Update Endgegner Visum: Naja. Hätte ich mal früher nen Gameboy haben dürfen! Dank mangelnder Übung stecke ich immer noch auf diesem blöden Level hier fest. Das ist aber auch ein harter Brocken, dieses Visum, da kommste nicht vorbei! Draufspringen, Boxen, Schießen, Roundhousekick, alles versucht, nix hilft. Was da los ist! Dabei müsste doch nur mein Telefon klingeln und die gute Frau H. spräche zu mir und ich könnte vor Freude eskalieren. Ach, das wär wirklich schön. Ich bin der Telefonmann, ich geh ans Telefon ran… Nun denn, ich spiele weiter, aufgeben is nich, mach Dir bloß keine Hoffnungen, Du olles Visum, Du! Wo kämen wir denn da hin? Auf jeden Fall nicht nach Namibia…
Und mein verschobener Flug geht ja auch erst übermorgen. Wo ist denn da irgendein Zeitdruck, bitteschön? Genau, nirgendwo. Druckfrei ins Abenteuer. Und sollte ich am Donnerstag beim Landeanflug auf Windhoek wider jede Wahrscheinlichkeit doch noch kein Visum erhalten haben (und das ist wie gesagt absolut unwahrscheinlich, man könnte fast schon sagen utopisch, völlig abwegig, ja, eine geradezu lächerliche Vorstellung), dann habe ich laut Botschafts-Auskunft immer noch einige Tage vor Ort, um mir selbst eins zu jagen. Vielleicht nehm ich doch noch Großvaters Jagdgewehr ins Handgepäck. No problem.
Bis dahin heißt es Abschied Klappe die Zweite. Die ersten Aufnahmen waren schon ziemlich grandios, aber der Regisseur war wohl noch unzufrieden. Also noch einmal Oma umarmen, Muttis Mahnungen und gute Ratschläge hören und später in den Wind schlagen. Noch einmal mit Freunden, Flammkuchen und Federweißem den Herbstanfang feiern. Noch einmal den Geschwistern klarmachen, was aus meinem Nachlass aufgeteilt werden darf und was besser noch schön verpackt in Kisten ist, wenn ich irgendwann wiederkomme. Noch einmal Abschiedszeremonie am Bahnhof. (Ziemlich trockenen Auges auf meiner Seite, nicht aus Gefühlskälte, sondern eher, weil einfach die Vorfreude überwiegt, dass es jetzt doch irgendwann endlich losgeht.) Noch einmal Rostock. Noch einmal Meer, noch einmal Möwen, noch einmal Mensa, noch einmal ein Wochenende mit Doro-Bespaßungs-Programm deluxe. Ist schon ganz ok so, dass wir da noch ein paar Retakes gemacht haben, aber dann ist auch gut.
Ich werde Mittwoch in das Flugzeug steigen, abheben und mich einfach nur freuen, dass es endlich losgeht, mein Jahr in Namibia.