Mein Spaziergang führte mich weiter durch eine Allee von schönen alten Eukalyptusbäumen bis ich an der Schule ankam. Dort stellte mich Cristina, die die Leiterin der Sprachabteilung für den Deutschunterricht der Schule ist, nach und nach den anderen Lehrern und Mitarbeitern vor, von denen alle weiblichen mich ungewohnterweise mit Wangenkuss begrüßten. Ich machte auch schon einen ersten Besuch in einer 2. Klasse. Die Kinder hatten zu meiner Überraschung überhaupt keine Scheu. Im Gegenteil, standen nachdem ich gerade mal „Hola“ sagen konnte, gleich mehrere mitten im Unterricht auf und kamen zu mir um mich zu umarmen. Überhaupt fiel mir auf, dass die Schule, die vom Kindergarten bis zum argentinischen Abitur für alle Altersstufen ausgelegt ist, eine sehr familiäre Atmosphäre hat und alle, sei es Schüler, Lehrer oder Eltern in engem Kontakt miteinander stehen und sehr vernetzt sind. Beschwingt von all der Zuneigung und erschöpft von der langen Reise schlummerte ich am folgenden Abend in einem komatösen Zustand. In den folgenden Tagen begann ich mit meiner Arbeit an der Schule und wurde gleich eingespannt. Es steht nämlich eine große Sache an: Das Fest der Deutschen Einheit wird an der Schule ausführlich gefeiert. Dafür mache ich bisher alle möglichen Tätigkeiten, die getan werden müssen. Sei es kopieren, schneiden, formatieren, schreiben, recherchieren, Botengänge usw.. Ich finde es sehr gut gleich gefordert zu sein, da ich so erstmal eine Einsicht in die Organisation der Schule bekomme, mich gebraucht fühle und gleich integriert werde.