Die vier Wochen bei meiner ersten Einsatzstelle, dem Edna Manley College for Visual and Performing Arts neigen sich dem Ende zu. Auch wenn meine Arbeitsaufgaben nicht tagesfüllend waren, habe ich die Zeit in dieser Kreativwerkstatt doch als großen Gewinn empfunden.
Mein Arbeitsplatz, das Immatrikulationsamt, ist, bis auf einen Mann am Empfang, ausschließlich mit Frauen besetzt. Für mich zuständig ist Opal, die sich mütterlich um mich kümmert. An meinem ersten Arbeitstags hat sie mich über das ganze Gelände geführt und gefühlt 100 Personen vorgestellt „Good morning…, this is Miss Flo Kolb, she is from Germany and she is doing an internship at Edna for one month“ „Oh… Welcome!“ „Thank you, nice to meet you“. Zack, Namen vergessen.
Meine Hauptaufgabe besteht darin, die neuen Studentenausweise sowie das Kurshandbuch zu verteilen. Eigentlich keine komplizierte Angelegenheit. Eigentlich. Manchmal packt es mich und ich möchte ein System in das kreative Durcheinander bringen, doch dann höre ich ein leises „No problem, soon come“ von meinem heranwachsenden inneren jamaikanischen „Ich“ und lehne mich wieder entspannt in den Bürostuhl zurück, um mich meinen eigenen Projekten zuzuwenden. Nicht ärgern, nur wundern.
Umso größer ist dann die Freude, wenn ich einen der unzähligen Kurse besuchen darf. Darunter Instrumentebau, Design, Skulptur, Arts Management, Jamaican Material Arts,… Jede Woche gehe ich auch zu einem Fotografie Kurs, der von einem amerikanischen Thailänder per Skype abgehalten wird. Inspiration pur!
Ein weiteres Highlight ist die Deutschstunde, die ich einmal pro Woche leite. Gar nicht so einfach – ohne jegliche didaktische Erfahrung, geschweige denn einer Ahnung von den deutschen Grammatikregeln. Aber wenn ich eines in den fünf Wochen Aufenthalt auf Jamaika gelernt habe, dann ist es Gelassenheit. Zudem sind meine Schüler sehr wissbegierig und scheinen Spaß an der Sache zu haben, also alles paletti!
Die Uni besteht aus vier Schulen: School of Visual Arts, School of Dance, School of Music, School of Drama. Die jeweiligen Gebäude sind zwar im selben Stil, aber auf ganz unterschiedliche Art und Weise erbaut worden: verschnörkelt, mit viel Luft, verschiedensten Materialien und hier und da einer kleine Oase. Der perfekte Ort, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und seinen Geist zu entfalten. Ich lade Euch mit meinen Bildern auf einen Spaziergang durch das Gelände ein.
















































































