three Oboruni guys our age from Germany, it kind of felt staring at “the last ones of our kind”, as if we were some kind of mammoths animals, not having seen “something like that” in a long, long time. Odd but funny in a way. I don’t know why you never see male Oborunis here. Sometimes I am just missing somebody that I could relate to and make silly jokes with, this certain bro-kind-of-thing you can only have with somebody being able to relate to your own culture. We will probably see our mammoth friends again next Saturday when they are throwing a party in our already beloved Winneba, I have just been invited to that and I can’t wait to go. However, my most favourite moment was when the children’s choir was singing “Wind of change” – I couldn’t help but having some goosebumps-tears in my eyes, although that annoying German teacher guy with the horrible Bavarian accent totally messed up the whistling part.
Actually I should work on a lot of very important things right now but I really want to finish this thing here before I do anything else. The thing is that: today is the day of the grand reception at the German Ambassador’s residence and I am getting nervous as hell with every hour that passes. My dress is a dream, I picked it up yesterday and the three girls that came with me joined a choir of delighted “awws” and “oohs”. I knew that it was a real stunner. The ballerinas that I will wear with it don’t go at all with it and I also don’t have a fancy clutch or (Damn, I wanted to bring my earrings) anything sparkling or princess-like but I try to shine anyway. I am so looking forward to this event and really feel like a small, overworked office-version of Cinderella. Even though I will probably not meet any prince there (apparently at least not my prince as he is on a different continent), at least I can’t lose a glassy shoe and in Ballerinas it’s better dancing. I want to take as much photos as possible. And I have to upload more already. I promise!

Speaking about pictures, I came to the idea of creating motivational memes of Papa Joe and his excellent moral, philosophical phrases. Just because Papa Joe doesn’t know what poetry is (or maybe he just didn’t get me) doesn’t mean he cannot produce one of the most smashing phrases. I want to present the top three to you that are already evergreens of the house:

1. Keep on moving! (preferably when we are doing our workouts)
2. Have a nice time! (I once got that as an answer when saying “Gesundheit” to him after he sneezed)
3. It’s nice to be nice!

We all love Papa Joe and he really gives the house what you would call soul. Or maybe also some charmingly shabby vibe.
Alright, I am almost closing. Wish me luck for my ball today. 😉

2. Oktober 2015
von Elisa Teichmann
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Windschattenfahrer und Sonnenaussichten

Als ich heute Morgen 5.45 Uhr Aufstand, um mich für unser morgendliches Workout fertig zu machen, und ich wiederholt mit Mutaba-Bauchkrämpfen (danke an dieser Stelle an meinen Papa für diese vortreffliche Wortschöpfung) an das Waschbecken gelehnt dasaß, mir danach das Gesicht mit Wasser abspülte und in den Spiegel sah, wurde mir schlagartig etwas klar, was vielleicht sonst nur einer Frau klar wird, die geradewegs während einer Livesendung in einen Mülleimer bricht: da war etwas in mir, was da sonst eigentlich nicht ist.

Nein, ich bin nicht schwanger, musste ich auch dem sehr beflissenen Apotheker erklären, den ich an diesem Morgen aufsuchte. Als ich an diesem Morgen gegen 6 Uhr im Dämmerlicht in den Spiegel schaute, wurde auf einmal alles klar: in den letzen knapp drei Wochen hatte ich um die drei Kilo Gewicht verloren, hatte ständig Hunger verspürt, obwohl ich viel gegessen hatte, hatte vor allem großes Verlangen nach süßem Essen, diese Bauchkrämpfe ließen nicht nach und auch dieses matte Schlappheitsgefühl nicht. Das lag daran, dass ich seit ungewisser Zeit einen illegalen Einwanderer in mir trug. Eigentlich keine große Sache, der Apotheker verstand zwar erst, ich hätte Malaria und wollte schon fast einen Test ansetzen, gab mir dann aber doch nur insgesamt fünf Pillen, von denen ich vier sofort nehmen sollte. 2g Hammerpillen sollten den Bastard wohl endlich abtöten. Ich fragte den freundlichen Apotheker dann, ob er denn jemals einen Wurm hatte, mein Gesicht verzog sich ob der bitteren Arznei. Er meinte, er esse nie etwas von der Straße, es sei denn, es ist wirklich gekocht. Auch schon ein Salatblatt auf einem Burger kann deine Eintrittskarte für ein Parasiten-Jointventure sein. Gut. Manchmal ist es auch einfach unvermeidbar. Manchmal hat man eben Hunger auf einen Burger. Knast. Man kann sich ja nicht nur von vakuumverpacktem Pudding ernähren. Mir geht es jetzt wieder prima. Max hat das eher so dargestellt wie „Na alle zwei Monate mal so ne Wurmkur, das ist gut dann“, eher so im Zahnarztbesuch- oder Autowaschmodus. Gerade hat er mir noch eine garteneigene Orange ans Bett gelegt, damit der süße Saft alle restlichen, möglichen Parasiten anlockt und diesen dann mit der finalen Pille letztendlich der Garaus gemacht werden kann. Also alles halb so wild, schätze ich.

Zumindest in meinem Job kann ich meine kulinarischen Eindrücke ganz für mich behalten und mit niemandem teilen, zumindest nicht ungewollt. Gestern hatte ich mein erstes Zusammentreffen mit Jonathan Dotse, mit dem ich vorher nur telefoniert hatte. Nachdem ich hier in Osu am Danquah Circle erst drei Taxifahrer bequatscht hätte, sie würden mir völlig überteuerte Oborunipreise andrehen, fand ich schließlich einen, der mich für einen immer noch fairen Preis nach Jamestown fuhr. Obwohl er sich nicht mal besonders gut auskannte. Wir kamen dennoch dort an und ich war begeistert vom Vibe dieses Viertels. Direkt am Meer gelegen, die dreckigen Docks umspült vom wilden Atlantik, wütende Fischer am Pier, die keine Kameras wollen und sehr viele bunten Wandzeichnungen in den Straßen. Ich wartete ein bisschen vor dem Haus und machte schonmal ein paar Fotos, um mich auf meinen Job einzustellen, da kam Jonathan in seinem schwarzen Nissan Sunny vorgefahren (wie das amerikanische Autoren anmerken würden – mit dem Unterschied, dass ich nicht von Nissan gesponsort werde :p). Ganz in schwarz gekleidet, erkannte er mich sofort als die Deutsche, die vom Goethe-Institut, die beim Dreh fotografieren sollte. Wir reichten uns geschäftsmäßig die Hand, mein Griff war fest und entschlossen, ich hasse es, wenn der erste Eindruck nicht als „Mich kannste nicht rumschubsen“ ausfällt. Aber diese Vorsichtsmaßnahme war bei Jonathan völlig unbegründet. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut, plauderten ein wenig über unsere Berufe und alles war sehr „geschäftlich“. Ich weiß auch nicht, man kommt manchmal in diese Situationen, in denen fühlt man einfach, dass das Ganze so eine Aura von professioneller Geschäftsmäßigkeit umgibt, die ja aber eigentlich gar nicht nötig wäre. Ich habe keine Ahnung, wie alt der Kerl wirklich ist, aber ich schätzte ihn auf maximal fünf Jahre älter als ich. Dennoch hatte er schon einen sehr beeindruckeneden CV: ein Autor, Filmemacher, studierter Informatiker und Philosoph. Noch dazu hatte der Kerl einen sehr guten Sinn für Humor und Manieren. Nein, kein Sexy-Boy-Alarm und auch kein Schwachwerden oder sonstwas, alles war sehr professionell. Bis wir Francis, den Kameramann trafen, der sein Equpiment nicht dabei hatte, weil er irgendetwas falsch verstanden hatte („Willkommen in Afrika“, um zu zitieren). Machte ja nichts, dann hatten wir jedenfalls einen Grund, uns heute nochmal zu treffen und ich fand in Francis ein neues Filmemacher-Idol, was ich den ganzen Rückweg über seine Programme und Erfahrungen ausquetschte.

Es stellte sich nämlich heraus, dass Francis eine eigene kleine Filmagentur leitete, Freelance, mit zwei Angestellten, und schon auf mehreren europäischen Festivals seine Filme vorgestellt hatte. Ich wollte werden, wie er (naja, so ein bisschen) und von ihm lernen und am liebsten nur noch mit ihm arbeiten. Er freute sich und meinte, er wäre gespannt auf meinen „deutschen Stil“. Er bot mir auch an, dass ich für meinen eigenen kleinen Film sein Studio zur Bearbeitung nutzen könnte. Tja, ein gutes Netzwerk ist auch alles. Und wer nachfragen lernt und sich nicht scheut, der kriegt auch im Handumdrehen eins.

Heute Nachmittag trafen wir uns also nochmal im lebendigen Jamestown, ich ließ die Kamera glühen und ein Motiv war reizvoller als das andere. Die Jungs drehten ihr kleines Video und ich dokumentierte, folgte ihnen auf Holzbrettdachhäuser, darüber hinweg, über Müllhaufenberge und Ziegen und durch die kleinen Gassen der Docks bis hin zu den Fischerbooten. Ich beoabachtete zwei Kerle, auf deren Shirts „Don’t look at me that much“ und „With Maggi every woman is a star“ stand. Das hatte in dieser Kulisse etwas Groteskes und unfreiwillig Komisches.
Jonathan setzte uns ab und mit dem Tonmann David fuhr ich schließlich im Taxi wieder zum Goethe-Institut zurück. Zwar war es schon spät, aber heute Abend wollte ich mir unbedingt die donnerstägliche Filmvorführung ansehen, sie spielten heute „Adrift: People of a lesser god“ (interessante Idee, sehr mutiger Journalist, Qualität aber leider eher 2000 als 2010 und die Fehler im englischen Offtext, eingesprochem vom französischen Regisseur, gingen gar nicht). Ich setzte mich mit einem Obstsalat von unser Obstfrau des Vertrauens an der Ecke kurz noch in mein Büro, da kam Mr. Adom herein und fragte, wann der Film genau los gehen soll. Mr. Adom hat hier eine eigene Erwährung verdient, eigentlich schon einen ganzen Eintrag. Er ist die Seele des Instituts, meiner Meinung nach. Beim Film heute habe ich ihn beobachtet, wie er da neben dem Projektor saß und das kostenlose Popcorn knabberte. Ich stelle mir vor, wie Mr. Adom mit dem Fahrrad nach Hause fährt, ein bescheidenes Zuhause, in dem nur er allein wohnt, vielleicht ist seine Frau gestorben oder hat ihn verlassen. Ich schätze ihn auf Ende 50, aber das kann man ja so schlecht schätzen. Adom heißt „Gnade“ in Twi. Mr. Adom ist wohl der gnädigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Ich glaube, sein Englisch ist nicht das Beste, wenn man ihn etwas fragt, dann ist seine Antwort meistens „Yes, please“ und er ist ein absoluter Workaholic. Das habe ich erfahren. Er nimmt sich niemals frei. Mr. Adom ist einer von diesen extrem herzensguten Menschen, die vielleicht ein bisschen zu herzensgut sind, um es sich einmal wirklich selbst rechtzumachen und nicht immer den anderen. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja, ein kleines Porträt von Mr. Adom zu drehen, in dem es mal nur um ihn geht.

Ich mag die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und ich mag es noch mehr, sie zu beobachten und sie wirklich kennenzulernen, mit ihn zu sprechen und sie zu ergründen.

„Onyame Adom“ hab ich heute auf einem Taxi gelesen und war glücklich, dass ich das schon übersetzen konnte: Gottes Gnade. Eine ganz normale Antwot auf die Frage „Wie geht es dir?“ Da ich kein gläubiger Christ bin, sage ich: Mir geht es sehr gut. Medaase. Danke.

30. September 2015
von Elisa Teichmann
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Nackenbeißerträume machen Traumjobs nicht kaputt

„Eat, pray, love“ liegt hier neben mir, nachdem ich gerade wieder einmal vergeblich versucht hatte, Jérémy daraus vorzulesen – ein Wettlauf gegen das Internet und die Skype-Verbindung. Immerhin sind wir schon auf Seite 80. Keine allzu schlechte Quote.

Seit fast 15 Stunden bin ich jetzt wach und da fällt mir ein, ich muss noch meinen mittlerweile wohl viel zu starken Pfefferminztee aus der Küche holen. Tag zwei meiner 12-Tage-Woche ist nun vorbei. Ja, ich arbeite das Wochenende durch, aber das macht mir nichts aus und außerdem kriege ich dafür vier freie Tage, die ich um meinen Geburtstag herum gleich mal auf den Kopp kloppen will. Gerade eben hatte ich erst vorgelesen, dass eine Statistik besagt, dass sich viele Amerikaner wohler in ihren Büros als in ihren Privatwohnungen fühlen. Ich möchte nicht sagen, dass es bei mir auch so ist. Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich hier in meiner kleinen Muffkammer lieber bin, als im Büro. Beide haben ihren eigenen Charme und ihre Vorzüge. Es ist gerade alles gut so, wie es ist.

Bis auf ein paar kleine Ausnahmen natürlich und die üblichen Wermutstropfen, die einen im Traum überkommen oder in einem unbeobachteten Moment am Arbeitsplatz und einem erbarmungslos und hinterhältig in den Nacken beißen. Dann kann man wieder nicht loslassen, obwohl man doch sollte, seinen Hintern nicht in die Vergangenheit, sondern die Vergangenheit hinter sich bringen, predigt das und kann sich doch selbst nicht daran halten. Dann liest man eben Sachen, die längst in einem großen Eisenkasten mit schwerem Vorhängeschloss unzugänglich hätten gemacht werden sollen und alles wird bitter und Galle. Aber Contenance heißt bei uns eben mehr als Fassungsvermögen eines Hohlkörpers. Also abschließen und den Schlüssel verstecken, ganz schnell. Warum kommt eigentlich ausgerechnet dieser Kerl von der südkoreanischen Botschaft in unser Büro hereinspaziert? Ist das der Moralteufel? Lese ich zuviel Zafón? Als Daniel den Hinkenden mit dem Ledergesicht zum ersten Mal trifft, den Teufel vermeintlich, krabbelt eine Fliege so über die Buchstaben, dass ich innehalten muss. Der Her der Fliegen. Verwerfen wir das, der Curryreis schmeckt so gut. Ich habe hier meistens großen Hunger. Ob das an der Luftfeuchte liegt? Der Biorhythmus kommt aus dem Gleichgewicht wie ein zu schneller Zug in der Kurve.

Die Alliance Francaise hier in Accra hat leider ein sehr seltsames Sprachkurssystem. Ich freute mich noch über den unkomplizierten Ablauf des Einstufungstests und darüber, dass mein Französisch vor George, der sich weigerte, ein Wort Englisch mit mir zu reden, eigentlich ganz flüssig funktionierte, bis er mir dann darlegte, dass mein aktuelles Sprachniveau bei 300 Stunden liegt. Okay, das sagt mir jetzt genau…was? Ich verstehe es immer noch nicht. Hier misst man offenbar das Niveau eines Sprechers nicht an Stufen und Inhalt, sondern anhand von Zeiteinheiten. Heißt das jetzt, ich bin so gut wie 300 Stunden Französischunterricht? Vielleicht. Keine Ahnung. Jedenfalls kam dann nach langer Diskussion heraus, dass ich das Level A2 habe und dementsprechend auch einen A2 Kurs machen sollte. Aha, funktioniert das nicht anders, nach einem festgestellten Level das nächsthöhere? Wie auch immer, George war nach 5 Minuten französisch radebrechendem Herumdiskutiere so genervt, dass er mich höflich rausschmiss. Merci beaucoup. Leider war die Dame am Empfang dagegen eher eine Verschlechterung. Offenbar will man den Leuten dort einfach das Geld aus der Tasche ziehen. Die Sache ist nämlich die: für den A2 Kurs kann man nicht drei Mal die Woche kommen, man MUSS 5 Mal die Woche kommen und dementsprechend mehr bezahlen. Was zur Hölle. Könnte man sich vielleicht an einem europäischen Institut an den europäischen Referenzrahmen halten und Niveaukurse nach Inhalten und nicht nach Zeitaufwand messen? Jedenfalls bin ich jetzt nicht wirklich schlauer, was meine Sprachkurskarriere betrifft. Fünf Mal die Woche 5:30 aufstehen…how about no? Außerdem liegen bisher auch nur vier Anmeldungen vor, sieben sind minimal benötigt. Na Porst Mahlzeit. À la votre.

Zum Glück kann ich Morgen mal ein richtiges Schlaftier sein, bis ca. 8 Uhr. Danach darf ich auf Institutskosten ein Taxi nach Jamestown nehmen, wo ich ein Filmprojekt mit der Kamera dokumentiere. Ich sage ja, mein Job ist der absolute Traumjob. Ich treffe mich da mit Jonathan und Francis, die ein kurzes Video als Beitrag für das African Futures Festival in Südafrika drehen. Oh yes, Baby, das ist genau die Art von Arbeit, die ich gesucht habe. Ich darf zusehen und lernen und mit der Institutskamera alles dokumentieren und dann die Fotos veröffentlichen.

Ab Freitag habe ich für zwei Monate noch einen neuen Job, in dem ich 12 Stunden pro Woche arbeiten soll. Ich sitze dann in unserer Bibliothek, nehme Anmeldungen entgehen, verleihe und bestelle neue Bücher und Musik. Klingt bisher auch echt nicht schlecht. Mal so als kleiner Spoiler; ab Donnerstag weiß ich dann mehr.

Ich müsste jetzt mal meinen Tee holen. Eine Banane muss noch sein. Mann, habe ich einen Hunger, was ist denn los. Ich sollte auch Schokolade kaufen, man braucht immer eine Notsüßigkeit. Das ist mein Tip des Tages.

Da yie! Heißt Gute Nacht auf Twi.

27. September 2015
von Elisa Teichmann
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Mach das, was du liebst und mach es oft

Es ist Sonntagnachmittag, eine leichte Brise weht, die Sonne neigt sich langsam ihrem Untergang zu und ich sitze hier im Wohnzimmer auf meinem Sessel, höre den lieblichen Gospelgesängen der Kirchenband von nebenan, die genauso gut hier im Wphnzimmer sein könnten, der Lautstärke nach zu urteilen. Aber ich höre gern zu, sie sind sehr talentiert, das Schlagzeug macht alles poppiger, ein Radio braucht man hier am Sonntag nicht. Das ist der Soundtrack, den ich immer mit meiner Zeit hier verbinden werde. Ich würde gerne einmal rüber gehen und fragen, ob ich denn mitsingen dürfte. Habe nur Angst vor sektenmäßigem Christenverhalten. Erwähnte ich bereits, dass Ghana das religiöseste Land der Welt ist? Zumindest laut meinem Twi-Lehrer Chambas. Hier wird eher die Nase gerümpft, wenn man, so wie ich das gerne ausdrücke, schlichtweg daran „glaubt, dass alles gut wird und dass es Kräfte gibt, die wir physikalisch noch nicht erfassen können“. Auf den meisten Autos finden sich entweder auf Englisch oder Twi irgendwelche Jesus- oder Gottanspielungen, selbst die Waschsalonbroschüre bedankt sich und fügt „God bless you“ hinzu. Für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten. Aber nächsten Sonntag würde ich doch gerne mal vorbei schauen. Seitdem ich nämlich „Sister Act“ gesehen habe, wollte ich immer gerne in so einen richtig coolen, leidenschaftlichen Gospelchor.

Übrigens habe ich jetzt meine offizielle Postanschrift herausgefunden! Wenn mir jemand ganz urig Brief- und Kartenpost zukommen lassen möchte, so sende er diese bitte an folgende Adresse:
Elisa Teichmann
c/o Maxwell Amponsah
G13 Manet Ville DTD
East Airport (5km)
GHANA

Jemand kann das ja mal spaßeshalber ausprobieren, nur um zu sehen, ob es klappt. Was zum Beispiel diese 5 km da zu bedeuten haben – mir völlig schleierhaft. Aber gut, wir werden sehen.

Zwei Wochen sind bereits seit meiner Ankunft vergangen und die Zeit vergeht mal wieder wie im Fluge. Das wird wahrscheinlich noch forciert werden, wenn man sich so mein Wunschprogramm der nächsten Wochen ansieht. Max, Kathi und ich haben gestern mit unserem „Insanity Programme“ angefangen (Das erinnert mich schmerzlich daran, dass man in seinem Leben an einen Punkt kommt, an dem man jemandem so dringlich gern etwas erzählen möchte und feststellen muss, dass das nicht möglich ist, einfach so, weil man selbst Schuld ist. Vielleicht?), es ist hart und es ist Drill und Schweiß und Seitenstechen, aber oh, es fühlt sich so gut an, wenn man dann unter der kalten Dusche steht, die man längst als selbstverständlich ansieht, und sich selbst auf eine neue Körperform und ein neues, wohl noch nie dagewesenes, Fitnesslevel zusteuern sieht. Wir sind dafür übrigens freiwillig am Samstag um 7 Uhr aufgestanden. So wollen wir das jetzt jeden Samstag, Dienstag und Donnerstag handhaben. Unter der Woche allerdings ab 6 Uhr. Das ist ein gutes Stichwort, denn für Montag, Mittwoch und Freitagmorgen haben Kathi und ich ein neues Projekt: einen Französischkurs an der Alliance Francaise. 45 Stunden, an den drei Tagen zwischen 6 und 7.30 Uhr morgens. Ich sage ja, es wird hart, ich weiß auch noch nicht ganz genau, ob wir das zeitlich und kräftemäßig wirklich gut getaktet kriegen, aber wir sind hoch motiviert und voller Vorfreude auf unser Knüpperknüllerprogramm. Morgen wollen wir also erstmal hin, um uns zu registrieren und ich muss auch noch einen Einstufungstest ablegen (auf den ich mich am Wochenende auch reichlich vorbereitet habe, um wenigstens in einen fortgeschrittenen A2 Kurs zu kommen). Wir haben nämlich zufällig beideeinen Partner mit französischer Muttersprache. Jetzt wollen wir uns mal in Richtung dieses Niveaus bewegen.

Max tanzt hier gerade ganz fröhlich durch’s Wohnzimmer, weil er gleich auf eine kleine Gartenparty geht, die von einem seiner Oboruni-Hockeykumpels ausgerichtet wird. Mit dem hatten wir gestern auch das Vergnügen, als wir zum Hockeyspiel mitkamen und zusahen. Ich hasse jeglichen Teamsport aus vollstem Herzen, aber ich sehe den talentierten und konzentrietern Sportlern gern zu und analysiere dann gern bestimmte Gestiken und Mimiken. Da spielten dann gestern Kanadier, Schweden, Ghanaer, Griechen, Deutsche und ich weiß nicht wie viele Nationalitäten zusammen Hockey in der untergehenden Sonne und wir drei Mädchen schauten zu und freuten uns am Spiel. Oh, ich habe ja noch gar nicht die liebe Beatriz erwähnt! Das ist unsere neue Mitbewohnerin aus Spanien, die bis Ende Januar hier an der Spanischen Boschaft zum Praktikum eingesetzt ist. Kathi und ich haben sie sofort ins Herz geschlossen und jetzt sind wir schon ein stabiles Mädchen-WG-Team. So waren wir dann gestern auch gleich zusammen aus, da kamen noch Max und der gute Prof. Ken mit, Papa Joe blieb zu Haus, dann waren da noch drei andere Kerle, die sagten, sie seien Brüder, aber hier ist man immer Bruder, wenn man nicht genau nachfragt. Eigentlich waren sie nämlich Cousins. Zumindest zwei davon. Sind mir nicht direkt vorstellig geworden, habe mit dem einen dann getanzt, der hatte ein weißes Hemd und war recht höflich. Aber Jérémy ist das nicht. Dann wende ich meinen Blick eher ab, aber strahle höflich in die Kamera und denke doch nur an meinen Jungen aus Xouaxange. Natürlich gab es wieder Wengeze, diesmal machten wir eine Art Club-Hopping, durch vier verschiedene Locations, ich muss sagen, Accras Nachtleben kann sich sehen lassen.

Ein weiteres Highlight gestern stellte das traditionelle Fufu-Essen dar. Dazu zerdrückt man Kochbananen und gekochte Kasawa mit einem großen Mahlstock in einer Holzschüssel, draußen im Garten, einer steht und stampft, der andere sitzt und fügt benannte Zutaten hinzu. Das fertige Produkt erinnerte dann an – unseren guten alten, seidenen Kartoffelkloß. Allerdings wurde der dann in roter Soße getränkt, obendrauf noch etwas Rind und Fisch, man aß mit den Fingern. Ich bestellte zwar bei Max die „milde Soße“, aber leider kennt man das hier nicht. Auch bei der milden Variante brannte mir nach ein paar Bissen der komplette Mundraum, inklusive Speiseröhre. Es war lecker, ich aß nicht viel, ich wollte etwas, um alle möglichen Troublemaker-Bakterien in meinem Körper abzutöten und dann war ich zufrieden. FDH wird einem hier leicht gemacht. Als Lunch-Gäste empfingen wir Lisa und ihren Freund Sammy und Talitha. Es war herrlich, da auf unserer Veranda in der Sonne. Ich sollte noch mehr Fotos hochladen! Kommen sofort.

Am Freitagabend führte uns Max zur Schneiderin seines Vertrauens, hinten in der Straße. Es war bereits dunkel und ihr Laden war geschlossen, aber dennoch öffnete die sehr liebenswürdige und tüchtige Frau ihr Privathaus für uns, schloss ihren Laden auf, hörte sich unsere Wünsche an und nahm unsere Maße. Ihr eigenes Kleid, was sie selbst geschneidert hatte, saß wie angegossen. Sie war sehr herzlich und arbeitete schon jetzt mit einer unglaublichen Präzision, Hingabe und Expertise. Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir unsere Stoffe in gute Hände gegeben hatten. Jetzt sind wir gespannt auf nächsten Sonntag, wenn wir unsere ersten, maßgeschneiderten Kleider abholen können.

Am Freitag machten Becky und ich uns auf, die von mir entworfenen Flyer für den Deutschen Tag in der Stadt zu verteilen. Dazu „mieteten“ wir ein Taxi, was uns für die nächsten anderthalb Stunden durch Accra fahren sollte, um die Flyer in Supermärkten, Partnerinstitutionen und Bars zu verteilen. Ich stieß auf die Kaya Bar, die ich unbedingt ausprobieren muss. Und ich will ins Kino und ins Nationaltheater. Ich will alles und zwar…nicht sofort, sondern innerhalb der nächsten, knapp 5 Monate. Als wir dann Becky beim Haus ihrer Mutter abgesetzt hatten, die ich noch schnell kennenlernen durfte, genauso wie ihre kleine Tochter Debbie, fuhr ich alleine im Taxi ins Institut zurück und war sehr zufrieden. Meine zweite Arbeitswoche war vorüber und ich hatte das Gefühl, dass ich mit dieser Stelle einen Traumjob abgegriffen hatte, in dem ich bereits jetzt eine echte Stimme hatte, die ernst genommen und gewürdigt wurde. Übrigens ist Becky wieder schwanger, ich erfahre Morgen, wei weit sie ist. Vielleicht bin ich ja dann am großen Tag noch hier. Auch unsere „schwangere Mieze“ wie ich unsere trächtige Haushünden gerne nenne, kriegt in der kommenden Woche ihre Babies. Ohhh, da gibt es Welpen, Welpen, Hundebabies! Ich will die Kamera zücken und euch mit den Bilder VERzücken.

Zum Schluss möchte ich euch noch einen wunderschönen Motivationsspruch mitgeben, der in dem Club gestern an eine Wand geschrieben war:
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Hört, hört.

24. September 2015
von Elisa Teichmann
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Ein Markt und zwei Gentlemen

Wir sind zurück von der großen Makola-Market-Experience, ein Highlight, was man sich als eingefleischter Neu-Accraer nicht entgehen lassen sollte. Heute war der Beginn des Muslimischen Opferfestes und deswegen hatte das Institut geschlossen, Wir nutzen den Abend gestern und den Tag heute also als einen weiteren kleinen Zwischenurlaub.

Ganz standesgemäß starteten wir in unseren Vorfeiertagsabend mit einer Portion Indomie, ein Nudelgericht, was man hier abends an jeder Ecke bekommt. Im Grunde sind das Tütennudeln, denen allerlei Zutaten wie Ei, Fisch und Gemüse zugemischt werden, das ist dann ganz fettig und heiß und lecker, Junge. Ganz fein und schick waren wir, SATC-Style in Accra, aufgebrezelt zu unseren „Dates“ und ihrem Auto stapfend, die uns zu einer Art Salsa-Club bringen wollten. Unsere (absoluten Pro-Forma) Dates waren übrigens Hassan und Toffic, die beiden Kerle, die wir am Samstagabend in der Republic aufgegabelt hatten. Da waren wir dann also, wurden zum Club gefahren und alles war ungewöhnlich fancy. Dort angekommen trauten wir unserern Augen kaum ob der gruselig talentierten Rampensäue, die da in allen möglichen Verbiegungen Salsa tanzten. Ich ließ einen innerlichen Seufzer nach dem anderen los, weil ich das Bild von meinem Salsapartner Jérémy nicht mehr aus dem Kopf bekam, von diesem einen Abend im Mai, an dem ich ihm permanent auf die Füße trat und er trotzdem immer so schön lachte und ich ein Mal Prinzessin war. Dann tanzte ein anderer mit mir und mein Blick schwiff in die Ferne, weit dahin nach Paris. Dennoch war diese Location eine Wucht.Wir tranken Bier und rauchten Shisha und ganz viele Oborunis waren da, alles fühlte sich so seltsam europäisch und vertraut an, so exportiert. Hassans und Toffics 50er-Jahre-Höflichkeit fügte sich nur noch so ein in dieses Europa-Feeling. Man hielt sich zurück, obwohl das in Ghana ja eigentlich ganz anders sei. Aber man wüsste, wie die deutschen Mädchen ticken würden. Trotz mehrmaliger Beteuerungen, man wäre doch in festen Händen, wollte nicht so recht aufgegeben werden. Wir lachten nur und ließen uns treiben. Weiter in einen noch viel europäischeren Nachtclub (Kanada und die USA könnten sich von der Clubkultur hier wirklich mal was abschneiden), ich war ganz selig und ausgelassen, ich tanzte in der Mitte der Tanzfläche und strahlte, weil ich frei war und die Musik gut und laut und ich Spaß hatte. Dann saß man da mit einem Hassan, einem ghanaischen Moslem, im Norden Ghanas aufgewachsen, auf dem Land, und unterhält sich über die amerikanischen Serien, die man so verfolgt hat in seinem Leben. Globalisierung ist etwas Erstaunliches und gleichzeitig urkomisch.

Anständigst wurden wir vor unserer Haustür abgesetzt und verabschiedet. Kathi und ich fielen in unsere Bettchen, nur um bereits 6 Stunden später vom lauten Gemecker Papa Joes geweckt zu werden. Man gewöhnt sich an alles, also dreht man sich noch einmal um und lässt Papa Joes Gebrülle einfach vorbei ziehen, zusammen mit dem Pumeluff-Müllauto und auch der enthusiastische Kirchenchorgesang, der praktisch neben einem im Bett zu stehen scheint, passiert einfach so nebenbei. Man schläft.
Dann stehe ich also schließlich doch auf und mache mir ein dunkles Gütersloher Vollkornimportbrot mit Butter und Nutella („Top Choc“, um genau zu sein, schmeckt wie geschmolzene Weihnachtskalenderschokolade) und Papa Joe mit seinem Banku und Fisch-Tomaten-Eintopf auf dem Herd sieht einen und den Teller nur verdattert an.
Auf der Veranda liegt Vivianna, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Wir schwatzen ein bisschen und es stellt sich heraus, dass sie Lesen nicht mag. Das finde ich schade und möchte ihr Mut zusprechen, dass sie das richtige Buch vielleicht einfach noch nicht gefunden hat und sie deswegen bisher Lesen nur als Strafe empfunden hätte. So ging das zumindest den beiden Mädchen aus „Der Schatten des Windes“, was ich mir gerade mal aus dem „Take away“-Regal unserer Bibliothek geschnappt habe. Ich lese gern darin, während ich auf mein Mittagessen im Institut warte.

Schließlich fuhren wir dann los, zum Makola Market, Kathi und ich und Talitha, die dritte Kulturweit-Freiwillige in unserem Ghana-Bunde. An der Tema-Station trafen wir uns dann noch mit Lisa und zwei vorübergehenden, deutschen Mitbewohnerinnen, die am Strand einen neuen ghanaischen Kumpel gefunden hatten. Der bestand dann darauf, uns zum Makola Market zu geleiten. Es war ein Fest dort. Diese ghanaischen Stoffe…das Herz geht einem auf, ich sag’s euch. Ich habe jetzt ein neues, bodenlanges Kleid in blau-weißer Batik-Optik (das sollte mir der Schneider auch noch mal kürzen, bei meiner Erdnuckelgröße schleift das etwas auf dem Boden…) und einen wunderhübschen Stoff, der mir für den großen Botschaftsempfang nur noch in ein wunderhübsches Kleid geschneidert werden muss. Max will uns Morgen zur Schneiderin seines Vertrauens führen. Oh, wie bin ich gespannt.
Außerdem habe ich noch ein paar coole Fotos schießen können, die sollte ich mal hochladen, wenn das Internet durchhält. Ich habe übrigens schon einige hochgeladen, schaut doch mal bei „In Farbe und bunt“ vorbei.

Mogen will ich außerdem noch zur Alliance Francaise und mal nachprüfen, ob ich nicht vielleicht auch noch einen Französischkurs machen könnte. Immerhin haben wir hier viele frankophone Kollegen, die ja auch angemessen mit uns Konversation führen möchten. Ansonsten falle ich jetzt gleich erstmal ins Bett. Dick und rund von Max Standargericht, scharfer roter Fischeintopf mit Reis. Ich glaube, langsam gewöhne ich mich an die Schärfe.

Dann wünsche ich „Eid Mubarak“ und eine gute Nacht. Oh, die Frau aus dem Tante-Emma-Laden erkennt mich jetzt übrigens schon und unterhält sich auf Twi mit mir. Nette Nachbarn sind was Tolles. Ich sollte sie mal nach ihrem Namen fragen. Lernt eure Nachbarn kennen! 😉

Bis die Tage (am Samstag ist ne Poolparty bei Oborunis, es könnte wieder ein paar spannende Geschichten geben, dran bleiben :p )!

22. September 2015
von Elisa Teichmann
1 Kommentar

„There’s a man with a gun over there, telling me“…nothing

Gerade flatterte mir hier eine Einladung des deutschen Botschafters „zu einem Empfang aus Anlass des 25. Jahrestages der Deutschen Einheit“ auf den Schreibtisch. „Elisa Teichmann und Gatte“. Ich fühle mich geschmeichelt. Schade nur, dass mein „Gatte“ in Frankreich ist. So sehr in Anführungszeichen setzen muss ich das hier eigentlich gar nicht. Wir haben uns hier angewöhnt, dadurch, dass dich jeder männliche Kontakt nach deiner Handynummer und nach einem potentiellen boyfriend fragt, zu erzählen, dass wir verheiratet wären. Gestern fragte mich einer, wo denn mein Ehemann sei und ich sagte, in Frankreich. Er antwortete mir dann „Du musst deinen Mann wirklich lieben, so wie du lächelst, wenn du von ihm sprichst“. Das war ein süßer kleiner Hollywood-Kitsch-Moment in einem Taxi im verschlafenen Ort Winneba. Ursprünglich mal „Windy Bay“, der Einfachheit halber ein bisschen vernuschelt. Es war ganz entzückend da. Wir entdeckten hinter einem unscheinbaren Gartentor mit rostiger, altehrwürdiger Glocke ein magisches Paradies mit Bananen- und Papayabäumen, Kokosnussreis und Bananenporridge. Das Wasser wurde durch ein so geschickstes System gefiltert, dass man sogar aus der Leitung trinken konnte. Wir schliefen in einer Art Bambus-Baumhaus, das wackelte, wenn einer die Treppe hoch kam. Kathi und ich konnten unser Glück gar nicht fassen, die beiden Besitzer des Summeryards, Bob Marley noch einmal und eine Ghana-Australierin waren die herzallerliebsten Menschen und wir glaubten, ein kleines Paradies mit Hintertor zum Strand gefunden zu haben.

Zwar lernten wir am nächsten Morgen, dass der Strandabschnitt jenseits des Meerwasserpools vornehmlich als öffentliche Toilette und Müllplatz genutzt wird (da bricht das Herz, bei so viel Müll und Scheiße, entschuldigt, aber das kann doch wirklich keiner mit ansehen), aber leider scheint das an der Küste Gang und Gäbe zu sein, wie man auch aus Kokrobite hört. Das akzeptiert man dann und läuft schweigend daran vorbei, peinlichst auf seine Schritte achtend.

Irgendwie verzettele ich mich ständig mit meinen Erzählungen. Es passiert einfach so viel, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, wo ich anfangen und aufhören soll. Da war zum Beispiel die Ziege im Tro-Tro, am Sonntag auf dem Weg nach Winneba. Sonntag, da Montag, also gestern, Feiertag war, founders day, Kwame Nkrumahs Geburtstag, der erste Präsident der Republik. Das arme Ding wurde hinter uns in den nicht vorhandenen Kofferraum gequetscht und musste dort an die zwei Stunden verharren, ganz still und reglos. Wir hatten zwar auch nicht viel mehr Platz als das Zicklein, aber immerhin waren unsere Köpfe weit oben am Fenster und bekamen reichlich Zugluft ab. Im Stau kauft man gerne von Straßenkäufern mit immer gleichem Tonfall „Plantaaaiiiin“ ab, köstlichste Kochbanenenchips für umgerechnet ca. 25 cent. Dann fährt man los über eine Buckelpiste vom Busbahnhof aus, es riecht nach Benzin, verbranntem Müll, Exkrementen und in der Sonne faulendem Fisch, jemand rennt vor’s Tro-Tro, Marktschreier preisen ihre Ware an, die Sonne brutzelt, allerlei Lebensmittel am Straßenrand feil geboten, Hähne krähen, Hühner gackern und laufen über die Straße. Man schwitzt in der hohen Luftfeuchte und erfreut sich an diesem aufregenden Treiben da draußen. Und fragt sich, ob man das angebotene Fleisch tatsächlich noch so kochen könnte, dass alle Bakterien restlos abgetötet wären. Aber das ist eine andere Geschichte.
Als wir dann mit Becky, Chris und Kathi am Strand von Winneba lagen, da kam das Urlaubsgefühl dann so richtig auf. Die Wellen rauschten mächtig, wir trauten uns nicht ins Wasser, die Strömungen sind hier sehr stark und tückisch.

Am Samstag wollten wir uns Accra ein bisschen ansehen, zunächst versuchten wir es bei Lisa in der Nähe, am Independence Square, mit ein bisschen Strandgucken – leichter gedacht als getan. Denn an diesem Tag hatten sich einige findige Geschäftsmänner gedacht „Richten wir doch eine kleine Strandgebühr für alle Weißen ein“. Natürlich vollkommen lächerlich und wir wollen die Korruption ja auch nicht haltlos unterstützen. Also orientierten wir uns an freundlichen Locals und fanden ohne Gebühr zum Strand. Nicht ohne vorher noch ein kleines Intermezzo mit einem Kerl in Militäruniform zu gehabt zu haben, der offenbar zu seinen Hobbies Touristen erschrecken zählte. Zumindest kam der einfach an, als ich mit seinem Kollegen diskutierte, warum wir uns denn nicht das Osu Castle ansehen dürften, wir würden ja schließlich auch Eintritt bezahlen. Offenbar wusste niemand irgendetwas. Da konnten nur noch Maschinengewehre sprechen. Wir machten uns fassungslos von dannen (ohne Schussverletzung, Mama, wirklich).
Abends ging es dann weiter, meine erste, richtige „Night out“, die komplett unter dem Titel „Wengeze“ stand – Underberg, nur noch schlimmer. Simbas letzte Nacht war das, also wurde auf Wengeze bestanden. Das Bier war super da, „The republic“ eine absolut charmante Bar, die laut meines Lonely Planets auch in Brooklyn nicht fehl am Platz wäre. Wir amüsierten uns köstlich, tranken und lachten und tanzten und sprachen mit Nordghanaern über die europäische Flüchtlingspolitik. Hut ab für soviel außerkontinentales Interesse in diesem jungen Alter!

Es ist wirklich spannend hier, die Überraschungen häufen sich. So gab es da dieses Mädchen in der Marina Mall, ich stand nur ganz unschuldig vor dem Supermarkt und wartete auf Chris und Kathi und sie kam an, stellte sich neben mich, hielt ihr Handy über uns, zum Selfie bereit und sagte dann „Smile, smile for me!“. Okay. So fühlt man sich also als Elefant. Oder Babykatze. Oder Koala. Das war extrem seltsam. Ich war so perplex, dass ich nichts sagte, nur lächelte. Manchmal strecken Leute auch einfach die Hand nach dir aus und fassen dich an. Vielleicht meinen die ja, das bringt Glück. Den Schornsteinfeger frage ich allerdings vorher. Es ist alles anders, aber sehr interessant und bereichernd anders. Ich fühle mich nun nach einer Woche und reichlich mehr Orientierung doch schon fast heimisch hier, in der Ring Close (laut meines Waschsalon-Kumpels, der Manchester United und den BVB mag und mir vielleicht wegen dieses kleinen Gesprächs einen 10 %-Rabatt gegeben hat, wohnen wir in der Ring Close – jetzt muss ich nur noch eine Hausnummer heraus finden), bei Maxwell, Kathi und Co. Auch der Mann aus dem Tante-Emma-Laden vor unserem Haus scheint ein netter Kerl zu sein, Alex, der seit 35 Jahren mit seiner Frau verheiratet ist, die auch dort arbeitet. Ich schwatzte neulich so ein bisschen mit ihm und möchte auch immer gerne Twi mit den Leuten reden, aber die meisten hier sprechen doch leider nur Ga. Naja, ein paar Fetzen Ga muss ich mir auch noch aneignen. Und mein Französisch muss endlich besser werden! Aber bloß nicht mit afrikanischem Slang. Der klingt zwar nicht so unsexy wie der kanadische, ist aber trotzdem nicht wirklich classy. Dann doch lieber Oxford-English und Parisien Francais.

Gerade hatte ich wieder mal ein Meeting mit meinen beiden Chefinnen zur Besprechung der Planung unseres großen Fests am 3. Oktober. Ich kann schon so viel verraten: es gibt Kuchen! Yay! Ich bin sehr gespannt auf das Event, immerhin ist es das erste große, was ich mitorganisieren darf. Bleibt nur noch eine Frage: was ziehe ich an zu diesem großen Empfang da in der „Residenz des Botschafters“? Ich sehe mich mal wieder in eine astreine Bridget-Jones-Nummer hineinschlittern…das kann ja heiter werden. Dann übe ich bis dahin noch ein bisschen meinen Hofknicks. Gerade hat meine liebe Lisa von meiner Einladung erfahren und fing auf einmal an, aufgeregt zu kichern und „Oh, ist das aufregend!“ zu kreischen. Fand ich ziemlich süß. xD Die Situation erinnerte mich ein wenig an so eine Aschenputtel-muss-zum-Ball-und-braucht-ein-Kleid- oder Leo-hat-nichts-zum-Anziehen-und-das-dachte-sich-Ms Brown-schon-Situation. Ganz aufgeregt meinte sie dann, wir müssten unbedingt am Donnerstag (zufälligerweise wieder ein Feiertag) zum Makola Market und Stoffe kaufen, damit mir dann ein traditionelles Dress geschneidert werden kann. Das finde ich auch ziemlich aufregend. Wollte ich sowieso machen: Deal.

Jetzt muss ich gleich zum Twi-Kurs beim coolen Chambas. Dann bis die Tage. Wengezeeeee!

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