WUHUUUU. Der Server geht wieder. Das merkte man schon daran dass nach einer nahezu Eintragsstillen-Zeit die Blog Einträge der anderen nur so aus dem Blog-Boden zu sprießen schienen. Also will ich mich mal nicht lumpen lassen und auch nachziehen.(Meine Mutter wurde schon nervös weil ich nach 6 Tagen im neuen Land noch nichts neues gepostet hatte :D)
Im nun folgenden Text werde ich euch einen kleinen Abriss zu meinem Flug und den ersten Tagen in good old Ehtiopia geben. Soweit so gut.
Das Abenteuer begann bei der Gepäckaufgabe in Stuttgart. 27kg statt 23kg. „Wenn sie wollen können sie nochmal umpacken, sie müssen sich dann nicht nochmal anstellen, kommen sie einfach zu mir vor“ -Sehr freundlich die Dame am Schalter. Letzte Meinungsverschiedenheiten mit meiner Mutter, wie sollte es auch anderst sein, wie die nette Dame dass denn nun gemeint hätte, zwei Gepäckstücke a 23kg oder sollte ich einfach die 4kg in mein Handgepäck und da dann einfach zum Rucksack einen Tragebeutel dazu machen? Es stellte sich heraus ich durfte tatsächlich zwei Gepäckstücke a 23kg aufgeben, hätte ich das mal früher gewusst! Gesagt getan gaben wir den Stoffbeutel also als Gepäck auf, ganz wohl war mir dabei ja nicht, so ein kleiner Beutel geht doch gerade beim umladen in ein anderes Flugzeug bestimmt verloren…?? Mir blieb nur die Hoffnung an Lufthansa und ihre kräftigen(davon geh ich jetzt mals aus) Gepäckpackjungs.
Der Flug von Stuttgart nach Frankfurt war äußerst unaufregend. In Frankfurt spurtete ich über den halben Flughafen und war an meinem Gate als das Boarding gerade begann. Kurze Verwirrung bei einem Blick auf die Anzeigetafel, „Jeddah“??, nach einigem Flugnummernvergleichen uswusw kam ich zu der Erkentnis dass wir wohl in dem so besagten Jeddah eine Zwischenlandung machen würden. Dafür sprach auch die große Reisegruppe, bestehend aus lauter arabisch aussehenden Männern mit ihren Frauen. Die Männer trugen weiße Wickeldinger, die äußerst bequem aussahen und für die Pilgerfahrt üblich sind wie ich mir später habe sagen lassen, und fast alle hatten FlipFlops an. Ihren Pässen nach zu urteilen kamen sie alle aus Kanada. Lustiges Völkchen.
Im Flugzeug nahm ich Platz, neben mich setzte sich ein Ex-Marine oder ähnliches was ich seinen sehr verschwommenen Tattos zu entnehmen meinte. Auf einmal Aufregung bei der Bord-Crew. Zwei Reihen vor mir begann ein Mann aus der besagten Reisegruppe sich zu übergeben und hörte damit auch nicht mehr auf. Das nun folgende geschehen möchte ich der einfachheit halber in Stichworten wiedergeben:
– Kapitän nein er darf nicht mitfliegen, Risiko – anderer Reisegruppenmann Manno warumm denn nicht es ist doch alles gut – Nein der Kapitän hat das gesagt – Ja Aber… – Wir holen jetzt den Artzt – Sanitäter nunja Lebensbedrohlich ist das nicht, mitzukommen kann ich ihn auch nicht zwingen und ihn im Rettungswagen mitzunehmen wegen ein „bisschen übergeben“ sei auch übertrieben – Ja gut aber wir nehemn ihn trotzdem nicht mit Risiko und so – Ja Aber warum denn nicht – Ja weil. Und eine Zwischenlandung kostet 100.000 Dollar – Och Menno, Ja Gut. –
Mit 1,5h verspätung hoben wir dann Richtung neuer Heimat für die nächsten Monate, ohne akute Krankheitsfälle an Bord, ab. Die erste Hälfte bis Jeddah habe ich verschlafen und die zweite habe ich mich von der gigantischen Multimediaauswahl faszinieren lassen. Von aktuellsten Filmen über Hörbücher (der kleine Prinz<3) bis hin zu den neusten Musikalben hatten wir alles an Bord.
Nach etwa der Hälfte der gesamten Flugzeit also nun Zwischenlandung in Jeddah. Verschiedenste Ansagen der Board-Crew:
bitte geben sie ihre Kopfhörer ab wenn sie hier aussteigen, bitte bleiben sie sitzen wenn sie nicht in Jeddah aussteigen, bitte geben sie alle Alkoholischen Getränke ab, die müssen während dem Aufenthalt in Saudi-Arabien weggesperrt und verplomt werden weil die Einfuhr strengstens verboten ist, bitte bleiben sie sitzen bis wir stehen uswusw.
Gesagt getan, ich blieb sitzen gab meine Kopfhörer nicht ab und Alkoholische Getränke hatte ich eh nicht bei mir, so betrachtete ich also das rumwuseln der aneren Gäste und verabschiedete mich von meinem sowieso sehr wortkargen Ex-Marine. Als alle Passagiere ausgestiegen waren bemerkte ich, dass wir gefühlt nurnoch 7 Passagiere im gesamten Flugzeug waren, auch chillig dachte ich mir und machte es mir schon mal etwas bequemer auf meinem Platz. Der Steward, welcher für mein Abteil zuständig war, wuselte herum und sammelte Alkohol sowie Kopfhörer ein. Er kam bei mir vorbei und fraget nach meinem Telefon, ich war schon etwas verdutzt, aber wie heißt es immer, „Den Anweisungen des Kabinenpersonals ist unbedingt Folge zu leisten.“ Also händigte ich ihm mein Handy aus, kann ja sein, Flugzeug/Handy/Saudi-Arabien und so….Etwas komisch fand ich das dann schon, also stand ich auf, war ja viel Platz weil keiner mehr da, lief nach hinten zu ihm und fragte ganz nett wann ich denn mein Handy wiederbekommen würde?
„Was? Sie steigen nicht aus?“ „Ja ne ich steig nicht aus, ich bin ja sitzen geblieben“ „Oh shit, das Handy ist schon vernichtet.“ „Was wie???“ „Ja in Saudi-Arabien darf man keine Handys einführen, haben sie die Durchsage nicht gehört? Ich dachte sie steigen hier aus.“ „Ne oder??? Ich bin doch sitzen geblieben wiso sollte ich aussteigen“ „Oh mist, er kruschtelt in einem Fach rum, „ne das Handy ist schon weg im Komposer, der vernichtet das immer gleich, das tut mir jetzt Leid.“ Seine Kollegin kommt hinzu, „Wie das Handy ist vernichtet, du hast das eingesammelt?“ „Ja ich dachte er steigt hier aus.“ Kollegin auch etwas verwirrt, ich immer noch geschockt. „Das ist jetzt nicht ihr Ernst oder??…..“ „Ne war nur ein Spaß hier hast dus wieder“ Maaaaaaan war ich erleichtert weil für einen Augenblick hab ich ihm echt geglaubt, man erwartet ja auch nicht unbedingt von einem Steward verarscht zu werden 😀
Der restliche Flug war auch äußerst nett, ich bekam Gin-Tonic, die Crew dachte ich hätte Geburtstag, hatte ich aber nicht, den Geburtstagskuchen bekam ich trotzdem nach kurzer Verwirrung von 4 um mich herumstehend Crew-Mitgliedern.
(Ich versuch die ganze Party hier ein wenig abzukürzen da ich schon bei 967 Zeichen bin und 90% wahrscheinlich eh schon weggeklickt haben.)
In Addis gelandet versuchte ich mich zu orientieren um mein Gepäck zu finden, ich betete dass nichts verloren gegangen war, vorallem nicht der kleine Stoffbeutel der ganz alleine bei den ganzen großen Koffern war. Ich folgte also den Schildern und gelangte an eine rießige Schlange, ich stelle mich also an, und spürte zum ersten mal was es heißt „fremd“ in einem Land zu sein, da mich die restlichen Männer (es waren wirklich 99,7% Männer) anschauten, sie schauten nicht wirklich böse oder argwöhnisch aber sie schauten eben, ungewohntes Gefühl.
Dann merkte ich dass ich gar nicht in der Schlange anstehen musste sondern nur die Treppen runter (Ichdepp), doch da war dann die nächste Schlange, dafür diesmal die Richtige. Kurzes Zittern bei der Passkontrolle, doch unbegründet ich kam ohne Probleme durch. Jetzt nurnoch mein Koffer dachte ich, und tatsächlich nach einigem Suchen fand ich meinen Koffer UND meinen Stoffbeutel, wie geil!
Also konnte ich nun den Ausgang suchen, Zoll, aha ok dann stelle ich mich eben an, die Frage keimte in mir auf ob ich mich hier überhaupt beim Zoll anstellen musste, da man auch einfach vorbeilaufen könnte, gesagt getan mit Selbsbewusstem Gang ging ich einfach auf den Ausgang zu und es hielt mich auch niemand auf. Den Fahrer von meiner Schule sah ich schon von weitem mich anlächeln, ich fragte mich woher er wusste dass ich derjenige bin auf den er wartet, später fiel es mir ein, waren ja nur zwei Europäer am ganzen Flughafen, und der andere war bedeutend älter als ich.
hat überhaupt noch wer Bock zu lesen? Puhhh ich muss das ganze Zeug noch auf Tippfehler durchsehen. Ok ich fasse mich nochmal ne Spur kürzer.
Der erste Tag an der Schule war toll, ich wurde super nett empfangen und mir wurde alles gezeigt. Die laufenden Tage besprach ich meine möglichen Einsatzgebiete an der Schule und bekam schon meine ersten Aufgaben zugeteilt. Wie z.B. immer von 13-14Uhr einem echt süßen Jungen im Kindergarten vorzulesen da er keinen Mittagsschlaf machen soll. Das ist anstrengender als man denkt 😀 Heute hat er entdeckt dass es Leute kitzelt wenn man ihnen den Finger ins Ohr steckt, ach sag blos 😀 Ich frage mich auch ob er sich sein großes Geschäft extra für die eine Stunde am Tag aufhebt an der ich bei ihm bin. FEEEEERTIG rufen kann er zumindest schon ziemlich gut.
Gestern Abend wurden dann alle neuen Kollegen zum Essen eingeladen, in ein Restaurant, dass JuveClub hieß der Besitzer aber ASRom Fan zu seien schien (entnahm ich dem riesigen an der Wand aufgespannten Banner). Es war ein sehr netter Abend mit echt leckerem Essen und unterhaltsamen Gesprächen, das gesamte Kollegium ist wirklich sehr nett. Am Mittag bin ich zum ersten Mal mit zwei Erzieherinnen aus dem Kindergarten Minibus gefahren, und war echt schokiert über den Preis.
Ich hätte noch 1000 Gedanken und Erlebnisse mehr die ich euch erzählen könnte aber ich glaube 1529 Zeichen reichen fürs erste, nicht dass der Server wieder abstürzt:))
Alles in allem bin ich sehr gut angekommen und fühle mich an der Schule äußerst wohl. Im Moment läuft noch das Projekt Wohnungssuche aber es haben sich schon ein paar Möglichkeiten aufgetan.
Respekt wer bis hier hin durchgehalten hat.
Also dann bis bald.
Fun Fact zu oben: Eine Minibusfahrt kostet hier, für eine Strecke die in Deutschland 1-2 Zonen also ca. 2,30€ wären, 6cent. Ja richtig 6cent!!!!crazy
Lieber Gero,
Dein Vater hat mir vor einiger Zeit nahezu eine Broschüre von all Deinen Erlebnisberichten gegmailt. Die wollte ich lesen, wenn ich mir ausgiebig Zeit dazu lassen kann. Nun bin ich aber doch , wenn auch etwas verspätet, aber nun so ausgiebig darauf eingegangen, dass ich in einem Zug alle Deine bisherigen Berichte aufgesogen habe.
– Zunächst möchte ich Dir ausgesprochen gratulieren, überhaupt so einen Entschluss gefasst zu haben. Dies ist absolut richtig, nur so erlebt man viel, d. h. einen Teil der Welt ist Deiner und selbst wird man aufgegschlossen, wenn man es noch nicht ganz wäre. Diese Eindrücke sind bleibend und formend.- Bald ist Weihnachten, dann werde ich evtl. eine Woche später beim Geburtstag von Regina Deinen Vater sehen. Sicher werden dann Deine Erzählunggen und Erlebnisse Thema sein. Gerne lese ich auch künftige Nachrichten gerne und bin daran sehr interessiert.—Nun wünsche ich Dir eine gute weitere Zeit und viel Freude und shöne Erlebnisse und eine schöne Advents-und Weihnachtszeit (ist dort hiervon was zu bemerken?) und insbesondere ein interssantes neues Jahr mit einer gesunden Rückkehr (die ja noch weit weg ist) —Herzlich Dein Onkel, der nun um 3 Uhr endlich ins Bett geht, aber : dieses Lesen war es sehr wert!! Karl Heinz
Freut mich dass dus geschafft hast, bei den preisen kannst dir ja gleich ein Haus kaufen 😀
Miss u
schön wärs:) Mieten sind vergleichsweise teuer:)
Sehr sehr amüsant. Das war toll zu lesen !
#crazy :’D
danke:))