So, heute melde ich mich endlich zum ersten Mal. Ich bin Anna, komme aus einem kleinen Dorf in Nordhessen und bin 19 Jahre alt. Ich bin jetzt seit drei Tagen in Batumi, Georgien.
Doch bevor ich anfange, über Georgien zu sprechen bzw. zu schreiben, zunächst noch ein paar Worte zum Vorbereitungsseminar.
Unser Vorbereitungsseminar fand vom 01. – 10. September in Berlin statt. Bevor das Seminar begann, verbrachte ich noch drei wunderschöne Tage in Berlin, in denen mir langsam bewusst wurde, dass ich in zwei Wochen auf einmal in Georgien sein würde.
Dann startete das Vorbereitungsseminar in der EJB Werbellinsee. Ich hatte keine Vorstellungen davon, was mich erwarten würde und im Nachhinein glaube ich, dass das auch gut so war. Es wäre in jedem Fall anders geworden, als ich erwartet hätte.
In den 10 Tagen am Werbellinsee bekamen wir gerade am Anfang so viele Informationen zu Themen wie „Rassismus“ und „Kritisches Weißsein“, dass ich, genauso wie einige andere auch, ziemlich überfordert damit war. Da half es am Anfang auch wenig, alles in seiner jeweiligen Kleingruppe, dem Mikroblick, noch einmal aufzuarbeiten. Ich verstand erst nach ein paar Tagen dort, was man mir hatte vermitteln wollen. Zusätzlich zu diesem „Input“ konnte man noch an einer Reihe von Workshops teilnehmen, die man sich selbst aussuchen konnte. Ich nahm unter anderem am Workshop „Kreatives Schreiben“ teil. Dort drehte sich alles darum, wie man zum Beispiel an seiner Einsatzstelle den Schülern Deutsch als Fremdsprache im Unterricht durch verschiedene kreative Schreibaufträge abwechslungsreicher vermitteln kann. Mir hat es definitiv sehr viel Spaß gemacht.
Im Nachhinein kann ich auf jeden Fall sagen, dass es ein wirklich sehr lehrreiches Seminar war, durch das ich viele Denkanstöße für die Zukunft mitgenommen habe, das allerdings auch sehr viel Stoff für Diskussionen hinterlassen hat.
In Erinnerung werden mir aber auch die vielen, vielen schönen Stunden bleiben, die ich vor allem abends am Werbellinsee verbringen durfte. Leider war es unmöglich, mit allen von den ungefähr 250 Seminarteilnehmern zu sprechen, trotzdem habe ich viele interessante und lustige Gespräche geführt. Jeden Abend wurde irgendwo Musik gemacht und wir haben bis tief in die Nacht am See gesessen. Das Wetter war noch sehr gut, deshalb konnte man eigentlich jeden Tag in der Mittagspause oder abends im See schwimmen.
Nach diesen intensiven und anstrengenden, aber auch sehr schönen Tagen wurden wir dann nachdenklich, aber auch voller Vorfreude in unser Abenteuer entlassen.