Am letzten Wochenende in Tbilisi hatten Regina (eine Freiwillige aus Tbilisi) und ich beschlossen, dass sie mich am nächsten Wochenende in Batumi besuchen würde. Sie kam am Freitag Nacht um 02:00 Uhr an, ich holte sie vom Busbahnhof ab.
Samstag
Wir schliefen bis ungefähr 09:00 Uhr, dann standen wir auf und verließen das Haus. Zum Glück war das Wetter wieder besser geworden, nachdem es die ganze Woche geregnet hatte. Regina und ich wollten auswärtig frühstücken und entschieden uns für das Cafe „Chocolatte“, das unter anderem auf Tripadvisor von vielen Leuten empfohlen wird. Auf dem Weg dorthin liefen wir am Strand entlang und sahen uns die ersten Sehenswürdigkeiten von Batumi an. Das Cafe selbst lag etwas versteckt in einer der kleinen Straßen der Altstadt von Batumi. Es war klein, aber mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet, außerdem sind die Angestellten unglaublich nett. Man fühlt sich dort sofort wohl und das Essen ist auch sehr gut.
Es war etwas schade, dass die Plattform auf dem Berg zwar gut ausgebaut war, aber nur in Richtung der Stadt und nicht in Richtung der Berge und man nur auf die Stadt schauen konnte. Durch den Regen der letzten Tage war die Aussicht aber allgemein sehr gut und man konnte bis in die Türkei und auf die schneebedeckten Berge des großen Kaukasus blicken.
Nachdem wir wieder in der Stadt waren, beschlossen wir nach kurzem Überlegen zu einer kleinen Kirche zu fahren, die wir auf einem Hügel oberhalb der Stadt gesehen hatten. Wir versuchten erst in der Tourist Information zu erfragen, wo wir hin mussten, allerdings war es nicht ganz so einfach. Hinter dem Basar allerdings fanden wir schließlich eine Marshrutka, die bis nach Sameba, unserem Zielort, fahren würde. Zumindest hofften wir, dass wir alles richtig verstanden hatten. Zum Glück hatte ich Regina als Begleitung, sie spricht fließend Russisch und war eine große Hilfe!
Tatsächlich erreichten wir nach einer Dreiviertelstunde Fahrt, wegen dem vielen Verkehr in der Stadt etwas später als geplant, unser Ziel. Wir mussten noch ein paar Meter einen Berg hinauflaufen, dann sahen wir die „Sameba Church“. Die Kirche stand auf dem Gelände eines Klosters und sah sehr neu, bzw. frisch renoviert aus. Wie in allen orthodoxen Kirchen mussten wir ein Kopftuch und einen Rock bzw. ein Tuch anziehen, die es kostenlos am Eingang gab. Von der Kirche aus hatte man einen überragenden Blick auf Batumi, das Meer und die Berge. Man hätte keinen besseren Ort wählen können, um eine Kirche zu bauen. Auch von innen war die kleine Kirche sehr sehenswert.
Nach einiger Zeit verließen wir die Sameba Church wieder und machten uns auf den Rückweg. Eigentlich hätten wir noch eineinhalb Stunden auf die nächste Marshrutka warten müssen, doch nach ein paar Minuten kam ein Taxi vorbei. Dem Fahrer taten wir scheinbar leid, denn er bot uns an uns kostenlos in die Stadt zu fahren. Das Angebot nahmen wir natürlich gerne an. Abends entschlossen wir uns dazu, Chatschapuri zu essen. Wir gingen zu einem der Lokale, die bekannt für gutes Chatschapuri sind. Ich aß ein Lobiani (mit Bohnenmuß anstelle von dem ganzen Käse, da ich erstmal genug von dem Käse hatte).
Im Restaurant „Laguna“ trafen wir dann auf einmal drei andere Deutsche, die am Nachbartisch saßen und mit denen wir ins Gespräch kamen. Auch ihnen war der Chatschapuri etwas zu viel des Guten, was ich sehr gut nachvollziehen konnte. Mehr als ein halbes schafft man einfach nicht.
Wir beschlossen, uns zusammen noch in eine andere Lokalität zu begeben um noch etwas Wein zu trinken, was sich aber schwieriger als gedacht gestaltete. Alle Bars, die wir fanden, hatten nur bis 22 Uhr geöffnet. Das heißt wir irrten etwas länger plan- und ziellos durch die Altstadt, bis wir schließlich doch noch etwas fanden. Allerdings ließ sich die Bedienung nicht wirklich oft blicken. Sie führte dann lieber ein paar Privatgespräche anstatt uns anständig zu bedienen. Wir unterhielten uns noch ein bisschen mit den dreien. Sie hießen Roland, Sophia und Julian und waren wegen eines Sondertarifes über das Wochenende nach Georgien geflogen. Es war ein netter Abend und wir verabredeten uns für morgen gemeinsam in den Botanischen Garten zu fahren.
Dann machten wir uns auf den Heimweg und wurden dabei von einem Hund verfolgt, die drei Urlauber bogen etwas früher als wir ins Hotel ab, aber der Hund verfolgte uns bis fast vor die Haustür.
Sonntag
Nach unserem Besuch des Botanischen Gartens gingen Regina und ich zuerst zur Kathedrale von Batumi. Julian, Sophia und Roland wollten zunächst noch einmal ins Hotel. Abends wollten wir uns nochmal zum Essen treffen. Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt beschlossen Regina und ich spontan, dass wir beide noch eine Bootsfahrt machen würden.
Die Fahrt war auch wirklich schön, wir konnten den Sonnenuntergang und die Skyline von Batumi beobachten. Nach der Bootsfahrt fuhren wir Riesenrad, dann trafen wir uns mit den anderem zum Essen. Auch dieser Abend war sehr schön, zuerst aßen wir in einem Restaurant, dann gingen wir in die „Chacha-Bar“. In dieser Bar gab es zum Beispiel Cocktails, die mit dem georgischen Schnaps Chacha gemischt wurden und treffend unbenannt wurden (z.B. „Sex on Chacha“ anstelle von „Sex on the Beach“). Es war auf jeden Fall lustig die Speisekarte zu lesen.
Nach diesem erneut sehr schönen Abend verabschiedeten wir uns. Regina und ich wollten am nächsten Montag nach Tbilisi fahren, die drei Urlauber würden am Montag zurück nach Deutschland fahren.