Ich wollte diesen Eintrag ungelogen schon seit über einer Woche schreiben, bin aber einfach nicht dazu gekommen. So nun berichte ich eben jetzt von meiner letzten Reise die schon zwei Wochen zurückliegt, einen Tag bevor ich wieder im Flieger sitze und zu meiner nächsten Reise aufbreche. Besser später als nie.
In der zweiten Woche der Herbstferien (wir haben die gleichen Schul-Ferien wie Hessen, glaube ich) brachen Sally, Christoph, Sabine und ich zu einer Wandertour in die Gheralta Mountains auf. Ausgangspunkt dafür sollte das ca. 800 km nördlich von Addis gelegene Mekelle sein. Sally, Sabine und ich entschlossen uns den Weg hinzu mit einem Reisebus zu bestreiten. Dank der Straßen und des Verkehrs brauchten wir gute 13Stunden. Kein Problem für mich der einfach viel schlief und auch schon mal 25h in einem Reisebus verbracht hat. Wobei die schrecklich schlechten äthiopischen Musikvideos und Filme auf voller Lautstärke es einem wirklich nicht leicht machten. Wir suchten uns nach unserer Ankunft ein Hotel um erstmal zu schlafen, es war ja schon recht spät da wir morgens um 5 Uhr losfuhren. Am nächsten Morgen gingen wir lecker Äthiopisch frühstücken. Ein paar Worte zu Äthiopischem essen, ich finde es total lecker! Nur seehr abwechslungsreich ist es leider nicht. Doch noch habe ich es nicht über, da ich auch nicht alzuuu oft Äthiopisch esse. In vielen, vorallem gehobeneren/touristischen Restaurants bekommt man als Weißer/Ferenji auch Ferenji essen, heißt etwas milder da die Äthiopier eigentlich sehr gerne, sehr scharf essen. Sally, die auch gerne scharf isst, regt sich dann gerne auf dass wir wieder die Ferenji-Version bekommen haben. Christoph kam am nächsten Tag nach, da er erst noch aus Deutschland ankommen musste. Da wir das ganze etwas Spontan geplant hatten stand unsere endgültige Reiseroute erst am Tag nach unserer Ankunft in Mekelle fest. Nach ein paar anrufen buchten wir eine Trekking-Tour über Tesfa-Tours mit einem Guide. Wir sollten uns mit ihm in Addigrat treffen, weitere 2h mit dem sogenannten local-Bus entfernt. Da der local-Bus auch eine etwas andere Beschaffenheit wie der recht komfortable Reisebus nach Mekelle hatte, war das ganze nochmal ein kleines Abenteuer, oder eher gesagt die Straßen machten es zu einem. In dem Bus wurde oft Geld in kleinen Plastiktüten gesammelt, wenn wir dann an Kirchen vorbeigefahren sind, schmissen die Bus-Jungen die Beutel aus dem Fenster, wo sie ein schon wartender Priester aufsammelte, ich habe gelesen dass die oft sehr gläubigen Äthiopier sich so eine sichere Busfahrt versprechen/erkaufen. In Addigrat angekommen ging es dann nach einem leckeren Mittagessen, mit Tigrianischen (die Region heißt Tigray) Spezialitäten, schon los auf die kürzeste der drei Touren. Abends gelangten wir dann immer an Übernachtungshäuser die von den örtlichen Communitys betrieben wurden, wodurch das Geld der Touristen direkt den dort lebenden Menschen zu gute kommt. Auch die Guides werden bei Tesfa fair bezahlt. Wen deren System interessiert, kann es sich hier mal anschauen: www.tesfatours.com. Die Übernachtungshäuser waren immer total schön gelegen und auch die Landschaft während den Wanderungen war total schön (siehe Bilder). Am zweiten Wandertag machten wir halt bei einer Felskirche welche typisch für Tigray sind. Unser wirklich sehr netter Guide Mulat, auch gerne Mama Mulat von uns genannt, erzählte uns viel auch zum orthodoxen Glauben was wirklich interessant war. So essen Orthodoxe nur Tiere deren Hufe gespalten sind (Paarhufer?) weil das so in der Bibel steht. Bei der zweiten Übernachtung schliefen Christoph, Sally und ich draußen, Temperatur technisch hatten wir uns das am ersten Abend nicht getraut. (nur Sally die aber nach einer Stunde aufgab). Der Sternenhimmel draußen auf dem Land war wirklich toll, auch wenn wir ihn aufgrund recht dichter Bewölkung nur ab und zu ein bisschen zu sehen bekamen. Am ersten Abend als wir noch ein bisschen draußen saßen, sah ich am Sternenhimmel mehr Sternschnuppen als in meinem ganzen bisherigen Leben! Ich kam mit dem wünschen gar nicht mehr hinterher. Am zweiten tag merketen wir unterwegs dass wir gar nicht, wie unser Guide uns sagte, in den Gheralta Mountains waren, sondern in den sogenannten Agame Mountains. Uups da lagen wir wohl daneben:) Am dritten Tag kamen wir dann in einem kleineren Dorf zwischen Mekelle und Addigrat wieder an und organisierten uns recht spontan, ok eher Mama Mulat organisierte, einen Transport nach Mekelle. Jemand bot uns an uns mit dem Minibus zu fahren, wir sollten dann aber für alle 12 Sitzplätze bezahlen, obwohl wir nur 4 waren. Da der Preis trotzdem ganz ok war und die Alternative, erst nach Adigrat und dann die gleiche Strecke wieder zurück nach Mekelle auch nicht besser war, entschlossen wir uns dazu das Angebot anzunehmen. Wir nahmen dann ein paar (ein paar ist gut es waren echt viele! :D) Schulkinder kostenlos mit die auf einen Minibus warteten. Als die Kinder draußen waren nahmen wir auch immer wieder Anhalter kostenlos mit, auch wenn das der Bus-Schaffner-Junge am Anfang nicht ganz verstand. Zwischendurch kaufte unser Fahrer sich kurz einen Hahn, es sollte wohl die letzte Busfahrt des Hahns werden, da ich nicht denke dass er ihn als Haustier halten wollte. So begleitete uns Heinrich der Hahn, kurzerhand von uns so getauft, eine Weile. Wir fragten uns, ob Hähnen eigentlich im Auto schlecht werden kann und ob sie sich übergeben können, wer eine Antwort weiß bitte bei mir melden! In Mekelle angekommen aßen wir zu Abend und Sally flog dann schon Heim, während Christoph, Sabine und ich erst am nächsten Tag mit dem Flieger heim fliegen sollten.
Bilder der Wandertour:
Morgen geht es dann mit dem Flieger nach Uganda wo ich einen Freund besuche. Dann geht es mit dem Bus weiter nach Ruanda wo wir nächste Woche, eine Woche lang unser Zwischenseminar von kulturweit haben werden. Ich freue mich schon sehr die beiden Länder zu sehen. Mein Visum für Uganda und Ruanda habe ich heute abgeholt, ich weiß, ich war mal wieder früh dran, vorallem da ich es erst am Freitag beantragt habe, ein hoch auf die Ugandische Botschaft! 😀
Bilder von Haus/Schule/Hunden folgen noch, brauchte ja Material für den nächsten Eintrag:) Dann auch mehr zu meinem Alltag usw usw^^
Fun Fact: Ich erweitere meine Kochkünste stetig, mittlerweile bin ich bei folgender Variation an Nudeln angelangt: Nudeln mit: Zwiebeln, Tomaten, Ei, Ketchup, Mais, Erbsen und oder Käse. Kann Beliebig kombiniert werden 😀