https://carolynjoycooper.wordpress.com/
Who owns paradise?
http://vimeo.com/112030689
It’s all about music
Es ist schwer zu beschreiben, welchen hohen Stellenwert Musik in Jamaika einnimmt. Mich versetzt es immer wieder ins Staunen.
Mein aktueller Lieblingssong:
Du bist, was Du isst
Essen spielt im Alltag der Jamaikaner eine große Rolle. (Was nicht unbedingt heißt, dass es dementsprechend genussvoll verspeist wird, aber dazu ein andermal mehr.) Das hat den Vorteil, dass man – egal zu welcher Veranstaltung man geht – sich sicher sein kann, dass für das leibliche Wohl gesorgt ist.
Der Nachteil: Dem Gesundheitsaspekt wird dabei kaum Beachtung geschenkt. Vegetarische Gerichte sind eine Seltenheit und meistens sind Fisch und Fleisch frittiert. Auch die Beilagen sind eher eintönig was den Nährstoffgehalt angeht. Standard: Rice & peas.
Bei den Getränken hat man die Wahl zwischen Pepsi / Schweppes / pappsüßen künstlich gefärbten Limonaden (http://bit.ly/1w28J5f ) und „Natural Juices“ „made in Jamaica“. Zutaten: Wasser, Zucker, Konzentrat. Für zwischendurch sind bei Kindern und Jugendlichen Snacks wie rot gefärbte Käsecracker (http://bit.ly/1w1VSjL) und Kekse sehr beliebt. Übergewicht und vor allem Diabetes sind ein nationales Gesundheitsproblem (ein Artikel der lokalen Tageszeitung zu dem Thema: http://bit.ly/1pJRaRM).
Dabei hängen die Bäume auf Jamaika voll mit den leckersten und nährreichsten Früchten!
Einer der größten Profiteure: Nestlé. Durch penetrante Werbung erzeugt der Konzern bei den Konsumenten den Glauben, sie könnten durch dessen Produkte Superpower erlangen. Angefangen bei Kindernahrung über Corn Flakes bis hin zu Energie Drinks. Die zähflüssige, gesüßte Kondensmilch, die großzügig dem Nestlé Instant Coffee beigemischt wird, ist in vielen jamaikanischen Rezepten fester Bestandteil.
Die Gründe für diese Misswirtschaft gehen auf die Unabhängigkeit Jamaikas von England 1962 zurück. In deren Folgejahren stieg der Schuldenberg ins Unermessliche an und somit auch die Zinslast gegenüber der World Bank und dem IWF. Unter Zugzwang willigte Jamaika einem vom IWF auferlegten Handelsabkommen ein, welches es den USA ermöglichte, zollfrei nach Jamaika zu importieren. Die Folge: Einheimische Bauern und Unternehmer konnten mit den günstigen importierten Massenwaren nicht konkurrieren und gingen Pleite. Zu dieser Zeit eroberten auch viele Fast Food Ketten den jamaikanischen Markt. Zwar unter der Bedingung, ihr Fleisch lokal anzubauen (das führte zum Niedergang McDonalds), doch der Amerikanisierung Jamaikas war nun kein Halt mehr geboten.
Auch eine Freihandelszone wurde im Hafen von Kingston errichtet, in der Halbfertigware wie Stoffe eingeschifft, von jamaikanischen Arbeiterinnen zusammengenäht und wieder ausgeschifft wurden. Steuerfrei versteht sich. Als die Löhne zu steigen drohten, wurden kurzerhand Chinesinnen eingestellt, um die Arbeit zu übernehmen. Ein weiterer herber Rückschlag für die bereits hohe Arbeitslosenquote. (Für mehr Infos kann ich den Film ‚Life and Dept’ wärmstens empfehlen: http://bit.ly/1w29NWP).
Heute ist eine Gegenbewegung erkennbar. Einheimische und importierte Produkte werden klar als solche deklariert. Aber die Essgewohnheiten bleiben in den Köpfen der Menschen verankert.
Dancing is like dreaming with your feet
Edna Manley College for Visual and Performing Arts
Die vier Wochen bei meiner ersten Einsatzstelle, dem Edna Manley College for Visual and Performing Arts neigen sich dem Ende zu. Auch wenn meine Arbeitsaufgaben nicht tagesfüllend waren, habe ich die Zeit in dieser Kreativwerkstatt doch als großen Gewinn empfunden.
Mein Arbeitsplatz, das Immatrikulationsamt, ist, bis auf einen Mann am Empfang, ausschließlich mit Frauen besetzt. Für mich zuständig ist Opal, die sich mütterlich um mich kümmert. An meinem ersten Arbeitstags hat sie mich über das ganze Gelände geführt und gefühlt 100 Personen vorgestellt „Good morning…, this is Miss Flo Kolb, she is from Germany and she is doing an internship at Edna for one month“ „Oh… Welcome!“ „Thank you, nice to meet you“. Zack, Namen vergessen.
Meine Hauptaufgabe besteht darin, die neuen Studentenausweise sowie das Kurshandbuch zu verteilen. Eigentlich keine komplizierte Angelegenheit. Eigentlich. Manchmal packt es mich und ich möchte ein System in das kreative Durcheinander bringen, doch dann höre ich ein leises „No problem, soon come“ von meinem heranwachsenden inneren jamaikanischen „Ich“ und lehne mich wieder entspannt in den Bürostuhl zurück, um mich meinen eigenen Projekten zuzuwenden. Nicht ärgern, nur wundern.
Umso größer ist dann die Freude, wenn ich einen der unzähligen Kurse besuchen darf. Darunter Instrumentebau, Design, Skulptur, Arts Management, Jamaican Material Arts,… Jede Woche gehe ich auch zu einem Fotografie Kurs, der von einem amerikanischen Thailänder per Skype abgehalten wird. Inspiration pur!
Ein weiteres Highlight ist die Deutschstunde, die ich einmal pro Woche leite. Gar nicht so einfach – ohne jegliche didaktische Erfahrung, geschweige denn einer Ahnung von den deutschen Grammatikregeln. Aber wenn ich eines in den fünf Wochen Aufenthalt auf Jamaika gelernt habe, dann ist es Gelassenheit. Zudem sind meine Schüler sehr wissbegierig und scheinen Spaß an der Sache zu haben, also alles paletti!
Die Uni besteht aus vier Schulen: School of Visual Arts, School of Dance, School of Music, School of Drama. Die jeweiligen Gebäude sind zwar im selben Stil, aber auf ganz unterschiedliche Art und Weise erbaut worden: verschnörkelt, mit viel Luft, verschiedensten Materialien und hier und da einer kleine Oase. Der perfekte Ort, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und seinen Geist zu entfalten. Ich lade Euch mit meinen Bildern auf einen Spaziergang durch das Gelände ein.
Shades of turquoise
Wah gwaan?
Bedeutet auf Patois soviel wie “Was geht”, worauf man auch mal gerne “not ah ting”, also “gar nichts”, antworten darf.
Patois. Das ist eine Kreolsprache mit englischen Wurzeln. Für manche mag sie wie gebrochenes Englisch klingen, aber sie ist viel mehr als das. Leider ist Patois keine offizielle Landessprache und wird deshalb nicht an Schulen und Universitäten gelehrt. Somit bin ich auf Internet und meine jamaikanischen Freunde angewiesen, um mir ein paar Basics anzueignen. Dabei wurde mir schon häufig erklärt, dass ein Jamaikaner aus Kingston seinen Landsmann aus Montego Bay am anderen Ende der Insel (ca. 180 km Entfernung) schon nicht mehr richtig verstehen kann, so stark unterscheiden sich die Dialekte. Die meisten Jamaikaner sprechen zwar astreines Englisch, aber wenn sie sich untereinander unterhalten, kann ich den Konversationen bislang kaum folgen. Das muss sich schleunigst ändern! Und wenn ich beim Üben den ein oder anderen Jamaikaner zum Lachen bringen kann, umso besser!







































































































