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Abschiedstaumel

Keine Zeit, in meinen abschiedstaumelnden Hirnwindungen nach passenden Worten und Weisheit versprühenden Formulierungen zu suchen, deshalb überlasse ich das anderen.

Wer wissen will, was man so zu tun hat (Koffer packen) und was in einem so vorgehen kann, wenn man sich aufmacht in die Ferne, der schaue hier: www.kulturweit.blog (sucht euch selbst aus den Beiträgen das Schönste, Tiefgründigste und Lustigste zusammen, was ich gesagt haben könnte .. ist bei jedem was dabei!)

Dann: Zitat aus „Into the Wild“ von Jon Krakauer. Lesen! Oder den Film angucken. Oder beides.

„The very basic core of a man’s living spirit is his passion for adventure. The joy of life comes from our encounters with new experiences, and hence there is no greater joy than to have an endlessly changing horizon, for each day to have a new and different sun.

My point is that you do not need me or anyone else around to bring this new kind of light in your life. It is simply waiting out there for you to grasp it, and all you have to do is reach for it.“

Genau deshalb werde ich mich morgen auf den Weg machen zu neuen Horizonten, neuen Sonnen (mittags im Norden!) und Abenteuern, die nach brennenden Feuern in der Ferne mit einem Hauch von Zimt darin riechen (letzteres ist übrigens aus den 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär von Walter Moers).

Und damit bleibt mir nur noch, den guten alten Hermann zu Wort kommen zu lassen, weil er’s einfach kann:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse

Oder, wie Lanh Anh, Schneiderin und Paketannahmestelle meines Vertrauens, zu sagen pflegt:

                                      P1030209 - Kopie

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