Mein jamaikanisches Alphabet: U-Z

Uniform: Kinder und Jugendliche tragen Schuluniform. Auch Firmen stellen ihren Mitarbeitern häufig Arbeitsuniformen. Die Vorteile dieser Gleichstellung sind unverkennbar.

Verkehr: Zu Hauptverkehrszeiten ist ganz Kingston blockiert. Da auf die Busse nicht immer Verlass ist und sie zudem zur rush hour stark überfüllt sind, bevorzugen es die uptown people mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Das Straßennetzwerk ist schwach und kollabiert vor allem nach Feierabend. Wenn immer möglich mache ich mich zu diesen Zeiten zu Fuß auf den Weg, um schneller ans Ziel zu kommen.

Währung: Auf Jamaika bezahlt man mit Jamaican Dollar (in den Touristen-Ghettos auch mit American Dollar). 1 Jamaican Dollar entspricht 0,0076 Euro. Und hier spreche ich von den Silbermünzen. Es gibt auch Bronzemünzen. Die kleinste Münze ist 10 Cents, also umgerechnet 0,0008 € wert. Das Kleingeld ist ab 5 JM$ abwärts im Alltag kaum im Gebrauch und wird Zuhause gehortet. Unserem 1 € ist vom Gebrauch der 100 JM$ Schein gleichzusetzen. Beim Straßenverkäufer kostet das meiste immer „’andred dollar a bag“. Geldautomaten zahlen selbst die größten Summen nur in 1000 JM$ Scheinen (7,60 €) aus. Bei 30.000 JM$ (227 €) ist bei einem Mal Abheben Schluss. Wenn ich das Geld für meine Miete hole, komme ich mir jedes Mal vor, als würde ich die gesamte Bank plündern. Es gibt auch 5000 JM$ Scheine, davon habe ich aber erst einmal einen zu Gesicht bekommen. Die Straßenverkäufer wären schlichtweg überfordert einen so „großen“ Schein klein zu bekommen.

X-treme: Jamaika ist ein Land der Gegensätzlichkeit. Der schnellste Mann der Welt ist ein Jamaikaner, aber ansonsten läuft hier alles so unglaublich langsam ab. Jamaika hat weltweit die höchste Dichte an Kirchen, die am Wochenende immer voll besucht sind, jedoch lässt die Mordrate nicht unbedingt auf die Einhaltung der zehn Gebote schließen. Die Rastas leben einen der gesündesten Lebensstile, den man sich nur vorstellen kann, während der Rest der Nation tagtäglich den größten Müll verschlingt. Es sind diese Extreme, die Jamaika ausmachen. Eine Annäherung zu einem gesunden Mittelmaß wäre meiner Meinung nach jedoch erstrebenswert.

Yaman!: Patois für „Yes“ oder „Okay“

Zeit: Island time bedeutet, so viel steht fest, dass alles langsamer vorangeht. Deshalb heißt es im Alltag oft warten, warten, warten. Pünktlichkeit ist quasi nicht existent, aber dadurch, dass es die Norm ist, stellt sich jeder darauf ein. Wer mich kennt, weiß, dass ich in Deutschland nicht zu den pünktlichsten Personen gehöre. Das hat sich in Jamaika schlagartig umgekehrt. Den Gedanken „Und was, wenn es doch pünktlich losgeht?“ konnte ich bis heute nicht ablegen.

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